Rumble in the G-Wood, oder: Neues vom Förstersack

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Rumble in the G-Wood, oder: Neues vom Förstersack

Liebe Freunde der guten Unterhaltung,

ich möchte auf diesem Wege auf Ungeheuerliches aufmerksam machen, und hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen, ich würde es nicht glauben (Ja, da kommt der Moulder-Instinkt durch).
Unser aller G-Wood verfügt seit Jahren über ein ausgezeichnetes Netz an feinen Singletrails. Und das ist gut so - und soll vorallem so bleiben.
Die Trails verschwinden jedoch (Oh weh), wenn sie nicht befahren werden oder sogar gesperrt werden. Letzteres geschieht!!!
Im Bereich des Großen Fensters (man kommt vom Wannseebad, kreuzt die Havelchaussee, dann 1000m geradeaus) versuchen Förster seit 2-3 Monaten diesen Trail zu blockieren. Ich weiss, dass vor ca. 4 Wochen nette Singletrail-Freunde dort Trailpflege betrieben haben und eine schöne Fahrspur geschaffen wurde. Soweit so gut, nur die Förstersäcke sind da mit dem LKW vorbei und haben wieder eine kräftige Holzblockade aufgeschüttet.

Um was es mir geht: Falls ihr an diese Stelle kommt oder an eine andere, die genauso blockiert wird, packt bitte mit an! Räumt einfach das Astwerk oder auch nur einen Teil davon weg. So halten wir mit der Zeit die Trails offen und ich hoffe, dass die Förstersäcke es irgendwann sein lassen. Vorteil für uns ist, dass wir dort öfter sind als die und mehr Ausdauer haben, oder?.
Worst Case wäre, wenn da langfristig keiner mehr langfährt und der Trail zuwächst.

Falls das alles nix hilft, die Förster kann man sicher ärgern. Dafür ist die Zeit meines Erachtens noch nicht gekommen und wir sollten keine Eskalation herbeiführen.

Danke fürs mitmachen

Euer

Mojoer
 
Mojoer schrieb:
wir sollten keine Eskalation herbeiführen.


Genau das tust du aber, wenn du das Holz beiseite raeumst.

Irgendwann geht der Foerster naemlich zum Ordnungsamt bzw. Gruen- und Wildflaechenamt und setzt eine Sperrung nicht nur des Weges, sondern des gesamten Gebietes durch. Ooooops, Biken im G-Wood verboten. Dann habt ihr den Salat.

Also, lasst das Holz da liegen.

Marcus
 
rikman schrieb:
Genau das tust du aber, wenn du das Holz beiseite raeumst.

Irgendwann geht der Foerster naemlich zum Ordnungsamt bzw. Gruen- und Wildflaechenamt und setzt eine Sperrung nicht nur des Weges, sondern des gesamten Gebietes durch. Ooooops, Biken im G-Wood verboten. Dann habt ihr den Salat.

Also, lasst das Holz da liegen.

Marcus

Na riki für jemanden wie dich der mit sicherheit das letzte jahr nicht vor einer holzblockade mit seinem fahrad gestanden hat sind das sehr lockere worte. :D


Für mich sieht das nach nem gespräch mit den förster persönlich aus und der DIMB sollte vieleicht auch bescheidgegeben werden.Anders ist eine solche situation nicht zufriedenstellend klärbar.

In den ausläufern der müggelberge versucht man jetzt auf den breiten abfahrten richtung see ganze bäume querzulegen.Schöne sache wenn man hinter einer kuppe geradewegs in ne hundertjährige kiefer reinsemmelt.Ich habe mir erlaubt sie vom weg zu entfernen da ich sowieso absteigen musste.

eL
 
... IIRC gilt in Berlin sowieso die 2-Meter-Regel, also seid froh, dass ihr ueberhaupt im Stadtgebiet fahren koennt.

BTW, warum fahrt ihr nicht draussen in BBG? Ist eh viel schoener da.

Marcus
 
Seit 13 Jahren genieße ich Trails im Grunewald, die schon Jahre vor meiner Zeit entstanden waren. Nie gab es Probleme. Ab und zu mal ein eifriger Astquerleger. Nicht der Rede wert. Freilich: Wenig Biker waren unterwegs und irgendwie konnten damals die meisten Leute bergab fahren ohne mit blockiertem Hinterrad den Boden aufzureißen. Seit bestimmt drei, vier Jahren ist dort vieles anders. Mit der Masse der Biker zog Respektlosigkeit ein. Kein Respekt vor nix scheint das Motto zu sein und nochdazu als Handlungsprinzip der Coolness wegen. Mich kotzt das an. Schei$$ auf die Spaziergänger, Schei$$ auf die Leute die dort einen Job machen, Schei$$ auf die andern Biker, Schei$$ auf den Baum, den ich jetzt absäge, weil er zur supageilen Northshorekonstruktion werden muß.

