Pinarello mit XT/LX ... dumme Frage gestellt

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Ich bin auch zu bloed. Gestern eine Touran-Ladung voll Kartonagen zum Recyclinghof gefahren. Noch einen Blick in den Metallcontainer geworfen. Da lag ein Pinarello MTB mit etwas Flugrost drin, waere ein schoenes Projekt gewesen.
Dummerweise bin ich dann mit dem Ding zum Typ an der Einfahrt gelaufen und habe gefragt, ob ich es mitnehmen darf.
Antwort, wir duerfen nichts rausgeben, mit leicht bemitleidendem Blick. Unterschwellig war es ein, wenn Du nicht gefragt haettest, haette sich niemend beschwert, aber da Du gefragt hast muss es da bleiben.
 

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Na ja - tröste dich. Flugrost ist das auf keinen Fall, das ist der Beginn des totalen Vergammelns. Da ist überall Rost, es hat also wohl schon lange im Feuchten gestanden. Die Gabel sieht auf der linken Seite übelst aus, der Rahmen hat auch schon an vielen Stellen keinen Lack mehr.

- Wahrscheinlich hat sich der Vorbesitzer gedacht: "Columbus? - Was, soo alt ist das schon? - Kann weg!".
:D

Edit: Und zum rechtlichen. Ja, mit dem hineinwerfen oder -stellen in den Container ist das Teil Eigentum des Entsorgungsbetriebs geworden. Leider sind die dort so gut wie nie darauf eingestellt, das eine oder andere Stück an Interessenten zu verkaufen. (Ich wette, sie würden Haftungsfragen als Grund dafür vorschieben...)
Und würde dir einer der dort Angestellten die Mitnahme erlauben, so wäre das Unterschlagung auf seiner und evtl. Hehlerei auf deiner Seite.
Also leider, leider.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Berlin gehören die Container samt Inhalt auf den BSR Recyclighöfen auch gar nicht der BSR, sondern anderen Dienstleistern. Es ist immer zum heulen, wenn man da Dinge im Container sieht, die völlig in Ordnung sind, aber nicht mehr genutzt werden dürfen.
Mittleirweile haben sie Ecken, wo man Gegenstände abgeben kann, die nocht nutzbar sind. Dann verkaufen sie die. Ein Fahrrad ohne LRS würde da aber nicht landen.

Ein Mitarbeiter hat mir erzählt, dass direkt nach Schließung des Hofes die ersten organisierten "Verwerter" über die Zäune klettern und die Container durchsuchen. Vielleicht findest du das Rad bald in den KA ;)
 
Und zum rechtlichen. Ja, mit dem hineinwerfen oder -stellen in den Container ist das Teil Eigentum des Entsorgungsbetriebs geworden. Leider sind die dort so gut wie nie darauf eingestellt, das eine oder andere Stück an Interessenten zu verkaufen. (Ich wette, sie würden Haftungsfragen als Grund dafür vorschieben...)
Und würde dir einer der dort Angestellten die Mitnahme erlauben, so wäre das Unterschlagung auf seiner und evtl. Hehlerei auf deiner Seite.
Also leider, leider.
Ich kenne das auch nur so, eine Entnahme von Sachen ist strengstens verboten und es gibt auch keine Möglichkeit etwas zu erwerben.
Soweit ich weiß mussten in München vor einiger Zeit mal ein größeres Team von Wertstoffhof-Mitarbeitern vor Gericht weil in recht großen Stil Sachen vercheckt wurden.
Ich habe auch schon über XT Bikes im Container geheult, und muss es mir jedesmal "geben", anzusehen welche noch brauchbaren Sachen die Leute wegschmeißen. Hauptsache aus den Augen...

Ich hoffe ja, dass "containern" aus Gründen der Ressourcenschonung irgendwann erlaubt wird.
Egal ob jemand beim ReWe die Lebensmittel vom Vortag oder die unverkäuflich Äpfel, weil nicht symmetrisch, noch schätzt und verwerten kann, oder ob wir so ein Bike wie das Pinarello noch ein zweites Leben schenken (oder wenigstens den Daumies...).
 
Hier in Hamburg grenzt es an Todessehnsucht, zu versuchen, etwas aus dem Schrott mitzunehmen.
Tut einem weh, ist aber hoffnungslos und unmöglich.
Die Vorschriften sind eindeutig und die Mitarbeiter (verständlicherweise) extrem genau. Eine Abmahnung will da niemand riskieren.
 
Na ja, würde man die Entnahme für alle frei gestatten, kann man sich ja ausmalen, was dann evtl. für Zustände drohen.

Und der Verkauf ist auch problematisch, weil nichts, was auf so einem Wertstoffhof liegt, beim Eingang registriert wurde. Der eventuelle Wert ist also nicht bekannt, es ist nicht bekannt, was dort vorhanden ist. Also wäre ein Verkauf immer willkürlich und letzlich könnte niemand kontrollieren, ob das Geld in der offiziellen Kasse landet oder nicht vielleicht doch in der Tasche eines Mitarbeiters.

