Umstieg auf Linux

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Hallo Allerseits,

das aktuelle Debian 12 Bookworm enthält auch im stable Release eine sehr ansprechende Version des Cinnamon Desktop-Managers. Mit dem Cinnamon und Drittanbieter Treibern stellt Debian damit ein stable Release zur Verfügung, das sich mit sehr wenig Aufwand auf ziemlich vielen Rechnern einrichten und äußerst ansehnlich auch als Desktop nutzen lässt. 🥰
Ein Debian stable auf dem Desktop/Notebook? 😟 Ja, gerade ist es möglich und gut dokumentiert ist es auch:

Anmerkung: Nachdem Ihr Debian 12 Bookworm mit Cinnamon installiert habt, führt bitte einmal das Programm cinnamon-menu-editor aus und legt Euch unter Einstellungen einen Eintrag dazu an. Der fehlt nämlich oft und es fühlt sich blöd an, wenn man das Menü nicht bearbeiten kann:
Menu Editor.jpg



So^ installiert kann man auch hippe Oberflächen konfigurieren:

Grundsätzlich ist es einfacher, Linux Mint zu installieren... Aber wer die Probleme scheut, die sich manchmal mit den Updates durch die Ubuntu-Quellen einschleichen, wird erfreut sein, dass Debian stable inzwischen angenehm nutzbar ist.

Natürlich lässt sich Debian 12 Bookworm parallel zu Windows installieren, was auch anzuraten ist.


edit: Die Jungs von Linux Guides meinen es echt ernst:
Die betreiben ein lebendiges Forum,
bieten dazu auch total billige Schulungen an und
bieten auch Support! :daumen:😲:anbet:
 
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Erklärung warum das für mich so eine große Sache ist:
Debian stable Release ist imho* etwas ganz besonderes: Debian schnürt Linux Pakete für wahnsinnig viele Linux-Programme zusammen und stellt gut funktionierende Pakete als Debian testing genauso zur Verfügung, wie die Entwickler sie bereitstellen (z.B. ohne optische Anpassungen, oder Menüeinträge, oder eigenes Kunfigurationstool, oder ...). Sehr viele Distributionen (reinzoomen) nutzen Debian als Paketquelle und machen einfach bestimmte Zusammenstellungen besser/schöner/whatever. Da auch Ubuntu auf Debian testing basiert, basieren wohl mit Abstand die meisten Linuxinstallationen, die auch als richtiger PC von Menschen genutzt werden auf Debian testing. (Smartphones/Tablets werden manchmal ähnlich universal verwendet, aber das ist ein anderes Thema.)
Nachdem Pakete monatelang von Millionen Menschen meist über andere Distributionen aus Debian testing ausprobiert wurden, schnürt Debian alle paar Jahre ein Debian stable Release aus den Paketen zusammen. Neue Programmupdates gibt es nicht für ein Debian stable Release. Sofern noch Sicherheitslücken bekannt werden, werden diese mit hohem Aufwand in die alten Versionen des stable Releases einprogrammiert. Das stable Release erhält also nur Sicherheitsupdates. Der bisherige Terminplan für Debian 12 Bookworm sieht vor, dass diese Phase bis Juni 2026 andauert.
Wer sich also heute auf Debian 12 Bookworm stable einlässt, soll sich in 2,5 Jahren den Nachfolger anschauen und bis dahin wird sich höchstwahrscheinlich nichts Spürbares an Debian 12 Bookworm stable ändern. 🙂
Debian stable Releases werden hauptsächlich auf Servern eingesetzt (natürlich mit dem jeweilig aktuellen stable Release und Sicherheitsupdates). Das liegt an der mangelnden Aktualität der Pakete: Es sah immer total altbacken aus und die Installation war schwierig auf aktueller Hardware. Mit der Öffnung gegenüber Drittanbieter Kernelmodulen (für WLAN-Adapter usw.) hat sich das geändert und weil Cinnamon inzwischen wirklich mächtig optisch aufwertbar/anpassbar ist, sind beide Probleme erheblich gemildert. 😌
Schon vor Ubuntu war Debian eine große Nummer, aber danach/seitdem wurde es noch deutlich verbreiteter. Dementsprechend betreffen die meisten Dokumente und Anleitungen zu Anwendungsfragen eben Ubuntu und funktioneren auch ziemlich genauso für Debian.

