helman schrieb:
... interessante Details die auch im Vergleich zu Votec aufgebracht werden. Ich selber hab Votec auch immer im Zusammenhang mit (Peter) Voitl gesehen, und empfinde das als positiv. Rennrad-Rahmenschmieden mit einer langen erfolgreichen Tradition genießen ja schließlich auch ein gewisses Ansehen. Voitl bikes profitieren sicher auch von der Erfahrung die aus den Votec- Jahre stammen.
Das Voitl Bikes sich von Votec Bikes unterscheiden macht Sinn, einfach nur kopieren fände ich auch nicht gut. (Wer will den schon den Nachbau einer Kultmarke fahren,)(die Marke Votec hat ja auch nicht funktioniert, warum also noch mal versuchen) Ich denke Voitl Bikes sind vom Konzept her auch auf andere Fahrer und anderen Einsatz zugeschnitten.
Ich für meinen Teil bin auch von der Sucht nach speziellen Individuallösungen (Ausfallende, Rohre,..) geheilt. Alles was heute vom Bike-Magazin gehyped wird ist morgen schon wieder von einer anderen Neuerung abgelöst. Ich brauch das nicht mehr. Back to basic - Fahrspaß definiert sich bei mir nicht über die neueste Technik, sondern über ein verlässliches bike das gut aussieht, und durchdacht konzipiert ist. -> Voitl
helman
Hallo,
KOPIEREN bring garnichts - damit kann man ja nie besser werden als das Original ;-)
Dass manche Voitl-Räder manchen VOTEC Rädern ähneln hängt damit zusammen, dass sie die gleiche Handschrift ihres Entwicklers tragen.
Sie sind aber keine kopien, sondern Weiterentwicklungen.
Immerhin stammt das VOTEC M6 aus dem Jahre 1996 - da wussten viele Hersteller noch garnicht was Fullies sind und 100mm Federweg waren bombastisch. 190mm Dämpfer waren eine Seltenheit, längere gabs garnicht. 154 oder 165mm waren Standard. Man fuhr 1.9er
Reifen, Lenker mussten möglichst kurz sein und Vorbauten (150mm lang) wurden bevorzugt nach unten geneigt montiert.
An all dem ist die technische Entwicklung vorbeigezogen. Und spiegelt sich natürlich auch in neuen Produkten wieder. (Wie eben in den ganzen Unterschieden zwischen M6 und mc-VIII die ich aufgezählt habe).
Das M6 ist keinesfalls schlecht oder veraltet - es ist lediglich zu einer anderen Zeit geboren worden.
Unser Trend geht eindeutig zu möglichst vielen Standard und Normteilen am Bike. Eine exotisches Gewinde im Schwingenlager macht das Bike nicht besser, aber wird zum Ärgerniss wenn es einmal nachgeschnitten werden muss. Und was bringt ein formschönes gefrästes
Schaltauge, wenn es gerade abgerissen ist und kein Händler weit und breit eines hat?????
Bevor man Botec deswegen verteufelt sollte man aber mal sehen, wann diese Teile entstanden: Anfang der 90er Jahre.
Heute gibt es Kataloge voll mit Schaltaugen, Zuganschlägen, Schmiedeteile für Dämpferaufnahmen, Ausfallenden etc.
Als Votec begann war das unvorstellbar. Es gab keine fertigen Schaltaugen, also wurden sie selbst gefertigt. Es gab einfach keine andere Wahl.
Ebenso war es damals unmöglich, als kleiner Hersteller an konifiziert Rohre zu kommen. Also wurden plain gauge Rohre abgedreht. Dies hat sich Gott sei Dank auch erübrigt.
Wer möchte kann mal in Pforzheim vorbeischauen und sich das "Ur-Votec" (die basolute Nummer 1) anschauen - da sind Zuganschläge handgebohrt und gesägt, die Ausfallenden sind mit der Stichsäge auf dem Küchentisch entstranden - es gab sonst nix!
Manche Sachen ändern sich aber nie - wie z.B. die Tatsache, das die Torsionsteifigkeit eines Rohres proportional zu D^3 ist..... deswegen haben VOITL Bikes auch heute ein 60mm Unterrohr - und nicht weil ein VOTEC kopiert wurde ;-)
Und das wohl "modernste" Voitl-Bike, das Race-Fully VPP zegt deutlich, dass auch kleine Rahmenschmieden mit der Entwicklung und Qualität der grossen Firmen mithalten können ;-)
So, ich hoffe ich habe Euch nicht gelangweilt!
Markus