Endurothon Schierke - heavy track ... Saisonstart
2020... nun ja, ein Jahr zum abhaken. Eigentlich sollte alles ganz anders kommen... eigentlich sollte es in meinem letztes Jahr in der AK Herren nochmal ordentlich was auf die Schenkel geben ... eigentlich wollte ich in diesem Jahr als Höhepunkt ein Etappenrennen fahren... eigentlich hab ich grad 3...4kg zu viel auf den Rippen um anständig Rennen zu fahren... Eigentlich bin ich überhaupt nicht in Form... Eigentlich Mimimi... Hätte, hätte, Fahrradkette!
Nach den ganzen Rennabsagen in der ersten Jahreshälfte tauchte ein Hoffnungsschimmer am Horizont auf. Der Endurothon in Schierke sollte am 29.08. stattfinden - endlich wieder ein Ziel vor Augen. Das Rennen der Bad Biker aus Wernigerode gehört klar zu meinen Favorites... knackige Anstiege und im Gegensatz zu den meisten anderen Marathons auch fordernde Abfahrten.
Beim Startnummer abholen ein kurzer Schnack mit Ingmar und beim Warmfahren dann noch Teamkollege Stephan getroffen. Als wir um 9:30 Richtung Start rollten, gabs eine kurze Schrecksekunde... ein Feld mit schwarzer Startnummer kam uns schon flott entgegen. "Kacke! - Start wurde doch auf 9:40 verschoben oder?" Also Vollgas in die Arena und da stand dann auch unser Starterfeld. Der erste Tross war "heavy short" - also die Starter, die die lange Schleife nur einmal abspulten. Unsere Langdistanz starte erst noch - wir durften uns die Runde dann 3x geben - und warm waren wir jetzt auch.
Nach dem Start entzerrte sich das Feld recht schnell. Ich konnte gut Druck aufs Pedal geben und folgte erstmal der Führungsgruppe... die war auch stark bzw. prominent besetzt aber entweder ließen sie es heut recht gemächlich angehen oder der HIT-Block vom Urlaub zeigte noch Wirkung. Bis hinter den Steintrail kam ich gut mit, im nun folgenden Trailanstieg zur Schnarcherklippe hatte ich aber Probleme. Semislick bleibt halt semislick und hat auf blanken, feuchten Wurzeln nix zu suchen... den schroffen mittleren Teil des Anstiegs durfte in jeder Runde zu Fuß hoch - nicht wirklich langsamer als die anderen aber hat mich jedesmal aus dem Rythmus geworfen. Sowohl in den Anstiegen als auch auf den Abfahrten lief es aber sonst ganz gut. Der SID hatte ich nochmal einen kleinen Service angedeien lassen, was sie mir in den Sahnetrails mit viel besserem Ansprechverhalten dankte...
Erste Rundendurchfahrt nach 1:06h - neuer persönlicher Bestwert - Wattwerte in den ersten beiden Stunden lagen auch durchweg höher als erwartet. Schade nur dass ich fast durchweg allein unterwegs war. Ich sammelte noch 2...3 Kollegen ein, aber folgen konnte mir davon keiner mehr so dass sich auch keine Gruppe mehr bildete. Zur Mitte der zweiten Runde merkte ich wie es schwerer wurde den Druck auf dem Pedal aufrecht zu erhalten. Nach weiteren 1:10h die zweite Rundendurchfahrt, letzter Flaschenwechsel und nochmal raus. Jetzt lief es etwas zäher und ich merkte in den Abfahrten auch, dass die Arme langsam durch waren. Ein letztes mal den Grenzweg mit den hässlichen Panzerplatten hoch und über den Wurmbergstieg runter... hier machte der linke Arm zu, so dass es wohl nicht mehr so ganz souverän aussah wie ich da runterstolperte - bin auch noch an einer Wurzel weggerutscht, so dass ich kurz vorm Ziel noch die obligatorische Bodenprobe nahm.
Nach 3:29 dann als 8. Gesamt & AK über die Ziellinie - persönliche Bestleistung vom letzten Jahr wieder um 5min verbessert, bin zufrieden.
Nach dem Hauptrennen kam noch das Kidsrace, bei dem sich die Lütten auf's Podium stellen konnten (
@MTBing - wir brauchen Nachwuchstrikots
)
Großen Dank an die Bad Biker, dass sie das Rennen in diesen recht schwierigen Tagen durchgezogen haben - Orga war wie immer top! Hat Spaß gemacht, endlich wieder Rennen zu fahren, ein paar bekannte Gesichter zu sehen und zu schnacken...