Verständnisfrage zum Verschleiß bei Kette/Ritzel/Kettenblätter

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Tach allerseits!

Ich fahre mit 2x11 XT durch die Gegend und nutze 3 Ketten im Wechsel, heißt: alle paar hundert KM werden die Ketten durchgetauscht, um so die Lebenszeit der Antriebskomponenten etwas zu verlängern.
Nun sind die drei Ketten alle der Verschleißgrenze nah bzw. drüber. Das Fahr- und Schaltverhalten ist allerdings noch völlig okay, nichts zu meckern, Zahnkränze sehen auch insgesamt noch passabel aus.

Was ist jetzt sinnvoller:
A) Die alten Ketten einfach im Wechsel weiterfahren, bis es irgendwann Probleme gibt, dann einmal Ketten, Ritzel, Kettenblätter komplett neu.
B) Schon jetzt auf neue Ketten umstellen, die alten Ritzel und Kettenblätter aber weiterfahren, bis es Probleme gibt.

Irgendwie befürchte ich, dass die neuen Ketten auf den eingefahrenen Ritzeln und Kettenblättern nicht ordentlich funktionieren bzw. einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt sind. Stimmt das...? Hat wer Erfahrungen beizutragen?

Danke aus Köln, bleibt gesund
Magnus
 
A
3 Ketten im Wechsel ist ja schon eine deutliche Verlängerung der Lebenszeit für Kassette und Kettenblatt.
Auch wenn die KM nicht so viel sagen, weil man nicht weiß, unter welchen Bedingungen Du gefahren bist. Aber wo steht denn aktuell der Kilometerzähler bei Deinem Antrieb mit 3 Ketten ?
 
Super, Tendenz ist ja eindeutig und war auch mein Gefühl - warum was wechseln, wenn's noch läuft.

Tja, die Laufleistung - keine Ahnung. Ganz grob überschlagen ist das irgendwas zwischen 6000 und 10000 KM in den zwei Jahren. Irre viel finde ich das nicht - wenn ich von Leuten lese, die 10.000 aus einer Kette holen, weiß ich nicht, wie die das machen. Allerdings bin ich kein Fliegengewicht und fahre auch skrupellos bei allen Bedingungen, Matsch, Regen, Schnee...
 
3 Ketten im Wechsel ist ja schon eine deutliche Verlängerung der Lebenszeit für Kassette und Kettenblatt.
Glaube ich nicht. Die Kette schon bei der 0,75-Anzeige für Alu-Kettenblätter und -Ritzel gewechselt, bringt dasselbe, macht aber viel weniger Arbeit. Ich weiß das, weil ich und meine Kumpels eigentlich immer nur gemeinsam fahren und zwei dass so machten. Machen sie aber nicht mehr, weil sie gemerkt haben, dass unsere Ketten und Kassetten eigentlich genauso lange halten.
 
Glaube ich nicht. Die Kette schon bei der 0,75-Anzeige für Alu-Kettenblätter und -Ritzel gewechselt, bringt dasselbe, macht aber viel weniger Arbeit. Ich weiß das, weil ich und meine Kumpels eigentlich immer nur gemeinsam fahren und zwei dass so machten. Machen sie aber nicht mehr, weil sie gemerkt haben, dass unsere Ketten und Kassetten eigentlich genauso lange halten.

Ja, kann gut sein, dass es am Ende auf's Gleiche rausläuft. Fährst du dann, bis der Antrieb bei neuer Kette nicht mehr ordentlich läuft, und wechselst dann alles? Oder ziehst du eine der "verschlissenen" Ketten auf, um das Ganze noch eine Weile am Laufen zu halten?

Ich hatte einfach den Eindruck, dass manches Mal die Ketten wirklich rasant ihre Verschleißgrenze erreichten. Es geht mir hier nicht um Geiz-ist-geil, aber ich finde es irgendwie komisch, eine Kette wegzuschmeißen, die noch etliche KM laufen könnte.
 
Das hängt ein wenig davon ab, ob man die Kassette gleichmäßig nutzen kann, oder vorwiegend auf wenigen einzelnen Ritzeln unterwegs ist.

