In Euren AGB sowie der Kundeninformation steht das so aber nicht drin und entspricht auch nicht der Gesetzeslage. Diese erlaubt nämlich dem Kunden nur eine Prüfung. Bei Ingebrauchnahme (Probefahrt) sieht das Gesetz (nachzulesen in § 357 Abs. 3 Sätze 1 + 2 BGB) dagegen vor, daß der Kunde Wertersatz zu leisten hat. Der Gesetzgeber (das sind die Abgeordneten und nicht die Juristen) ist halt der Meinung, daß eine Probefahrt nicht zu einer Prüfung einer Ware gehört. Die meisten Verbraucher sind darüber hinaus der Meinung, daß schon einmal benutzte Ware nicht mehr neuwertig ist und beim Verkauf auf die Vorbenutzung hingewiesen werden muß. Im übrigen hat meines Wissens auch bei Bikes eine Vorbenutzung einen erheblichen Wertverlust zur Folge, so daß ein einmal gebrauchtes Bike nicht mehr zum Neupreis verkauft werden kann.
Also wenn ich Deine Äußerung richtig verstehe, erlaubt fahrrad.de eine Probefahrt und verlangt vom Kunden keinen Ersatz dafür, daß das Bike danach nicht mehr neuwertig ist und auch nicht mehr als solches zum Neupreis verkauft werden kann. Das ist sehr kulant
Ich will dann mal hoffen, daß nicht allzu viele Kunden von dieser Kulanz Gebrauch machen und die zur Probe gefahrenen Bikes zurück geben. Als seriöses Unternehmen wird fahrrad.de die gebrauchten Bikes ja nicht nochmal als neu zum Neupreis verkaufen - oder?
Hallo Helmut,
wir sagen den Leuten ausdrücklich, dass ein Rad gerne auf trockenen, guten Strassen gefahren werden kann. Sollten Lackschäden oder sonstige Beanspruchungen nach der Rückgabe festgestellt werden, erheben wir selbstverständlich einen Wertersatz (je nach dem wie beschädigt das Rad ist). Das gebrauchte Rad kommt dann bei uns im Lagerverkauf als reduzierte Ware zum Verkauf. Oder wir vermerken dies im Warenwirtschaftssystem und bieten dem nächsten Online-Kunden das Rad reduziert an.
Zum Glück, ist die Rücklaufquote erstaunlich gering. Zwar kommen Räder manchmal zurück, aber meist werden sie vom Kunden nicht angenommen, wenn DHL zustellen will oder die Leute haben sich in der RH verschätzt. Das ist ärgerlich, weil wir die Versandkosten umsonst raushauen, aber die Räder werden zumindest nicht "gebraucht".
Und jetzt Mal ehrlich: Ein Bike, dass bei guter Witterung 10 Kilometer gefahren wurde, ist nach meinem Verständnis nicht "gebraucht". Ich kann da keinen Unterschied zu einem Nagelneuen erkennen. Klar, wir hatten auch schon Spezialisten, die sind mit dem Bike über den nächsten Dirt-Kicker geheizt - auch da versuchen wir kulant zu sein, aber alles hat seine Grenzen.
Es sind aber die berühmt berüchtigten "schwarzen Schafe", die es überall gibt. Prozentual aber zu vernachlässigen - die meisten Kunden sind überaus korrekt und auch ihrerseits kulant. Denn eins ist klar: Wir machen auch Fehler, es gibt Transportschäden oder Garantiefälle. Da steckt man als Versand-Händler nur bedingt drin und wir versuchen in allen Bereichen zu optimieren, um die Kundenzufriedenheit auf hohem Niveau zu halten. Viele Kunden drücken bei kleineren Macken oder Problemen auch gerne Mal ein Auge zu & wir kommen ihnen entgegen ... es gibt also nicht nur Paragraphenreiter in Deutschland. Wir machen zu 98% gute Erfahrung mit unserer Kundschaft.
Ich verstehe die Getzteslage auch nicht wirklich: Wird denn ein Auto, dass probegefahren wurde auch als "gebraucht" klassifiziert beim Autohändler? Glaube kaum, dass ein paar Kilometer auf der Uhr eine Wertminderung nach sich ziehen. Und wenn man zum stationären Händler um die Ecke geht, dann werden die Räder auch im Innenhof getestet oder man darf die Strasse mal rauf oder runter fahren.
Ein Rad, dass wir im Lagerverkauf anbieten darf auch draußen gefahren werden. Abholer, die online bestellen und in unserem Shop vorbeikommen, haben das gleiche Recht. Wir geben dann, wenn der Kunde Druck macht, ein Schloß oder irgendein anderes Zubehörteil dazu. Wer unverschämt wird, kauft halt nicht bei uns ... irgendwo hört's auf. Und so nötig haben wir es zum Glück auch nicht.
Generell ist aber klar, dass wir in unseren AGBs nicht explizit darauf hinweisen, dass unsere Bikes nach Lust und Laune zu Hause getestet werden können. Das könnte falsch verstanden bzw. ausgelegt werden. Wer uns fragt, bekommt aber die Zusage, dass ein Rad probegefahren werden darf. Wenn es im Originalzustand wieder zurückkommt, sauber ist und keine Gebrauchsspuren aufweist, haben wir nichts zu beanstanden. Wer meint, Powerdrifts damit absolvieren zu müssen, bekommt nen Mantel in Rechnung gestellt. Und wer das Putzen uns überlässt, bezahlt den Azubis ein kleines Extra-Taschengeld für die Reinigung.
Ich will eigentlich nicht die gesamte Firmenphilosphie hier kundtun. Aber wenn ihr mich so direkt ansprecht, muss ich antworten, um nicht den Eindruck zu vermitteln, etwas hinterm Berg halten zu wollen. Ich freue mich über euer Interesse und die Anregungen. Mein Lehrer hätte gesagt: "Mitarbeit 1!" Aber bitte bleibt beim Topic, sonst weiss ich jetzt schon, dass irgendeiner mich als Guerilla-Marketer beschimpfen wird. Hier geht es um die Stellenangebote meiner Firma und nicht um die Dienstleistung oder das Geschäftmodell, das wir bieten.
Mit freundlichen Grüßen an die Community!
Steffen
P.S. Ich habe soeben einen wirklich super Bewerber empfangen! Falls das klappt, wäre das gesamte IBC-Projekt bereits ein voller Erfolg, denn er ist ein echter Volltreffer! Die Leute im Forum haben Potenzial ohne Ende ...
Danke an alle & wer noch Interesse hat, bis Ende Januar sind Bewerbungen immer noch möglich. Für alle Posten!
