Studienberatung: Anmerkungen und Erfahrungen

Ich würde mal beim Prüfungs- bzw. Praktikumsamt anrufen und nachfragen, wie das mit dem Praktikum aussieht. Wie hier schon geschrieben wurde ist das ja teils sehr unterschiedlich.
Ich musste zum Beispiel 15 Wochen Vorpraktikum machen, dabei waren aber nur 8 vor dem Studium abzuleisten. Ich kenne aber auch Leute, die den Leiter des Büros überzeugen konnten, erst in den Semesterferien damit anfangen zu müssen. ;-)
 
Jetzt mal abgesehn von den ganzen Rahmenbedingungen und Praktika, was haltet ihr den von dem MB Studium so allgemein?

Das hängt ja von so vielen Dingen ab, nicht zuletzt auch davon wo, welche Uni oder FH, welche Schwerpunkte, wieviel Spaß hat man an Mathematik und Naturwissenschaften, wieviel Ehrgeiz ist vorhanden, welche Ziele und welche Motivation hat man.. die Liste lässt sich beliebig fortsetzen... Mir macht das Studium sehr viel Spaß und ich würde mich wieder dafür entscheiden.. Genauso kenne ich viele die abgebrochen haben; faktisch nicht mehr studieren, weil sie es nicht schaffen; Leute die sich von Prüfung zu Prüfung quälen und solche die eigentlich garnicht wissen, warum sie Maschinenbau gewählt haben..
 
Ganz wichtig, das gilt für jedes Studium: man sollte nur aufnehmen, weil man es studieren will und man sich dafür interessiert. Wenn jemand etwas nur studiert, weil er gehört hat, daß es da gute Berufsaussichten gibt, geht das meist schief. Das Studium eines MINT-Faches verlangt Durchhaltevermögen. Nicht umsonst sind die Abbrecherzahlen bei 50%. Und wenn man hinterher einen Job machen muß, der einem eigentlich nicht gefällt, ist das auch nicht toll.

Und: wer in der Schule schon mit Mathematik zu kämpfen hatte, sollte es gar nicht probieren. Mathematik ist der Grund Nr. 1, warum Studenten das Studium nicht schaffen.
 
Das geht schon auch wenn man kein Mathe Genie ist aber dann muss halt noch etwas mehr Arbeiten und oder auch mal mit ner 3 oder 4 leben können.
Aber ich denke man Interessiert sich auch nicht unbedingt für ein solches Fach wenn man keine von Mathe und Physik keine Ahnung hat.
 
Naja, ich denke die hohe Abbrecherquote in den MINT Studiengängen hat auch viel damit zu tun, dass da meist kein NC drauf ist. Da kann jeder mit irgendeinem Abitur anfangen.
Wegen meinen Intressen hab ich auch lang mit dem MB Studium gehadert, eigentlich bin ich eher der Geisteswissenschaftler. Ich war in Deutsch immer der Beste (bitte im Kontext jetzt nicht auf meine zahllosen Rechtschreibfehler hinweisen, die begründen sich nur im Unwillen) und in Sozi, Reli, Geo, Mythologie, usw immer mit wenig aufwand vorn dabei. Ich wüsste aber eben absolut nicht, was ich nach dem Studium mit diesen qualifikationen anfangen sollte. Außerdem weiß ich auch nicht, ob ich denn in den Mint Fächern nicht auch besser hätte sein können, wenn ich mehr dafür gemacht hätte. Faktisch habe ich bis zum abitur wenig bis gar nichts für die meisten Fächer gelernt, für 2.0 (in Bayern) hat es trotz der äußerst anzweifelbaren Objektivität einiger Lehrkörper gereicht.
Bei MB wäre die Motivation herauszufinden, ob ich denn in den Naturwissenschaften gut sein kann wenn ich es darauf anlege und einen anderen Blick auf Maschinen zu bekommen. Sprich, bei der Diskussion über die Bremskraftverstärkung einer BFO mitreden zu können und auch mal selber an der Entwicklung für fahrradrelevante Bauteile mitzuwirken.
 
Die zweifelhafte Objektivität der Lehrkräfte wird dir erhalten bleiben (trotz MINT).

Was dir liegen sollte sind grundlegende Verständnise der Physik. Wenn in Physik nur schwer begreiflich zu machen war, wie sich Strom und Spannung mit Parallel- und Reihenschaltung verhalten, du kaum verstanden hast was es mit Orts-Zeit und Geschwindigkeits-Zeit Funktion auf sich hat, dann ist Maschinenbau nix für dich.
Durch die ersten Kurse kommt man zwar mit sturem Lernen durch nach dem Motto: "Keine Ahnung wieso, ist halt so", jedoch wird man da recht fix auf Grenzen stoßen.

