Qual der Reifenwahl

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13. März 2019
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Hallo zusammen,

ich habe ein Problem, ich weiß nicht welche Reifen ich mir kaufen soll. Ich lese hier jetzt schon tagelang im Forum und je mehr ich lese, desto mehr Fragezeichen erscheinen.

Kurze Geschichte ich habe mir 2005 ein 26" Hardtail gekauft, 600 Euro Klasse. Damit war ich viele Jahre glücklich so bis 2012, danach stand es die ganze Zeit nur rum, Hausbau und Kinder haben keine Zeit mehr gelassen. Mittlerweile gibt es ab und zu mal wieder bisschen Zeit und ich würde gerne wieder "Fahrrad" fahren. Dazu habe ich das Hardtail aus dem Schuppen geholt und komplett zerlegt. Aus Spaß an der Freude habe ich es jetzt bisschen umgebaut:
Die Deore 3 x 9 gegen eine SRAM NX 1x11 (Komplett mit Kurbel und Innenlager) getauscht
Die RST Federgabel gegen eine Stahl-Starrgabel getauscht.

Jetzt die große Problemzone: Die Reifen. Im Moment habe ich noch die Originalbereifung von 2005 drauf. IRC Trailbear 2.25 Die habe ich etwa 5000 km gefahren und hatte nie Probleme damit. Niemals einen Platten, niemals einen Abflug gemacht, allerdings fand ich die auf Asphalt gefühlt sehr "bremsend" - ich habe aber keinen Vergleich.

Jetzt brauche ich neue Reifen und hätte gerne welche, die besser rollen. Ich fahre zu 60 % Asphalt, 30 % Waldwege, Feldwege (damit meine ich Wege, wo man auch Problemlos mit einem Auto fahren könnte) und 10% quer durch den Wald (das passiert nämlich genau immer dann, wenn mal wieder so ein Waldweg einfach endet und man keine Lust hat zurück zu fahren). Ich fahre nur bei schönem Wetter (also trocken) und ich würde niemals irgendeinen Hang runter heizen, Treppen runter fahren oder irgendwo runter springen. Ich fahre aber gerne schnell und was die Pumpe her gibt.
Ich fahre nicht bei Regen, ich fahre nicht durch den Matsch.
Laufräder sind Corratec NoName (also billigkram) mit einer Maulweite von 19mm, ich fahre mit Schlauch
Um bisschen Komfort zu haben, sollten es wieder breite Reifen sein.

Vorne Continental Cross King 26 x 2.3 Protection
hinten Conti Race King 26 x 2.2 Protection

Wäre wohl meine Wunschvorstellung - wäre da nicht der Preis. Kann ich als Schönwetter-Sonntagsfahrer nicht doch auf die China-Performance Serie ausweichen? Es steht halt überall, man solle unbedingt die BCC Variante nehmen

Sollte ich vielleicht sogar Richtung Schwalbe Marathon gehen?

Was ist das kleinere Übel, die Billigreifen von Conti oder die von Schwalbe? Ich wäre auch von unbekannteren Herstellern nicht abgeneigt.

Vielen Dank fürs Lesen, würde mich über ernstgemeinte Ratschläge freuen.

VG
 
Race King hinten ist ne gute Wahl. Bei 19mm Maulweite ist die etwas stabilere protection-Version wahrscheinlich besser.
Vorne passt (auch von der Breite her) der 2.2er Holy Roller dazu. Etwas gripstärker, aber immer noch eher für's Trockene gedacht. Wenn's etwas breiter sein soll, Larsen TT 2.35. Jeweils die Ausführung mit MaxxPro-Mischung und Drahtwülsten.
Grund für Draht: Bei Faltwülsten kann es passieren, daß der Reifen durch die Bremskraft auf der Felge wandert, dabei den Schlauch mitzieht und das Ventil abreisst. Draht wiegt nur 60g mehr und sitzt sicherer in der Felge.
Grund für MaxxPro-Mischung: Die Billigmischung verschleißt schneller, hat weniger Grip und Dämpfung, und rollt dabei nicht mal besser.
Druck: jeweils maximal 2 bar, würde ich mal sagen.

Link: https://www.bike24.de/p114436.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Thema Billigmeierei: An der falschen Stelle sparen ist falsch. Beim Race King kannst du ja mal die Billigversion probieren, aber bei Maxxis weiß ich aus eigener Erfahrung, daß das ein schlechter Deal ist. Außerdem sind die Draht-MaxxPro-1ply-Reifen oft ziemlich günstig zu haben.
 
