Total verausgabt

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Haferstroh

Guest
Gestern habe ich ein Tagebuch eines RAAM-Fahrers durchgelesen. Dies hat mich dazu animiert, mal folgendes Thema anzusprechen:

Was war euer übelstes Bike-Erlebnis, weil ihr euch bis an den Rand der totalen Erschöpfung gefahren habt?

Egal ob bei Rennen oder bei Touren! Ich denke mal so richtig platt gefahren bis zum Abwinken hat sich jeder mal bei beidem, weswegen dieses Ereignis beim einen oder anderen noch in besonders tiefer schrecklicher Erinnerung steckt.

Legt mal los und berichtet von eueren üblen Marathon-Langstrecken bei über 30°C Hitze oder euren Alpenüberquerungen, bei welchen ihr nach dem x-fachen 1500hm-Anstieg mit dem innersten aller Schweinehunde kämpfen musstet!
 
Na ja - in den Anfangsjahren war ich mal nach einer langen Tour
mit einem Freund so unterzuckert, dass ich richtig gezittert habe
und fast vom Rad gekippt wäre. Sehr unangenehmes Gefühl,
dass ich nie wieder erleben will (und wohl auch nicht werde).
Wir mussten an einem Automaten einen Schokoriegel ziehen, damit
ich noch die letzten 10 km heimrollen konnte.

Nutscheid Megabike war mein härtester Marathon bisher. 107km / 2550 Hm
im Schlamm. Davon gut 80% völlig alleine und am Ende ein Einbruch,
der mich einen Treppchenplatz gekostet hat. Aber so was ist eigentlich
doch wieder toll, wenn man's überstanden hat.

Thb
 
am heissesten wochenende im august von freitag mittag bis sonntagabend,
2,5 tage 900 km strasse, kein geschäft zum essen/trinken kaufen,
nur an tankstellen verpflegt.

keine landkarte, aber dafür 4 platten (irgendwann dann auch kein ersatzschlauch mehr), ein wespenstich, ein kapitaler hochgeschwindigkeitssturz, das alles auf 2 leute verteilt.

fazit: mein knie geschrottet, kollege achillessehne im eimer.

würde ich jederzeit wieder machen.




nachtrag @ thunderbird: zittern wegen hungerast & schokoriegel ist doch in jungen jahren der normalzustand fürs wintertraining....
in meiner damaligen WG hat unsere mitbewohner (nicht-sportlerin) quasi eine trainingsauswertung machen können, nur indem sie uns angeschaut hat.

dubbel [blass am tisch, heissen tee in der tasse]: - stumm -
kumpel (s.o.) [hyperaktiv zittrig]: laber laber laber ("oooaah, war das hart, oah, gehts mir dreckig, oah, is mir kalt!")
mitbewohnerin [kurzer blick]: na, lange einheit erfolgreich hinter euch gebracht? morgen wieder, oder?!
 
Also bei Marathon's und Rennen als auch bei Alpenüberquerungen hat es immer ganz gut geklappt. Hatten immer genug zu Essen und Trinken mit und wenn man nach Puls fährt geht es.

Aber beim Training (Tour) :eek: :( so mal schnell ein paar km fahren und eine Flasche mitnehmen nicht so viel gegessen und keinen Riegel mitgenommen. :heul: Ergebniss: HUNGERAST :heul: aber da ging nix mehr :eek: Flasche leer und abholen lassen :mad: was für eine schmach.


easy
 
@ dubbel: deine Tour hört sich echt hart an. So muss es sein. :daumen:

Das mit dem Hungerast hat einfach mit dem Trainingszustand zu tun.
Soo oft ist mir das damals eigentlich nicht passiert. Ich hab' halt daraus
gelernt und mir mehr zu essen mitgenommen. Jetzt fahre ich ohne
Verpflegung problemlos 4-5 Stunden durch.