Debian ist andererseits weit entfernt davon, kritikfrei empfehlenswert zu sein: Der system.d Initialisierungsprozess ist schon ein Weilchen ein gewachsenes Monster. Wem das wichtiger ist, als die Nutzung der über viele Jahre gewachsenen system.d-Erfahrungen, findet in Devuan eine sehr ähnliche Alternative.

Achja, es soll ja viele Menschen geben, die die Gnome-Shell mögen. (Das ist der Kram, der stark an Apple OS X erinnert.) Soweit ich das gelesen habe, soll der von Debian 12 Bookworm mitgelieferte Gnome-Desktop ganz gut sein.
Ich kann das aber nicht beurteilen: Gnome-Desktop wird zwar standardmäßig mit ausgewählt und auch gestartet. Ich habe das beim ersten Anmelden gesehen und gemerkt, dass ich mir eine Allergie dagegen eingehandelt habe, als ich vor zehn Jahren zwei Jahre lang mich alltäglich gezwungen habe, mit dem Zeug zu arbeiten. 😧 Die Allergie ist schlimmer geworden... 🤬 Ich hatte nicht mal Bock den Kram zu entfernen und habe lieber gleich neu installiert, aber ohne den Gnome-Desktop.

* imho: in my humble opinion, also meiner bescheidenen Meinung nach.
 
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Hi,

mit dem Ende von Windows 7 bin ich zu Linux Mint migriert. Ja, es ist anders und man muss bereit sein sich damit zu beschäftigen.
Es ist sehr logisch (Nicht so wie der MS-Kram) und es funktioniert sehr stabil und zuverlässig.
Auf meinem NAS läuft OpenMediaVault auf Debian. - Ebenfalls sehr stabil.

Der Umstieg nach Linux scheitert meistens an der Bequemlichkeit der Leute was neues lernen zu müssen.
Meine Schwiegereltern (ü80) habe ich ebenfalls nach Liunx migriert - dehnen ist das Betriebssytem egal, Hauptsache der Desktop sieht aus wie immer ... Damit sank der Supportaufwand deutlich. :)
Auch meine Frau kam auf Anhieb damit zurecht - der WAF ist gegeben.
 
Bin auch seit Jahren bei Mint auf allen Geräten und das top zufrieden.
Heute ist ein Umstieg von MS kein echtes Problem. Es funktioniert nach der Installation eigentlich alles.
Meinem Vater ü60 hab ich auch Mint drauf gemacht.
Das bedient sich intuitiv, Firefox und Thunderbird ist wie immer.


Wers moderner haben will, kann Ubuntu nehmen.
Zorin OS ist auch gut.

Man sollte die Distro wählen, wo man am wenigsten nachinstallieren muss.
https://distrochooser.de/de
 
Bin auch seit Jahren bei Mint auf allen Geräten und das top zufrieden.
Heute ist ein Umstieg von MS kein echtes Problem. Es funktioniert nach der Installation eigentlich alles.
Vooorsicht mit solchen Äußerungen: Du machst Dir keine Vorstellung, wie die überwiegende Mehrzahl der Computerbenutzer das versteht... Beispiel: So mancher wird bitter enttäuscht sein, dass es sein/ihr Canon Webprinttool nicht für Linux gibt. 🥴
Die wenigsten Menschen können einordnen, was sie sich so alles installieren (lassen). Es ist so grausam und kaum auszuhalten... Ich hatte mal einen Kunden, der hat sich seinen, alltäglich von >30 Angestellten parallel genutzten Terminalserver mit irgendeinem namhaften "Tuning-Tool" zerschossen, dass er sich von chip.d€ herunterlud. 😠
Die Zeiten, in denen Telekom, AOL u.a. massenweise CDs pressten sind eigentlich immernoch nicht vorbei, solange Druckerhersteller zig eigene "Hilfsprogramme" mitinstallieren.
Meinem Vater ü60 hab ich auch Mint drauf gemacht.
Das bedient sich intuitiv, Firefox und Thunderbird ist wie immer.
... bis sich die Bedienung von Firefox/Thunderbird plötzlich ganz grundlegend ändert (gerade passiert und für viele einfach nur nervig). Warum müssen die ihre neuen Erfindungen allen unterjubeln und zwangsweise alle aktivieren!? Das ist derselbe Mist den M$ fabriziert. 🤬 Ein neues Layout darf/soll sehr gern angeboten werden, aber der sich ständig aktualisierende Kram muss sich morgen noch so bedienen lassen wie gestern, oder eben schnell von bisher<->neu hin- und hergestellt werden können: Das geht.
Wers moderner haben will, kann Ubuntu nehmen.
Ich würde zu den LTS-Versionen raten, aus Gründen...
Ubuntu prescht regelmäßig mit beängstigend weitrechenden Änderungen vor (gerade neues "Paketmanagement" snap) und hält gleichzeitig an dem Dogma halbjähriger Release-Veröffentlichungen fest. Vorhersehbare Folge ist, dass es oft knallt. Störender sind aber die Überraschungen, die man auch mit LTS-Versionen nach >1 Jahr noch durch Updates erleben darf (8 Wochen lang keine GUI für Netzwerkeinstellungen).

