Na gut, das mit den zwei Welten bestätigst du also und zeigst damit auch einen kleinen Tunnelblick "In erster Linie....".
Dann will ich dir mal den von mir zitierten Absatz näher erklären. Mit ein wenig Empathie wirst auch du dass verstehen....
Island besteht vielleicht, sagen wir mal, aus 30-40 sogenannten Hotspots. Einzelne Punkte die anziehen und Touristen unbedingt in ihrem Urlaub aufsuchen wollen. Dann fährt du also in deinem "Kokon" diese Punkte ab, schaust dir den Wasserfall an, tauchst ab in ein warmes Wasserbad, oder bewanderst einen Gletscher, usw. und bringst das Erlebte (Oder besser das Gesehene) in form von Bildern mit nach Hause. In deinem Fall wäre dass dann der unbeschreibliche 30km Trail. Das ist auch in Ordnung. Wenn man das mag. Tourismus, wie er in dieser Welt funktioniert. Jetzt sind wir vielleicht an einem Punkt, wo auch du dir vorstellen kannst was in der Hauptsaison mit den 30-40 angesetzten Anziehungspunkten in Island passiert. Soweit müssten wir jetzt eigentlich sein. Einfach weiter denken ....
Jetzt versuch ich dir meinen touristischen Weg in Island zu erklären. Verstehe mich jetzt nicht falsch, der andere Weg ist ja in Ordnung. Nur nicht meiner... Mit ein wenig Offenheit, Kontaktfreudigkeit und einer etwas größeren Menge Empathie kann man auch ein wenig in das Land an sich eintauchen. Sich auch mal mit Isländern auseinandersetzen. Dabei erinnere ich mich z.b an eine Autofahrt in Akureyri mit einem Lehrling einer Werkstatt. Wie er sein Land wahrnimmt und mit dem Alltag in Island umgeht. Oder ein Pilgerer, der mir mitten drin im nirgendwo von seinem Weg durch die Welt berichtet... Oder eine Isländische alte Frau eines Bauernhofes die sich mit mir am Rande des Hochlandes im gebrochenem Englisch über ihren Alltag unterhält und natürlich auch mich neugierig hinterfragt. Wenn ich in einem Ort nach dem Weg fragte, ich fuhr fast nur nach Karte, dann kam auch immer wieder mal eine Unterhaltung mit Schülern, Strassenbauarbeitern oder anderen Spaziergängern zustande. Ich traf Mitarbeiter der Nationalpark-Verwaltung, die sich im Hochland über meine Situation informieren wollten. Immer wieder traf ich auf Menschen, die den Alltag in Island erleben. Natürlich auch gleichgesinnte Radreisende. Der Kokon ist nicht ganz so verschlossen wie in einem Auto. Dabei nehme ich das Land etwas langsamer wahr und verzichte auf touristische Hotspots. Diese ergaben sich einfach auf den Weg durch das Land. Island ist fast überall schön. Nein, nicht nur schön sondern einfach nur unbeschreiblich. Ich stand oft morgens auf und hörte nur das Pfeifen des Windes. Kein Auto, kein Flugzeug, kein Mensch, kein Tier. Das Gefühl einer endlosen Weite. Und jetzt kommt es. Ich konnte tatsächlich Wasser kochen und mir dabei einen Kaffee brühen. Ja, das geht. Unglaublich.
Wahrscheinlich handelte es sich bei euch um einen verirrten MTB-ler mit Bikepacking-Ausrüstung, der aus Gewichtsgründen auf einen Kocher verzichtete
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Ja, ich bin ein Tourist. Doch auch hier gibt es Unterschiede. Du pauschalisierst und versuchst eine andere Sichtweise auszugrenzen. Leider passe ich wohl nicht in deinen Topf. Doch da fängt es an. Integration auf BEIDEN Seiten zulassen... Auch wenn es nur um einen Radreisenden im MTB-Forum geht.
Bayman, ich wünsche euch auf jeden Fall den Urlaub, den ihr euch vorstellt. Dabei ist Zeit relativ. Es gab einzelne Tage, die kamen mir wie gefühlte zwei Tage vor... Das passiert meistens dann, wenn man seine gedachte Linie verlässt und neues ungeplantes erlebt....
So, jetzt gehe ich wieder in meine Ecke und zeige noch mal ein paar von "meinen Bilder"