Die variable Bremskraftübersetzung der BFO sollte man vor dem Beginn des Studiums anhand der Bilder nachvollziehen können (m.M.). Potentielle schwächen muss man da noch nicht unbedingt verstehen, jedoch erkennen was mit der Mechanik passiert wenn gebremst wird. Ansonsten wird man im ersten Kurs zu Konstruktion dasitzen wie ein Eichhörnchen vorm Ofenrohr zumindest bei uns wurde vorrausgesetzt, dass man ein Lager, Bohrungen, Bolzen, Schrauben etc. auf ner Zeichnung schnell und sicher erkennen und daraus eine Funktionsbeschreibung ableiten kann. Da ging es dann eher darum "wie beschreibe ich die Funktion" und nicht darum wie man sie erkennt, dass war schon Vorrausetzung.
 
Meine Erfahrungen aussm Studium (allg. Maschbau an ner FH), unsortiert:
- Die Leute fragen die Dinge abwickeln/entscheiden (z.B. das entsprechende Sekreteriat beim Vorpraktikum). Spätestens wenn man übers Grundstudium (heute übern Bachelor ;)?) hinaus ist, beißen die Profs auch nicht.
- Die Prüfungsordnungen lesen & verstehen spart meistens auch ziemlich viel Ärger
- Ich fand das Vorpraktikum (musste 13 Wochen machen + später nochmal nen Praxissemester) ansich hilfreich. Hatte da das Ausbildungsprogramm von den Metall-Lehrlingen im Schnelldurchlauf durchgemacht und nochn paar Abteilungen im Unternehmen jeweils paar Tage reingeschnuppert.
- Was in der Schule war ist ansich relativ irrelevant. Ich hatte Deutsch und Sozialwissenschaften als Leistungskurs. Wegen Mathe (mündl Nachprüfung) und Physik (fast 0 Pkt) wäre ich fast durchs Abi gefallen. Ich hatte im Studium keine großen Probleme mit den Fächern.
- Wenn in Fächern Übungen angeboten werden mach die mit. Übers Semester mäßig konsequent mitarbeiten ist wesentlich entspannter als die Last-Minute-Panik.
- Du solltest Dir immer mal wieder klar machen warum Du das ganze machst. Wenn Dir das Studium größtenteils Spaß macht wirds ne verdammt geile Zeit. Wenn Du dich für jede Veranstaltung quälen musst (bei 5-30 % der Veranstaltungen is das normal ;)) sollteste früh genug abbrechen bzw. den Studiengang wechseln.

Meine Erfahrungen nachem Studium:
- Wenn Du eher praktisch arbeiten willst (konstruktion, berechnung, produktnah) würde ich eher an einer FH studieren.
- Wenn Du auf die Idee kommen solltest irgendwann mal zu promovieren sollteste eher an ner Uni studieren, wobei das nach nem FH-Studium auch geht. Denke das wird mittelfristig durch Bologna auch noch einfacher.
- Bei mir und einigen ehemaligen Kommelitonen hat sich beim Jobantritt niemand wirklich für die Noten interessiert, bei einem wurde nichtmal irgendein Zeugnis verlangt. Beim ersten Job vielleicht noch, beim zweiten Arbeitgeber wurden teilweise nicht mal mehr die Abschlusszeugnisse oÄ verlangt.
- Die Anzahl der studierten Semester hat niemanden interessiert (wobei auf Nachfrage irgendne sinnvolle Begründung (Jobs, Nebenjobs, ambitioniertes Hobby, ...) da sein sollte ;)).
- Wenn Du als Ingenieur in der Bikebranche arbeiten willst brauchst Du entweder Glück oder viel eigeninitiative. Versuch Dir so früh wie es irgendwie geht (jetzt) nen Netzwerk (über Messen, Festivals, ...) aufzubauen.

- Mit nem Maschbau Studium kannste verdammt viel machen.

grüße,
Jan
 
Was dir liegen sollte sind grundlegende Verständnise der Physik. Wenn in Physik nur schwer begreiflich zu machen war, wie sich Strom und Spannung mit Parallel- und Reihenschaltung verhalten, du kaum verstanden hast was es mit Orts-Zeit und Geschwindigkeits-Zeit Funktion auf sich hat, dann ist Maschinenbau nix für dich.

Ich würde es nicht ganz so eng sehen sondern eher sagen, dass ein Interesse für physikalische Zusammenhänge bestehen sollte und die Disziplin, sich mal für paar Stunden auf den Arsch zu setzen, hoffentlich vorhanden ist... ;-)

Mit wirklichem Vorwissen habe ich glaube ich vor dem Studium auch nicht geglänzt und ein heimlicher Schrauber oä. war ich ebenfalls nie. Es war dennoch die richtige Entscheidung, ich bin im Studium erfolgreich und Konstruktion interessiert mich trotzdem immer noch nicht. Das macht aber nichts, denn der Bereich Maschinenbau bietet viel mehr als nur die typischen Felder die einem bei dem Namen in den Kopf schnellen.

