Von alten und neu(er)en Zeiten im Havelland

cjbffm

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Preuße in Punkfurt^^
Gestern auf einer kleinen Havellandrunde gewesen. Von Potsdam nach ... und wieder zurück.

Ich war kaum der Stadt entflohen, da überraschte ich eine Frauengruppe beim Frühstück.


Diese Gänse brechen zum ersten Ausflug des Tages auf. - Gesehen am Nauen-Paretzer-Kanal.


Ich bin wieder einmal erstaunt darüber, wie viele wilde Sommerblüten ich hier sehe. - Wo ich herkomme, gibt es nicht mal halb so viele.


Nordwestlich von Ketzin wird die Landschaft zunehmend ausgeräumter, und so sieht man die havelländischen Berge besonders gut.


Südlich von Nauen liegt eines dieser modernen Spargelanbaugebiete.


Im Ort mit dem Radwegeknotenpunkt 91 gibt es modernen Wohnungsbau,...


...eine alte Fabrik (Teil des ehemaligen Borsigschen Gutes)...


und eine beeindruckende Kirche. Der runde Bau im Vordergrund ist die Grablege der Familie Borsig.


Der Wald nördlich dieses Ortes wird von der ICE-Schnellfahrstrecke Richtung Wolfsburg zerschnitten, und ich habe meine Kamera natürlich nicht bereit, als gerade ein Schnellzug vorbeihuscht.
 
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Hat jemand schon erraten, wo ich mich befand und wohin meine Fahrt gehen sollte? - Der Radwegeknotenpunkt 91 liegt in Groß Behnitz und die Schnellstrecke zerschneidet die Ribbecker Heide, wo übrigens sehr viele Eichenstämme am Weg lagen von Bäumen, die sichtlich aus Krankheitsgründen gefällt wurden.
Mein Zwischen- und Hauptziel war demnach:


Ribbeck besteht im wesentlichen aus dem Schloß...


...der Kirche und einem wunderschönen Dorfanger mit alten Bäumen...


...und der alten Brennerei.


Wo es gestern keinen Birnenschnaps gab. - Ruhetag.

Die Eiskarte vor dem Cafe in der alten Schule war enttäuschend unvollständig.


Und die Früchte am ersten Birnbaum, den ich sah, enttäuschten mich bezüglich ihrer Leuchtkraft.


Aber ich war auf der Suche nach dem Ribbecker Birnbaum, und der sollte an der Kirche stehen.
Das erste, was ich dort sah, war dies:


Ich grinse innerlich und denke noch: "Sieh an, die Birne von Ribbeck", trete näher und lese dies:


Der Birnbaum ist ganz nett anzusehen...


...allerdings sind die Birnen ziemlich klein. - Ob sie in einigen Wochen wenigstens verlockend gelb leuchten?


Als ich Ribbeck im Havelland wieder verlasse, erfahre ich auf einer Stele am Dorfrand noch etwas zur Geschichte des Ortes.


 
Meine nächste Etappe führt über einen Radweg, der bis Nauen weit weg der Straße auf einem Damm entlang führt. In Nauen gäbe es sicher einiges zu sehen, aber ich hinke bereits meinem Zeitplan hinterher, und so werfe ich nur einen Blick auf die mächtige Jacobikirche.


Mein eigentliches Interesse ist es, die Großfunkstelle Nauen aus der Nähe zu sehen, von wo aus seit 1906 gesendet wird. Es ist der älteste Senderstandort der Welt. Bis heute wird dort über Kurzwelle ausgestrahlt, und zwar mit den Ende der neunziger Jahre errichteten vier modernen drehbaren Antennen. Sie sind über 80 Meter hoch.
Der Nauener Sender war einer von dreien, den Radio Berlin International, der Auslandssender der DDR, zur Verbreitung seiner Kurzwellenprogramme nutzte.


Die Straße entlang des südlichen Rands des Sendergeländes entpuppt sich als eine Allee aus alten Eichen.


Sender gucken ist einerseits interessant, andererseits nicht ergiebig, solange man nicht näher dran darf.
Also geht es für mich noch ein Stück die Bundesstraße entlang, wo ich die Antennen noch ein paar mal über die Bäume ragen sehe, dann biege ich auf einen Weg in Richtung Paaren im Glien ab, wo mich zwei Pilze zu einem Fotostop geradezu zwingen. - Postkartenschön stehen sie da am Weg.
(Parasol oder - wahrscheinlicher - Ackerschirmpilz. Auf jeden Fall ein Riesenschirmpilz.)


Paaren rühmt sich auf einer Tafel, 2020 (?) zum schönsten Dorf Brandenburgs gekürt worden zu sein. - Schön ist es hier im alten Dorfkern zweifellos, aber ich finde recht kein Fotomotiv und sehe mich nur etwas um.
Im Nachbarort Perwenitz drängt sich dafür der Fernsehturm ins Bild. Er ist mit 135 Metern Höhe das höchste Gebäude im Havelland und wurde in den 50er Jahren für die Ausstrahlung des Programms des Deutschen Fernehfunks (DFF) errichtet. Heute dient er hauptsächlich der Versorgung mit Mobilfunk.


Das Eingangsgebäude sieht aus wie ein Besuchereingang, Publikumsverkehr oder eine Aussichtsplattform hat es hier aber nie gegeben.


Kurz darauf nehme ich Kurs nach Süden und fahre durch Brieselang, welches schon recht nahe an Berlin liegt, was man im Hintergrund am Lärm der Ringautobahn recht gut hören kann. Aber die Hauptstraße durch den neuen Teil des Ortes ist die zweite schöne Eichenallee, die ich heute passiere.


Der Rest des Wegs ist weder schön - weil er über autobahnnahe Straßen ohne Radwege und Wege mit sehr lockerem Sand führt - noch interessant - weil ich hier schon mehrfach entlanggekommen bin. Außerdem braut sich am Himmel etwas zusammen, und ich möchte noch vor dem Donnerwetter wieder zurück sein. Ich mache deswegen ordentlich Tempo, was sich anderntags rächen wird.

Lohnt sich also ein Ausflug nach Ribbeck? Ich würde das nächste Mal darauf achten, Straßen ohne begleitenden Radweg zu vermeiden und um Elstal einen Bogen zu machen. - Und Ribbeck selbst? Ist ein beschauliches Örtchen. Nicht weniger, aber auch nicht viel mehr.


Rides of the day: bit.ly/45FhZAU - bit.ly/3OSG8xp - bit.ly/3OTYRbD
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