Der Lerneffekt ist doch sowieso das Beste an extremen Erlebnissen.
1x 15 km heimgelaufen und man nimmt immer Flickzeug mit. ;)

Thb
 
Schlimmster Marathon:
MAD-EAST-CHALLENGE, 105km und 2500Hm (nich so Hart, aber Wochenende zuvor Tabarzer Marathon mit 106km un 3400Hm gefahren)
Hab die ganze Zeit überlegt ob ich die 70km oder die 100km fahre, ich war so fertig und habe mich dann doch über die lange Distanz gequält. Im Ziel angekommen war ich total ausgelaugt mir war sehr kalt, habe gezittert, mußte mich alleine Umziehen, Fahrrad saubermachen (hat Zeitweise geschneit) mich Duschen... War einfach nur die Hölle!!!

Oder

Von Dresden an die Ostsee in 16h39min, 461km - die hälfte davon im Regen und Wind
nach 340km hab ich für die nächsten 20km Totallen Filmriß, konnte da kaum die Augen aufhalten und hab mich da bloß am Vordermann Orrientiert, bin immer erschrocken als plötzlich irgendwelche Fußgänger neben mir waren, konnte auch meine Kumpels nicht mehr zuordnen - das war ziemlich krass, haben dann Pause gemacht, ich habe schön was gegessen und getrunken, danach ging es wieder....

Oder

viele Trainingsfahrten bei mehr als 30°C oder bei -10°C über mehrere Stunden....

Ich bereue aber keinen einzigen Kilometer!!!

Tschü
 
Mein schlimmster Marathon:

Bad Wildbad 2001, auf der Langstrecke!
Der Marathon wurde damals noch von Sog-Sport veranstaltet mit deren alten Problem: Die Kilometer- und Höhenmeterangaben waren in der Ausschreibung weit untertrieben. Die Folgen der tatsächlichen Mammutstrecke, auf die ich mit meiner daraufhin falschen Kräfteinteilung nicht vorbereitet war, bakam ich dann deutlich zu spüren. Dazu kamen die damals noch knüppelharte Strecke nahezu ohne Forstautobahn-Ausruhmöglichkeiten, ein Plattfuss, das heisse Wetter von 33° und meine damals nicht so gute Kondition.
Als ich nach 6 Stunden ins Ziel zitterte, hab ich fast geheult vor Erschöpfung :heul: :heul: :heul:
 
Das mit dem Hungerast hat einfach mit dem Trainingszustand zu tun. Thb[/QUOTE schrieb:
sorry aber soll das mit dem Trainigszustand zu tun haben??? :confused: Wenn du unterzuckert bist und das bist du wenn du einen Hungerast hast dann nützt dir kein top Trainigszustand !!!!!!!!!!!

Wenn Akku leer dann ist er auch leer.

Du kannst auf Grund von Einheiten lernen mit weniger Essen über längeren Zeitraum zu fahren, was erstens nur etwas ist wenn du abnehmen willst und zweitens wird es dich dann halt etwas später treffen. Aber wenn du ihn hast, dann ist es sowieso zu spät.
 
2 schöne Erlebnisse:
1. Erster Ausreissversuch im Rennen. Knappe 33 Grad im Schatten, Schatten gabs aber keinen. So ca. 15 km vorm Ziel im Strassenrennen war da ne Lücke, ich hab meinen Vereinskollegen angestubst und bin losgezogen. Völlig panisch, wie ein Wilder. Mein Kollege hat 3 Runden gebraucht, um in meinen Windschatten zu kommen. 2 Runden vor Schluss hatten sie uns wieder. Das Rennende hab ich mit Krämpfen auf em Boden in einem Hauseingang im Schatten erlebt.

