Obelix!? Der Wildschwein-Thread

Dilbert

Teufelsbergbezwinger
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28. August 2004
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Berlin C'burg
Hi,

die Tage werden kürzer, die Abende kühl, die Funzel am Bike Standardzubehör.

Nun war ich in Dämmerung und Abendstunden in Berliner Forsten unterwegs und stellte gar zahlreich vertretene Fett- und Eiweißlieferanten im Borstenkleid fest. Vor allem im Weg!

Auch wenn die Wege selbstverständlich nicht verlassen werden :D , standen die Viecher - gerne in Gruppen - im Wege und hatten kaum Muße der Krone der Schöpfung entsprechendes freies Geleit einzuräumen. Beispielsweise um den Teufelsberg, Havelchaussee etc. Erst albernes Gegrunze des verwunderten Bikers, verbunden mit Pumpgeräuschen der vorhandenes Fahrwerkstechnik, ermöglichte ein zügiges Weiterkommen. Ist das immer so?

Hier sind ja nun Grunewald-erfahrende Allwetterfahrer zahlreich vertreten. Welche Erfahrungen habt Ihr mit dem Vieh gemacht? Einfach drauf und drüber? Klingeln reicht jedenfalls nicht! :confused:

Dilbert
 
lieber dilbert,

du hast recht. die schweine sind zur zeit dreist. so ist es scheinbar neue mode, sich bereits vor der dämmerung schamlos auf regelmässig frequentierten wegen zu präsentieren.

die erfahrung zeigt, dass die ladies gemeinsam mit der kinderschar auf festentschlossenes geradeausfahren konstruktiv reagiern und grunzend den pfad räumen. gelegentliches klatschen durch die krone der schöpfung kann hier wunder wirken.

doch leider ist der geliebte grunewald auch das revier einiger bedrohlicher, riesiger und unflexibler wildschweinherren. diese stehen panzerschrankwandartig im weg, werfen schatten von der grösse eines fussballfelds und sind selbst durch energisches klatschen nicht zu beeindrucken.

nur selten sind diese götter des waldes zu sehen. stehe ich jedoch einem dieser erscheinungen im weg, dann fällt mir immer ganz spontan eine route ein, die zufällig genau in die entgegengesetzte richtung meiner bisherigen fahrt führt... menis
 
Hallo Menis,

die Funktion "Alternative Route" ist bei meinem Human-Navi immer vorhanden. Anthroposophisch könnte man das auch als Fluchtintinkt oder Feigheit beschreiben...
Alternativ sollten wir vielleicht eine angemessene Bewaffnung einfordern. Sich auf dem Hochsitz hinterhältig verstecken und rumballern ist ja wohl kaum so mannhaft wie der Kampf Mann ./. Eber und als Bewaffnung 12 kg. Aluzeug...

Schön, wenn auch andere das Leiden teilen.

Dilbert
 
Dilbert schrieb:
so mannhaft wie der Kampf Mann ./. Eber
gestern lass ich eine novelle und folgendes zitat daraus schein mir ganz passend:

'Dann warf er sich auf das Untier. Er fühlte die Kraft in sich, Berge umzureißen, Steine in der bloßen Hand zu zermalmen. Die Bestie wollte nach ihm schnappen, um ihm den Leib aufzureißen, aber er hatte sie schon beim Hals gepackt, ohne erst die Waffe zu gebrauchen, und erwürgte sie ganz allmählich, wobei er verfolgte, wie Atemzühe und Herzschläge nachließen. Und dazu lachte er, und während er seinen furchtbaren Würgegriff mehr und mehr verstärkte, rief er in jubelnder Raserei.
Jeder Widerstand hörte auf; der Körper des Wolfes wurde schlaff. Er war tot.'


so und nicht anders sollte es jedem wildschwein ergehen, dass gedenkt sich in dem ESK in den weg zu stellen. doch jedes zehnte sollte wir amlLeben lassen, damit es seinen kumpanen berichten kann.
und menis, wir sollten uns, wenn ich denn dann wieder da bin, gemeinsam mit dem kader auf die suche nach dem von dir als übermenschlich groß beschriebenen und mit einem blutdurst wie zehen in wüstenhitze halbverkümmerte kamele nach wasser gesegneten, weißen, gottgleichen Eber machen, ihn fangen, mit bloßen händen erwürgen und vor dem brandenburger tor der verängstigten berliner gesellschaft vorführen.

