Stollen / Slick - Kombi (+ Abriebfestigkeit)

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Ich hätt da mal `ne Frage...

da bei mir demnächst `n Satz neuer Reifen fällig ist, liebäugel ich mit der Variante vorne Stollen / hinten Slick.

Ausgedacht hab ich mir das natürlich nicht selber (dürfte ja auch allgemein bekannt sein) ;) , hab das eher aus Bike-Magazinen entnommen.

Nun wollte ich mal wissen, ob das wirklich so gut ist, oder ob die lieben Redakteure da mal wieder selbst `nen Trend produzieren wollten.

Achso - ich fahr übrigens `ne ganze Menge Straße, Wald- und Forstwege - Schlammpartys eher seltener :D


...
und nochwas:
- welche Reifen könnt ihr empfehlen, die nicht soooo schnell verschleißen, also `ne relativ hohe Abriebfestigkeit haben?


Thx im Voraus,
Marc
 
Ich hab da nicht unbedingt den Durchblick...

is das wirklich so krass (fehlender Grip bei Slicks) ?
und der geringere Rollwiderstand ist wohl auch unerheblich (wie ich mal aus deiner ablehnenden Haltung schlußfolgere ;) )
 
Hallo,

ich fahre selbst so eine Kombination und kann mich eigentlich nicht ueber mangelnden Grip beschweren. VR: Michelin Wildgripper FrontS (26x1,95)
HR: Michelin Wildgripper JetS (26x2,0)
Allerdings kommt der entspr. Laufradsatz erst nach Begutachtung der Bedingungen (Strecke/Witterung) ans Bike (RaceHT, CC/Mar.). Fuer wirklich schlammige Passagen nehme ich mir dann was groeberes.
HR: Michelin WG CompS (26x1,95)

An meinem Tourengaul fahre ich Ritchey Speedmax (Alpha/Omega)
Da bin ich eigenlich auch sehr zufrieden.
Rollen richtig gut und bieten selbst auf weichem, rutschigen Untergrund noch genug Haftung.
Seitenfuehrung durch Schulterstollen gut (ebenso beim Michelin).

Problematisch bei Semislicks ist die mit zunehmendem Verschleiss nachlassende Haftung.
Ausserdem sei auf die etwas hoehere Pannenanfaelligkeit hingewiesen (leider eigene Erfahrung).

hth
C.
 
Auf der Straße sind die Fastglatzen wohl O.K.
Aber wenns ein bisschen ins Gelände geht, dann taugen die nix.
Andererseits macht es aber auch spass mit dem Hinterrad immer wegzuschmieren ;)

Nimm lieber z.B. den Conti Explorer, der hat nen besseren Rollwiderstand als viele Semislicks (lt. BIKE :o ) und hat immer Grip satt.

:bier:
 
Ich würd mir auch keinen Slick hinten drauftun - spätestens beim ersten Steilstück im Wald wirst du deinen Hinterreifen verfluchen. Nimm lieber einen Stollenreifen mit geringem Rollwiderstand (Vertical Pro, Z-Max)... ;)
 
Gute Stollenreifen rollen besser als Semislicks. Es gibt auch fast keine Reifenhersteller mehr, die Semislicks noch im Prg. hätten. Wird wohl bald auslaufen.
Meiner Meinung nach der beste Kompromiß aus Rollwiderstand, Komfort, Grip und Verschleiß ist der Vertical Pro.
Zumindest wenn man den Rollwiderstandsmessungen der Zeitschriften glauben kann.
Michelin WG rollt etwas schwerer, halten aber in der Regel etwas länger, sind aber auch teurer.

