Schaltwerk-Ferndiagnose

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Hallo,

ich hatte kürzlich einen kurzen Feindkontakt bei dem das obere Schaltröllchen samt Innenleitblech von meinem GX Eagle Schaltwerk abgerissen ist. Hab jetzt Ersatzteile (Innenleitblech + neue Röllchen) montiert. Ich habe dann festgestellt dass ich oberen und unteren Anschlag des Schaltwerks und die Schaltzugspannung neu einstellen musste. Trotzdem sind jetzt die Gangsprünge ein bisschen zu gross. Dh. wenn ich die Schaltzugspannung für die kleinen Ritzel passend einstelle, springt die Schaltung im oberen Drittel, also bei den grösseren Ritzeln, immer zum nächstgrösseren. Und umgekehrt: wenn die Spannung im oberen Drittel passt, springt die Schaltung von den kleinsten Ritzeln weiter runter. Rückwärtstreten rattert auch entsprechend.

Woran kann sowas liegen? Schaltauge? Oder ist das Schaltwerk verbogen? Hoffnung was zu reparieren oder brauche ich ein neues? Sowohl das Schaltauge als auch das Schaltwerk sehen fürs Auge tadellos aus...
 
Das Schaltauge wird garantiert was abbekommen haben.
Wenn das nich 100% gerade ist, bekommst Du eine 12s Schaltung nicht eingestellt.
Mit Augenmass kann ich 85Grad nicht von 90Grad unterscheiden, da hilft nur ein passendes Werkzeug
 
Hm. Ist ein Syntace X-12 Schaltauge. Ich kann zumindest am Schaltkäfig keine Schrägstellung erkennen. Ausserdem fand ich es komisch dass die Schaltsprünge betroffen sein sollen wenn die Schaltung schräg steht. Kann aber mal das Schaltauge probeweise wechseln, dann wird man ja sehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
. Die Hohlachse einer (Shimano) Schnellspanner Nabe hat anscheinend das gleiche Gewinde wie die Schraube des Schaltwerks (ihmo M10). Da ich ein Richtwerkzeug besitze habe ich den Trick allerdings noch nie probiert.
 
Nach einem Gang in die Werkstatt bin ich etwas schlauer. Ich hatte noch ein Ersatzschaltauge samt Befestigungsbolzen und hab's mal getauscht. Der Bolzen war tatsächlich ein paar Grad verbogen. Leider funktioniert das Schaltwerk nach dem Tauch immer noch nicht. Gleiche Symptome: Nun hatte ich sogar ein Übersteigen der Kette, also mit 10 Schritten vom kleinsten aufs grösste Ritzel geschaltet (statt 11). Ich befürchte, da ist noch was am Schaltwerk verbogen. Schwer mit dem Auge zu sehen, aber man kann sich einbilden dass der Schaltkäfig in der Stellung vom kleinsten Ritzel minimal schrägsteht.

Ich hab keine ganzen Schaltkäfige als Ersatzteil gefunden, nur so Tuningteile und beklopptes Zeug von ceramicspeed. Gibt's ganz Schaltkäfige irgendwo? Oder ist an diesem Punkt ein ganzes Schaltwerk angesagt?
 
Hmm - ich dachte der Sinn der wechselbaren Schaltaugen wäre es, dass man die eine Soll-Biegestelle sind die man ggf. unterwegs einfach selber tauschen kann? (Ich kann mir schwer vorstellen dass die Aufnahme am Rahmen mit verbogen sein soll)
beides richtig.
Das Schaltauge soll beim Sturz nachgeben und den Rahmen schützen.
Unterwegs lässt sich das verbogene Schaltauge wechseln, so dass man wieder weiterfahren kann.

Trotzdem stehen auch neue Schaltaugen oft nicht 100% in der Flucht - je nach Verarbeitung des Rahmens.

Für eine perfekt eingestellte Schaltung sollten auch neue Schaltaugen daher im Rahmen geprüft werden.
 
Ok, also das mit dem Einspannen eines Laufrads ins Schaltauge hat gut geklappt: Ein Rennrad-Vorderrad mit 9mm Schnellspanner passte gut rein. Dann die Abstaende zwischen den Felgen messen, das geht so bis auf 1mm Genauigkeit ganz gut. Schaltauge war gerade.

Ich hab dann ein neues Schaltwerk bestellt und eingebaut. Die Gänge flutschen nun wieder gut und exakt durch -- mit meiner GX Eagle Kassette. Ich hab seit kurzem auch eine (gebrauchte, hier aus dem Bikemarkt) X01 Kassette, bei der hakt es etwas beim Rückwärtstreten. Auch die Anschläge und Schaltzugspannung müssen anders eingestellt werden. Hat mich gewundert dass die Kassetten nicht exakt dasselbe Verhalten liefern.

Fahrtest steht noch aus.
 
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