rb
 
rob schrieb:
so und nicht anders sollte es jedem wildschwein ergehen, dass gedenkt sich in dem ESK in den weg zu stellen. doch jedes zehnte sollte wir amlLeben lassen, damit es seinen kumpanen berichten kann.
Sollte nicht eher das Eisenschwein mit dem Wildschwein eine unheildeuchende Verbindung eingehen?
Vielleicht wird ja ein Weisenschwein daraus?
Gemeinsam könnte man auch Jagd auf den bösen Förster machen, welcher das gemeinsame Revier durch quergelegte Äste verunstaltet.
Ein Kampf jedenfalls, der sicherlich auf beiden Seiten das Leben vieler unschuldiger (gar Frauen und Kinder) kosten könnte, sollte doch im Sinne der Völkerverständigung (ich sag nur Multikulti) verhindert werden.
 
JA, endlich!!!

Ich hatte am Sonntag auch die Begegnung mit einem riesigen Rudel von mindestens 25 Tieren. Darunter besonders viele kleine Ferkelinge und ihre Mamas.

Hier bei mir im Taunus sind die Viecher allerdings bei weitem nicht so frech und vorlaut, sie agieren äußerst geschickt. Erst lockten sie mich mit ihrem frischen Jungfleisch immer tiefer ins Dickicht, dann plotzlich befand ich mich auf unfahrbahrem Gelände und aaaahhaaah...

Schnell weg und blos zurück zum Forstweg, gerade so konnte ich entkommen, vielleicht war das eins von den Monsterkeilern... :confused:

Ich wünsche Euch viel Glück bei der Jagd, aber laßt ein Exemplar am Leben und schickt es in einer Kiste nach FFM, ans Senckenbergsche Forschungsinstitut.
dd :bier:
 
rob schrieb:
...und vor dem brandenburger tor der verängstigten berliner gesellschaft vorführen.

rb


Gute Idee, Rob! Als Location für die demonstrative Zurschaustellung des statuierten Exempels schlage ich aber nicht das Brandenburger Tor vor, sondern:
Die Stößenseebrücke!!

Hier trifft es dann wohl eher die Zielgruppe.

Dilbert
 
rob schrieb:
Und dazu lachte er, und während er seinen furchtbaren Würgegriff mehr und mehr verstärkte, rief er in jubelnder Raserei.
rb
Mein lieber rob,

viel Spaß bei dem Versuch. Die wahrscheinlichere Variante dürfte indes jene sein, die ich bereits in meinen weitläufigen heimatlichen Wäldern zu beobachten das Vergnügen hatte, als sich ein Freund von mir - ein durchaus respektabler Waldläufer, wie ich anmerken möchte - dem Ansturm einer Rotte aufgebrachter Bachen samt vielköpfigem Frischlingsanhang geschlagen gab und in etwa 1,5 Meter Höhe eine schlanke Birke in seinen furchtbaren Würgegriff nahm und diesen mehr und mehr verstärkte, um den unter ihm versammelten Schwarzkitteln nicht Arsch voran entgegen zu rutschen. Das Lachen war ihm zu diesem Zeitpunkt gehörig vergangen, wie auch seinem wackeren vierbeinigen Gefährten, der bereits hasengleich springend das Weite gesucht und gefunden hatte. Gerade weibliche Schweine gebärden sich wahrlich wild, wenn sie Ungemach für ihren Nachwuchs wittern. Du solltest jedoch auch die Eber meiden, zumindest in der Paarungszeit, da sich dich als unerwünschten Nebenbuhler ansprechen könnten, den es mit den Hauern auszustechen gilt.

Grizzly Adams
 
fürwahr. schon von mutter hörten wir diese eindringliche mahnung: bleibt der frischen bache fern!

doch glaube es, oder glaube es nicht - die mütter unserer jungen tiere handeln dieser bedrohung zuwider... menis
 
Moins,

Wildschweinen wird ein schlechtes Seh- und Hörvermögen, aber ein gutes Riechorgan nachgesagt. Nun grenzen sich Biker zumeist ja deutlich durch bunt-tuntige Polyesterklamotten in Warnfarben ab von den wildgefährdenden Artgenossen, die ihrerseits dunkle Grün- und Brauntöne zur Oberbekleidung wählen. (Mein Rad ist übrigens Gelb!). Was treibt Bachen und Eber nun zur Attacke?

