Selbstgebaute Paralellogrammgabel, Drehrichtung Nabendynamo

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Hallo zusammen,

nachdem meine ersten beiden Selbstbaufedergabeln immer noch gut funktionieren
aber technisch zum selberbauen relativ kompliziert sind / waren, habe ich mich entschlossen,
eine Paralellogramm Gabel (engl. girder) ähnlich der in den 90ern von girvin gebauten Gabeln zu bauen.

Die Gabel ist so geplant, dass man ohne Schweißen auskommt. die meisten Teiles sind lasergeschnitten, nur nachgebort bzw. die Passungen gerieben. Schaftrohre, verwendete Starrgabel, Passschrauben und Gleitlager sind Standardware. Auf den Bildern gibt es noch einige Schönheitsfehler (bsw. keine Lackierung).

IMG_3798.JPG


Unter
mad-max-para

https://madmaxbike.wordpress.com/mad-max-para/
gibts meinen Blog und weitere Infos die über das angehängte Bild hinaus gehen.

Die Gabel hat bisher nur einen echten Nachteil:
Die Drehpunkte sind weit außerhalb der Linie Radaufstandspunkt-Schwerpunkt Rad+Fahrer.
-> Bremsnicken wie bei einer Telegabel.
Ansonsten ist das Ding super. Speziell im Stadteinsatz und im leichten Gelände wird jeder Kieselstein weggefedert und steif ist die Gabel auch. Und der Bauaufwand ist echt überschaubar.
Gewicht? Naja. Der Dämpfer mit 450 lbs/inch Feder wiegt allein ca. 550g.
Für Version 2.0 sollten aber ca. 2000g ohne Kieferbruch machbar sein.

Bei der gezeigten Gabel ist noch eine Gabel mit Cantisockeln verbaut. Ich würde gerne bei der Version 2.0 eine Gabel mit Disc Aufnahme und Scheibenbremsen verbauen.

Probleme:

Die Aufnahme der Scheibenbremse wird dann an meiner Gabel überwiegend auf Zug belastet. Normalerweise wird sie es bei allen "normalen" Gabeln auf Druck und:
Bei Verwendung eines Laufrades mit Nabendynamo muss ich den Dynamo entgegen der eigentlichen Drehrichtung einbauen.



Meine Frage:
Hat jemand Erfahrung warum Shimano auf all seinen Dynamos eine Drehrichtung vorgibt? Ich kenne den genauen Aufbau nicht. Was würde passieren wenn...

Ist eine ziemlich spezielle Frage. Vielleicht kann ja trotzdem jemand weiterhelfen...

Vielen Dank,

Jan
 

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Hat der Nabendynamo überhaupt eine Laufrichtung? Würde mich wundern... Was hindert dich dran, das Rad so einzubauen und das Kabel so zu verlegen, wie an einer "normalen" Gabel? Dann läuft das Rad in der Richtung, wie bei jedem anderen Rad.

Es gab im Forum mal einen, der mit dem Carbonrahmen auf dem Hinterrad gehüpft ist, und dabei die Scheibenbremsaufnahme aus dem Sitzrohr gerissen hat. Ich würde aber hier bei einer Stahlgabel im normalen Stadteinsatz aber keine derartigen Probleme erwarten...
 
Wie dick ist denn die Materialstärke an den Parallelogrammarmen? Und aus welchem Material sind die?
Hallo,
die Arme sind aus einem Feinkornbaustahl S700MC, Werkstoffnummer: 1.8974, DIN EN 10149-2, Streckgrenze Rp02 ist mindestens 700 MPA, Bruchdehnung ca. 12%.

Infos zum Werkstoff findest du bsw. hier: https://kts-stahl.de/brennteile/s700mc-feinkornbaustahl-18974/

Dicke der Arme ist 6 mm.
Bei Laserteile4you gibt es den Werkstoff aber grundsätzlich auch in 4mm und 8mm Dicke.

Bezüglich der Eigenschaften:
Das Zeug (S700MC) ist schon was!
Normalgeglühtes 25CrMo4 (ANSI 4130) hat ca. 550 MPA Rp02 , vergütet ca. 700 MPA Rp02 / 12% Bruchdehnung.

Falls es noch jemanden interessiert:
Anbei noch ein Link aus was die sonst noch so lasern:

https://www.laserteile4you.de/materialien.html

Leider habe ich noch keinen gefunden, der standardmäßig Aluteile mittels Wasserstrahl bsw. aus EN-AW 6082 oder EN-AW 6061 oder 7075 strahlt. Solange es den nicht gibt, wird es wohl eher Stahl bleiben.
 
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Das sieht nach ganz schön wenig Material aus. Trotz der hohen Zugfestigkeit. Aber ich gehe davon aus, dass du das durchgerechnet hast.

Hallo,
ja ist mal mit einer maximalen Vorderradlast (Durchschlag) von 1400 N analytisch relativ primitiv gerechnet. Dazu eine Bremsverzögerung von 7 m/s² bei 120 kg Systemgewicht.

Trotzdem:
Kontrolle nach jeder Fahrt (besonders am Anfang, dann in immer größeren Abständen) auf Risse und plastische Verformungen hat sich bewährt.
Auch müsste man noch die Rauigkeiten vom Laserschnitt (Kerbwirkung) glätten.
Alle Maßnahmen zusammen sparen dann dann den Gang zum Zahnarzt.

Für Hardcore MTB / Downhill müsste man sich die ganze Sache noch genauer ansehen, für Stadt u. leichtes Gelände sollte es passen.
 
Ach so, eine Sache noch:
Wenn man mit Anhänger (20-50kg) fährt schiebt dieser ziemlich und man schafft es ziemlich oft mit hohen Kräften am Vorderrad zu bremsen. Daher muss man sich auch die Starrgabel u. das Schaftrohr irgendwann man ansehen wenn man die Kombi oft fährt. Dafür fallen dann die relativ hohen Lasten im Gelände weg.

Gibt es hier außerdem noch andere (Feder) Gabelbauer?
 
Ich habe mal für dich gegoogelt:

Son: (https://nabendynamo.de/service/faqs/)
Alle aktuellen Nabendynamos haben keine vorgegebene Drehrichtung. Beim SON 28 klassik (Baujahr bis 2011) müssen die Anschlüsse rechts liegen, damit sich der ins Gehäuse geschraubt Deckel nicht losschraubt.

Shimano (si.shimano.com/pdfs/dm/DM-GN0001-18-GER.pdf)
Achten Sie darauf, den Nabendynamo so an der Vorderradgabel zu montieren, dass die Seite mit der Anschlussklemme sich in Fahrtrichtung rechts befindet. Wenn die Seite mit der Anschlussklemme sich auf der linken Seite befindet, kann sich der Nabendynamo unter Umständen während der Fahrt nicht richtig drehen.

Gern geschehen...
 
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