Radeln zur Schule – die Rektorin sagt nein

J....
Woher kommt also diese Fahrradhelmfixierung, die sogar so weit geht, dass enormer sozialer Druck auf Andere ausgeübt wird, auch unbedingt Fahrradhelme zu tragen, während von PKW-Helmen und Treppenhelmen niemand spricht und niemand anderen das Nichttragen solcher Helme vorwirft?....
Jedoch:

Wie kann man für sich selbst beschließen, dass das Risiko beim Autofahren eine Kopfverletzung zu erleiden zu gering ist, als dass es notwendig wäre beim Autofahren einen Helm aufzuziehen und gleichzeitig auf irgendwelche anderen Leute losgehen, die prinzipiell genau dasselbe beschließen - eben nur nicht allein in Bezug auf ihre Autofahrten, sondern eben auch in Bezug auf ihre Fahrradfahrten?

Mannomann...verdreh doch nicht wieder alles, Du kannst doch machen was Du willst. Fahr einfach wie Du magst durch die Gegend...mit oder ohne Helm....ist mir echt wurscht. So wie Du hab ich übrigens auch mal gedacht aber dann hats bei mir gecrashed. Hätte ich den Helm nicht aufgehabt, könnte ich jetzt nicht diese Zeilen schreiben....

...so...


Es geht hier im thread doch nur um Risikominimierung AUF DEM BIKE für die Kids auf dem Weg zur Schule.

Zu Deinem Gegenbeispiel bezügl. Fussgänger:
Fußgänger haben Reflexe, fallen nicht sofort auf den Kopf, ziehen noch Knie hoch und Hände. Radfahrer fallen ohne Reflexe über den Lenker oder mit dem Rad seitlich um. Allein diese Hebelwirkung lässt riesige Kräfte auf den Kopf wirken.

Das ist der Unterschied! Ist das rational genug für Dich?

Im Auto bin ich übrigens angeschnallt, habe Airbags, habe Knautschzonen. Wozu braucht es da einen Helm wenn es andere Sicherungssysteme übernehmen? Im Auto braucht man zudem alle Sinne (Akustik/Rundumsicht) im Strassenverkehr, da macht ein Helm keinen Sinn.

Ist das rational genug für Dich?

Ansonsten ist es mir wie gesagt vööööllig egal, was Du machst. Ich bin auch nicht auf Dich losgegangen...kein Grund, sich als Opfer darzustellen.
 
Nackte Totenzahlen ohne Bezugsgröße sagen rein gar nichts aus. Und es könnte z.B. sein, dass 1000 Radsturztote durch einen Helm verhindert wurden... Das Problem liegt hier in der Erfassung der Daten für die Unfallstatistik, welche zu unpräzise ist.
 
Nackte Totenzahlen ohne Bezugsgröße sagen rein gar nichts aus. Und es könnte z.B. sein, dass 1000 Radsturztote durch einen Helm verhindert wurden... Das Problem liegt hier in der Erfassung der Daten für die Unfallstatistik, welche zu unpräzise ist.

Da hast Du wohl recht. Und über die unpräzise Erfassung hinaus gibt es natürlich noch das prinzipielle Problem, dass niemand nach einem Unfall sicher sagen kann, ob jemand, der einen Helm trug ohne Helm gestorben wäre, oder andersrum jemand ohne Helm, nicht gestorben wäre, hätte er einen Helm getragen. Insofern sind auch die ganzen Beiträge a la "ich hatte mal einen Unfall und hätte ich keinen Helm getragen, könnte ich jetzt nicht mehr davon berichten" auch nicht wirklich schlagkräftig. Denn niemand kann wissen, ob es tatsächlich so wäre. Umso mehr, da übliche Fahrradhelme nunmal keine Integralhelme wie für Motorräder sind. Da liegen in Sachen Schutzwirkung einfach mehrere Welten dazwischen.

Aber eins kann man doch wohl trotzdem recht sicher annehmen: Es wurde keine nennenswerte Zahl von Toten durch Kopfverletzung durch Treppen- oder Autohelme verhindert. Da gäbe es also schon noch einiges Potential... ;-)

@Sven_Kiel: Ja sorry, war wohl nicht richtig, Deinen Beitrag hier als Aufhänger zu nehmen und was von "angegangen werden" zu schreiben. Das passte dann eher zu Aussagen wie der von @Pizzaplanet, der schrieb, er müsse brechen, wenn er helmlose, radfahrende Kinder sehen würde. Und dieses Erklären von Eltern zu Rabeneltern festgemacht an der Frage ob sie ihren Kindern Helme aufsetzen oder nicht, ist einfach wirklich verbreitet. Und ich sehe einfach keinen berechtigten Anlass dazu:

Jeder von uns ist den ganzen Tag lang in allen Lebensbereichen Risikoabwägungen vorzunehmen und daraus für sich Entscheidungen abzuleiten, was man tun oder besser lassen sollte oder was man lieber nur tun möchte, wenn man diese oder jene Sicherheitsmaßnahme zusätzlich ergreift. Und da zieht einfach jeder individuell und subjektiv seine Grenzwerte.