Also ist der einzige Wege, den Laden unter Kontrolle zu halten, die Einbahnstraßenlösung: Rein durch jedermann ja, raus nein.
 
Hier sind es 2 Gründe: Zum einen sind die nach Abgabe dazu verpflichtet, eine fachgerechte Verwertung zu garantieren, zum anderen wird ja gerade mit dem Schrott auch Geld verdient.
 
Ein Mitarbeiter hat mir erzählt, dass direkt nach Schließung des Hofes die ersten organisierten "Verwerter" über die Zäune klettern und die Container durchsuchen. Vielleicht findest du das Rad bald in den KA ;)
Bin nicht in Berlin. Ich denke, hier in der Gegend wird nicht ueber den Zaun geklettert.
Ich verstehe ja auch, dass das eine Mischkalkulation ist. Mit dem Altmetallerloes wird z.T. die Entsorgung des anderen Krams bezahlt. Nur eben schade, wenn etwas noch deutlich mehr Wert hat als der reine Metallwert.
Eine Verwertung waere hier schoen. Kenne ich z.B. hier bei meinem Schwager in Australien: https://greenskills.org.au/denmark-tip-shop/ Da waren auch noch brauchbare Fahrradrahmen fuer kleines Geld zu bekommen (hatte da allerdings keinen Bedarf).
Die Beschaeftigten waren allesamt Leute, die auf dem normalen Arbeitsmarkt keine Chance haetten.
So ein Modell waere hier auch schoen.
 
Sorry, aber Ihr liegt alle daneben, denn der Grund ist viel einfacher. Hintergrund ist ein rechtlicher und der Verwerter, bei dem ich früher die tollsten Sachen aus dem Schrott gezogen habe, hat es mir erklärt:

Verkauft oder schenkt er mir (unwissentlich) ein ehedem gestohlenes Rad und kommt das dann in eine Kontrolle, hat er einen ganzen Haufen Ärger mit Behörden wg. Hehlerei, da er kaum nachweisen kann, wo es herstammt. Beim städtischen Recyclinghof gilt genau das selbe ...

Deshalb hatten wir mal ein Agreement, dass ich die Räder zuhause schlachte und ihm die Rahmen zum Entsorgen bringe - leider hat er nach Corona den Privatverkauf komplett beendet ... für mich die traurigste Pandemiefolge.
 
Na ja, rechtlich ist das völlig falsch, denn zur Hehlerei gehört das Wissen um den unrechtmäßigen Besitz der (angekauften) Sache.
Maßgeblich ist der sogenannte subjektive Tatbestand: "Bedingter Vorsatz reicht aus. Der Täter muss aber jedenfalls mit der Möglichkeit rechnen, dass die Sache durch eine rechtswidrige Vortat erlangt ist."

Fundstelle:
https://www.iurastudent.de/schemata/schema-zur-hehlerei-259-stgb
 
Dann stimmt meinetwegen der Begriff "Hehlerei" nicht, aber wenn die Räder nicht abgegeben werden, weil man aus Erfahrung davon ausgeht, dass ein Großteil der höherwertigen angelieferten (Fund)Räder eine rechtswidrige Vorgeschichte haben, kommt es auf's gleiche raus ... mein Verwertet hatte jedenfalls für ein Paar Euro keine Lust auf den Behördenstress.
 
Am Ende muss man sich einfach fragen, was man erreicht hätte, so ein Leiche aus dem Container zu ziehen.
Abgerockte Teile, die (obwohl hochwertig) in diesem Zustand eher maximal mittelmäßigen Wert haben und nur noch für Stadtschlampen interessant sind.
Eventuell noch Verschwendung von persönlichen Ressourcen, weil man versucht, vergammelte Innenlager und Sattelstützen da wieder aus dem Rahmen rauszuholen. Das Rahmenset geht wegen des Zustandes auch wieder in Richtung Stadtrad.

Ich stand schon häufiger traurig vorm Container, aber tröste mich immer mit folgenden Argumenten:
  • So viele Stadträder braucht kein Mensch
  • Meine Frau würde zu Recht an mir zweifeln, wenn ich mit mehr Schrott vom Recyclinghof komme, als ich hingebracht habe
  • der Beschaffungswert von den verbauten Teilen ist meistens relativ gering

Das klappt meist super. Nur ein einziges Mal hängt mir noch nach: optisch frische HS33 Raceline an einem Trekkingrad im Container...
 
Also bei uns auf dem Recyclinghof hätte ich es bekommen,habe da schon ein paar Mal was gefischt 😁
Nicht nur Räder sondern auch jede Menge Kanthölzer, natürlich immer gefragt, ansonsten währe es ja Diebstahl
 
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