REHA / AHB Austauschthread - Verletzung/Erkrankung und nun Reha, wie ist der Verlauf? Trainingsplanung/-steuerung und Leistungsaufbau möglich?

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Hallo zusammen,

in erster Linie soll es im Thread um den Austausch zu AHB (Anschlussheilbehandlungen) bzw. Rehas nach Verletzungen/Erkrankungen gehen. Wie ist der Verlauf, was wird in der Reha gemacht, kann sportartspezifisch ein Aufbautraining erfolgen, etc.. Also ein Austuaschthread zu allem o. g..

Seit Mite April bin ich nun immer wieder (mit kurzen Unterbrechungen) im Krankenhaus. Eine Reha war/ist längst geplant, wurde aber immer wieder (krankheitsbedingt) verschoben. Aber nun kurz zum Verlauf meiner „Erkrankung“:

Mitte April wurde bei mir eine schwer Lungenentzündung festgestellt - allerdings erst nach „eigener Einweisung“ in ein Lungenzentrum. Der Hausarzt hat mich nach Hause geschickt und gemeint ich soll mich ausruhen und viel trinken… Im Lungenzentrum wurde dann nach etlichen Untersuchungen (Blut- und Entzündungswerte, Abstriche auf Viren/Bakterien, Lungenfunktion, Sauerstoffsättigung, Röntgenbilder) ein Notfall CT angeordnet, da die Gefahr einer Lungenembolie bestand. Nach Ausschluss dessen und weiterer Begutachtung wurde in den CT Bildern eine Kardiomegalie (vergrößertes Herz) festgestellt und ich wurde direkt zum Kardiologen geschickt. Da dieser im selben Haus ist, konnte sofort eine Echokardiografie durchgeführt und im Rahmen dessen eine starke Insuffizienz der Mitralklappe (undichte Herzklappe) festgestellt werden. Die OP war unausweichlich und ich wurde nach einwöchiger Behandlunge der Lungenentzündung im Krankenhaus für die OP angemeldet. Weitere praeoperative Untersuchungen wie Herzkatheter, EKG, Echo, etc. wurden durchgeführt und die OP vom Professor und ärztlichen Direktor der Uniklinik selbst durchgeführt. Einen derartigen Prolaps hat selbst er selten zu Gesicht bekommen (Abriß von 4 Sehnenfäden der Segelklappen), es verlief aber alles (bis auf einige postoperative Zwischenfälle) alles gut und die Herzklappe funktioniert mechanisch wieder wie sie sollte!

Leider gingen die Entzündungswerte nach der OP mehrfach stark nach oben, wodurch ich nun zum zweiten Mal inhherhalb von drei Wochen Antibiotika bekomme - derzeit noch im Krankenhaus/der Uniklinik, da ich die Ergebnisse der angesetzten Blutkulturen und die letzte Antibiosegabe abwarten muss. Eine Endokarditis (Herzinnenwand-/klappenentzündung) konnte zum Glück ausgeschlossen werden, was vorrangig wichtig war!

Meine geplante (ambulante) Reha musste ich nun schon zwei Mal verschieben und kann nun (hoffentlich) in einer Woche beginnen. Leider wäre ich zu diesem Zeitpunkt (geplant) schon auf dem Weg nach Molveno, um den ersten Bikeurlaub anzugehen. Daraus wird aber erstmal nichts und auch meinen Urlaub im August in Livigno habe ich sicherheitshalber storniert.

Für die Reha nehme ich mir nun vor natürlich wieder fit zu werden und stelle mir die Frage, ob ich dort auch sportartspezifisch im Ausdauerbereich etwas machen kann? Wie sind eure Erfahrungen? Seid ihr in einer ähnlichen Situation oder habt diese hinter euch? Wie waren die Erfahrungen mit den/der Rehaeinrichtung(en)? Tipps die ihr beisteuern könnt? Hat schon jemand Erfahrungen nach einer Herz(klappen)-OP?

