Tierische Begegnungen in der Nacht

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War gestern mit meiner Hundedame in der Region unterwegs: Übernachtet in einer Scheune (mit Genehmigung vom Landwirt!) wegen dem allgemein eher feuchten Untergrund.
Wir haben unseren Schlafplatz eingerichtet - zur Ruhe gelegt und werde dann mitten in der Nacht von einer Katze geweckt die sich sehr kuschelnd an mich geschmiegt hat... Die Katze hat sich nicht von meinem Hund stören lassen und ist mit ganz leisem Gang zu mir gelaufen.
Erst heute morgen hat sich dann mein Hund bellend um die Katze gekümmert - wie ein geölter Blitz ist sie/er im Heustadl verschwunden.
Hab beim Landwirt meinen Frühstückstee getrunken und bin dann dank Nieselregen flott wieder nach Hause gefahren - eher kalt und klamm.

Konnte auch schon mehrfach Fledermäuse beim nächtlichen Jagen in der Abenddämmerung beobachten, ein neugieriger Igel hat sich mal über meine Lebensmittelvorräte hergemacht.
Lästig können Ameisen und Asseln werden - dann empfiehlt sich ein neuer Lagerplatz. ;)

Schon vor Jahren habe ich mal durch einen dummen Zufall auf einer Pferdekoppel in Südenglang übernachtet, es war lustig von etlichen Pferden am frühen Morgen per schnauben und schnüffeln gewecket zu werden. Pferdebesitzer hat seine Tiere früh morgens auf eine andere Koppel gestellt - und gerade dort habe ich mein Nachtlager errichtet. Gab dann ein nettes Gespräch mit der Pferdebesitzerin, wurde noch eingeladen mir ihren Stall und Haus anzuschauen. Erst um halb zwölf konnte ich weiterfahren, die Dame war neugierig warum/wieso/weshalb ich mit dem Rad unterwegs war.

Weitere tierische Begegnungen in der Nacht/frühen Morgen bitte hier einstellen. :daumen:
 
Ich erinnere mich gut an eine Nacht an einem waldrand! Das Zelt war parallel zum Rand aufgestellt. Man konnte also weder in den Wald noch auf die angrenzende Wiese schauen.
Mitten in der Nacht bin ich dann von bellenden (wie ich jetzt weis) Rehen geweckt worden. Geschätzte 10 m entfernt auf der Wiese, extrem laut! Und die Antworten kamen aus dem Wald und ich mitten drin! Und ich konnte nichts sehen und hatte voll Schoss, weil ich nicht wusste, was jetzt diese Geräusche machte. Und nach schauen ging ja auch nicht...

Selten eine Nacht so schlecht geschlafen... Aber der nächste Tag mit 150km an der Weser durchs Weserbergland ausschließlich mit Rückenwind war gnädig! 28er schnitt, voll bepackt mit Hänger...
 
Bei mir waren einmal Igel hinter dem Zelt.
Die Burschen können einen Radau verursachen, ich hätte es nicht gedacht.

Bei der Kontrolle im Licht der Taschenlampe starrte er mich dann unschuldig von unten an :)
 
Igel sind definitiv nervige Nachtbesucher!

Ich hab mal die Reste meines Abendessens mitten in der Nacht 100m in den Wald getragen, weil die kleinen, stacheligen Biester nicht davon ablassen wollten. Morgen durfte ich dann mühsam alles wieder zusammen suchen.

Auch mit Rehen hab ich lautstarke Erfahrungen: Wir hatten es uns auf einer schönen Lichtung bequem gemacht, bis im allerersten Morgenlicht der örtliche Scheffe auftauchte um seinen Unmut über unsere Dreistigkeit kund zu tun. Offensichtlich hatten wir uns seine Balz-Bühne als Nachtlager ausgesucht.

Ansonsten find ich's immer spannend, was nachts im Wald alles so los ist. Manchmal hat man das Gefühl in eine tierische Rush-Hour geraten zu sein.