2. Erste MTB Tour. Im Januar, ca. 5 Grad minus, mit Turnschuhen und Sattel ca. 5 cm zu tief auf einem 14,5 Kilo Starrbike. Immer schön vorne mitgepowert. Nach 80 Kilometern ging nix mehr, ich war so fertig, dass ich mich überschlagen habe und das erst gemerkt habe, als ich auf dem Boden sass. Ein freundlicher Mitfahrer hat mich mit Kakao und Apfelkuchen aufgepäppelt und mit dem Auto nach Hause gebracht. Leichte Selbstüberschätzung...
 
Das schlimmste Bike-Erlebnis? Hm, schlimmer war's beim Marathon-Lauf in München 1987. Halbdistanz in 1:20 h gelaufen, schon gefreut auf unter drei Stunden und dann kam bei Kilometer 32 der "Typ mit dem Hammer" und hat voll draufgehalten. Ich war kilometerweise gehend unterwegs, bin die letzten drei Kilometer wieder gelaufen und dann war Stau in der Zieleinlaufgasse. Hat mich fast umgehauen, plötzlich stehenzubleiben. Aber nach dem tatsächlichen Zieleinlauf bin ich auf dem Rasen einfach zusammengesackt und habe ungefähr ein Viertelstunde geschlafen. Danach ging's wieder etwas besser. Ich habe über sechs Wochen gebraucht, um wieder auf meine Leistung von vor dem Wettkamp zu kommen. Und das war mit 24 Jahren. Meine Zeit übrigens 3:47:00 h

Ciao
 
1.
Ich bin letztes Jahr eine RTF über 120km und rund 1200hm gefahren (Straße) bei 38° im Schatten, und die meiste Zeit war kein Schatten.
Ich bin eigentlich gut durchgekommen, hatte nicht das Gefühl müde zu werden, hab genug getrunken und gegessen.
Aber als ich dann im Ziel war, ist mir schwarz vor augen geworden und ich musste mich erstmal eine viertel Stunde in den Schatten setzen und ausruhen. Ich hab nichts mehr mitbekommen, was um mich herum passiert ist (Gehör war weg).
Dann bin ich noch die 14 km nach Hause gerollt, keine Ahnung wielange ich gebraucht habe, und dort angekommen, war ich so fertig, dass ich nicht mal was essen konnte, sondern mich direkt ungeduscht zwei Stunden hingelegt habe.

2.
Februar 2002, Sonne, 9°C beim Losfahren.
Dann gings los: Nach 4 km Kälteeinbruch, Hagel und Schneesturm.
Es war so heftig, dass ich meine Lippen nicht mehr gespürt habe und der Eisregen meine Ritzel hat zusammenfrieren lassen, dass die Kette nur so durchrasselte.
Die Schuhe waren im Nu durch und irgendwann nach 20 km spürte ich meine Zehen nicht mehr.
Als ich dann nach 40 km bei meinem Kumpel total durchfroren ankam, bin ich sofort unter die Dusche, aber ich war so durchfroren, dass es ein überaus komisches Gefühl im Arm war, als das heiße Wasser drüberlief. Nicht das es nur gekribbelt hat, es hat so weh getan, dass ich mir ernsthaft Sorgen gemacht habe. Die Nerven waren anscheinend total überlastet.
Bei meiner Ankunft hatte ich übrigens auf den Schuhen und dem Helm einen richtigen Eispanzer.
Das war das heftigste was ich je erlebt habe.
 
Hallo,

Mein schlimmtes Erlebnis war auf der ersten Etappe meines Alpencross 2003.

Schon am morgen dieses für mich denkwürigen Tages wusste ich das es eine ganz harte Etappe werden würde das sie aber so hart war, dachte ich nicht. Eigentlich sollte es eine lockere Einrolletappe werden, aber der Umstand das unser Hotel überbucht war und wir auf eine anders ausweichen mussten, bescherte mir und unser Gruppe ein sehr schweren Tag.