Wirklich eine bemerkenswerte Strategie: Sperrungen niederreißen, um sich dauerhaft die Möglichkeit zu sichern bequem und unbehelligt im Grunewald zu biken. Wenn es nicht so symptomatisch und so traurig wäre kämen meine Tränen vom Lachen und nicht vom vielen Heulen.
 
rikman schrieb:
...BTW, warum fahrt ihr nicht draussen in BBG? Ist eh viel schoener da.

Marcus
Tja Rik,

bei mir ist es einfach Zeitmangel. Da ick in der Stadt wohne und am GWood arbeite bietet es sich doch an dort zu fahren und bevor nach BBG rolle ist die Zeit für meine Runde schon fast um. Ausserdem wenn ich einen ordentlichen Berg haben will sind es keine 50 Km bis Bad F.
 
Bevor Ihr die "böswillig aufgebauten" Single-Trail Sperren wegräumt, würde ich mich erstmal mit den Leuten unterhalten. Es könnte ja auch sein, daß das einen ganz anderen Hintergrund hat, der wohlmöglich auch noch irgendwie nachvollziehbar und berechtigt erscheint, wenn man ihn kennt.
 
Meine liebe Konsensfreunde!!

Also ich bin für das Wegräumen, solange ich im Wald die schweren Waldgeräte sehe und vor allem die Zerstörungen davon, solange der Teufelsberg per Definition keine Wald ist, und damit bebaut werden kann, solange neue Autobahnen, neue Landepisten für Flugzeugen gebaut werden.....
finde ich es völlig korrekt die Wege frei zu halten. Sicherlich gibt es Zerstörungen durch MTBs, Fußgänger etc. es hält sich meiner Ansicht noch in Grenzen.
Die Zweimeterregel ist doch total verlogen, damit wird doch nur von den tätsächlichen Zerstörungen unseres Lebensraumes abgelenkt. Ich bin jedenfalls keine braver obrigkeitshöriger Mensch. Ich fälle aber auch keine lebende Bäume und versuche wenig Schaden ob mit MTB oder zu Fuß anzurichten.

Schüni
 
Ein schwieriges Thema, kontrovers diskutiert.
Husten schrieb:
Mit der Masse der Biker zog Respektlosigkeit ein. Kein Respekt vor nix scheint das Motto zu sein und nochdazu als Handlungsprinzip der Coolness wegen. Mich kotzt das an. Schei$$ auf die Spaziergänger, Schei$$ auf die Leute die dort einen Job machen, Schei$$ auf die andern Biker, Schei$$ auf den Baum, den ich jetzt absäge, weil er zur supageilen Northshorekonstruktion werden muß.
Grundsätzlich kann ich Dir zustimmen. Du kennst ja meine Meinung zum Rad fahren im G-Wald. Mir ist da einfach zu viel Trubel (...abgesehen davon, dass er sonst grundsätzlich sehr reizvoll ist.
Hier haben wir mal wieder das Problem, wofür kluge Köpfe den Begriff "Übernutzung" geprägt haben. Hinzu kommen noch weitverbreitete Phänomene wie Phantasielosigkeit, Herdentrieb, "Ich möchte gern gesehen werden" und derlei mehr. Ich meine hier nicht sosehr die Anwohner, für welche es selbstverständlich naheliegend ist, direkt vor der Haustür zu starten, sondern ich denke an die Massen, welche sich Wochenende für Wochenende mit vollgepfropften Kombis ein Stelldichein an den Parkplätzen Schmetterlingsplatz, Hüttenweg und Havelchaussee geben. Ausgerüstet, als gelte es im G-Wald zu überwintern oder den aktuellen Stundenweltrekord zu brechen, begeben sie sich mit tausenden Spaziergängern, hunderten Skatern und Radlern in die begrenzten Tiefen des bekanntesten Berliner Stadtwaldes um auch noch durch das letzte Gebüsch einen "Trail" zu schlagen. Ein jeder dieser "Sportler" meint nun wieder, der G-Wald wäre eigens für ihn geschaffen worden und der Förster und seine kleine Schar Getreuer quasi dafür angestellt, ihm, den Weg zu ebnen.


Schüni schrieb:
...solange neue Autobahnen, neue Landepisten für Flugzeugen gebaut werden.... finde ich es völlig korrekt die Wege frei zu halten.
Na ja, etwas weit hergeholt. Genau solche "Denke" verhindert, dass es in irgendeiner Beziehung vorwärst geht. Diese "Wieso ich, wo doch der..." hängt mir so dermaßen aus dem Hals, dass ich es kaum in Worte fassen kann.

