Zwei Wochen später, am 19.08.2008, habe ich dann doch die Tour "Lafatscher Joch" gemacht. Hier ein Erfahrungsbericht, der Euch vielleicht hilft, die Tour vorab besser zu bewerten:
Weder von der Landschaft, noch von der Strecke ist der Abschnitt zwischen dem Stempeljoch und dem Lafatscher Joch, eigentlich sogar noch bis zum Halleranger Haus so außergewöhnlich, dass man das machen müsste. Der schönste Abschnitt liegt bis zum Stempeljoch hinter einem. Auch eine Warnung vorweg: Der Abstieg vom Stempeljoch in Richtung Issanger und dann der Wilde Bande Steig sind nur etwas für Radler, die bergsteigerische Erfahrung haben und damit verbunden über Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verfügen. Erfahrung im Tragen vom Bike über längere Distanzen auf Bergwegen ist ebenfalls hilfreich.
In jedem Falle rate ich, die Tour in der im Moser Guide beschriebenen Richtung (gegen Uhrzeigersinn, also von Pfeis über Stempeljoch und Lafatscher Joch noch Halleranger) zu fahren. Bis zum Stempeljoch kann man fast komplett fahren, vom Halleranger Haus bis zum Lafatscher Joch bergauf aber sowieso nicht/kaum.
Bis zum Stempeljoch also ist es teils recht steil und insgesamt auch anstrengend, aber mit einer Rast auf der Pfeis gut zu meistern. Vom Stempeljoch hinunter Richtung Issanger muss auf weichem, nicht griffigem Geröll getragen werden. Unbedingt Rücksicht auf Bergsteiger nehmen und habt eine gute Erklärung parat, warum Ihr das mit dem Radl macht! Ich hab drei Belgier getroffen, die meinten: You are crazy, but Im saying this with respect. Ein Stück weiter unten links halten, hier beginnt der Wilde Bande Steig. Anders als im Moser Guide beschrieben, ist dieser keineswegs eine "Tragestrecke". Er kann schiebend bewältigt werden, teils könnte je nach Zustand des Weges und Anzahl der Wanderer sogar gefahren werden. Schon bald muss selbst im Hochsommer eine Rinne mit Schnee überwunden werden, bei meiner Tour war das arg kniffelig, das ich mit Bike nicht zwischen Schnee und Felsen durchpasste und so das Bike zuerst über den Schnee bis zur Kante tragen und nach Passieren der Engstelle es herunterzerren musste.
Im weiteren Verlauf müssen noch ein paar Rinnen und weitere kleine Schneefelder passiert werden. Ein- oder zweimal sind kurze Abschnitte auch seilversichert. Immer geht es durch Latschen und Felsen. Schließlich kommt man am Lafatscher Joch an und hat plötzlich eine prima Aussicht nach Norden. Wieder teils schiebend, teils fahrend geht es hinunter zum Halleranger, wo vielleicht wieder eine Rast lohnt. Die Abfahrt vom Halleranger ins Hinterautal ist wieder teils steil dafür gibts dann eine schöne Forstwegautobahn raus nach Scharnitz.
Insgesamt fand ich die Tour weitaus weniger schwierig, als der Moser Guide sie beschreibt. In meinem Fotoalbum sind noch ein paar Bilder.