Am Morgen um 9.00 Uhr ging es in Fall los und mir war jetzt schon richtig schlecht, weil wie sich später zu Hause herausstellte, eine akute Magenschleimhautentzündung hatte. Weiterhin war es umbeschreiblich heiß, mein Ciclosport 436m zeigte im Schatten Spitzenwerte von 42 Grad in der prallen Sonne sogar unglaublich 54 Grad. So rollten wir über den Achenpass zum Achensee und weiter runter ins Inntal. Eigentlich keine schwere Etappe wenn da die Sache mit Hotel nich gewesen wäre. Normalerweise hätten wir in Weerberg übernachtet aber wir mussten ins 1500m gelegende Hochpillberg ausweichen, also noch mal 700 hm zusätzlich auf Asphalt ohne schattenspendene Bäume bei immer noch 30 Grad (18.00 Uhr) und nach bereits ca. 80 km in den Beinen und das bei meinem Gesundheitszustand. Ich war fix und fertig, aber stolz. Ich habe überrings die gesamte Tour durchgehalten :daumen:

Ciao

TeamTelekom
 
60KM Tour durch die Eifel -> 1ltr Wasser dabei gehabt -> ca 30° im Schatten
(da war aber keiner)
eigentlich gut durchgekommen -> Abends gut eingeschlafen -> gegen 2 Uhr morgens aufgewacht und im Bad zusammengebrochen.
Diagnose-> total dehydriert.
EKELHAFTES Gefühl
DH
 
Wir sind es doch, die sich immer wieder neue Grenzen suchen.

Vom Hungerast über Heulattacke (weil ich etwas geschafft hatte) bis zum Einnicken beim Essen nach einer laaaaaaaaaaaangen MTB-Tour habe ich es schon gebracht. (alles freiwillig) Mir fehlt noch das Einschlafen auf dem Rad :-)

Wenn man an seine Grenzen geht, bleibt die Tour meist besser in Erinnerung und meist in guter.

Schlimm ist es, wenn man ohne Hilfe dasteht und auch keine in Aussicht ist.
Dann kann es schon mal brenzlig werden...

Ich wünsche gute Ideen beim weiteren Grenzen ausloten :-)
 
Einmal hier im Flachland 180km gefahren, bis 90km ziemlich schnell gefahren, dann kurz angehalten um pause zu machen, auf einmal schwarz vor Augen geworden ( Augen auf gehabt und trotzdem nichts gesehen ). Habe mich dann kurz hingesetzt und bin die letzten 90km mit nem Kumpel locker zurück gefahren, hatte aber überhaupt keinen Hunger und Durst nur auf wasser und nichts anderes. Komischerweise ging das Fahren nach 130km wieder eingermaßen gut.
Und einmal auf ner Alpenüberquerung, durch das Fanestal, es war Samstag Mittag die geschäfte hatten schon zu und im Fanestal war alles trocken, wir haben uns da irgendwie durchgequält, hatten nichts zu essen. Am Schluss habe ich meine Magnesiumtabletten pur gegessen, ohne Wasser. :kotz:
War auch keine gute Idee, hat irgendwie zu viel geschäumt im Mund... :spinner:
Schließlich habe ich dann doch noch einen Bach gefunden.
Das war alles in dem Jahr, in dem ich mit dem radfahren angefangen habe, seitdem ist mir sowas nicht mehr passiert.
 
mein schlimmstes Erlebnis erst vor drei Tagen. Neues Rad, falscher Ehrgeiz, wollte unbedingt auf den Gipfel, am Schluss ging gar nix mehr, nur noch Säure in den Beinen. Musste sogar SCHIEBEN!!! Wollte auf gar keinen Fall umkehren...