Zorin OS ist auch gut.

Man sollte die Distro wählen, wo man am wenigsten nachinstallieren muss.
https://distrochooser.de/de
Man muss mit einfließen lassen, wie man seinen Rechner nutzen möchte: EnthusiastInnen, die sich danach sehnen, was Neues kennenzulernen sind in der Gemeinde der Linux-AnwenderInnen sehr viel häufiger anzutreffen, als Menschen, die ihren Computer einfach nutzen wollen. Das liegt natürlich auf daran, dass sich die klassischen NutzerInnen selten dazu äußern.
Einen guten Wegweiser hat die c't in Ausgabe 03/2023 veröffentlicht: c't-Linux-Netzplan
Der Netzplan ist imho auch nicht für Otto-Normal-AnwenderInnen verständlich, aber er wird (langweilig) erklärt: youtube c't Uplink Ausgabe 41.4 (54 Min.)

Früher fand ich Ubuntu auch sinnvoll. Aber seitdem die vor ein paar Jahren ihre Support Zeiträume gekürzt haben hab ich beschlossen zu wechseln
Support-Zeiträume sind 'ne tolle und sinnvolle Sache, die sich aber keiner mehr leisten kann (auch der LTS-Kernel wird inzwischen mehr lange mit Backports versorgt). So geht es sogar Microsoft irgendwie: Es scheint Bestrebungen zu geben, das eigene Betriebssystem einzustampfen und auf einen (sicher irgendwie massiv veränderten) Linux-Kernel zurückzugreifen.*

Auch die massiven Änderungen in der Verteilung von Software (Flatpack, Snap & Co.) und damit Aufweichung des Distributions-Systems werden wahrscheinlich dafür sorgen, dass "Linux-Desktop" in 10 Jahren nicht mehr das bedeutet, was es heute bedeutet, also nicht mehr wiederzuerkennen ist.

* Bitte keine großen Hoffnungen machen: Die werden das ähnlich verbocken, wie Apple mit dem BSD, Google mit Android, oder Oracle mit seinem "Engagement". Grundsätzlich würde ein Windows mit Linux-Kern der Opensource-Linuxwelt viele Kompatibilitätssorgen nehmen.
 
* Bitte keine großen Hoffnungen machen: Die werden das ähnlich verbocken, wie Apple mit dem BSD, Google mit Android, oder Oracle mit seinem "Engagement". Grundsätzlich würde ein Windows mit Linux-Kern der Opensource-Linuxwelt viele Kompatibilitätssorgen nehmen.

Kopfweh…. Also: macOS hat ein stark bsd-lastiges Userland, der Kernel ist aber weiterhin Mach und das ist ein komplett anderer Ansatz als die eher klassischen BSD-Varianten. Zudem ist selbst das aktuellste macOS UNIX 03 zertifiziert. Was genau daran „verbockt“ wurde, verstehe ich nicht. Es ist deutlich benutzbarer als alle anderen UNIX-Derivate die ich kenne - nein, Linux ist keins.