Besteht die Gefahr der Paarung?
Richt Kettenfett wie Balistol?
Sind Oberrohre nicht eigentlich Flinten?
Wie bekomme ich mein Bike mit auf die Birke?
Wieso sind Haupstadtsäue anders als Hessenschweine?

Fragen über Fragen...
 
Dilbert schrieb:
Besteht die Gefahr der Paarung?
Richt Kettenfett wie Balistol?
Sind Oberrohre nicht eigentlich Flinten?
Wie bekomme ich mein Bike mit auf die Birke?
Wieso sind Haupstadtsäue anders als Hessenschweine?

Fragen über Fragen...

Die Antworten in der Reihenfolge:
Ja, sofern du durch Speichel und Drüsensekrete während der Rauschzeit (ca. Nov. bis Jan.) Paarungsstimmung signalisierst.

Nein, dazu sind Wildschweine zu intelligent. Nur im Zusammenhang mit Scott-Rädern soll es vereinzelt bei besonders hochjährigen Ebern zu Verwechslungen gekommen sein.

Gar nicht. Das Befahren von Bäumen (hier definiert als holzige Samenpflanzen, die über einen dominierenden Stamm sowie über ein sekundäres Dickenwachstum verfügen. Zu dieser Gruppe zählen fast ausschließlich die Gymnospermen sowie die zu den dikotylen Angiospermen gehörigen Laubbäume) von mehr als 0,5 m Höhe ist nach § 69, Abs. f des BWaldG verboten.

Entzieht sich meiner Kenntnis, da sich diese auf rheinland-pfälzische Schwarzkittel beschrängt.

Alles klar?

St.
 
Moinsen,

mein Opa sagte immer zu mir
Zwocks Opa schrieb:
"mien Jung, du mußt den Kötter nich merken lassen, das du die Büx voll hast. Hey kann dat reicken."
was soll uns das jetzt sagen, die Viecher können riechen wenn man sich in die Hose geschi$$en hat, was mich aber nicht sonderlich verwundert, da ich denke das auch die meisten Menschen diese Fähigkeit besitzen.

Als Frage bleibt:
dilbert schrieb:
...Was treibt Bachen und Eber nun zur Attacke...
ich denke das ist die falsche herangehensweise. Wir sollten uns eher fragen, warum hat das Vieh keinen Schi$$ vor mir. Deshalb würde ich mal beim nächsten Kontakt folgende Versuchsreihen vorschlagen:

-Gelassen nach einer guten Grillstelle Ausschau halten
wenn das nicht hilft
-Das Filetiermesser demonstrativ aus dem Rucksack ziehen
wenn das nicht hilft
-kurzsichtig tun und den Stecker vom Handy-Ladegerät in die Schnauze stecken
wenn das nicht hilft
-den Mitgliedsausweis vom Tierschutzverein vorzeigen
wenn das nicht hilft
-...rennen

Gruß der Zwock
 
Das sollte doch Eindruck machen auf die Bestien, oder
3135saufeder.jpg

und nach getaner Arbeit: hier klicken

Gruß der Zwock
 
Hallo Zwock,
an Deinen Lenker bekommst Du aber keine Hörnchen, eher Druckstellen und Druck auf die Nerven der Handballen. Aber zum Erschrecken der Jogger wird's reichen, nicht aber für Wildschweine, die sehen Dein Utensil wahrscheinlich gar nicht mal.

Für die weitere Lektüre

Für die weitere Verarbeitung: Roadbook Wildschwein

Die Idee mit dem Filetiermesser gefällt mir gut, ist aber
a) ziemlich gewichtig, oder gibt's die aus Carbon, und
b) mit dem Risiko von Körperkontakt verbunden.
Und beim Biken habe ich Speichel- und Drüsenfunktionen nicht vollkommen unter Kontrolle. Lieber singe ich...