Thema Trailbear: Der ist für Waldboden gedacht. Auf Asphalt macht der wirklich keinen Spaß.

Vom Race King gibt's auch noch die Racesport-Version. Kostet etwas weniger und ist komfortabler und schneller, da weniger steif. Dafür etwas pannenanfälliger. Und auf schmalen Felgen geht der Seitenhalt schneller flöten.
 
Vermutlich ist es völlig egal, was du kaufst, alles aktuelle dürfte besser sein, als deine alten Reifen.
Ich habe letztes Jahr auch mein altes Hardtail reaktiviert - neue Schläuche rein und los mit den Ritchey Z-Max/Mad-Max. Gefahren ist das Rad, aber... nachdem mein Sohn auf Rocket Ron unterwegs war, hab ich mir genau die gekauft und war erstaunt wieviel Grip so ein Reifen doch haben kann und leiser war es auch. Blöderweise bremste da bei Regen genau gar nichts mehr - kein Wunder bei 20 Jahre alten Cantileverbelägen... Coolstop Beläge waren etwas besser, aber am Ende ist es ein neues Rad geworden. Da sind nun Conti X-King Performance drauf. Obwohl hier jeder Black Chili empfielt, bin ich mit den Fernostgummis eigentlich gar nicht mal so unzufrieden.
 
Danke für die Hilfe. Das klingt doch schonmal gut. Könnte ich den verlinkten Maxxis auch hinten drauf machen? Ich würde schon gerne vorne und hinten wenigstens den selben Hersteller fahren.
Wenn ich hinten einen Conti in Racesport oder sogar Protection drauf mache, habe ich ja dann den "guten" Reifen hinten, obwohl ja eigentlich vorne wichtiger ist.
Was ich überhaupt nicht checke, ist die Sache mit den TPI. Der Maxxis hat ja nur 60 TPI. Der China Conti 3 Lagen a 60 TPI. Das klingt für mich stabiler !?
So, wie ich das verstehe, brauche ich hinten ja stabiler wegen Gewicht (ich wiege bisschen was über 80 kg).
 
Mehrere Lagen Karkasse machen Sinn, bei spitzen Steinen/Schiefer, halt alles, was dir den Reifen aufschlitzt. Einen RocketRon mit 127tpi hat mein Sohn auf die Art kaputt bekommen. Bei meinen Contis sind Schnitte in der Lauffläche, aber nichts was die Karkasse durchtrennt hat - die sind augenscheinlich stabiler.
Wenn deine aktuellen Reifen keine Schnitte aufweisen, dürfte es egal sein.
 
Die Maxxis sind eher gripstark und nicht so gut rollend. Hinten merkt man den Rollwiderstand stärker. Deswegen gibt's das Motto: "Hinten Roller, vorne Greifer." Vorne ist Gripabriß gefährlicher.
Den Larsen bin ich mal hinten gefahren. Der rollt nicht sooo viel besser als der Trailbear. Beim Holy Roller hab ich keine Ahnung. Aber wahrscheinlich rollt der auch schlechter als der China-Raceking.

Hier ist mal ein Rollwiderstandsvergleich zwischen verschiedenen Race Kings (China vs. Protection vs. Racesport):
https://www.bicyclerollingresistanc...15-vs-continental-race-king-racesport-2014#rr
 
Danke für den Link. Also 4 Watt unterschiedlich... Leider ist der Maxxis nicht mit dabei. Merkt man die 4 Watt? Ist das viel?

Meine Trailbear haben keine Schnitte, keine abben Stollen, die sehen noch richtig gut aus. Der Hintere ist halt mehr abgefahren...
Wahrscheinlich mache ich mir zu viele Gedanken und kann, wie @ Schradt schreibt, irgendwas nehmen für meinen Fahrstil. Gäbe es irgendwas günstiges + stabiles + gut Rollendes von Maxxis? Was ist mit den Maxxis DTH?
 
Danke für den Link. Also 4 Watt unterschiedlich... Leider ist der Maxxis nicht mit dabei. Merkt man die 4 Watt? Ist das viel?

Meine Trailbear haben keine Schnitte, keine abben Stollen, die sehen noch richtig gut aus. Der Hintere ist halt mehr abgefahren...
Wahrscheinlich mache ich mir zu viele Gedanken und kann, wie @ Schradt schreibt, irgendwas nehmen für meinen Fahrstil. Gäbe es irgendwas günstiges + stabiles + gut Rollendes von Maxxis? Was ist mit den Maxxis DTH?

