Schiff ahoi, Nachtritt am 07.03.02

jockel

Cpt.Ahab
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12. August 2001
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Das Wetter versprach herrlich zu werden: 10°C warm, teilweise heftige Schauer und böhiger Wind mit Stärke 10-11. Also genau richtig, um bei einem gemütlich Törn auf dem Grunemeer der alten Zeiten zu gedenken und den Klabautermann aus der Mastspitze zu vetreiben.

Pünktlich 19:30 liefen folgende Kapitäne mit ihren Schiffen im Schmetterlingshafen am S-Bahnhof Grunewald ein:

Husten auf Schnellboot „RM Thin Air“, Strassenfahrer mit Großkampfschiff „Votec T5“, Ritzelflitzer mit Fregatte „Votec M6 Light“, Cyclo auf Zerstörer „K2“ und Jockel auf Torpedoschnellboot „Kocmo“.

Felgenfee hatte zuvor gemorst, daß er mit einem weiteren Kaderkandidaten später versuchen würde zu unserem Verband, sollte er auf hoher See in Schwierigkeiten geraten, hinzu zu stoßen. Zuvor müßte er aber noch einmal ins Trockendock um lebenswichtige Ergänzungen an der Ausrüstung vorzunehmen. Wir versprachen, daß unser Funkraum stets besetzt sein würde und stachen in See.

Kurze Zeit nachdem unsere Flotte den schützenden Hafen verlassen hatte, öffnete sich der Himmel und es fing an zu regnen. Dies vermochte jedoch nicht uns den runden Tritt zu nehmen, hatten wir doch vorgesorgt und unser Ölzeug drübergezerrt. So zogen wir dahin, Gischt schäumte um den Bug und der eine oder andere schwere Brecher versuchte uns von Bord zu spülen. Als jedoch klar wurde, daß wir uns von ein paar Regentröpfchen und etwas Wind nicht vom rechten Kurs würden abbringen lassen, beruhigte sich die Großwetterlage und von einem besonders hohen Wellenberg (der Volksmund nennt ihn Drachenfliegerberg) gelangen uns herrliche Ausblicke auf das Land welches uns umgab.

Plötzlich Alarm im Funkraum, Funkgänger Ritzelflitzer dechiffrierte die eingehende Depesche sofort und teilte uns mit, daß nunmehr (wir waren bereits knapp 2 Stunden unterwegs) auch Felgenfee und sein Maat eingetroffen seien. Flugs wurden die Positionen der beiden Verbände festgestellt und ein Seegebiet (Teufelsberg) als Treffpunkt bestimmt. Nunmehr wurde alles darangestzt, dieses Gebiet zum vereinbarten Zeitpunkt zu erreichen, was ca. ¼ Stunde später auch gelang.
Uns (Verband 1) langte es dann auch und so beschloß Verband 2, unter Konteradmiral Felgenfee, noch ein wenig die ansonsten schwach befahrenen Seegebiete zu durchkämmen.
Interesse verdient in diesem Zusammenhang auch die technische Ausrüstung der Nachhut. Felgenfee hatte, dem Anlaß entsprechend, auf sein im Großstadtverkehr geschultes Harthardtail nebst vollständiger Schutzbeplankung und 1a Slickreifen umgestellt, wobei unser Kaderaspirant auf einem herzlich harten Kona Bike (aus der Zeit als der Laden noch unter K-Mountain-Bikes firmierte) antrat. Das war Klasse und wird mit einigen Punkten aus der Kiste des ESK belohnt.

Irgendwann, nach langer Fahrt erreichten wir wieder den Hafen, um sogleich in die Hafenschänke (Reiter Oase direkt am S-Bahnhof G-Wald) einzufallen. Sofort bei Betreten des Lokals wurde uns von der dort tätigen Quartiermeisterin gemeldet, daß der große Tisch sofort geräumt wird und uns somit zur Verfügung steht.
Übrigens hatte sich der sieche Rikman von seiner Krankenbahre erhoben und war dem Ruf zum Umtrunk gefolgt, mitten in der Nacht tauchte dann sogar noch Menis Kuss auf, welchem seine Selbständigkeit mal wieder zum Hindernis geworden war. Außerdem wurden die zwei Anträge auf Freistellung von der geselligen Runde, welche von Strrassenfahrer und Cyclo nicht fristgemäß bei der zuständigen Freistellungsbehörde eingereicht wurden, abschlägig beschieden und die beiden somit genötigt noch mindestens ein Getränk ihrer Wahl zu verzehren. Ca. eine Stunde später erreichten dann auch Felgenfee und sein sturmerprobter Mitfahrer das Lokal, so daß einer fröhlichen Runde, welche erst gegen 00:00 Uhr beendet wurde, nichts im Wege stand.

Es war, wie stets, ein tolle Nachtfahrt auf der Husten wiederum seine Intimkenntnisse des Grunemeeres offenbarte. Und an alle, die sich bisher nicht in den dunklen Wald trauten: An der Seite von Old Spürnase Husten kann Euch nicht passieren, daß ist mal klar.