Besonders beeindruckt hat mich der letztjährige Nightride bei der GST zwischen Elbe und Ostsee: Es waren unglaublich viele Nachtaktivisten unterwegs, die meist extrem lässig mein Treiben beobachtet haben, ohne sich daran zu stören.

Ich hab mir schon überlegt, die GST mal im "Nachtmodus" zu fahren. Bin mir nur noch nicht im Klaren, wie ich das dann mit dem Schlafen und Einkaufen regeln soll ;)
 
Meine ärgerlichste Nacht-Tier-Erfahrung hatte ich beim Wandern. Wir stellten unsere Zelte irgendwo auf ca. 2500m auf einer ebenen Wiese auf. Natürlich hatte es in der Umgebung Kühe, aber die waren weit verteilt. Also kochten wir, genossen den Sonnenuntergang und gingen dann beim Einnachten zu unseren Zelten. In der Zwischenzeit waren die Kühe näher gekommen und begannen förmlich uns einzukreisen. Das irritierte uns zuerst nur, als sie aber ihren Kreis enger zogen und anfingen, über unsere Zeltschnüre zu stolpern und nur noch kurz zurückwichen, wenn wir sie zu beeindrucken versuchten und kaum hatten wir ihnen den Rücken zugewandt, wieder heranrückten und schliesslich schon fast auf unseren Zelten rumtrampelten, kapitulierten wir.
Wir waren zu sechst. Während also drei die Kühe mit Schreien und Fuchteln auf Abstand hielten, bauten die anderen das Camp ab, dann zogen wir uns in Bachbett zurück und guter Rat war teuer. Was tun? Wir mussten aus dem Revier der Kühe raus, das war klar, also wurde die Karte konsultiert. Wir suchten eine möglichst ebene Fläche, auf der kein Gras wächst. Auf 2800m fanden wir eine solche. Also schleppten wir im Dunkeln alles, was wir hatten, hoch und kamen dann doch noch zu unserer Nachtruhe.

Eine regelmässige frühmorgendliche Tiererfahrung hatte ich in Südfrankreich, als ich da mal für einige Wochen in einem Holzkistchen im Wald wohnte. Schon im Bett hörte ich, dass draussen was vor sich geht, mass dem aber keine Bedeutung zu. Schlaftrunken wankte ich raus, um mich zu erleichtern. Da sah ich - ohne Brille - dass am Baumstrunk vor dem Häuschen irgendwas beschäftigt ist. Ich ging also wieder rein, holte meine Brille und sah das Wildschwein. Ich ging nochmals rein und hier ist es:

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Es kam dann regelmässig, bis es den Baumstrunk komplett zerlegt hatte.
 
Mit einem ausgewachsenen Wildschwein kann ich nicht dienen, aber auch kleinere Exemplare können dir den Nachtschlaf rauben.
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Mit diesem kleinen Scheisser habe ich mich eine Nacht lang um die Unterkunft gestritten. Und nachdem der Klügere nachgibt, war ich froh beim ersten Licht schon wieder auf dem Rad zu sitzen. Geschlafen? Null...
 
Ich habe am Wochenende zwei Nächte im Tannheimer Tal verbracht. Die erste Nacht haben wir am Vilsalpsee biwakiert, da wir am Freitag erst spät abends dort angekommen waren. Mitten in der Nacht werde ich wach, weil mir etwas die Mütze vom Kopf zieht! :eek::confused:
Schnell die Kopflampe herausgesucht und siehe da, schaut mich ein Fuchs an. Viel umherfuchteln, blenden und letztendlich aufstehen vertreibt ihn. Nach kurzer Zeit merke ich, dass der vorher schon meinen Schuh weggezogen hatte (da war der Autoschlüssel drin o_O) und von meiner Freundin war ein Schuh schon komplett weg. :confused: Also aufgestanden und ins Auto umgezogen. Der Schuh lag ein Glück nur 20m entfernt am See.

