Verschiebbare Ausfallenden - kommen mir teilweise komisch vor...

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Seit JAHREN - also nicht an einer Hand abzählbar - schaue ich mir verschiebbare Ausfallenden einfach nur an, werkel gerade an zwei Räder mit "sowas"

Was mir bei der Masse auffällt - die Hinterachse vom Laufrad liegt meistens weit außerhalb vom Schnittpunkt Ketten/Sitzstrebe. Damit wird ein zusätzliches Biegemoment permanent auf die Rohre eingeleitet. Mir wurde erklärt - das hält, das Material gibt das her - OK. Als Steigerung der Belastung, eine Discbrake.....

Bei kleinen oder leichten Personen - OK - kann ja funktionieren. In meiner Familie gibt es eher nur ausversehen kurze Menschen, leicht ist da auch Niemand mehr im Sinn von dem was die Kurzen sich unter leicht vorstellen.

Also funktioniert - das geht.
Parallel habe ich die Augen nach Lösungen offengehalten, wo die Achse im Bereich vom Schnittpunktes liegt.

Aber nun wird meine Vorstellung "nee das ist Murks" in Bildern die mir vor die Linse hüpften bestätigt. Ausfallenden mit Achsaufnahme weit außerhalb des "Kräftedreiecks" zerbröseln Rahmen :)

Das mußte ich nur einmal loswerden, da ich immer komische angesehen werde, versuche ich das zu diskutieren.

Zweimal "kaputt" und einmal im Schnittpunkt - exemplarisch...
 

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Optimal konstruiert ist das sicher nicht. Aber ich denke nicht das so eine Konstruktion pauschal immer kaputt gehen muss. Mit genügend "Fleisch" sollte das trotzdem funktionieren.

Vor ein paar Jahren gab es mal Dirtjump Rahmen die diese Konstruktion auf die Spitze getrieben haben. Und soweit ich weiß sind die auch bei artgerechtem Einsatz nicht reihenweise gebrochen.

Wenn ich Bilder finde stelle ich die hier noch ein.

Edit:
Morpheus Cycles waren das:
https://m.pinkbike.com/news/Morpheus-Cycles-DJ-Prototype-First-Look-2011.html
 
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Was mir bei der Masse auffällt - die Hinterachse vom Laufrad liegt meistens weit außerhalb vom Schnittpunkt Ketten/Sitzstrebe. Damit wird ein zusätzliches Biegemoment permanent auf die Rohre eingeleitet. Mir wurde erklärt - das hält, das Material gibt das her - OK. Als Steigerung der Belastung, eine Discbrake.....
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Das mußte ich nur einmal loswerden, da ich immer komische angesehen werde, versuche ich das zu diskutieren..............
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Fahrradrahmen-Konstruktion beruht in Deutschland auf einem vorindustriellen Niveau, da darfst Du gar nichts erwarten, außer "noch schlimmer geht immer".
Obwohl die Idee mit einem verschiebbaren Ausfallende (Getriebenaben gibt es ja schon seit ca. 120 Jahren !) naheliegend ist, werden die meisten Getriebnaben noch in einem einmal etablierten (Wann war das ? Vor der Währungs-Reform ? Von 1923 ?) Schlitz mit einem wahnsinnigen Andrehmoment von ca. 40 [Nm] verbaut. Die zugehörige Vorspannkraft ist ca. 21 [kN] (Werte beispielhaft für Gewindestangen nach DIN 975/Din 976-1 für M10x1.5), und durch Reibschluß (Reibzahl 0.2 ?) geklemmt. D.h. von den 21 [kN] bleiben 4.2 [kN] übrig. Wer will, kann sich mal den Kettenzug überlegen.
Die Größen-Ordnung meiner überschlägig hervorgekramten Werte scheint richtig zu liegen.
Ketten werden nach meinen Informationen mit 10 [kN] Prüfkraft (Ketten für Kettenschaltungen, nicht die angeblich so gute breite Nabenschaltungskette, die wird mit weniger geprüft !) freigegeben.
Ein Formschluß in einem verschiebbaren Ausfallende mit vertikaler Aufnahme trennt den Kettenzug (durch Antrieb) von der Befestigung (z.B. gegen Herausfallen). Ähnliche Beanspruchungen gibts es durch Bremsvorgänge.
Die Befestigung gegen Herausfallen Richtung Fahrbahn kann durch Schnellspanner (Aluminium) oder Aluminium-Muttern geleistet werden. Das sind z.B. 4 [kg] (==> Trekkingrad-Laufrad , 622-er mit 37 mm breiter Bereifung und Getriebenabe 9 Gänge) mal Erdbeschleunigung (10 m/sec²) mal Stoßfaktor [2.0] = 80 [N].
Das ist völlig unproblematisch. Die Kraft im Verschiebeschlitz wird durch eine Schraube (Fromschluß !) in den Rahmen geleitet. Das machen sogar die in den Bildern vom TE angeführten Beispiele richtig.
Das Beispiel vom grünen Ausfallende läßt mich erschauern: Man vergleiche den Abstand der Bolzen der Bremszangen-Befestigung mit dem der Bolzen im Verschiebe-Schlitz: Das fällt sogar beim ersten Hinsehen schon auf. Auch, wenn die Bolzen des Schlitzes dicker sind, und Festigkeits-mäßig keine Probleme aufteten sollten: Ein gute Konstruktion sieht anders aus. Es gibt ja bei jedem Radl Leichtbau-Gesichts-Punkte!
In Pedelecco-Zeiten darf man evtl. nicht so empfindlich sein. An der Hersteller Philosophie "Det büjjelt der Motor schon wechch" ist nicht zu zweifeln (verzweifeln schon !)
Es gibt bei mir Überlegungen, das Ausfallende mit Schlitz (ca. 30 [Grd]) an meinem 540-er Faltrad mit einem selbst-geschnitzten Verschiebe-Ausfallende zu modifizieren. Die Idee des TE , die Mittel-Position der Verschiebung so zu plazieren, daß die Hinterachs-Position im Schnittpunkt der Streben-Achsen liegt, finde ich richtig. Allerding möchte ich eine Geometrie-Position der Hinterschse so finden, daß ca 25 [mm] , die der Lenkkopf durch den Einbau einer Unicrown-Ggabel höher gekommen ist, auf die übrige Rahmen-Geometrie keinen Einfluß hat. Die Hinterachse muß also 25 [mm] gegenüber dem Rahmen (Istzustand) tiefer liegen. Das Tretlager kann auch 25 [mm] mehr Abstand von der Fahrbahn vertragen.
Vor Winter 2022/23 wird das mit der Modifikation aber nichts.
Die Idee, damit zsammenhängende Fragen mal zu diskutieren, findet daher meinen Beifall.
An meinem Faltrad muß auch die Fehlkonstruktion (Zu schwache Dimensionierung !) der Gelenkplatten des Faltgelenks beseitigt werden (Neukonstruktion !).
Leider bin ich schon relativ alt und die Zeiten, daß ich für solche Modifikationen den rechten Schwung hatte, sind leider perdu.

Bild: 540-er Faltrad mit alter Gabel


MfG EmilEmil
 
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