Noch eine angehängte Frage: Ist es normal, dass ich drei Tage danach immer noch kaum aufs Rad kann, weil ich mich so mordsmäßig überanstrengt habe? Wollte gestern ne kleine Rennrad-Runde drehen, ging gar nix, bin nach 3KM wieder umgedreht. Sooo untrainiert bin ich jetzt auch nicht und am Alter kann es auch nicht liegen... ?!?!?!?!? :confused: :heul:
 
@Peter

Hast Du danach wenigstens etwas gegen die Übersäuerung getan ?
Ein paar Dehnübungen, lockeres Rollen mit höherer Trittfrequenz ?
Das hilft bei mir sehr gut (Muskelkater ? Was ist das ?) :D

Am schlimmsten habe ich zwei Rennradetappen im Gedächtnis.
Die erste bei knapp 30°C und bei km 90 etwa kam der Hungerast. Tja, die nächste Tanke war aber noch dreißig km entfernt und dort hab ich mich dann auf die Schoko-Theke gestürzt :D
Später gings dann auch wieder richtig gut, ab km 130 bin ich wieder bei den kleinen Gruppensprints mitgezogen (und gewonnen :cool: ).

Das andere Mal war zwar kürzer, aber das Tempo mörderisch und die Strecke immer wieder mit sehr knackigen Anstiegen gespickt. Gegen Ende konnte ich kaum noch in den Wiegetritt gehen, da dann sofort so ein leichtes Krampfgefühl einsetzte...

Aber Spaß gemacht hats trotzdem, man lernt sich halt richtig zu quälen...
 
DickHard schrieb:
60KM Tour durch die Eifel -> 1ltr Wasser dabei gehabt -> ca 30° im Schatten
(da war aber keiner)
eigentlich gut durchgekommen -> Abends gut eingeschlafen -> gegen 2 Uhr morgens aufgewacht und im Bad zusammengebrochen.
Diagnose-> total dehydriert.
EKELHAFTES Gefühl
DH

Es ist doch immer wieder erstaunlich, was wir noch leisten, wenn wir eigentlich total am Ende unserer Kräfte sind.
Hättest du nicht angehalten oder wäre mein Rennen nicht zuende gewesen, wären wir bestimmt noch einige Kilometer weitergefahren, ohne dass uns schwarz vor Augen geworden wäre.
Ich hab mal die Straßenbahn verpasst und bin dann die 5 km mit leerem Magen zum Zug gerannt. Dort angekommen, ist mir auch schwarz vor Augen geworden.

Diva schrieb:
Wir sind es doch, die sich immer wieder neue Grenzen suchen.

Vom Hungerast über Heulattacke (weil ich etwas geschafft hatte) bis zum Einnicken beim Essen nach einer laaaaaaaaaaaangen MTB-Tour habe ich es schon gebracht. (alles freiwillig) Mir fehlt noch das Einschlafen auf dem Rad :-)

Oh davon kann ich ein Lied singen.
Auf einer Radtour durch Deutschland bin ich drei Tage am Stück 170 km ohne warme Mahlzeit gefahren. Am dritten Tag hab ich auf dem Lenker gehangen und bin wirklich eingeschlafen. Ich hab immer nur kurz treten können, damit es weiter rollt und dann hatte ich wieder keine Kraft mehr und war total müde. Das ging bestimmt über 5 km so, wo ich keine Ahnung mehr habe, wie ich die hinter mich gebracht habe.

Heulattacken hatte ich in Frankreich auch zweimal, weil ich von dem Panorama so überwältigt war, was sich mir in den Vogesen bot.
 
Rocky_M schrieb:
@Peter
Hast Du danach wenigstens etwas gegen die Übersäuerung getan ?
Ein paar Dehnübungen, lockeres Rollen mit höherer Trittfrequenz ?
Das hilft bei mir sehr gut (Muskelkater ? Was ist das ?) :D
ähem... Dehnübungen nicht, locker Rollen musste ich zwangsläufig, mehr ging ja nicht mehr ;) . Muskelkater hatte ich auch nicht, war einfach nur völlig am A*sch, Beine drei Tage schwer wie Blei...