4Watt merkste nicht im Alltagseinsatz
Damit findest du mit den billigen Contis (2 x 15,-) alles was du suchst.

Und wenn sich deine Anforderungen steigern, ist es kein großer Verlust am Reifen aufzurüsten
 
Auf Asphalt, am Hinterrad, bei niedrigem Druck merke ich da schon einen kleinen Unterschied. Aber nicht der Rede wert. Der Unterschied zwischen Race King und Trailbear ist so ca. 5mal größer.
 
Für dein Einsatzgebiet würde ich vorne und hinten Conti Race King 26 x 2.2 Racesport montieren. Gibts bei einem der bekannten Internethändler sicher im Angebot. Rollen super und der Verschleiß ist auch zu vernachlässigen.
 
Ja, der Racesport wärs. Mir aber zu im Moment zu teuer. Ich würde gerne unter 50 Euro bleiben für beide Reifen?

Den China Raceking gibts für 12,90 allerdings habe ich gerade gesehen, dass bei den Bewertungen sehr oft Pannenkönig steht. Als Wert wird 3/84 TPI angegeben.
Da hätte ich kein Vertrauen in den Reifen. Also auch Mist und ich bin somit wieder bei 0. Die Raceking Perfomance sind wahrscheinlich zu billig...

Was ist mit dem Kenda Small Block Eight? oder Schwalbe Rocket Ron Performance Addix?
 
Danke, das klingt natürlich gut. Ich habe ihm mal geschrieben. Bei der Kombi ist halt dann der Vorderreifen schmaler als der Hinterreifen. Eigengtlich müsste der X-King ein 2.4 sein, damit er zum Raceking 2.2 passt, was ich so heraus gelesen habe. Mal gucken, ob es klappt.
 
Wenn's der neue Race King ist, ist der genauso schmal wie der alte X-King.

Ich find hinten breiter besser als umgekehrt, weil hinten mehr Last drauf ist. Außer beim Downhill.
 
Danke für den Link. Also 4 Watt unterschiedlich... Leider ist der Maxxis nicht mit dabei. Merkt man die 4 Watt? Ist das viel?
Rechnen wir mal 4 Watt für den Hinterreifen und 2 Watt für den Vorderreifen. Das ergibt 6 Watt. Bei einer Leistung von 200 Watt sind das 3%. D.h. statt 1:00 Stunden fährst Du die gleiche Strecke in 1:02 Stunden. 2 Minuten können viel sein.

Mal angenommen du bist mit den langsamen Reifen eine Stunde unterwegs gewesen und bist 2 Minuten vom Hauseingang weg. Es ist Gewitter und es trifft dich der Blitz oder erschlägt dich ein Baum. Du wärst tot, weil die Reifen zu langsam waren.

Was ich überhaupt nicht checke, ist die Sache mit den TPI. Der Maxxis hat ja nur 60 TPI. Der China Conti 3 Lagen a 60 TPI. Das klingt für mich stabiler !?
Alle Fahrradreifen haben mindestens 3 Lagen. Der Maxxis genauso wie der Conti. Es gibt Hersteller, welche die TPI je Lage angeben. Andere geben die TPI gesamt an.

Mehrere Lagen Karkasse machen Sinn ...
Mehrere Lagen machen schon deshalb Sinn, weil man den Reifen sonst garnicht herstellen könnte.

... protection-Version ...
Protection ist das Modell. Version ist etwas anderes.

... Billigversion ...
Meinst du vielleicht Billigreifen?

Racesport-Version
Meinst du vielleicht Modell?

Wenn's der neue Race King ist
Du meinst die aktuelle Version?
 
Rechnen wir mal 4 Watt für den Hinterreifen und 2 Watt für den Vorderreifen. Das ergibt 6 Watt. Bei einer Leistung von 200 Watt sind das 3%. D.h. statt 1:00 Stunden fährst Du die gleiche Strecke in 1:02 Stunden. 2 Minuten können viel sein.
[...]
Beim Test waren ja nur 42,5 kg drauf. In der Praxis kann man die Watt-Werte bestimmt nochmal verdoppeln.
 