Falls noch Ergänzungen notwendig sein sollten, besonders hinsichtlich des unsportlichen Verhaltens, welches Husten ab und an, an den Tag legte ( :heul: der hat mich immer geschnitten ;) ), bitte ich diese nachzutragen.
 
Schön zu sehen, daß unser Oberst Jockel das KTB noch selbst führt.
Das ganze Geschwader ist zu loben. Hat es doch mal wieder bewiesen, daß es selbst bei widrigsten Wetterbedingungen seine Gefechtsaufgaben vorbildlich erfüllt.
:daumen:

Ich selbst werde wohl morgen allein mit meinem U-Boot in der Westersee eine Unternehmung durchführen. Bei Sonnenaufgang werde ich mich dann einschiffen ;)

Grüße und gute Besserung an 1LI Rikman
sketcher
 
12 Salutschüsse für die Berliner Flottille! Für diese Großtat werde ich persönlich im Harz am Fallreep stehen und Seite pfeifen lassen, wenn ihr an Bord kommt.

Ich wünsche euch weiterhin immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und Mast- und Schotbruch!!!:p
 
Das Kreuzen auf nächtlicher See im Konvoi (Standardformation mit zwischenzeitlicher Rückendeckung durch eine doppelte Nachhut) ist doch immer wieder ein Erlebnis. Ist es der Adrenalinstoß der einsetzt, wenn der Suchscheinwerfer kurzzeitig aussetzt beim Hinabtauchen in ein tiefes Wellental? Ist es die Herausforderung auch im Dunkeln sicher und zügig die Klippen und Untiefenzu umschiffen? Ist es das vertraute und beruhigende Stampfen der großen Zweizylinder-Diesel? Ist es die erhabene Gewissheit dem Feind ein Schnippchen geschlagen zu haben? Ist es der Geschmack von Salz auf den Lippen? Ist es das Gefühl von Freiheit und Abendteuer?

Nein, ich denke es ist in erster Linie die mit netten Anekdoten und unterhaltsamen Kommentaren gewürzte Kommunikation von Brücke zu Brücke, sowohl während der Feindfahrt (pah! Funkstille brauchen wir nicht!) und besonders danach, wenn die Flotte wieder sicher im Hafen angelangt ist und die Kaleus im Offizierskasino bei Sabine zusammenkommen.....

Bis denn

PS: gern würden wir mal Rabit mit seinem TÖN 12 nächtlichen Geleitschutz geben.
 
Unsere gemeinsame Trettbootausfahrt war mal wieder ein voller Erfolg. Erstaunlich wie sich die Fahrrinnen der letzten zwei Nightrides ähnelten. Es wird noch gemunkelt, wo die Gebrüder Husten und Menis ihre gemeinsame Tourschnittstelle haben. Kleinere Abweichungen in der Streckenführung weißt auf unterschiedliche Versionsstände ihre genetischen Tourguides hin. Ein Update ist aber nicht erforderlich, da die Abweichungen doch wieder in interessante Untiefen führten.

Da dieser Segeltörn immer gegen den Wind führte, zwang Husten öfter zum Kreuzen und Jockel der mit diesem fachmänisch ausgeführten Manöver nicht rechnete, lief öfter als im lieb war auf Grund.

Die Klodeckel großen Schnitzel in Sabines Kombüse ließen schnell die Strapazen vergessen und die Nacht bei einigen Pilsetten ausklingen. Ach, da fällt mir noch ein: Husten, du alter Prellen Zecher! Der Frechdachs in dem karrierten Hemd hat noch zwei Kölpis offen. Und da ich nicht abwaschen wollte, habe ich sie auf meine Kappe genommen. So habe ich dann die S-Bahn mit Jockel und Rikman verpasst und bin noch in Genuß gekommen mit Rückenwind, Felgenfee und Fefe's Kumpel bis nach Hause zu segeln.

In Mitte auf dem Bebelplatz sind lauter Absperrpfosten und warum muß ich mir genau die einzigen Aussuchen, zwischen die eine Kette gespannt war!!!! Ein Vollbremsung verhinderte zwar, dass ich in die Kette hineinfuhr, aber der Abgang über Steuerruder und Kette war unausweichlich. Der erste obligatorische Blick auf meine Fregatte: keine bleibenden Schäden. Also ab nach Hause und warten bis das Adrenalin verflogen ist und der Schmerz einsetzt :heul:

Ritzelflitzer
(dernachBlauenFleckensuchtundkeinefindet?)
 
