Umstieg auf Linux

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Hallo Allerseits,

das aktuelle Debian 12 Bookworm enthält auch im stable Release eine sehr ansprechende Version des Cinnamon Desktop-Managers. Mit dem Cinnamon und Drittanbieter Treibern stellt Debian damit ein stable Release zur Verfügung, das sich mit sehr wenig Aufwand auf ziemlich vielen Rechnern einrichten und äußerst ansehnlich auch als Desktop nutzen lässt. 🥰
Ein Debian stable auf dem Desktop/Notebook? 😟 Ja, gerade ist es möglich und gut dokumentiert ist es auch:

Anmerkung: Nachdem Ihr Debian 12 Bookworm mit Cinnamon installiert habt, führt bitte einmal das Programm cinnamon-menu-editor aus und legt Euch unter Einstellungen einen Eintrag dazu an. Der fehlt nämlich oft und es fühlt sich blöd an, wenn man das Menü nicht bearbeiten kann:
Menu Editor.jpg



So^ installiert kann man auch hippe Oberflächen konfigurieren:

Grundsätzlich ist es einfacher, Linux Mint zu installieren... Aber wer die Probleme scheut, die sich manchmal mit den Updates durch die Ubuntu-Quellen einschleichen, wird erfreut sein, dass Debian stable inzwischen angenehm nutzbar ist.

Natürlich lässt sich Debian 12 Bookworm parallel zu Windows installieren, was auch anzuraten ist.


edit: Die Jungs von Linux Guides meinen es echt ernst:
Die betreiben ein lebendiges Forum,
bieten dazu auch total billige Schulungen an und
bieten auch Support! :daumen:😲:anbet:
 
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Erklärung warum das für mich so eine große Sache ist:
Debian stable Release ist imho* etwas ganz besonderes: Debian schnürt Linux Pakete für wahnsinnig viele Linux-Programme zusammen und stellt gut funktionierende Pakete als Debian testing genauso zur Verfügung, wie die Entwickler sie bereitstellen (z.B. ohne optische Anpassungen, oder Menüeinträge, oder eigenes Kunfigurationstool, oder ...). Sehr viele Distributionen (reinzoomen) nutzen Debian als Paketquelle und machen einfach bestimmte Zusammenstellungen besser/schöner/whatever. Da auch Ubuntu auf Debian testing basiert, basieren wohl mit Abstand die meisten Linuxinstallationen, die auch als richtiger PC von Menschen genutzt werden auf Debian testing. (Smartphones/Tablets werden manchmal ähnlich universal verwendet, aber das ist ein anderes Thema.)
Nachdem Pakete monatelang von Millionen Menschen meist über andere Distributionen aus Debian testing ausprobiert wurden, schnürt Debian alle paar Jahre ein Debian stable Release aus den Paketen zusammen. Neue Programmupdates gibt es nicht für ein Debian stable Release. Sofern noch Sicherheitslücken bekannt werden, werden diese mit hohem Aufwand in die alten Versionen des stable Releases einprogrammiert. Das stable Release erhält also nur Sicherheitsupdates. Der bisherige Terminplan für Debian 12 Bookworm sieht vor, dass diese Phase bis Juni 2026 andauert.
Wer sich also heute auf Debian 12 Bookworm stable einlässt, soll sich in 2,5 Jahren den Nachfolger anschauen und bis dahin wird sich höchstwahrscheinlich nichts Spürbares an Debian 12 Bookworm stable ändern. 🙂
Debian stable Releases werden hauptsächlich auf Servern eingesetzt (natürlich mit dem jeweilig aktuellen stable Release und Sicherheitsupdates). Das liegt an der mangelnden Aktualität der Pakete: Es sah immer total altbacken aus und die Installation war schwierig auf aktueller Hardware. Mit der Öffnung gegenüber Drittanbieter Kernelmodulen (für WLAN-Adapter usw.) hat sich das geändert und weil Cinnamon inzwischen wirklich mächtig optisch aufwertbar/anpassbar ist, sind beide Probleme erheblich gemildert. 😌
Schon vor Ubuntu war Debian eine große Nummer, aber danach/seitdem wurde es noch deutlich verbreiteter. Dementsprechend betreffen die meisten Dokumente und Anleitungen zu Anwendungsfragen eben Ubuntu und funktioneren auch ziemlich genauso für Debian.