Naja, aber geil war es trotzdem, auf dem Schei*-Gipfel zu stehen :p

Lasset uns quälen
 
Ich hatte schonmal ein "leichten" Einbruch, als ich in Ungarn bei 32°c durch die Berge gerast bin. Ich hatte nix mehr zu trinken und vorher zu "zuckerig" gegessen, sodass ich 2 Km vorm Hotel mit Übel, Schwindelgefühl und einem Ganzkörperzittern erstmal ne lange Pause gemacht und sogar aus einem Fluss vor lauter Verzweifelung gertunken habe :rolleyes: . Würde ich heute wohl nimmer machen, selbst wenn ich am verreken wäre....
 
schlimmstes erlebnis: eindeutig erzgebirge-marathon 2005. total übernächtigt, schlechte nacht im zelt, acht grad, strömender regen, kilometerweit knöcheltiefer schlamm - - und der anspruch aufs treppechen zu kommen(nachdems 2 wochen vorher knapp war...).
obwohl ich nach der hälfte auf platz 4 gelegen bin war ich soooooooooowas von nah dran aufzugeben. die kälte in verbindung mit diesem allgegenwärtigen schlamm und 3 stürzen haben mich einfach absolut fertig gemacht...

schlimm auch die letzten 5km in frammersbach dieses jahr. nichts gegessen und hungerast. hab die ganze zeit gedacht "wenn ich jetzt was esse wirds mir schlecht"->falsch kalkuliert...war zwar hart aber nicht brutal...

ansonsten kann ich mich noch an gewisse cc-rennen über der belastungsgrenze erinnern.

und von wegen hungerast im training: wenn ich "gut" gegessen habe gehn 5-6 stunden ohne essen. aber ich werde nie wieder beim fettstoffwechseltraining(direkt nach dem aufstehen ohne essen 3-4h g1)mein heiß geliebtes trockenobst vergessen. auch ein trainierter biker wird sich wundern wie es einen da nach 3 stunden umhaut.....
 
Haferstroh schrieb:
Mein schlimmster Marathon:

Bad Wildbad 2001, auf der Langstrecke!

Dito, Mann. Hab ich damals auch gemacht. Ein Drittel der Starter hat das Ziel nicht gesehen. Wir sind mit einer guten Hand voll Kumpels gefahren. Zwei, einer davon ich, sind durchgekommen. Aber wie. Ich saß zwischendruch minutenlang apathisch am Streckenrand. Rasendes Kopfweh, kotzübel...

Außerdem legendär: Ein heißer Juli-Tag im Jahre 2004. Von Tübingen über die Alb zum Blautopf und über ein paar Schleifen wieder zurück. Mit dem MTB 160 km. Ging ungefähr 100 Kilometer gut, dann bin ich nur noch im totalen Delirium im Windschatten meines Kumepls gehangen. Sind dann in Tübingen bei einem Freund eingeschlagen, der sich zum Glück erbarmt hat, eine beachtliche Portion Nudeln zu brutzeln...

Auch gut: Pfingsten 1998. Mit dem MTB vom Vinschgau ins Engadin, nach Nauders und über den Reschenpass wieder zurück ins Vinschgau. 125 Kilometer, wasweißichwieviele Höhenmeter. Irgendwann am Schlussberg (für die Kenner: Schwarzsee oberhalb von Nauders) totaler Einbruch. Die Gruppe bestand aus einem topfitten Lizenzracer, für den das eine lockere GA-Einheit war und drei Hobby-Bikern. Und nein, ich war nicht der Lizensierte! Dafür nichts zu trinken mehr, nichts zu essen mehr, untergehende Sonne, immer noch verdammt weit oben. Sehe meinen Kumpel jetzt noch käsebleich, schielend und mit wirrem Kichern auf der blöden Alm sitzen. Irgendwie sind wir dann mit viel gutem Zureden seitens des einzig Fitten bis zum Reschenpass gekommen und konnten von dort die letzten Kilometer nach Südtirol runter rollen.