Das hört sich ja mal wieder gut an. Zu Schade, dass ich gestern nicht mitsegeln konnte. Na ja beim nächsten mal wieder. Musste nämlich heute wieder ganz früh zum Flughafen. Ihr wisst ja, Clemens bringt und holt dort gern Leute ab. hmmm..
Ich freu mich auf Sonntag. bis denne. CK

:) Tip von der Felgenfee: Slick im Modder!...nicht nur im Schotter!:)
 
auch ich habe den sicheren heimathafen erreicht und konnte , nachdem der
ostfriesennerz ausgezogen war , endlich in die koje fallen .
wie die schwächelden s-bahn fahrer sicher bemerkt hatten , befanden sich
hein und sein schiffsjunge im s-bahntunnel , um diese doch oft nach pisse
stinkende unterführung zu reinigen.da brauchte es kaum überredungskunst ,
schnell uns alten seebären den kärcher anzuvertrauen um tang ,schlick und
miesmuscheln abzuspülen. ich wünsche mast- und schotbruch , ihr seeratten.
@ritzelflitzer: ich bin ja froh , dass du die feindliche seemine
heil überstanden hast.aber bei deiner schlachtschiffklasse von mindestens
40000 brt bedarf es wohl mehr taktik und schlagkraft um dich kampfunfähig
zu machen. schiff ahoi !
@clemens: ich hatte doch keine slicks drauf.(r.-z-max wcs) auch wenn sich der hintere
durch seine betagtheit , kaum von einem richtigen slicki unterschied.
es fuhr sich wie auf rohen eiern und man musste auf der kommandobrücke
sehr wachsam sein.:eek:
 
am grauen strand, am grauen meer,
und seitab liegt die stadt,das kader jagt von norden her,
und durch die stille braust das meer,
eintönig um die stadt

die wogen hoch, die brecher schwer,
das macht uns doch das herz nicht schwer,
das ruder knirscht, die maschine kracht,
einstimmig schwimmen wir durch die nacht.

die wolken tief, getrieben vor uns her,
durch wellental und grunemeer, führt uns der husten
hin und her.

zu guter letzt, mit halber kraft,
vor dem bug den heimathafen, wo wir dann die anderen trafen
wohlan am end in froher runde,
verbreiten wir lautstark unsere kunde,

wenn`s stürmt und weht in dunkler nacht,
dann ist das kader aufgewacht,
die flotte klar, die anker hoch das kader segelt,
wohin wohl noch.


es war einfach vorherbestimmt,das wir in strömenden regen und hohe brecher hineinliefen,aber der grunemeer-seemeister führte uns sicher durch tieden- und gezeitenströme.wenngleich ich zu meiner schande gestehen muss, das aufgrund eines schwächelns meiner maschine das tempo etwas gemindert wurde.
ich war sogar gezwungen einige wellentäler im beiboot abzureiten,während mein t5 grosskampfschiff sich in der schweren see bedenklich auf die seite legte.
zwischenzeitlich sogar im überlegen,aus dem flottenverband auszuscheren und doch wieder in richtung auf den sicheren heimathafen zu steuern, wurde ich doch durch commodore jockel und seine aufmunternden funksprüche angespornt, mein letztes für das kader zu geben.
ich wusste es gilt.wenn das kader jetzt nicht standhaft ist wird uns der sturm (oder der feind?) überlaufen.
gleich zu anfang nachdem wir die schützenden hafen mauern verlassen hatten ereilte mich das schicksal in form eines treibholzes, das vor meinem bug auftauchend dazu zwang über bord zu gehen. doch unter aufbietung aller kräfte erreichte ich in den wogen die rettende ankerkette,und konnte mein schiff wieder entern. die maschine rebellierte,doch durch erhöhtes tempo gelang es mir den anschluss an den verband wieder herzustellen.wir durchzogen wellental um wellental,
doch wir waren die einzigsten,die in diesem unseligen sturm ihrem schiksal trotzten.auf kreuzendem kurs gegen den wind umrundeten wir mehrmals die teufelsinsel,doch auch die borstenbewachsenen langzahnigen piraten des grunemeers trauten sich nicht aus ihren schützenden schlupflöchern.
so taten wir unsere pflicht zu hoher see.auch am ende unserer fahrt liessen wires uns nicht nehmen, das zwielichte gesindel zu vertreiben welches sich am stammtisch unserer hafenkneipe niedergelassen hatte.und siehe da,wir waren nicht die einzigsten die in finsterer nacht dem meere trotzten,denn auch unsere nachfolger trafen dank unseres funkoffiziers rechtzeitig ein.
noch einmal ein dank an ritzelflitzer,der mich vor dem verdursten rettete,da ich doch meinen geldbeutel daheim in der bilge zurücklies.

es hat wie immer einen mordsspass gemacht, mit euch zu fahren

happy trails strassenfahrer :bier:
 
mal wieder blind in die Vergangenheit gegriffen und promt einen echten Schatz zu Tage gefördert.

...das müsste man doch alles irgendwie für die Nachwelt bewahren. Ein gewaltiges Kulturhistorisches Erbe schlumert in den Tiefen dieses Forums.

bis denn
 
Och lass doch die alten Kamellen...
Nee mal im Ernst, wer Interesse an den unvergänglichen Meisterwerken der ESK-Literatur hat, der wird, dank der aufopferungsvollen Arbeit rikmans, unter ESK-Touren fündig.
Es hat, trotz der inzwischen vollständigen Tourenliste, leider noch nicht gereicht, alle Touren mit den entsprecheden Berichten zu hinterlegen, aber es kommt dennoch ganz schön was zusammen.
 
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