Debian ist andererseits weit entfernt davon, kritikfrei empfehlenswert zu sein: Der system.d Initialisierungsprozess ist schon ein Weilchen ein gewachsenes Monster. Wem das wichtiger ist, als die Nutzung der über viele Jahre gewachsenen system.d-Erfahrungen, findet in Devuan eine sehr ähnliche Alternative.

Achja, es soll ja viele Menschen geben, die die Gnome-Shell mögen. (Das ist der Kram, der stark an Apple OS X erinnert.) Soweit ich das gelesen habe, soll der von Debian 12 Bookworm mitgelieferte Gnome-Desktop ganz gut sein.
Ich kann das aber nicht beurteilen: Gnome-Desktop wird zwar standardmäßig mit ausgewählt und auch gestartet. Ich habe das beim ersten Anmelden gesehen und gemerkt, dass ich mir eine Allergie dagegen eingehandelt habe, als ich vor zehn Jahren zwei Jahre lang mich alltäglich gezwungen habe, mit dem Zeug zu arbeiten. 😧 Die Allergie ist schlimmer geworden... 🤬 Ich hatte nicht mal Bock den Kram zu entfernen und habe lieber gleich neu installiert, aber ohne den Gnome-Desktop.

* imho: in my humble opinion, also meiner bescheidenen Meinung nach.
 
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Hi,

mit dem Ende von Windows 7 bin ich zu Linux Mint migriert. Ja, es ist anders und man muss bereit sein sich damit zu beschäftigen.
Es ist sehr logisch (Nicht so wie der MS-Kram) und es funktioniert sehr stabil und zuverlässig.
Auf meinem NAS läuft OpenMediaVault auf Debian. - Ebenfalls sehr stabil.

Der Umstieg nach Linux scheitert meistens an der Bequemlichkeit der Leute was neues lernen zu müssen.
Meine Schwiegereltern (ü80) habe ich ebenfalls nach Liunx migriert - dehnen ist das Betriebssytem egal, Hauptsache der Desktop sieht aus wie immer ... Damit sank der Supportaufwand deutlich. :)
Auch meine Frau kam auf Anhieb damit zurecht - der WAF ist gegeben.
 
Bin auch seit Jahren bei Mint auf allen Geräten und das top zufrieden.
Heute ist ein Umstieg von MS kein echtes Problem. Es funktioniert nach der Installation eigentlich alles.
Meinem Vater ü60 hab ich auch Mint drauf gemacht.
Das bedient sich intuitiv, Firefox und Thunderbird ist wie immer.


Wers moderner haben will, kann Ubuntu nehmen.
Zorin OS ist auch gut.

Man sollte die Distro wählen, wo man am wenigsten nachinstallieren muss.
https://distrochooser.de/de
 
Bin auch seit Jahren bei Mint auf allen Geräten und das top zufrieden.
Heute ist ein Umstieg von MS kein echtes Problem. Es funktioniert nach der Installation eigentlich alles.
Vooorsicht mit solchen Äußerungen: Du machst Dir keine Vorstellung, wie die überwiegende Mehrzahl der Computerbenutzer das versteht... Beispiel: So mancher wird bitter enttäuscht sein, dass es sein/ihr Canon Webprinttool nicht für Linux gibt. 🥴
Die wenigsten Menschen können einordnen, was sie sich so alles installieren (lassen). Es ist so grausam und kaum auszuhalten... Ich hatte mal einen Kunden, der hat sich seinen, alltäglich von >30 Angestellten parallel genutzten Terminalserver mit irgendeinem namhaften "Tuning-Tool" zerschossen, dass er sich von chip.d€ herunterlud. 😠
Die Zeiten, in denen Telekom, AOL u.a. massenweise CDs pressten sind eigentlich immernoch nicht vorbei, solange Druckerhersteller zig eigene "Hilfsprogramme" mitinstallieren.
Meinem Vater ü60 hab ich auch Mint drauf gemacht.
Das bedient sich intuitiv, Firefox und Thunderbird ist wie immer.
... bis sich die Bedienung von Firefox/Thunderbird plötzlich ganz grundlegend ändert (gerade passiert und für viele einfach nur nervig). Warum müssen die ihre neuen Erfindungen allen unterjubeln und zwangsweise alle aktivieren!? Das ist derselbe Mist den M$ fabriziert. 🤬 Ein neues Layout darf/soll sehr gern angeboten werden, aber der sich ständig aktualisierende Kram muss sich morgen noch so bedienen lassen wie gestern, oder eben schnell von bisher<->neu hin- und hergestellt werden können: Das geht.
Wers moderner haben will, kann Ubuntu nehmen.
Ich würde zu den LTS-Versionen raten, aus Gründen...
Ubuntu prescht regelmäßig mit beängstigend weitrechenden Änderungen vor (gerade neues "Paketmanagement" snap) und hält gleichzeitig an dem Dogma halbjähriger Release-Veröffentlichungen fest. Vorhersehbare Folge ist, dass es oft knallt. Störender sind aber die Überraschungen, die man auch mit LTS-Versionen nach >1 Jahr noch durch Updates erleben darf (8 Wochen lang keine GUI für Netzwerkeinstellungen).

