Umbau einer alten Akkuleuchte auf 3fach LED

ToyotaX

Goldfinger
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Nahe der Ex-Bundeshauptstadt
Als Schnellschuß aus der Hüfte entstanden und mit heißer Nadel gestrickt.

Da ich eine Dynamoleuchte für meine Stadtratt wollte, habe ich in der großen Wühlkiste gegraben, die eine alte "Prophete Halogen" hergab.
Reflektor raus, Maß abgenommen und mit der Stichsäge aus 8mm Alu eine passende Grundplatte ausgesägt.
LEDs (Nichia NS6W183BT) mit Wärmeleitkleber auf Starplatine aufgeklebt (bei dieser Leuchte mußte ich etwas an den Stars feilen, damit sie dicht genug zusammen kamen).
In Reihenschaltung verlötet, Optiken aufgesetzt.
Ich habe dafür Ledil 16mm, zweimal 14° und einmal 22° x 36° elliptisch genommen.
Gibt sicher besseres, hatte ich aber noch und vom Platz her war es ideal.
Dann die Platte mit 5-Minuten-Epoxy ins Abdeckglas eingesetzt, Mos-Fet-Gleichrichter auf die Rückseite geklebt, verdrahtet (hier hat der Schalter der Lampe perfekt gepasst).
Damit die Platte passte, mußte das Lampengehäuse innen mit einem scharfen Cutter leicht bearbeitet werden; war aber kein großer Aufwand.

Befestigt habe ich die Lampe mittels eines Aluflachstückes, 6mm Bohrung rein, Aheadkralle von unten in den Gabelschaft eingeschlagen (ich brauchte eine 22mm-Kralle) und angeschraubt. Geht noch schöner und leichter, aber das kommt später.
Das 08/15-Lampengehäuse reduziert die Diebstahlgefahr doch erheblich, so daß man die Lampe für Festeinbau vorsehen kann - mit einer tollen, selbstgedrehten eloxierten Leuchte hätte ich Angst, die am Rad zu lassen.

Macht recht gut Licht... ;-)
Allerdings nicht gerade blendfrei; selbst bei Ausrichtung circa 5-10m vors Vorderrad geht noch recht viel nach oben. Für die Stadt aber noch gerade so tolerabel, denke ich.
Hat auch seine Vorteile; ein entgegenkommender Autofahrer, auf dessen Seite Autos parkten, hat schön brav gewartet, bis ich vorbei war - sonst wäre der hundertprozentig gefahren, hat mich wohl für einen Roller gehalten...

http://fotos.mtb-news.de/p/1626319


Vorher hatte ich schon etwas ähnliches mit 2 identischen LED gebaut, die drei machen aber trotz der besseren 20mm Carclo-Optik der Twin mehr Licht und setzen auch nicht fühlbar später ein.

An die Admins: Falls der Thread Eurer Meinung nach in "Die Selbstbaulampen der IBCler" gehört, bitte verschieben.
 
Da sind wir wohl größtenteils einer Meinung...
Ich war der Blendung wegen erst sicher, die Lampe gegen mein nächstes Projekt zu tauschen, aber das Erlebnis mit dem Autofahrer hat mich doch nachdenklich gemacht.
Bei Gelegenheit werde ich mal jemanden bitten, mir mit meinem Rad entgegenzukommen und dann entscheiden, wie es weitergeht.

Dir scheint aber ein kleines Mißverständnis unterlaufen zu sein: Den Reflektor habe ich entsorgt (naja, nicht wirklich, kommt als Rohmaterial in die Bastelkiste); die LEDs sind auf dem Träger einfach hinter der "Frontscheibe" der Lampe angebracht.
Ich habe sie einfach auf ein Aluoval geklebt und das statt des Reflektors eingesetzt.
Ich hatte aber schon mal überlegt, einen Lampenschirm - am Besten poliert - als Blende anzubringen, damit Blendung zu verhindern und die Ausleuchtung vorm Rad noch weiter zu verbessern.
Nebenbei: Die Streuscheibe der Lampe passt gut zur von mir gewünschten Charakteristik, sie fächert den Strahl noch weiter seitlich auf.