Linux als Unterbau für Windows ist … eine spannende Idee. Windows hat etwas bei dem Linux immer wieder versagt: Stabile Interfaces. Selbst aktuelles Windows kann noch API und Protokolle aus der IT-Steinzeit (1980er und 90er) Jahre bedienen. Microsoft geht doch schon einige Zeit den Weg Anwendungen vom eigenen OS zu lösen, z.B. den SQL-Server. Selbst wenn es nur Ring0 wäre, der abgelöst wird, müsste Microsoft gemäß der GPL unendlich viel IP aufgeben - wieso sollten sie das tun? Support für nested virtualization in Hyper-V und Container auf ner virtuellen Linux-Instanz sind viel naheliegender…
 
Was genau daran „verbockt“ wurde, verstehe ich nicht.
Apple nimmt ein freies System und hängt proprietäre closed Source Dienste dran, wie es auch Google mit Android betreibt, um wenig später immer mehr Funktionen in diesen closed-source-Bereich zu verschieben. Das Engagement von Oracle ist lizenztechnisch reichlich schwierig.
Linux als Unterbau für Windows ist … eine spannende Idee. Windows hat etwas bei dem Linux immer wieder versagt: Stabile Interfaces. Selbst aktuelles Windows kann noch API und Protokolle aus der IT-Steinzeit (1980er und 90er) Jahre bedienen.
In immer kürzeren Zeitabständen ändern sich immer mehr Reglements an den Schnittstellen (z.B. keine anonyme Nutzung der DCOM-Schnittstellen mehr), aus Sicherheitsgründen. Vieles liegt an den überladenen "Protokollen" und den damit einhergehenden Angriffsmöglichkeiten.
Microsoft geht doch schon einige Zeit den Weg Anwendungen vom eigenen OS zu lösen, z.B. den SQL-Server. Selbst wenn es nur Ring0 wäre, der abgelöst wird, müsste Microsoft gemäß der GPL unendlich viel IP aufgeben - wieso sollten sie das tun? Support für nested virtualization in Hyper-V und Container auf ner virtuellen Linux-Instanz sind viel naheliegender…
Hyper-V verliert (leider) "das Rennen": VMware stehen mehr Entwicklungskapazitäten zur Verfügung und es hat den weit größeren Bekanntheitsgrad. Es gibt kaum noch Systemhäuser, die ernsthaft Virtualisierung jenseits von VMware praktisch durchführen.
Für Microsoft geht es um die Einnahmen: Die verdienen Geld mit den "Cloud-Abos" und nicht mit den Betriebssystemlizenzen/-assurance. Die gesamte (aufwendige) Betriebssystementwicklung würde sich massiv verschlanken mit einem "Linux-Kern". (Das wird sicher nicht wie der jetzige Kern sein.) Im Laufe einiger Jahre bekommt es Microsoft sicher hin, mit einem linuxänhlichen Kern sowohl Windows-Anwendungen/-Apps lauffähig zu machen und natürlich die Cloud-Dienste abzubilden. (Ich habe keine Ahnung, wieviel Windows in Microsofts Cloud-Diensten auf Rechenzentrumsseite steckt, aber es muss eigentlich nicht viel sein.)
 
Apple nimmt ein freies System und hängt proprietäre closed Source Dienste dran,

Genau das ist der Sinn der BSD-License. Im Gegenzug gibt es Codereviews, Patches, Features usw. von den Herstellern die es nutzen. Bei FreeBSD sind das Netflix, F5, Juniper, Citrix, NetApp, Dell, Panasas, Checkpoint um nur die bekannten zu nennen die es als Basis für ihre kommerziellen Produkte nutzen. Was meinst du warum ausgerechnet FreeBSD so viel Highend-Netzwerkhardware von Intel, Mellanox, Chelsio usw. unterstützt hat in den letzten Jahren? Von F5 und Netflix wurde z.B. die sendfile()-Implementierung finanziert. Das ist auch 7 Jahre später noch state-of-the-art und der Grund warum Netflix exzessiv FreeBSD nutzt. Außerdem kann man sehr elegant Aufgaben in den Kernel schieben und hat nicht die Performancepenalty für Userlandprozesse, bei Linux würde das wenn überhaupt nur über ein Shim gehen und ist am Ende trotzdem langsamer.
Apple stellt Darwin, also die Grundlage für macOS, als freie Software zur Verfügung. Dass sie am Ende auch Geld verdienen möchten ... kann ich irgendwie verstehen.