Was noch ein wichtige Faktoren für den Rollwiderstand sind:

Luftdruck:
Klar, hoher Luftdruck weniger Rollwiderstand. Zumindest auf Straße, feinen Schotterwegen. Auf ruppigen Gelände ist weniger Luft oft besser, denn der Reifen knallt nicht gegen die Hindernisse sondern schluckt sie. Eben die Federung.
Reifenbreite:
Am Asphalt und festen Schotterwegen schmal etwas besser, da weniger Material walkt.
Im Gelände breit besser, da sich der Reifen nicht so in den Boden schneidet.
Faltbar:
Ganz wichtig. Die faltbaren Karkassen sind dünner, leichter und es ist bei gleicher breite wieder weniger Material das walkt. Bzw. das feinere Gewebe walkt leichter.
Talkumpulver:
Oder Babypuder. Auch wichtig. Setzt die Reibung des Schlauches an der Reifeninnenseite herab.
Schlauch:
Latex rollt etwas besser, ist aber teuer und der dauernde Luftverlust lästig. Dünne Schläuche sind leichter und auch wieder weniger Walkverlust. Sind aber wegen der Pannenanfälligkeit nicht empfehlenswert.

Das ganze bringt schon einige Watt an Rollwiderstand.
Aber vor allem die letzten 3 Punkte sind mehr Theorie. In der Praxis wirst nicht wirklich was spüren. Und wenn ja, Placebo.
Tagesform, Wind, Essen usw. spielen sicher eine größere Rolle.
 
Ich halte das auch nicht gerade für eine gelungene Kombination.

Durch das Hinterrad werden immer auch Seitenführungskräfte übertragen. Heißt, wenn du damit wegrutscht, hast du nur noch wenig Einfluss auf die Beherrschung deines Rades. Lässt sich ganz einfach nachvollziehen: Spielzeugauto auf einer Schräge runterrollen lassen und einmal Vorderräder mit Gummi blockieren, einmal Hinterräder blockieren und sehen was passiert. Bei blockierendem Hinterrad bricht es sofort aus.

Ein Stollenreifen hat zudem durch sein Verzahnung mit dem Untergrund zumeist wesentlich bessere "Haftungs"eigenschaften, als ein Slick, trotz möglicher kleinerer Radaufstandsfläche.

Zu den Rollwiderstandsmessungen in bike etc. ist nur zu sagen, dass sie derartig ungenau sind, dass die Aussagekraft gen Null geht. Problem bei den Tests, sowohl durch SRM-Kurbel, als auch Rollenstand ist die fehlende Gewichtskompensation der Reifengewichte. Erkennbar daran, dass die leichten Reifen wesentlich besser abschneiden, als die schweren. Überträgt man die Werte in ein Diagramm, lässt sich die Tendenz ganz klar erkennen. Es gibt aber offensichtlich noch andere Faktoren als das Gewicht, da auch einige schwerere Reifen, sehr geringe Rollwiderstände nach der gezeigten Messmethode aufweisen. Warum das so ist? Ich denke noch darüber nach und vermute die Ursache im Karkassenaufbau.

Die Aussage in der bike, dass ein höherer Luftdruck den Rollwiderstand nicht herabsetzen würde, ist natürlich total falsch. Aktuelle Messungen durch die Zeitschrift Rad aktiv, Mountainbike spezial II/02 haben natürlich genau das Gegenteil ergeben. Messungen wurde dort zwar auch nicht gewichtskompensiert durchgeführt, aber immerhin bei 2,5 und 3,5 bar pro Reifen und in verschiedenen Drehrichtungen aufgezogen.

Es bleibt also dabei, bike hat von Physik keine Ahnung.
Besonders schön fand ich die Aussage, dass ein Autoreifen ja auch mit zwei bar Luftdruck auskommt, was habe ich gelacht: Druck ist das Verhältnis einer Kraft zur Größe einer Fläche. Und was hat ein Autoreifen mehr? Fläche natürlich, innen.

Das bedeutet also, dass du einen Mittelweg zwischen Rollwiderstand, Reifengewicht und gewünschter Traktion finden musst. Ein Slick löst dieses Problem aber nicht.
Und dann noch Abriebfestigkeit. Bedeutet auch wieder eine harte Gummimischung und die rutschen insbesondere bei Kälte leichter.

Vielleicht solltest du es mit einem Schwalbe Fast Fred 2,35 light versuchen.
 