Wenn die Kassette gleichmäßig genutzt wird, kann man mit der Verschleißlehre die Ketten nacheinander tauschen.
Nutzt man einzelne Ritzel deutlich häufiger (viel im Flachen unterwegs/lange Anfahrten im Flachen bis zu den Hügeln) kann man mit dem regelmäßigen Ketten Durchtauschen, wie Du es machst, den übermmäßigen Verschleiß einzelner Ritzel durch gelängte Ketten etwas abmildern.
 
Fährst du dann, bis der Antrieb bei neuer Kette nicht mehr ordentlich läuft, und wechselst dann alles? Oder ziehst du eine der "verschlissenen" Ketten auf, um das Ganze noch eine Weile am Laufen zu halten?
Ich wechsle etwa nach 3 bis 4 Ketten die Kassette mit und ich hebe keine verschlissene Kette auf.
Ich hatte einfach den Eindruck, dass manches Mal die Ketten wirklich rasant ihre Verschleißgrenze erreichten.
Jo, mit dem frühzeitigem Kettenwechsel schonst du aber die Kassette und die Kettenblätter
Es geht mir hier nicht um Geiz-ist-geil, aber ich finde es irgendwie komisch, eine Kette wegzuschmeißen, die noch etliche KM laufen könnte.
Aber dadurch nutzt du die Kassette und die/das Kettenblatt übermäßig ab.
 
Meinst du etwa, ich führe da Buch drüber? Eher wechsle ich die Kassette, weil ich eine andere mit mehr oder weniger Ritzeln und/oder mit mehr oder weniger Zähnen ausprobiere, aber fast nie, weil sie verschlissen ist.
Mann, eine sehr gute HG 95 kostet doch nur 20,- €.
 
Weiß ich, und um das Geld geht's gar nicht. Ich hab mich nur gefragt, ob's den Heiligen Gral der Verschleiß-Minimierung an den Antriebsteilen geht, um weniger teuren Schrott zu produzieren.
Die Meinungen scheinen auseinander zu gehen.
In diesem Sinne: Danke für's Mitdenken. Weiterfahren.
 
Kette wechseln wenn Kettenlehre 0.4-0.5 % Verschleiß misst. Dann kann man dieselbe Kassette mit ca. 4 Ketten fahren bevor die gewechselt werden muss.
 
Solche Zahlen kommen u.a. von OZ Cycles, das sind diese YouTube-Filme rund um selbstgewachste Ketten. Da hat jemand eine echte Wissenschaft aus dem Thema gemacht, betreibt allerdings auch großen Aufwand. Da werden Ketten sehr gepflegt, in Wachs gebadet, früh getauscht (0,5 % Längung) - alle anderen Antriebsteile dadurch geschont und lang gefahren. Auch eine Strategie, zumindest down under, wo ich es mir eher trocken vorstelle.

Wenn man nicht gerade teuerste Edelkomponenten verbaut, finde ich die finanziellen Aspekte tatsächlich wurscht. Ich bin bis vor einiger Zeit alte 2-Ventiler BMW gefahren, da werden für Teile ganz andere Preise aufgerufen als im Rad-Bereich. Das ist Hobby, das darf so. Aber: Ich hatte nach einigen Schlammfahrten der Vergangenheit den Eindruck, dass eine Kette schon nach kürzester Zeit ihre Verschleißgrenze erreichen kann - und hier stellte sich mir eben die Frage, mit welcher Wechsel-Strategie man am wenigsten materialmordend unterwegs ist - ohne Sicherheit, Spaß und Leistung zu schaden. Ich will natürlich passable Schaltvorgänge - und auch nicht in der Angst leben, dass mir eine zu lang gefahrene Kette am Ende im falschen Moment reißt und so Urlaube ruiniert oder gleich Knochen... Und ein bisschen spielt für mich auch das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle.

Wenn ich den heiligen Gral gefunden habe, melde ich mich.
 
Als Pendler mit knapp 5Tkm/anno ganzjährig wird nach einem Jahr Kette getauscht, nach einem weiteren Jahr der komplette Antrieb, wobei es auch etwas länger dauern kann, ich fahre dann bis es Anfängt im Antrieb zu knacken/ krachen.....beim MTB waren die Intervalle früher ähnlich, heute bei weniger Hm verschiebt sich das ganze nach Geräuschkulisse....
 
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