Dilbert
 
Dilbert schrieb:
...an Deinen Lenker bekommst Du aber keine Hörnchen, eher Druckstellen und Druck auf die Nerven der Handballen. Aber zum Erschrecken der Jogger wird's reichen, nicht aber für Wildschweine, die sehen Dein Utensil wahrscheinlich gar nicht mal...
Dilbert
Es handelt sich hier mitnichten um (m)einen Lenker, sondern um eine "Saufeder". Jogger erschrecken hab ich mir gerade abgewöhnt, dafür nehme ich jetzt "klick klack nordic Walker". Denen gebe ich auch die Hauptschuld an den momentanen Zuständen auf den Waldpfaden, da die mit ihren Mikadostächen den ganzen Boden auflockern, so das dieser sofort wie ein Vampir bei Sonnenaufgang zu Staub zerfällt. Manchmal rede ich mir auch ein, das ein ein paar nette Mädels in High-Hells durch den Wald stacksen, sozusagen "High-Hells-Hicking", und verfolge dann die Spuren um irgendwann wieder auf millitante nordic Walker zu stoßen.

Gruß der Zwock

PS: wann gibts denn nun Wildschwein vom Grill?
 
Geiler Zwock schrieb:
Manchmal rede ich mir auch ein, das ein ein paar nette Mädels in High-Hells durch den Wald stacksen, sozusagen "High-Hells-Hicking", und verfolge dann die Spuren um irgendwann wieder auf millitante nordic Walker zu stoßen.

Gruß der Zwock

PS: wann gibts denn nun Wildschwein vom Grill?

Wenn die Stoß- ähm...Schonzeit vorüber ist!!! Aber erst Fell abziehen, sonst hast Du die Zahnstocher inklusive. Aus den Borsten kannst Du aber prima ne Reinigungsbürste herstellen. Damit geht selbst der dickste Suhlenmatsch vom Körper/Bike (jetzt komm mir nicht mit "oh, meine Lackierung...").

Der Unterschied zwischen Berliner und Hessen-Wildschweinen ist der Charakter, äußerlich unterscheiden sie sich kaum.

So geh jetzt jagen im Taunus, sucht mich nicht, in drei Tagen haben sie spätestens meine sterblichen Überreste vertilgt.
dd
 
DreckigerEntwerfer schrieb:
...Aus den Borsten kannst Du aber prima ne Reinigungsbürste herstellen. Damit geht selbst der dickste Suhlenmatsch vom Körper/Bike...
mit der Bürste kann man natürlich auch prima drohen, so nach dem Motto: "Guck mal, das war dein Bruder..."

GRuß der Zwock
 
mmghh, Schluck. Sagt bitte das Mädel daneben ist bestimmt kleinwüchsig, kleiner als 1,10m, ODER?? ICH HAB ANGST. ICH FAHR NICHT MEHR MIT EUCH IM DUNKLEN IN DEN WALD! MAAAMMMMMAAAAA

Keiler_150.JPG
 
hier im osten von berlin, in der nähe der müggelgebirge, gibt es elendiglich viele sauen mit vielen niedlichen streifenschweinchen. hier gilt die friedliche koexistenz, tu ich dem schwein nix, läßt es mich auch in ruhe. mein haus steht im wald, bei viel glück kann ich die sauen vom fenster aus beobachten, bei weniger glück komme ich grade mit den radl und mir steht eine rotte im weg. man gewöhnt sich aber dran, weil die schweinchen, die hier in nähe zu uns menschen leben, mittlerweile wissen, daß wir ihnen nix tun und sie in den siedlungen genug leckerlis finden. bei viel glück kann man während einer biketour in den müggelbergen auch schweinchen beobachten.
karsten
 
karsten reincke schrieb:
...bei viel glück kann man während einer biketour in den müggelbergen auch schweinchen beobachten.
karsten

Welch rührende Idylle in den südöstlichen Teilen der Hauptstadt. Aber im grünen Herzen der ehemaligen Front- und Mauerstadt sind Regeln mit Einbruch der Dämmerung anders. Hier gehen mit die Sauen und Keiler spazieren und beobachten die herumstreunende Freizeitbevölkerung in den Abendstunden - mehr oder weniger geduldet. Zu dieser Zeit schätze ich das Verhältnis etwa 15:1. Zugunsten der Schwarzkittel.

Solange ich nicht unter dem persönlichen Schutz der Revierförsterin Katrin Voigt stehe, überlege ich mir, ob Biken vor dem 27. März 2005 noch Sinn macht. Es besteht akute Gefahr da draußen. Entweder ein Keiler beschädigt wesentliche Teile des Muskelsystems oder freundliche Bike-Kollegen harpunieren einen in tragischer Weise "... es sah aus wie das Gebiß eines Keilers!"

Herr, gib mir die Lanze!
Dilbert
 
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