Hyper-V verliert (leider) "das Rennen": VMware stehen mehr Entwicklungskapazitäten zur Verfügung und es hat den weit größeren Bekanntheitsgrad. Es gibt kaum noch Systemhäuser, die ernsthaft Virtualisierung jenseits von VMware praktisch durchführen.

VMware waren die ersten, Hyper-V immer nur eine Randerscheinung. Ich verstehe es, dass man die Ressourcen sinnvoller einsetzt für Dienste die Geld bringen. Dass Kompatibilität auch Sicherheitslücken impliziert ist leider ein Fakt, Netlogon und Kerberos wurden nicht grundlos angepasst, Microsoft schaltet per default SMB1 ab und es ist geplant endlich NTLM abzuschalten - bin gespannt :D
 
Man muss mit einfließen lassen, wie man seinen Rechner nutzen möchte: Enthusiasten, die sich danach sehnen, was Neues kennenzulernen sind in der Gemeinde der Linux-Anwender sehr viel häufiger anzutreffen, als Menschen, die ihren Computer einfach nutzen wollen. Das liegt natürlich auf daran, dass sich die klassischen Nutzer selten dazu äußern.
Hab auf meinem Frust zehn Tage rumgekaut und will ihn jetzt mal rauslassen. Bin ein alter ITler, komme von Novell- und Windowsserver. Hab seit 25 Jahren immer wieder im 6-8 Jahresrhythmus Linux installiert und versucht, damit zu arbeiten. Nope, geht nicht. Die Denkweise, die da dahintersteckt, ist mir regelrecht zuwider. In der letzten Zeit hatte ich Frust mit meinem Win10. Und mir gefällt die MS Politik nicht. Ich bin also wirklich wechselwillig. Hab mir ein paar YT Kanäle reingezogen und der Tenor war, daß "Linux jetzt viiiieeeel einfacher ist, man keine Kommandozeile mehr braucht, die Hardware allermeistens unterstützt wird und überhaupt Linux besser als Windows ist" und noch mehr solcher Eierkuchen.
Hab mir eine zweite Platte eingebaut und Linux MX installiert, lief geschmeidig durch aber zack, Win bootet nicht mehr: Grub hat dazwischengefunkt - das war das erste Mal, daß ich auf die Kommandozeile genötigt wurde. Hab zwei gleiche Monitore, einer mit DVI, der andere mit VGA angeschlossen. Dieser mußte mit xrandr - natürlich auf der Kommandozeile - überredet werden, eine ordentliche Auflösung anzuzeigen: aber nur bis zum nächsten Booten / Anmeldevorgang. WTH?!? Da hatte ich schon die Motivation verloren. Die GUI in LibreOffice ist eine Zumutung und das deutsche Sprachpaket ließ sich nicht installieren. Die GUI im MX stammt sicher von so einem in den 70ern Hängegebliebenen mit seinem ausgewaschenen Hoody ("man woman..."). Ist also wieder runtergeflogen.
Linux Mint installiert, fstab und xrandr rumgefummelt, zehn Fehler gefunden, meinen Multifunktionsdrucker nicht zum Laufen gebracht (im MX gings, im Mint wurde aber wegen fehlender und nicht nachzuinstallierender libsane abgebrochen) und mich Stunden im Terminal rumgeärgert. Die selben, krummen Gedankengänge waren auch in diesem Linux klar erkennbar. FF ist ein paar Mal abgeschmiert (hatte ich in Win seit Jahren nicht mehr) und das Profil ließ sich nicht importieren.
Der Standard-Video-Viewer zeigt mir meine eigenen Videos in Streifen mit falschen Farben.
So verprellt man auch den letzten wechselwilligen User. Natürlich hätte ich das alles geradebiegen können, hätte halt Tage mit noch mehr Kopfschmerzen gedauert. Ich will aber mit der Kiste nur arbeiten, nix friemeln.
Um mal meinen Kopfschmerz zu erklären: wenn ich beim Händler ein neues Auto kaufe und der Luftdruck für die hinteren Räder nicht paßt, muß ich ihn halt anpassen. Keine große Sache. Ich brauche dazu nur das übliche, bereitstehende Tool (Luftschlauch und Ventil) und der Druck bleibt auch länger als bis zum nächsten Einsteigen.
Wenn ich erst unters Auto kriechen (Terminal"), dort irgendwas einstellen ("xrandr") müßte und nachher feststellen muß, ich sollte noch Verbindungen löten, damit er sich den geänderten Druck merkt, dann bin ich raus - auf so eine Denkweise lasse ich mich gar nicht erst ein - und der Händler würde sicher nicht sehr viele Autos verkaufen. Der Hersteller hat seinen Job nicht gemacht und arbeitet hart am potentiellen Käufer vorbei.
In einem der YT Channels wurden aktuelle Verbreitungszahlen von Linux genannt: von 4,1% sinkend zu 3,77%. Warum nur, wenn das doch alles so problemlos und geschmeidig ist?!? Der Wechsel von Windows zu Linux auf den Desktops steht doch kurz bevor, oder?!?
Solange das so "hirnverbiegend und umständlich" ist, wird Linux kein Bein auf den Boden kriegen und die Jungs in Redmond werden laut weiter lachen. Ich kann sie bis hierher hören.
Für mich ist Linux für die nächsten 6-8 Jahre wieder abgehakt. Dann hab ich wahrscheinlich alles vergessen und fange mit dem Frust wieder von vorne an - wie in den letzten 25 Jahren. Möglicherweise hält mich auch der Alzheimer davon ab. Vielleicht ist der Kernel von Windows dann auch Linux...
Es ist sehr schade, daß es keine wirklichen Alternativen gibt.
End of rant.
 