Ich weiß, eine Reha ist immer sehr individuell, aber geren tausche ich mich hier mit euch und weiteren Leidensgenossen zu diesem Thema aus. :)

Freu mich auf einen zielführenden und kurzweiligen Austausch und immer gute Trails!
 
Ich will nicht zu sehr auf deine Erkrankung eingehen (auf die Ferne eher schwierig find ich), aber allgemein was dalassen.

Meine Frau hat eine künstliche Herzklappe und ich war auch schon mal auf Reha nach einer grossen OP. Das sind schon richtige Schläge ins Kontor. Den Gedanken an Sport und Kondition hat es mir nach der Reha erstmal vertrieben. Die AHB kommt ja recht schnell nach der OP. Aber ist erst der Anfang der körperlichen Genesung. Die meisten Mitstreiter bei mir hatten einen ordentlichen Tagesplan an Schmerzmedikation. Das kann über vieles hinwegtäuschen. Und danach nochmal schwieriger werden und auch länger dauern. Meine Frau war damals gut ein Jahr ausgeknockt, aber vorher auch nicht sehr fit.

War das denn bei dir eine offene OP? Bin bei den aktuellen Möglichkeiten bez. Klappen nicht im Bilde.
 
Schmerzmittel nehme ich seit letzter Woche keine mehr, das ist soweit OK. OP war minimalinvasiv, hatte aber dennoch für einige Zeit starke Schmerzen postoperativ und war auch immer auf Schmerzmittel!

Da die OP jetzt schon 4 Wochen her ist, erhoffe ich mir in der Reha auch „etwas mehr“ machen zu können - die Rückschläge in den letzten 2 - 3 Wochen waren aber dennoch sicher nicht (nur) förderlich.

Vielen Dank für deine Rückmeldung!
 
Kurze Rückmeldung meinerseits. :)

Mittlerweile beginnt die dritte Woche der (ambulanten) Reha. Ich bin sehr zufrieden mit dem Programm und konnte meine Leistung beinahe täglich steigern. Die Einheiten auf dem Fahrradergometer mit EKG Überwachung haben sicher dazu beigetragen selbst etwas sicherer zu werden. So habe ich in der letzten Woche bereits zwei MTB Touren auf den hometrails hinter mir und konnte dabei sogar über die (Puls-)Werte in der Reha gehen. Die Ärztin gab mir ebenfalls grünes Licht, auch wenn das Belastungs-EKG zur Entlassung erst nächste Woche sein wird.

Mittlerweile bin ich guter Dinge, den bereits verschobenen Bike Urlaub im Sommer doch antreten zu können. :)

Happy Trails!
 
Wie hast du das festgestellt? Bzw. welche Symptome hattest du?
Da ich „seit ich denken kann“ Asthma habe und damit über 20 Jahre Leistungssport betrieben habe, kenne ich meinen Körper ganz gut - und wohl auch besser als so manch behandlender Arzt, leider…

Ich hatte extreme Atemnot beim „zu bett gehen“, sprich beim hinlegen ins Bett. Das hatte ich in meiner über 40-jähringen Asthma Karriere in dieser Weise noch nicht.

Der jetzige Verlauf schließt natürlich nicht aus, dass mein seit Kindheit diagnostiziertes (allergisches) Asthma natürlich auch (teilweise) ein kardiales Asthma sein kann/könnte…

Mittlerweile habe ich die Reha seit letzter Woche Freitag erfolgreich hinter mir und konnte auch schon wieder ein paar Touren mit dem MTB fahren. Die Leistung kommt langsam zurück, wobei gefühlt die Muskulatur der limitierende Faktor ist und sich das Herz-Kreislaufsystem wieder an Belastungen gewöhnen muss. An den Maximalpuls von „früher“ ist bei weitem noch nicht zu denken, auch wenn dieser sicher derzeit durch die Medikamente nach oben hin limitiert ist.

Morgen gehts nochmal zum Kardiologen und dann in die Urlaubsplanung - hoffe ich!
 
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