Also erstmal vielen dank für eure Tipps! :daumen:

Hab ich schon irgendwie geahnt, das "Bike" und so da nur wieder irgendwas losgelassen haben, damit sie ihr Heft vollkriegen. :mad:

Noch so `n heikles Thema in dieser Hinsicht (Mags) ist ja anscheinend der IRC Mythos.
In den Zeitungen hochgelobt, von euch aber kaum genannt. :confused:


Wie stehts denn mit dem? (vor allem in Punkto Abriebfestigkeit)


MfG, Marc
 
Original geschrieben von Granny
Noch so `n heikles Thema in dieser Hinsicht (Mags) ist ja anscheinend der IRC Mythos.
Von der Traktion her war er ganz gut (so gut ein 2.1er halt sein kann :D ), zur Haltbarkeit kann ich dir wenig sagen, da ich ihn nur etwa 2 Wochen am Bike hatte und dann (aufgrund der bekannten Vorteile) auf 2.35er umgestiegen bin... :bier:
 
Also in den meisten Fällen kannst du m.E. nen Semislick hinten fahren. Denn erstens war meiner, Fast Fred, nich sooooo schlecht, auch nich bei Regen. Und der zuerst wegschmierende Hinterreifen is besser als ein zuerst Wegschmierendes Vorderrad.
 
@granny

Bei mir steht auch gerade die Reifenfrage an und habe deshalb im Archiv geblättert. Laut den Aussagen verschleisst der Mythos auf Strassen sehr schnell, ansonsten wohl ganz gut. Geheimtipp ist wohl, sowohl vorne als auch hinten die Front-Version zu fahren.

@rennmaus
Du fährst den Skinny Jimmy, zwei Fragen:
1. Wie ist der inbezug auf Verschleiss und Rollwiderstand auf Strasse?
2. Gibts den auch bei Schmalley und zu welchem Preis, bzw. wo kriegst Du deine her?
 
@Fire-Eater: Den Reifen hab ich mir bei Schmalley geholt, ja. Der Verschleiß ist m.E. relativ hoch. Ich hab ihn jetzt glaub ich 1500km und er ist hinten fast runter. Der Fast Fred hat m.E. sogar einen etwas geringeren Verschleiß, was durch die größere Auflage sein könnte. Was ich zu Schmalley noch sagen muss is, dass du am besten vorher anrufst, da er recht klein ist. Wenn sie ihn nicht haben, können sie ihn aber meist innerhalb einer Arbeitswoche besorgen. War bei mir jedenfalls so. Kann aber auch sein, dass sie ihn mitlerweile auf forrat haben.
 
Hallo,
um den schlechten ruf des IRC-Mythos mal zu ändern:
fahre diesen reifen nun in der zweiten saison, diesmal als kevlar version(so ca.550g in der 1.9 version).Auf der strasse recht laut,aber mit 4Bar(!) doch recht schnell.Im gelände mit 2,8 Bar nimmt man so ziemlich viele steigungen gegen die erdkrümmung mit.
Mit der Haltbarkeit kann man leben, je nach fahrweise so um die 2000km, macht sich ab diesem zeitpunkt aber auch gern als plattendauerfreudenspender bemerkbar. Ist zur zeit bei stadler im angebot als komplettsatz für nur 50 oken...
 
@ TresXF:
Nix für ungut, hab in meiner Schreibwut gar nicht mehr an das Archiv gedacht (ich war immer der Meinung, dass ich alle Themen live mitgekriegt habe...) ;) :D

Trotzdem danke für den Tip!


@ Rabatz (and all):
also das meinte ich eben; 2000km ist mir echt zu wenig!!!!
ich bin ja nicht Krösus - so 4000km sollte er schon halten (is das realistisch?)


MfG, Marc
 
der irc mythos ist vom abrieb her wirklich nicht schlecht ... hab das ding 6000 km gefahren ... sah zwar danach auch so aus aber ging noch ... nur mit durchstichen hatte ich immer mehr probleme und der grip war natürlich auch nimmer der beste
 
ich hab da ja net so den Durchblick bei den vielen Modellen, deshalb wollt ich mal eure Erfahrungen zum Mythos hören, da er aus Test`s der Zeitschriften immer mit Bestnoten hervorging und (nach Meinung der Redakteure) fast schon eine Legende ist.

Da das mit der Kombi Slick/Stolle ja auch schon shit war, hat mich halt mal interessiert, ob der Mythos nun wriklich so top ist, wie er dargestellt wurde.