Du musst fair bleiben. Was kostet eine Legale Win Version, was kostet Linux?
Windows bekommst du dann nur für ein Gerät aktiviert. Und dann hast du ein nacktes BS drauf. Entweder Office kaufen, oder Libre Office nehmen.
Oder du kaufst ein neues Gerät, wo alles mit dabei ist.
 
Wenn es nicht funktioniert, ist es egal, wenn es nix kostet.
Bei meinem Rechner war Win vorinstalliert. Die Lizenz geht in der Mischkalkulation unter.
Wenn etwas gut ist, darf es auch etwas kosten. MSO war aus einer Volumelizenz = null Kosten.

Was kosten all die vertanen Stunden, ein halbes Leben im Terminal?
Wenn ich eine (in Worten: 1) Stunde bei Windows spare, ist der Preis für die Lizenz wieder drin. Ist theoretisch, weil ich auch schon zu viele Stunden mit Windows versenkt hab.
 
Wenn du damit glücklich bist, machs :)

Was mir an Windowsrechnern wirklich auf die Nüsse geht ist, dass sie immer dazu tendieren langsamer zu werden, weil die sich chronisch zumüllen. Oder nach nem Update mehr Ressourcen verbraucht werden.
Man pflegt das System und kämpft sich durch diese Häckchen Einstellungen und deinstalliert nicht benötigte Software.
Und nach dem nächsten Update kannste alles wieder machen.

Wenn es nicht funktioniert, ist es egal, wenn es nix kostet.
Wenn es was kostet und nicht funktioniert... das gibst auch :D
 
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Ja, Linux ist anders, bin/war beruflich sehr tief in Windows bis XP. Dann nur noch Nutzer. Win10 ging mir dann so auf den Senkel, löschte bei einem Update ein FAT Partition, das ich es löschte und Ubuntu installierte. Ich hasste Linux!
Kommandozeile aus DOS Zeiten noch irgendwie drin hab ich das Ding vor 7 Jahren zum laufen gebracht. Das war bisschen Krampf, auf jeden Fall. Aber seither benutze ich das Ding einfach, es bläht sich nicht auf, wird nicht langsamer. TOP

Für unterwegs hab ich mir vor paar Jahren einen kleinen ASUS Touchscreen Schullaptop gekauft, viel zu lahm für Windows, aber Stoß und Spritzwassergeschützt.
Arbeitspeicher aufgemotzt, Linux Mint drauf. Die Installation war viel weniger umständlich als damals Ubuntu und die Bedienung ist mir von WinXP vertraut. Auch das Teil läuft stabil und macht seine Arbeit hervorragend.