Hallo zusammen,

ich muss euch leider nochmal nerven. Ich brauche Hilfe oder einen guten Ratschlag:

Ich habe leider nicht auf die gängige Meinung gehört und habe mitterweile wahrscheinlich zu viel Kohle in mein altes Fahrrad gesteckt, anstatt einfach ein Neues zu kaufen.
Ich habe jetzt alles soweit zusammen gebaut und folgende Probleme festgestellt:

Die Reifen sind wahrscheinlich too much für meine Felgen. Ich habe sie zwar rund aufgezogen bekommen, allerdings gibt es jetzt Probleme mit den v-brakes. Es ist sehr schwierig, die Bremsen so einzustellen, dass sie (a) beim Bremsen noch genug Auflagefläche auch der Felge haben und (b) bei gelösten Bremsen am Reifen vorbei gehen. Im schönen warmen Keller habe ich es gestern so eingestellt bekommen, aber teilweise habe ich nur 1mm Luft, oder sogar noch weniger.
Die Hinterrad-Felge eiert leicht hin und her, was das Ganze noch komplizierter macht. :/
Bei der Vorderradnabe habe ich ausserdem festgestellt, dass der Konus deutliche Fresspuren hat. Ich habe zwar alles ordentlich sauber gemacht und neu gefettet, aber die Nabe macht trotzdem Laufgeräusche und man spürt es auch an der Gabel :/

Der Freilauf macht keine Klickgeräusche (keine Ahnung, ob gut oder schlecht)

Meine Überlegung geht jetzt dahin, auch noch in einen neuen Laufradsatz zu investieren.
Rein von der Logik her, würde ich denken, dass ich eine Innenfelgebreite von 21mm nehmen sollte. Im Moment habe ich 19mm. Das müsste doch das Bremsenproblem entschärfen!?
Leider ist die Auswahl sehr begrenzt bzw. finde ich kaum was.

26"
Felgenbremse
bezahlbar (max 150 Euro für den ganzen Satz)
21x559
Freilauf für SRAM NX (11 fach)

Ich lege Wert auf Haltbarkeit, Optik und Gewicht eher Nebensache.

Sowas hier?
https://www.rosebikes.de/rose-mtb-laufradsatz-26-xtreme-airline-3-shimano-deore-xt-780-schwarz-717064?product_shape=Standard&article_size=26"

Im Moment habe ich irgendwelche NoName-Felgen (schwarz mit Corratec-Aufklebern) und vermutlich Deore-Naben.

Edit:
Hier sind die Felgen breiter als 19mm:
https://www.rosebikes.de/rose-mtbat...668797?product_shape=schwarz&article_size=26"

Kann man sowas kaufen (für meine Anforderungen siehe 1. Post) ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, Zentrieren und Bremsbeläge ausrichten erfordert Übung. Das schafft Niemand beim 1. Mal perfekt.
Die Sperrklinken klicken in Freilaufrichtung, dat muss so.
Der Konus wird unten belastet. Also die Schadstelle außen mit einer Feile markieren und dann die Nabe so einbauen daß die Markierung nach oben zeigt. Außerdem minimales Lagerspiel übrig lassen, welches dann durch die Spannkraft des Schnellspanners verschwindet.

Für Tips und Tricks gibt's Google und Youtube.
 
Der Freilauf klickt nicht mehr (hat er früher aber).



Ich habe es mal versucht zu fotografieren. Der 2.2 Raceking "quilt" extrem aus der 19er Felge raus. Vorne beim X-King ist es nicht ganz schlimm, allerdings habe ich da die Koolstop, wo oben noch dieser kleine Metallnippel drauf ist. Der sollte den Reifen nicht berühren...

(Luftdruck ca. 3,5 bar und ohne Belastung - mit normalen Luftdruck und Fahrer auf dem Sattel wird der Reifen wohl noch breiter werden)

Den Konus kann ich leider nicht drehen, da er die komplette Runde Fressspuren hat.

Ich habe inzwischen den Laufradsatz bei Rose mit den Rodi Felgen bestellt. Wird schon okay sein für meine Ansprüche. Was besseres mit mehr als 19mm Maulweite habe ich nirgends gefunden. Auch actionsports kann mir nichts anbieten. Wird echt dünn für 26" und V-Brakes.
 
Da hast du den alten voluminösen Race King erwischt. Und die Felge hat ne schmale Bremsflanke.
Du kannst die Neigung vom Bremsschuh verändern indem du ihn weiter unten im Langloch festschraubst. Die Gelenkscheiben sorgen dafür, daß der Winkel beliebig wählbar ist.

Die EX721 müsste es doch noch geben. Oder gleich die Ryde Big Bull mit 25mm. Einspeichen und Zentrieren kann theoretisch auch der Radhändler vor Ort.
 
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