Klar gibt es auch Dinge, die einfach objektiv nicht gehen, wie z.B. ohne Fallschschirm aus Flugzeugen zu springen (und ohne verabredet zu haben, dass einem ein anderer Fallschirmspringer in der Luft noch schnell einen reicht), denn das zufällig noch einer vorbeikommt und grade einen Schirm über hat, das ist zu unwahrscheinlich ;-)

Aber Kinder auf Kinderrädern auf Bürgersteigen... das ist finde ich nicht ein so eindeutiger Fall.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich bin als Kind auch immer ohne Helm gefahren, gab es einfach noch nicht wirklich. Ich habs auch geschafft, aber für meine Kinder habe ich Helme gekauft und lasse sie nicht ohne fahren. Ich bin auch 20 Jahre lang Ski ohne Helm gefahren. Mache ich auch nicht mehr und finde das in dem Fall sogar echt praktisch. So soll das einfach jeder für sich entscheiden. Fertig. Es gibt immer Einzelfälle die das eine oder andere belegen können. Schaden tut ein Helm sicher nicht und von daher würde ich das empfehlen.
 
Ski mit Helm (noch ein Thema... ;) ) bin ich noch nie gefahren, allerdings seit drei Jahren auch schon gar nicht mehr. Rad mit Helm bin ich nur auf MTB-Touren gefahren, wenn es abwärts ging. Wenn mal wieder Geld für Ski da sein sollte, würde ich vermutlich auch über einen Helm nachdenken. Glaube aber nicht. Ich fahre nicht mehr so halsbrecherisch und ohnehin am liebsten im Tiefschnee... ;)
 
Na wenn ich mit den Kids fahre bin ich ja langsam und das ist schon anders als wenn ich "richtig" in der Stadt unterwegs bin...
 
Ski mit Helm (noch ein Thema... ;) )... Ich fahre nicht mehr so halsbrecherisch und ohnehin am liebsten im Tiefschnee... ;)
Bin auch nie mit Helm Ski gefahren, und für meine eigene Fahrweise brauche ich es auch nicht. Aber Du bist eben nicht gegen andere Hohlköpfe gefeit, die dich umnieten können. Wie hieß doch nochmal dieser Politiker, der 'ne Frau totgefahren hat....Althaus?? Daher vielleicht doch eine Überlegung wert. Aber offtopic...
 
kleines Beispiel, warum meine Kids nie ohne Helm aufm Bike unterwegs sind.

[nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=JLekQbG-NVA"]And this is why he always wears a helmet - YouTube[/nomedia]
 

Also, ich weiß nicht. Da dürfte es tausende, besser geeignete Beispielvideos pro Helm geben: Im konkreten Fall sehe ich eigentlich gar keine Kopf-Boden-Berührung und selbst wenn, würde bei dieser Geschwindigkeit/Sturzhöhe auch ohne Helm mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am Kopf nix auch nur annähernd Ernstes passieren. Wer das anders einschätzt, müsste wie gesagt im Prinzip auch seinen zu Fuß gehenden Kindern einen Helm aufsetzen.

Aber es gibt halt irgendwie so eine Tendenz, sogar am liebsten glauben zu wollen, Helme würden auch gegen gebrochene Beine oder aufgeschürfte Ellenbogen (wie im Video) - oder auch ausgeschlagene Zähne - helfen.

...Was ich allerdings im Video deutlich sehe, ist dass der Helm locker und schief aufgezogen ist. Das dürfte das durch das Tragen von Fahrradhelmen wahrscheinlich ohnehin erhöhte Risiko von HWS-Verletzungen (Hebelwirkung) nochmals erhöhen.

Nix für Ungut. Jeder nach seinem Gusto. Aber dieses Video war mir jetzt einfach zu sehr ein Paradebeispiel für übertriebenen Helmfetischismus, um nichts dazu zu sagen.

Gruß
Chris
 
Nix für Ungut. Jeder nach seinem Gusto

...seh ich eigentlich genauso.
Im Grunde muss jeder selbst entscheiden ob er sich bzw. seinen Kindern einen Helm aufsetzt oder nicht.;)

Der 21-jährige Cousin unserer Nachbarin ist letzten Monat auf nem Radweg frontal mit nem entgegenkommenden Radfahrer zusammengestoßen - tot.
Er trug keinen Helm...
 
Tragisch, das. Ich bin bislang ein einziges Mal mit einem anderen Radfahrer zusammengestoßen, als ich in meiner Jugend links abbiegend zwar auf den Autoverkehr, nicht jedoch auf den Radverkehr des in beide Richtungen verlaufenden Radweges geachtet habe.

Kleinen Kindern passiert so etwas sicher eher. Mein Sohn ist übrigens gegen einen Stromkasten gedonnert, weil er trotz Rufen in voller Fahrt lieber auf seinen Vorderradreifen geschaut hat als nach vorne. Er trug einen Helm, nutzte ihm aber nüscht, weil er mit dem Kinn auf die Kante des Kastens knallte. Hat geblutet wie ein Schwein und eine bislang anhaltende Wirkung beim Vorausschauen gebracht.

Fußwege sind aber auch gefährlich! Stromkästen, Laternenmasten, Parkbuchten, Ausfahrten, wild parkende Fahrzeuge, schlingernde Fußgänger, noch schlingerndere Köter mit Stolperleine sowie deren Exkremente... Andererseits: wenn ein kleiner Dreijähriger da durchkommt: der lernt für's Leben! ;-))
 
IMHO kann man das ganz einfach zusammenfassen: Helm schadet nicht, hilft aber auch nicht bei jedem Sturz/Abflug/Unfall. Wenn man auf den Kopf stürzt/aufschlägt/etc. ist ein Helm sicherlich hilfreich. Aber jeder muss es halt selber wissen. Punkt.
 
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