Wahrscheinlich kommt mein Erfahrungsbericht etwas zu spät, aber seit einem halben Monat fahre ich eine NuVinci N360.
Ich finde die Nabe an meinem Alltagsrad super.
Die Vorteile gegenüber anderen Naben sollten bekannt sein:
- stufenloses Schalten
- Schalten im Stand
- Schalten unter Last
- lautlos im Betrieb
- die Nabe an sich ist im Grunde wartungsfrei
All das kann die N360 halten.
Mir war und ist ein möglichst lautloses Fahrerlebnis wichtig. Dies erfüllt die NuVinci - mit Ausnahme des Leerlaufes - wie keine andere Nabenschaltung.
Auch der exakte Schaltvorgang ist erste Sahne. Unter hoher Last braucht man allerdings mehr Kraft und Feingefühl, um noch exakt schalten zu können. Ansonsten schaltet man gerne etwas zu weit.
Die Stufenlosigkeit ist einfach topp. Ich merke während der Fahrt, dass noch ein bisschen geht, aber wirklich nur ein bisschen und ich drehe ein wenig und bin genau in dem Lastbereich, der für den aktuellen Streckenabschnitt ideal ist.
Oder ich muss schnell
bremsen und fahre plötzlich Schrittgeschwindigkeit. Kein Problem. Ich drehe die Schaltung komplett zurück und bin in der gewünschten Übersetzung. Kein Zwischenschritt oder Zeit zum Einrasten nötig.
Leider kann ich kaum mit anderen Naben vergleichen.
Die
SRAM P5 ist ******* hoch drei und kein Vergleich zur N360 - ist aber auch eine völlig andere Preislage.
Die Alfine 11 bin ich mal einen Tag gefahren. Die A11 ist natürlich nichts gegen die Rohloff Kaffeemaschine, aber dennoch in einigen Gängen hörbar. Zudem hatte ich gerade in den hohen Gängen das Gefühl, dass die Kraft, die ich auf die Pedalen gebe, nicht zu
100% weitergegeben wird. Ich trat und es fehlte hinten einfach was. Als wenn zwischen der Kurbel und dem
Reifen Kraft verpufft. Nicht viel, vielleicht 5-10% (je nach Gang), aber das fand ich unbefriedigend. Zudem soll die A11 ein jährliches Wartungsintervall haben. Natürlich idealerweise mit dem 40
Shimano Öl.
Die Rohloff bin ich nur kurz Probe gefahren. Ich bin wieder abgestiegen, nachdem ich alle Gänge durchgehört hatte.
Ich weiß allerdings nicht, wie sich eine NuVinci an einem Mountain Bike schlägt. Mountain Bikes sind sportliche Fahrräder. Idealerweise leicht, robust, mit dem Schwerpunkt möglichst mittig und einem möglichst hohen Übersetzungs- und möglichst niedrigem Untersetzungsverhältnis. Das bietet die N360 nur bedingt. Die 2.5kg an der Hinterachse ziehen ganz schön runter und machen das Fahrrad doch irgendwie ein klitzekleines bisschen behäbig. Auch ist der Übersetzungsbereich zwar für den Stadtbetrieb durchaus passend, aber wenn man mit einem ->Mountain<- Bike Berge erklimmen möchte, fehlt die nötige Untersetzung. Es sei denn das vordere Kettenblatt wird entsprechend kleindimensioniert gewählt. Dann fehlt es aber definitiv an der Übersetzung.
Außerdem fände ich das Schaltungsmännchen am Drehgriff für ein professionelles Bike dann doch zu albern.
