Hallo! Vielleicht liest einige Jahre später das hier trotzdem noch jemand...
Ich hatte eine Trümmerfraktur des Radiusköpfchens und beidseitigen Bänderriss im August. Kann seitdem nur ca. 30 Grad meinen Arm rotieren, anfangs gingen nur ca. 5 Grad, Physio und ambulante Reha haben etwas geholfen. Handfläche nach unten drehen geht besser, also Auto und Fahrradfahren sowie Tippen auf der Tastatur oder Zocken klappt. Nur die Handfläche nach oben drehen geht gar nicht.
Die OP war kompliziert, 8 Mal wurde die Platte neu positioniert und ragt letztendlich etwas weiter über, als sie sollte und sollte deshalb raus. Beim Termin zur Besprechung der Metallentfernung meinte der Chirurg (Chefarzt), dass die Platte schon nach 6 Monaten raus sollte, es aber auch riskant sei, Nerven zu verletzen und ich eine lebenslange Lähmung des rechten Arms bekommen könnte. Dann kam der Spruch "also es wird so kompliziert, dass ich am liebsten Urlaub nehmen würde, wenn Sie die OP haben". Sowas will man natürlich nicht von seinem Chirurgen hören und dann ist er auch noch Chefarzt und sollte wohl auch Ahnung haben.
Ich entschied mich daher, einen Spezialisten in Köln aufzusuchen. Bzw. naja, hab ichs versucht und hatte zwei Mal Termine in der Uniklinik, wo ich mit einem der beiden Spezialisten reden wollte. Sowohl am Telefon als auch bei der Anmeldung vor Ort hieß es "klar, ok", aber nie habe ich mit ihnen reden können, sondern ein Mal mit einer Studentin und ein Mal mit einem anderen jungen Arzt dort. Beide schienen sehr selbstbewusst und meinten "Ach das ist eine Routine OP, das machen wir hier täglich".
Nun könnte man das als gute Nachricht sehen, andererseits frage ich mich, ob das nicht auch falsches Selbstbewusstsein/Überschätzung sein könnte, weil sie eben nicht bei meiner ersten OP dabei waren, wo es diese Komplikationen gab.
Jetzt stehe ich also vor dieser riesigen Entscheidung, die OP zu riskieren, um meine Rotation zurückzuerlangen. Falls was schief geht, verliere ich meinen rechten dominanten Arm und habe für den Rest meines Lebens (ich bin 25) eine Behinderung, die ich hätte durch meine eigene Entscheidung vermeiden können.
Im Alltag stört mich die eingeschränkte Rotation nur an einigen Stellen, daher frage ich mich, ob es nicht doch schlauer wäre, die Platte drin zu lassen und mit der Rotation zu leben, anstatt dieses krasse Risiko einzugehen... Das Metall drin zu lassen ist aber auch riskant, falls ich noch Mal stürzen sollte oder ähnliches.
Hat jemand vielleicht dahingehend Erfahrungen? Ich bin echt am Ende mit den Nerven, diese Entscheidung fällen zu müssen

Aber ja , letztendlich liegt es nur an mir, wie ich mich entscheide