Wobei mich aber prinzipiell stört, daß vergleichsweise viel Licht - wie bei jeder symmetrischen Optik - für die Ausleuchtung der Straße verloren geht.
Über eine Standbeleuchtung fürs Vorderlicht habe ich schon öfter nachgedacht, aber schlußendlich für mich entschieden, daß ich es zumindest fürs Alltagsbike nicht brauche.
Nach vorne kann ich auch sehen und notfalls zur Seite hechten. ;-)
Hinten ist es mir wichtiger, und da habe ich (übergangsweise) ein Akkulicht, später dann eine 08/15-Lampe mit Standlicht.

Aber falls mich die Optimierungswut wieder anfällt, habe ich im Gehäuse noch Platz z.B. für Serienkondensatoren (vielleicht per Mikroprozessor gesteuert zugeschaltet?).

Momentan experimentiere ich aber mit umgebauten Projektionsscheinwerfern vom Motorrad; trotz Vorserien-Küchentisch-Bastelstand mit Erfolg, blendfrei und effizient.
Sobald endlich "Materialnachschub" angekommen ist, geht es da in Media Res... ...dann will ich mal sehen, was da geht.

Für die Stadtschlampe hat der Akkuleuchtenumbau aber den handfesten Vorteil, daß man ihm nicht ansieht, was in ihm steckt und er daher keine Begehrlichkeiten weckt - in Köln z.B. verschwinden edle Lampen unter Umständen schneller vom Rad, als man gucken kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
...Momentan experimentiere ich aber mit umgebauten Projektionsscheinwerfern vom Motorrad; trotz Vorserien-Küchentisch-Bastelstand mit Erfolg, blendfrei und effizient...
Fahre auch schon seit ein paar Jahren mit sowas rum, ist 1A:daumen:
Problem: da geht nur eine LED sinnvoll rein, hatte vor Jahren mal eine Schaltung gepostet, mit der man ab ca. 10kmh >1.5A an der LED hat (XML), dann sind die Dinger echt brauchbar! Nur zu toppen durch die Philips Safe Ride (bzw. BigBang, die ist aber deutlich drüber;)).
Ist auf jeden Fall der richtige Weg!

Der Nikolauzi
 
Ja, das Leuchtbild ist super, man hat bei richtiger LED-Position eine im Prinzip nahezu perfekte Leuchtdichtenverteilung!

Ich habe zwar leichte Regenbogenränder am Außenrand des Lichtkegels, die ich nicht wegbekomme, aber die stören mich zumindest nicht.
Kann natürlich auch an der Qualität und Gestaltung der Linse liegen.
Aber für mich ging es jetzt erstmal darum, für mich festzustellen, ob das Prinzip Potential hat.

Ja, daß da im ersten Ansatz nur eine LED passt, ist mir auch schon aufgefallen. :-(
Ich bestelle mir noch eine Cree MK-R und schaue mal, was die so kann; sollte eigentlich schon so 500-600 real Lumen Output ergeben.
Der zweite Weg wäre, zwei bis drei Emitter direkt nebeneinander zu montieren, zum Beispiel Nichia NVSW219BT, die sind mal eben schlappe 3,5mm breit.
Der Pferdefuß ist nur, daß man sie direkt auf den Kühlkörper aufbringen müßte, bzw eine hoch wärmeleitfähige Platine erstellen und dort per Reflow o.ä. auflöten. Was nicht ganz trivial ist, da sie ja nur für SMD vorgesehen sind...
Da habe ich noch keinen richtigen Pack-an gefunden - falls Dir etwas dazu einfällt, immer her damit!
Prinzipiell könnte ich mir vorstellen, daß durch drei LEDs dieser Maße nebeneinander sich das Leuchtbild noch verbessert; die Hell/Dunkelgrenze nicht so messerscharf ist und eine noch etwas breitere Streuung erfolgt.

Btw: War das die Schaltung mit dem selbstbewickelten Übertrager (Step-Down Wandler f. Dynamo)? Die habe ich auch mit Interesse gelesen...
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Falko87:
Oh, das sieht echt gut aus!
Ja, so ähnliche Ausleuchtung habe ich auch.
...wenn man das Gehäuse sieht... ...für 85,-€... ...lohnt sich ja fast nicht mehr selber zu bauen...
Kleiner Scherz, da ist ja auch noch der Forschungsdrang - also geht´s weiter!
Ich frage mich, wann die ersten Billigleuchten nach diesem Prinzip aus China hier ankommen - die sind sonst auch ziemlich fix dort.