@ EMan:
Hast du die Falt- oder die Drahtversion?
 
@granny ....
falt 2,1 ... VR und HR unterschiedlich

muss noch dazu sagen also so gigantisch gut ist der mythos nicht ... mit der HR version hast auf schotter wenig seitenhalt ... im schlamm ist der vortrieb aber brachial und auf der strasse rollt das ding auch ganz gut ist aber sehr laut
 
@yukio
Auf Straße ist natürlich mehr Luft besser, wegen der geringen Walkverluste im Reifen.
Im Gelände ist das was anderes:
Mit weniger Luft schluckt der Reifen kleine Erhebungen, mit mehr Luft wird das ganze Rad inkl. Fahrer etwas ausgehoben. Sonst würde der Reifen ja nicht drüberrollen. Das kostet mehr Kraft, als etwas weniger Luft. Zumindest bei einem Faltreifen mit feiner, dünner Karkasse, gut eingestaubten Schlauch.
Das ganze bewegt sich aber in nahezu umbemerkbaren Dimensionen.
 
@mankra

Klar, Reifenfederungsverhalten spielt auch eine Rolle, da hast du natürlich recht.

Allerdings spielt hier der Untergrund die ausschlaggebende Rolle. Im Prinzip muss man alle zu überfahrenden Hindernisse, den verminderten Kraftaufwand mit dem vergrößertem Rollwiderstand gegenrechnen.

Wenn man allerdings so genau rechnet, muss man dann auch konsequenterweise die zu beschleunigende Masse, also Radgewicht plus Fahrer mit einbeziehen. Je geringer dieses Gesamtmasse ist, desto geringer auch die benötigte Kraft.

Hat man es dann auch noch mit einem vollgefederten Rad zu tun, gilt dieses primär nur für die nicht abgekoppelten Massen, also Hinterradschwinge plus Hinterrad und Teile der Federgabel plus Vorderrad.
Deswegen empfiehlt sich hier eine möglichst geringe zu beschleunigende Masse.

Und deswegen natürlich der Einfluss des Luftdrucks im Reifen auf das Gesamtfederverhalten, da hier nur eine sehr geringe Masse -ein kleines Stück Reifen + Schlauch- beschleunigt werden muss.

Ist eben sehr anwendungsorientiert zu sehen.

Gruß Yukio
smiley_208.gif
 
also ich hab jetzt die ultimative Einsicht, dass Stollen das einzig wahre sind!

Gestern war ich bestimmt 3mal nahe am Wegklappen, als ich um eine 90° Kurve shreddern wollte... (mein Vorderreifen hat schon 7000km auf dem Buckel --> absolut no Grip!! :mad: )
Und auch in Schlammpassagen gibt es wohl nix besseres, als `nen gut profilierten Reifen.


In diesem Sinne - Slick=Shit ;) :D


MfG, Marc
 
Ich muß das Thema nochmal ansprechen.

Bei mir steht schon wieder ein neuer HR an (Risse in der Flanke).
Der Händler meines geringsten Mißtrauens rät zu Semi-Slick und zwar aus folgendem Grund:
Er fährt selbst Rennen: DH und XC ("aber keine langen Strecken, nur Sprints bis max. 100km" :D ). Seiner Meinung nach hat ein feinprofilierter Semi auf festem Untergrund gute Haftung und bei Schlamm sinkt er soweit ein, das die groben Seitenstollen greifen und er sich durchbaggert. Der Vorteil ist, daß sich der Semi nicht zusetzt wie die meisten Stollenreifen und nach der Schlammfahrt sofort wieder frei ist.

Was meint ihr dazu?

Gruß
sketcher
 
Ich muss auch sagen, dass ich in Schmallenberg bei strömendem Regen und total aufgeweichter Strecke mit dem Fast Fred keine Ttracktionsprobleme hatte un das mit einem Reifendruck von fast 4 Bar bei 79kg. Trotzdem habe ich jetzt im Winter vorn einen Reinrassigen Schlammreifen und hinten den leicjten Skinny Jimmy aufgezogen. Im Sommer un immer wenns trocken is aber vorn und hinten Fast Fred von Schwalbe.
 
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