Schüni schrieb:
Ich bin jedenfalls keine braver obrigkeitshöriger Mensch.
Was hat gesunder Menschenverstand mit Obrigkeitshörigkeit zu tun. Was ist so schlimm daran, sich einmal zu sagen: "Vielleicht hat ja der Förster recht (oder wer auch immer) schließlich ist er der Fachmann und nicht ich. Suche ich mir eben eine andere Strecke"? Woher kommt es eigentlich, dass ein jeder meint, über die Profession eines Anderen urteilen zu können. Mir will es eher scheinen, heutige Schulabgänger täten gut daran, sich in Zurückhaltung zu üben, als irgend Etwas zu bewerten.

Auch wenn ich weiß, dass heute nicht die große Zeit der Philosophen ist, möchte ich in diesem Zusamenhang mal wieder an den "Kategorischen Imperativ" des Immanuel Kant erinnern, welcher meinte:
»Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung sein könnte!«
Volkstümlich: »Was Du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem Anderen zu«


Schüni schrieb:
Ich fälle aber auch keine lebende Bäume und versuche wenig Schaden ob mit MTB oder zu Fuß anzurichten.
Wenigstens das ist lobenswert und sollte gewürdigt werden.


Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
 
Jahrelang existieren die meisten dieser Trails,die von Fußgängern , Bikern und Tieren,wie man bei Neuschnee feststellen kann, benutzt werden.In dem Moment wo diese Trails geschlossen werden,entstehen durch o.g. Gruppen neue zugangs trails an diesen Sperren vorbei(ob richtig oder falsch spielt keine rolle,fakt ist, es passiert),also mehr Flurschaden als vorher.Um diesen weiteren Schäden zu verhindern ,macht es schon Sinn die blockierten Trails für alles mögliche an Getier (Fußgänger,Tiere,Biker) frei zu halten,ob vom Förster oder Naturliebende Biker spielt dabei keine Rolle. Gruß
 
@Jockel

Sicherlich ist das ein schwieriges Thema, aber ich als Schulabgänger beschäftige mich mit diesem Thema schon lange beruflich (regenerativer Energiebereich) und privat schon länger. Leider kann ich nicht einsehen, was die Beseitigung von Sperren mit Umweltzerstörung (direkt) zu tun hat. Sicherlich lassen sich damit Bereiche vom Grunewald sperren, aber die meisten Fußgänger wie MTBler werden einfach drum rum fahren und dadurch neue Wege "erzeugen". Was ist besser, die alten Wege bestehen zu lassen oder das immer wieder neue Wege entstehen zu lassen?
Es ist meines Erachtens auch besser, die Vielzahl von Erholungssuchenden in Stadtnähe sich aufhalten zu lassen. Für den Nichtinformierten, die Massen in geordnete Bahnen zu lenken.
Bezüglich Zerstörungen, jede menschliche Aktivität beeinträchtigt die Umwelt, so gar, man mag es nicht glauben, wenn in Brandenburg Rad gefahren wird. Selbst bei Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Mir ist auch sehr schleierhaft, wie man diversen Artikeln entnehmen kann, sich Heldentaten bei der nächtlichen Bezwingung des Grunewaldes und anschließender Kadaververtilgung ruhmen kann und sich dann als Umweltaktivist zu outen. Wahrscheinlich beim Kadaververspeisen noch eine Unterschrift für den Schutz der Wale unterschrieben.
Hier heißt es über den Tellerrand zu schauen.
Die Zerstörungen durch das Fahren auf bestehenden Trails ist sicherlich noch eine der am wenigsten schädlichen menschlichen Aktivitäten.
Ich fahre auch am Wochenende noch gerne im Grunewald, bin noch nie in meinem Leben mit dem Fahrrad im Auto dorthin gefahren, sondern einzig auf dem Fahrrad.

Ich hoffe das mein Artikel Anstoß nimmt, genau das meinte ich mit Verlogenheit, auf die anderen zu zeigen und selber......
 
Huiiiii da saust die eherne Faust auf mich herab: "Umweltaktivist", "Walschützer". Na wenn das mal nicht ganz schweres Geschütz ist.
Nur, so stellt sich die Frage, hat jemand von Umweltschutz geredet? Ich jedenfalls nicht. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es weder Dir, noch mir - als forstwirtschaftliche Laien - ansteht, über die Maßnahmen des Försters - so er es denn war - zu urteilen. Eventuell dienen die Barrieren ja dazu, einen Kessel für die Wildschweinjagd* zu bilden. Das könnte dann, am Tag X, natürlich zu Problemen für "nicht obrigkeitstreue" Freiheitskämpfer werden, welche sich nicht dem Diktat der Forstwirtschaft beugen.

Zu den anderen Unterstellungen werde ich mich hier nicht äußern, hat man sich im ESK doch schon lange damit abgefunden, zu den am meisten mißverstandenen Einrichtungen des öffentlichen Interesses zu gehören.


* Das mit der Wildschwenjagd ist natürlich ein Spaß, aber wer weiß es schon genau...
 
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