@ plattfusz:
Nanu, ist mir da etwas entgangen?
MK-R kenne ich (die soll dann rein), MC-E kenne ich.
MC-R sagt mir jetzt gerade nichts; hast Du vielleicht mal einen Link?
Ist natürlich persönliche Präferenz, aber ich finde die Lichtverteilung super (wobei ich Deine Experimente ja nicht gesehen habe).
 
Schade, ich hoffte schon auf eine Neue...

Die MC-E ist mir nicht effektiv genug, bringt mir einfach nicht genug lm/W.
Sogar die Cool White im M-Binning kommt bei 350mA auf gerade mal 96 lm/W.

Trotzdem keine schlechte LED, weil sie durch die einzeln beschaltbaren Chips so schön flexibel ist.
...würde ich mir für die MK-R auch wünschen...

Ich fand die Lichtverteilung an einer Asphäre grausam.
Hattest Du mit den Nichia NVSW219BT getestet?
Wie war Dein Setup (Linse, LED)?
 
Die Asphären kamen von DX, es war einmal die 28mm und dann eine mit 50mm. Versucht hab ich es mit der MC-E, XM-L, XR-E und XPG. Im Grunde war nur die MC-E untauglich, da dort die einzelnen Leuchtflächen im Leuchtbild zu sehen waren. Das war mehr so wie eine Discokugel ;)
Mit den andere LEDs war das Ergebnis brauchbar. Ich fahr aber trotzdem keine Asphäre rum, da ich doch etwas Streulicht am Rad haben will. Bei einer ordentlichen Asphäre hast du einen scharfen Cut und kaum Licht außenrum.
 
Ah, ok, ich wunderte mich schon etwas, da sogar mit meiner uralten 1W-LED (hatte keine andere mehr verfügbar) das Leuchtbild einwandfrei ist.
Ich gebe Dir recht, das Leuchtbild ist ungewohnt durch das wenige Streulicht - aber ich denke, das liegt auch zum großen Teil daran, daß sich unsere Sehgewohnheiten den "undurchdachten Standardleuchten" angepaßt haben... ...und das fehlende Streulicht erhöht ja auch den Wirkungsgrad.
Für den Straßenbetrieb finde ich die Asphäre besser als die üblichen Carclo-und-Co-Optiken.
Aber sobald man auch im Wald fährt, wäre deren Charakteristik teils besser.
Jedes Prinzip hat halt seine Vor- und Nachteile...
Ich habe die LED so nahe an die Linse gesetzt, daß der Lichtkegel mir auch genug seitliches Licht erzeugt aber noch konzentriert genug nach vorn strahlt; das kann man ja leicht ausprobieren.
Was ich aber im Vergleich zum Akkuleuchtenumbau gemerkt habe: Als ich durch verwinkelte Fußwege im Hinterhausbereich gefahren bin, ging das zwar auch mit der Asphäre, aber die andere Leuchte gab doch eine deutlich sattere Ausleuchtung der Randbereiche.
Wobei das schwer zu vergleichen war, da die olle LED (ah, Oll-LED-Technik *g*) in der Asphäre nicht annährend die Lichtleistung der drei 183BT erreicht.
Aber darum stelle ich mir ja ein Experiment mit den drei nebeneinander liegenden 219BT sehr interessant vor; die Leuchtfläche wäre dann etwa 10mm x 3,5mm. Vielleicht ist dann die Hell/Dunkelgrenze nicht mehr so scharf und der Kegel breiter, ohne in der Ferne zu verlieren.
Aber, wie schon weiter oben geschrieben: Da halten mich die Schwierigkeiten bei der Verarbeitung ab.
Du kannst Dir, wenn Du magst, ja mal das Datenblatt anschauen:
http://www.leds.de/out/media/NVSW219B-E.pdf
Falls Dir da was einfällt, wie man die vernünftig verarbeiten kann, wäre das einen Versuch wert.

Auch die MK-R mit ihrer recht großen Leuchtfläche könnte interessant werden.

Was die einzelnen Leuchtflächen der MC-E angeht: Ich habe die LED nicht scharf fokussiert eingestellt (der Strahl wäre mir dann eh zu eng), da erzeugt auch die MC-E sicherlich kein erkennbares Abbild des Chips.
Der Effekt fällt mir auch bei meinen fokussierbaren Taschenlampen auf, bei der XM-L T6 zum Beispiel habe ich auf engstem Winkel das lästige Abbild des Chips, ich kann da sogar die Anschlußdrähte erahnen. Sobald man diesen Bereich aber verläßt, wird das Leuchtbild schnell homogen.
 
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