Bullet the blue sky,
Chris.
 
da fallen mir spontan drei "touren" ein

1: Gardamarathon 2003, mein zweiter marathon.
auf ca der hälfte der Strecke bereits die ersten Krämpfe gehabt, 5km später mit Krämpfen in Beiden Oberschenkeln sowie beiden Waden im Gebüsch gelegen, aber von den Wichsern die vorbei gefahrn sind hat keiner gefragt ob er mir helfen könnte oder sollte :mad: (hab übrigens noch die "grande" runde gefinisht :daumen: )
2: Frammersbach im gleichen Jahr, zwei Wochen später.
Rennen lief nicht schlecht, das Wetter war mies, Regen, kalt, matschige Strecke...kurz um kräftezehrend
Im Ziel dann richtig schön gezittert obwohl bis dahin die sonne draussen war und es eigentlich richtig warm war...bin dort von einigen angesprochen worden ob sie mir was zu essen bringen sollten :daumen:
3: Tour am 8 Dezember 2004, Von Johannesburg richtung Pretoria, um den Hartebeesportdamm und wieder zurück.
laut Landkarte 150km, und topfeben, die 2500hm hat die Landkarte unterschlagen, unser Hugo hat die Sonnencreme vergessen, ist ne Stunde zu spät los getigert, und hat n sleeveless-trikot angehabt.
nach ca 3std. war ich am See, ca die hälfte der Strecke hinter mir, bis hier her alles paletti gelaufen...kein wunder ging ja netto über 1000hm bergab, was man aber nicht merkte, aufm Heimweg dann zieml. eingebrochen, durch ne Schlucht gekommen mit 43°C und der Südafrikanischen Mittagssonne direkt über meinem Schädel, um mich rum nur Weisses gestein welches die Sonne so perfekt reflektiert hat, dass ich mir nach der Tour die Haut nicht nur von den Schultern(die spuren davon sieht man heute noch deutlich) und aus dem nacken abziehen konnte, sondern auch von den Waden, unterschenkeln, aus dem Gesicht, den Armen bis hin zu den Fingern.
um 3 Uhr mittags war ich dann zu Hause und sah aus wie ne Tomate :mad: (die farbe ist etwa authentisch)
Nach der tour hat ich dann auch hier n thread aufgemacht was man so alles gegen sonnenbrand machen könnte...nunja, eins hab ich gelernt.
Auf 1600metern Höhe, im Sommer, auf nem Längengrad der ca dem von Kairo entspricht nie in der Mittagssonne mit nem Lichtschutzfaktor von weniger als 40 rad fahrn gehn, nie unbedeckte schultern haben, und keine billige Sonnenbrille tragen :daumen:
 
beim ersten rennen. hab mich anstacheln lassen von den anderen fahrern und hab gas gegeben. 10km vor dem ziel hatte ich dann fast keine kraft mehr in den armen und händen. hat das bremsen nicht gerade erleichtert. ein paar mal um haaresbreite an bäumen und felsen mit vmax vorbeigerauscht. hinterher hab ich mich gratulieren lassen von den verfolgern. sie hatten schiss mein tempo mitzugehen *gg*
 
Thunderbird schrieb:
Der Lerneffekt ist doch sowieso das Beste an extremen Erlebnissen.
1x 15 km heimgelaufen und man nimmt immer Flickzeug mit. ;)

Oder auch so: nach 4 Stunden-Tour mit ordentlich Höhenmetern auf dem Weg nach Hause gemerkt, dass das Handy aus der kleinen Abus-Satteltasche gefallen ist, weil ich sie nicht richtig verschlossen hatte.
Also wieder aufs Rad und beinahe die gesamte Strecke in entgegengesetzter Richtung abgefahren. "Freiwillig" hätte ich so eine Tour nie gemacht... :D

P.S.: Handy gefunden. :)
 
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