Dann in der zweiten Nacht am Schrecksee wacht meine Freundin plötzlich auf und meinte es wäre ein Hase bei uns gewesen. War aber kein Hase sondern wieder ein Fuchs. ;) Diesmal hatten wir ja auch Essen bei uns und er hatte es auf unsere Mülltüte und sonstigen Vorräte abgesehen, obwohl alles im Rucksack verstaut war. Auch hier wieder blenden, aufstehen....

Ich kann verstehen, dass so ein Tier das Essen riecht und dann interessiert ist. Zumal an Orten, an denen immer mehr Menschen übernachten. Aber warum war der selbst in der ersten Nacht so interessiert?
Angst vor Tollwut habe ich in Österreich/Deutschland eigentlich nicht, da sie ja bei Füchsen ausgerottet ist (laut Wikipedia).

Was tut ihr, um Nachts ungestört zu bleiben, bzw. wie sichert ihr eure Vorräte und eure Schlafplätze?
Ich dachte schon an 4 Drahtheringe mit Öse, Zahnseide/dünner Faden und einer Glocke, um es wenigstens schneller mitzubekommen.
 
Ich hatte mal das Vergnügen mit rolligen Siebenschläfer mein Nachtquartier teilen zu dürfen, ich bin mitten in der Nacht wegen Gequietsche und Gefiepse aufgewacht und dachte schon oh Fuck Wildschweine... Als ich so langsam wacher wurde und die Geräusche besser Orten konnte ist mir "eingefallen" das ca 5m vor mir einer Klippe ist und daher die Geräusche kommen, wie kann das sein? Also Taschenlampe ausgepackt und in die Richtung geleuchtet, und siehe da wie im schlechten Horror Film leuchten mehrere kleine Augenpaare im Gebüsch vor der Klippe. Bin dann aufgestanden und habe ein bisl Radau usw. gemacht damit die verschwinden.

Kaum war ich wieder eingeschlafen ging es aber erst so richtig los, das war bisher meine schlimmste Nacht die ich draußen verbracht habe. :D Sobald die ersten Sonnenstrahlen da waren bin ich aufgestanden habe zusammengepackt, gefrühstückt und bin weiter.

Hier noch ein Video:

 
Also ich kenne von meinen nächtlichen Touren mit dem Auto (öffentlicher Nahverkehr zu nächtlicher Stunde) das selbst in den paar Stunden der Wald sich doch sein Revier zurückerobert. Auto oder Mensch hin oder her, die Tiere sind den Menschen gewöhnt.
Meine Liste: Wildschweine, Rehe, Waschbären, Igel, Mäuse, Kaninchen. Diese bewegen sich selbst an Strassen und Füchse benutzen zum Teil Strassen auch wie Menschen. Sie gehen rechts und links dran vorbei und gucken einen auch noch an. Wenn man dann nachts mal auf dem Feld oder im Wald pinkeln muss, nehme ich nun immer eine Taschenlampe mit. Im Dunkeln erschrickt man sich sonst tierisch, wenn einen paar Augen angucken.
 
Letztes Jahr übernachtete ich in einer alten verlassenen Scheune auf der schwäbischen Alb. Nachts kam dann der Marder und meinte die ganze Nacht lang Party auf dem Dach machen zu müssen. Als er in der Scheune an den Balken hoch lief leuchtete ich ihn an, das beeindruckte den Kerl kein bisschen. Die Nacht war um, und ich hatte kaum geschlafen.
Anfang August war meine Family mit mir am Haldensee im Tannheimer Tal Zelten. Nachts raschelte es im Vorzelt, meine Frau schaute mich an und meinte "Ich war das nicht". Ein Fuchs hat uns die Mülltüte geklaut und den Inhalt verstreut. Später kam der Fuchs wieder und wollte meinen Ortlieb-Sack mit Essen stehlen, der passte aber nicht unter der Zeltwand durch. Als ich alles anders verstaute ließ der Kerl uns dann in Ruhe.
Vor einigen Jahren rannte Nachts ein Wildschwein mitten durch unser Camp, wir hatten noch einen Hund dabei, der rannte dem Schwein hinterher, hatte aber keine Chance die Sau zu fangen.
 
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