Zorin OS ist auch gut.

Man sollte die Distro wählen, wo man am wenigsten nachinstallieren muss.
https://distrochooser.de/de
Man muss mit einfließen lassen, wie man seinen Rechner nutzen möchte: EnthusiastInnen, die sich danach sehnen, was Neues kennenzulernen sind in der Gemeinde der Linux-AnwenderInnen sehr viel häufiger anzutreffen, als Menschen, die ihren Computer einfach nutzen wollen. Das liegt natürlich auf daran, dass sich die klassischen NutzerInnen selten dazu äußern.
Einen guten Wegweiser hat die c't in Ausgabe 03/2023 veröffentlicht: c't-Linux-Netzplan
Der Netzplan ist imho auch nicht für Otto-Normal-AnwenderInnen verständlich, aber er wird (langweilig) erklärt: youtube c't Uplink Ausgabe 41.4 (54 Min.)

Früher fand ich Ubuntu auch sinnvoll. Aber seitdem die vor ein paar Jahren ihre Support Zeiträume gekürzt haben hab ich beschlossen zu wechseln
Support-Zeiträume sind 'ne tolle und sinnvolle Sache, die sich aber keiner mehr leisten kann (auch der LTS-Kernel wird inzwischen mehr lange mit Backports versorgt). So geht es sogar Microsoft irgendwie: Es scheint Bestrebungen zu geben, das eigene Betriebssystem einzustampfen und auf einen (sicher irgendwie massiv veränderten) Linux-Kernel zurückzugreifen.*

Auch die massiven Änderungen in der Verteilung von Software (Flatpack, Snap & Co.) und damit Aufweichung des Distributions-Systems werden wahrscheinlich dafür sorgen, dass "Linux-Desktop" in 10 Jahren nicht mehr das bedeutet, was es heute bedeutet, also nicht mehr wiederzuerkennen ist.

* Bitte keine großen Hoffnungen machen: Die werden das ähnlich verbocken, wie Apple mit dem BSD, Google mit Android, oder Oracle mit seinem "Engagement". Grundsätzlich würde ein Windows mit Linux-Kern der Opensource-Linuxwelt viele Kompatibilitätssorgen nehmen.
 
* Bitte keine großen Hoffnungen machen: Die werden das ähnlich verbocken, wie Apple mit dem BSD, Google mit Android, oder Oracle mit seinem "Engagement". Grundsätzlich würde ein Windows mit Linux-Kern der Opensource-Linuxwelt viele Kompatibilitätssorgen nehmen.

Kopfweh…. Also: macOS hat ein stark bsd-lastiges Userland, der Kernel ist aber weiterhin Mach und das ist ein komplett anderer Ansatz als die eher klassischen BSD-Varianten. Zudem ist selbst das aktuellste macOS UNIX 03 zertifiziert. Was genau daran „verbockt“ wurde, verstehe ich nicht. Es ist deutlich benutzbarer als alle anderen UNIX-Derivate die ich kenne - nein, Linux ist keins.


Linux als Unterbau für Windows ist … eine spannende Idee. Windows hat etwas bei dem Linux immer wieder versagt: Stabile Interfaces. Selbst aktuelles Windows kann noch API und Protokolle aus der IT-Steinzeit (1980er und 90er) Jahre bedienen. Microsoft geht doch schon einige Zeit den Weg Anwendungen vom eigenen OS zu lösen, z.B. den SQL-Server. Selbst wenn es nur Ring0 wäre, der abgelöst wird, müsste Microsoft gemäß der GPL unendlich viel IP aufgeben - wieso sollten sie das tun? Support für nested virtualization in Hyper-V und Container auf ner virtuellen Linux-Instanz sind viel naheliegender…
 