Wie wäre es denn mal mit einer Fachstudienberatung in der Universität?
 
Bei dem Beispiel mit der BFO hab ich jetzt nicht den Aufbau gemeint, sondern die Diskussion drumherum, da gings ja auch viel über Thermodynamik. Das mit 2 Phasen mit jeweils unterschiedlichen Übersetzungen gearbeitet wird verstehe ich vom Prinzip her auch.
Ich bilde mir schon ein, die Inhalte in Physik bisher größtenteils tatsächlich verstanden zu haben, leider hab ich noch keinen Test gefunden, mithilfe dessen man ein physikalisches Grundverständnis kontrollieren könnte.
Ich hoffe mal, meine ausreichenden schriftlichen Noten rührten eher von Übungsmangel her, mündlich war ich ja lustigerweise immer ziemlich gut.

Das mit der Beratung ist jetzt ein bisschen spät, jedenfalls wenn ich zum WS noch anfangen will, was der fall ist. Gefühlt ist die Zeit zwischen Abi und dem baldigen Studienanfang jetzt sowieso so schnell vergangen, dass ich mich wohl bei keiner Entscheidung sicher fühlen würde. Das ich generell eher der zweifelnde Typ bin, finde ich mittlerweile ok, schließlich kenn ich Leute, die in meinem alter noch in der 10. sind.
(Andere wohl aber auch schon 2 Jahre im Beruf/Ausbildung;))
 
Zuletzt bearbeitet:
@Rat: Klar kann man sich als MB Ing mit allem Möglichem beschäftigen. Nur wenn man sich weder für Konstruktion noch Technische Mechanik irgendwie begeistern kann wird es dünn.
@pSyChO: Der Gequassel über Themodynamik bei der BFO ist/war abenteuerlich.

Der Test ob das Physikverständnis halbwegs taugt sollte Abi heißen. Ist ja bei den Meisten die ausschlaggebende Qualifikation fürs Studium.
Ansonsten keine Ahnung, ob du Stress mit der Administration hast (Eltern), aber schieb halt ein Jahr ein in denen du branchenspezifisch jobbst. Kannst du dir dann als Praktikum anrechnen lassen, verdienst Kohle und bekommst real mit wie es läuft. Wenn du für ein halbes Jahr bleibst hast du auch Chancen mal bisserl was erklärt zu bekommen.
 
Eigentlich kann ich dem da oben nichts mehr hinzufügen. In ER stinkt es halt gewaltig dass die Klausuren während den Ferien sind und man nur wenig Freizeit hat. Wenn du Bulemielernen oder auch so einfach gut/konzentriert lernen kannst ist das für dich sicherlich kein Problem.
Dafür ist halt das Semester sehr ruhig und man hat öfters einen entspannten Tag - ist aber auch wieder abhängig davon wie eng du das mit dem Besuchen von Vorlesungen siehst.

Ansonsten ist Er recht klein und man kennt dann bald auch ein paar Leute (Kommilitonen, FSI, wiss. Mitarbeiter) was die Sache einfacher macht.
 
Hallo,

ich studiere selber Maschinenbau in Erlangen im zweiten Semester und denke dehalb, dass ich dir etwas weiterhelfen könnte bei deiner Studiumssuche.

Zunächst einmal kann ich einfach nur empfehlen, sich wirklich vorher über den Studiengang zu informieren und zwar nicht nur so allgemeine Fakten wie Berufsaussichten, etc. sondern auch gleich etwas spezieller, sich z.b. mal den Stundenplan vom (möglichen) 1ten Semester anschauen und am besten auch direkt mal in eine Vorlesung gehen.

Naja, jetz zu dem späten Zeitpunkt und dazu noch in der vorlesungsfreie Zeit is der letzte Punkt natürlich schwer umsetzbar.

Damit du trotzdem einmal einen Einblick hast, was dich so erwartet, hier ein Link zu aufgezeichneten Statik-Vorlesungen (das wohl wichtigste Fach in den ersten zwei Semestern!)

1.Sem. Statik: http://www.video.uni-erlangen.de/course/id/124.html

2.Sem. Elastostatik: http://www.video.uni-erlangen.de/course/id/154.html

Einfach mal anschauen und einen kurzen Einblick bekommen, wie so der Vorlesungsalltag (falls man hingeht :D) bei Maschinenbau Erlangen ausschaut.
 
Danke, aber aktuell hab ich wieder die Telekom Datenbremse drin, das kann ich mir frühestens am 1.10 wieder anschauen:(

Edit: Oh, geht doch einigermaßen:)
 
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Danke. Der Test war auf jeden Fall schon mal ganz gut fürs Selbstvertraun.
Dafür, dass ich seit Mai nix mehr groß gerechnet hab find ich 25/30 Punkten gar nicht mal schlecht:)
 
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