Ich bleibe bei Linux, wird ja nicht mehr schlechter werden :lol:

Das größte Drama bei Linux ist die unterstütze Hardware. Da muss man vor Installation beim Vorhandenem oder kauf von neuem Zeug googeln, ob sie unterstützt wird. Dann ist alles gut. Sonst ist alles gülle.
Meine Erfahrung: Die Einrichtung braucht etwas mehr Zeit, dafür läuft die Kiste stabil und lang.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab mir ein paar YT Kanäle reingezogen und der Tenor war, daß "Linux jetzt viiiieeeel einfacher ist, man keine Kommandozeile mehr braucht, die Hardware allermeistens unterstützt wird und überhaupt Linux besser als Windows ist" und noch mehr solcher Eierkuchen.
Ja, finde ich auch voll schlimm diese Influencer, die mit ganz viel "positive Vibes" werbende Aussagen für (irgend)was machen. Das führt nur zu enttäuschten Hoffungen, unreflektiert überhöhter Erwartungshaltung und letztendlich zu Reaktanz. (Ich mag Reaktanz überhaupt nicht, vor allem nicht, wenn sie mich selbst erwischt.)

Das größte Drama bei Linux ist die unterstütze Hardware. Da muss man vor Installation beim Vorhandenem oder kauf von neuem Zeug googeln, ob sie unterstützt wird. Dann ist alles gut. Sonst ist alles gülle.
Auch an @CC.
Die Unterstützung der Hardware IST IMMER ein großes Thema. Unter Windows ist es oft sehr schwierig Hardware richtig zum Laufen zu bekommen. Da spielen Hardwarehersteller und Microsoft auch gern mal gegeneinander und keiner der Spieler will nach 18Monaten je wieder was davon hören. Wenn die Hardware dann vielleicht 5 Jahre alt ist, wird es kriminell, wenn es sich um etwas exotisches handelt.
Das Problem der Hardwareunterstützung haben andere Betriebssysteme auch: Mit dem noch ziemlich verbreiteten Apple OS X Hardware zum Laufen zu bringen, ist schon oft unmöglich.
Das was relativ gut läuft, sind Dinge die alle vor 2 Jahren nutzen wollten. Dafür sind inzwischen endlich Lösungen berücksichtigt und eingebaut. Wenn solche Hardwarelösungen nach ein paar Jahren aus dem Fokus gewandelt wurden, sieht es oft wieder schlecht aus.
Linux hat es damit viel schwerer, weil kein Entwicklungsdruck auf den Hardware-Herstellern lastet: Wenn die Hardware nicht mit Linux läuft - Who cares?
Wenn sich jemand viel mit Hardware beschäftigt hat kann er einschätzen, was Standard ist und was nicht. (Multifunktionsgeräte sind ebenso wie Tintenstrahldrucker eher das Gegenteil von standardisiert). Es gibt bestimmte Modelle, mit denen es besser klappt unter Linux. Für diese ausgewählten Lösungen werden oft auch tolle Dinge entwickelt unter Linux, was unter Windows nicht funktioniert.


Meine Erfahrung: Die Einrichtung braucht etwas mehr Zeit, dafür läuft die Kiste stabil und lang.
... solange man in einer stabilen Linuxfamilie (also nicht Ubuntu mit konzernartiken Innovationskrampfallüren) bleibt, lohnen sich die Erfahrungen auch. Sie haben einen Wert und liefern gut Orientierung. Das ist was Windows inzwischen komplett fehlt. Sich mit irgendwas von Microsoft zu beschäftigen, lohnt sich überhaupt nicht.
Microsoft sind wir egal, die kündigen unsere Erfahrungen mit den Lösungen einfach ab, zugunsten von völlig untauglichen, nicht funktionierendem Ersatz und das alle 2 Jahre bei demselben Thema (Beispiel "Roaming Profiles", UserprofileDisks, FolderX,...)!!! :wut:
 
Ja, Linux ist anders, bin/war beruflich sehr tief in Windows bis XP. Dann nur noch Nutzer. Win10 ging mir dann so auf den Senkel, löschte bei einem Update ein FAT Partition, das ich es löschte und Ubuntu installierte. Ich hasste Linux!
Kommandozeile aus DOS Zeiten noch irgendwie drin hab ich das Ding vor 7 Jahren zum laufen gebracht. Das war bisschen Krampf, auf jeden Fall. Aber seither benutze ich das Ding einfach, es bläht sich nicht auf, wird nicht langsamer. TOP

Für unterwegs hab ich mir vor paar Jahren einen kleinen ASUS Touchscreen Schullaptop gekauft, viel zu lahm für Windows, aber Stoß und Spritzwassergeschützt.
Arbeitspeicher aufgemotzt, Linux Mint drauf. Die Installation war viel weniger umständlich als damals Ubuntu und die Bedienung ist mir von WinXP vertraut. Auch das Teil läuft stabil und macht seine Arbeit hervorragend.