Was genau daran „verbockt“ wurde, verstehe ich nicht.
Apple nimmt ein freies System und hängt proprietäre closed Source Dienste dran, wie es auch Google mit Android betreibt, um wenig später immer mehr Funktionen in diesen closed-source-Bereich zu verschieben. Das Engagement von Oracle ist lizenztechnisch reichlich schwierig.
Linux als Unterbau für Windows ist … eine spannende Idee. Windows hat etwas bei dem Linux immer wieder versagt: Stabile Interfaces. Selbst aktuelles Windows kann noch API und Protokolle aus der IT-Steinzeit (1980er und 90er) Jahre bedienen.
In immer kürzeren Zeitabständen ändern sich immer mehr Reglements an den Schnittstellen (z.B. keine anonyme Nutzung der DCOM-Schnittstellen mehr), aus Sicherheitsgründen. Vieles liegt an den überladenen "Protokollen" und den damit einhergehenden Angriffsmöglichkeiten.
Microsoft geht doch schon einige Zeit den Weg Anwendungen vom eigenen OS zu lösen, z.B. den SQL-Server. Selbst wenn es nur Ring0 wäre, der abgelöst wird, müsste Microsoft gemäß der GPL unendlich viel IP aufgeben - wieso sollten sie das tun? Support für nested virtualization in Hyper-V und Container auf ner virtuellen Linux-Instanz sind viel naheliegender…
Hyper-V verliert (leider) "das Rennen": VMware stehen mehr Entwicklungskapazitäten zur Verfügung und es hat den weit größeren Bekanntheitsgrad. Es gibt kaum noch Systemhäuser, die ernsthaft Virtualisierung jenseits von VMware praktisch durchführen.
Für Microsoft geht es um die Einnahmen: Die verdienen Geld mit den "Cloud-Abos" und nicht mit den Betriebssystemlizenzen/-assurance. Die gesamte (aufwendige) Betriebssystementwicklung würde sich massiv verschlanken mit einem "Linux-Kern". (Das wird sicher nicht wie der jetzige Kern sein.) Im Laufe einiger Jahre bekommt es Microsoft sicher hin, mit einem linuxänhlichen Kern sowohl Windows-Anwendungen/-Apps lauffähig zu machen und natürlich die Cloud-Dienste abzubilden. (Ich habe keine Ahnung, wieviel Windows in Microsofts Cloud-Diensten auf Rechenzentrumsseite steckt, aber es muss eigentlich nicht viel sein.)
 
Apple nimmt ein freies System und hängt proprietäre closed Source Dienste dran,

Genau das ist der Sinn der BSD-License. Im Gegenzug gibt es Codereviews, Patches, Features usw. von den Herstellern die es nutzen. Bei FreeBSD sind das Netflix, F5, Juniper, Citrix, NetApp, Dell, Panasas, Checkpoint um nur die bekannten zu nennen die es als Basis für ihre kommerziellen Produkte nutzen. Was meinst du warum ausgerechnet FreeBSD so viel Highend-Netzwerkhardware von Intel, Mellanox, Chelsio usw. unterstützt hat in den letzten Jahren? Von F5 und Netflix wurde z.B. die sendfile()-Implementierung finanziert. Das ist auch 7 Jahre später noch state-of-the-art und der Grund warum Netflix exzessiv FreeBSD nutzt. Außerdem kann man sehr elegant Aufgaben in den Kernel schieben und hat nicht die Performancepenalty für Userlandprozesse, bei Linux würde das wenn überhaupt nur über ein Shim gehen und ist am Ende trotzdem langsamer.
Apple stellt Darwin, also die Grundlage für macOS, als freie Software zur Verfügung. Dass sie am Ende auch Geld verdienen möchten ... kann ich irgendwie verstehen.

Hyper-V verliert (leider) "das Rennen": VMware stehen mehr Entwicklungskapazitäten zur Verfügung und es hat den weit größeren Bekanntheitsgrad. Es gibt kaum noch Systemhäuser, die ernsthaft Virtualisierung jenseits von VMware praktisch durchführen.

VMware waren die ersten, Hyper-V immer nur eine Randerscheinung. Ich verstehe es, dass man die Ressourcen sinnvoller einsetzt für Dienste die Geld bringen. Dass Kompatibilität auch Sicherheitslücken impliziert ist leider ein Fakt, Netlogon und Kerberos wurden nicht grundlos angepasst, Microsoft schaltet per default SMB1 ab und es ist geplant endlich NTLM abzuschalten - bin gespannt :D
 
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