Ich bleibe bei Linux, wird ja nicht mehr schlechter werden :lol:

Das größte Drama bei Linux ist die unterstützte Hardware. Da muss man vor Installation beim Vorhandenen oder Kauf von neuem Zeug auf einer website googeln, ob sie unterstützt wird. Dann ist alles gut. Sonst ist alles Gülle.

Meine Erfahrung: Die Einrichtung braucht etwas mehr Zeit, dafür läuft die Kiste stabil und lang.

Genau, Linux rockt, wenn die Hardware passt! Ich nutze Ubuntu seit Jahren, und nach einer überschaubaren Einrichtung läuft es wie geschmiert – stabil und ohne Bloat. Einmal die richtige Distro und Treiber gefunden, gibt’s kaum was Besseres!
 
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Einmal die richtige Distro und Treiber gefunden, gibt’s kaum was Besseres!
Ja, und dieses Problem/Konstellation gibt es auch für Windows (Wenn es für ein Gerät und eine Windows-Version keinen funktionierenden Treiber gibt). Da sich sozusagen die IT-Welt geeinigt hat, dass es für jede genutzte Hardware einen Treiber geben muss für die aktuellen Windows-Versionen, tritt das Problem für den Anwender selten auf, weil alle Hardwarehersteller mitmachen. Sie sollten das auch für Linux tun.

Wenn Microsoft bei Windows auf einen Linuxkern wechselt (eventuell), wird sich teilweise was für andere Linuxe verbessern.
 
Ich kaufe doe Geräte ohne mich zu informieren. Bzw da steht fast nie dabei, dass es auch für Linux funktioniert.
Alles, was ich hab, funktioniert mit einer Ausnahme:
Die Software zum Programmieren der Gaming Maus "Roccat Swarm".
Die Maus kann ich einmal beim Spetzl programmieren (habe überhaupt kein Windows mehr) und die merkt es sich => also kein echtes Problem.
Mit Vbox läuft die Software, die Maus wird im Vbox generierten System auch erkannt und funktioniert "USB durchreichen", aber in der Swarm Software taucht die Maus nicht aus. Hab mich nicht weietr drum gekümmert.

Drucker, Fax, Scanner, MP3 Player,... kein Problem.
Bei der Ducky Tastatur hab ich drauf geachtet, dass ma die auch ohne Treibersoftware programmieren kann, das geht beinden meißten. Da gibts eifgentlich auch nur Windowssoftware.


Wenn man ein bransneues Gerät hat und es nicht geht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es bei der nächsten Linux Version automatisch funktioniert.
Bis dabin muss man halt mal mit dem Terminal basteln. In irgend einem Linux Forum lässt sich das meistens per copy and paste übernehmen.

Was mir neulich passiert ist:
Ich habe ein Formular einer Behörde ausgefüllt mit Open Office.
Da waren so Funktionsflächen mit Häckchen zum Anklicken, das ging nicht, hab dann danneben ein X gesetzt :D


Tipp:
Wenn bei älteren Laptops das Wlan nicht erkannt wird, bei der Installation ein Lankabel nehmen.
Meistens wird dann nach dem erstern Start ein Problem erkannt (Wlankarte) und installiert.
Spätestens im Sicherheitscenter findet sich dann eine Möglichkleit das bequem ohne Terminal zu installieren.


Das war nicht immer so. Mit Mint 18 war der HP Treiber HPlip sehr unfangreich im Terminal.
Das war Spaß für mehrere Stunden. Fax ging, Ducker nicht, solche Späße.
Diese HP Treiber sind unter Windows auch mega aufwändig und können ärgern. :oops:
 
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