Warum sind moderne Enduros so schwer?

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Wenn ich mir die 6000Eur Modelle anschaue mit den besten Komponenten sind die Bikes trotzdem alle 14,5-15,5kg. Obwohl Carbon Rahmen, Lenker, fancy Groupset etc...
Mein 2012 Canyon Strive (Alu) wiegt 13,4kg (incl Pedale) und hat trotzdem 160mm.
Liegt es an den 29" die heutzutage schwerer sind? Bezweifel es ein wenig.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von pat

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Wenn ich mir die 6000Eur Modelle anschaue mit den besten Komponenten sind die Bikes trotzdem alle 14,5-15,5kg. Obwohl Carbon Rahmen, Lenker, fancy Groupset etc...
Mein 2012 Canyon Strive (Alu) wiegt 13,4kg (incl Pedale) und hat trotzdem 160mm.
Liegt es an den 29" die heutzutage schwerer sind? Bezweifel es ein wenig.
Warum daran zweifeln, wenn du es easy nachrechnen kannst?
Laufräder und Reifen sind bei einem 29er deutlich schwerer als bei einem 26er.
Hinzukommen die potenteren Federelemente und evtl. Bauteile die das alte Rad gar nicht hätte, wie Variostützen etc.

Gruß xyzHero
 
Warum daran zweifeln, wenn du es easy nachrechnen kannst?
Laufräder und Reifen sind bei einem 29er deutlich schwerer als bei einem 26er.
Hinzukommen die potenteren Federelemente und evtl. Bauteile die das alte Rad gar nicht hätte, wie Variostützen etc.

Gruß xyzHero
Sind die gewichtsunterschiede so gross beim Reifen? Laufradsatz habe ich verglichen, wiegt das selbe teilweise (alte alu vs moderne carbon). Variostuetze hat mein altes auch schon. Wenn dann werden Komponenten eigntlich leichter, nicht schwerer, aber vielleicht stimmt das ja auch nicht. Wobei ich da grad ein modernes X01 groupset vergleiche was ja schon relativ leicht ist.
 
Wenn ich mir die 6000Eur Modelle anschaue mit den besten Komponenten sind die Bikes trotzdem alle 14,5-15,5kg. Obwohl Carbon Rahmen, Lenker, fancy Groupset etc...
Mein 2012 Canyon Strive (Alu) wiegt 13,4kg (incl Pedale) und hat trotzdem 160mm.
Liegt es an den 29" die heutzutage schwerer sind? Bezweifel es ein wenig.
Ich denke, dass besonders die Strecken auf denen die Tester und Pros mit den Rädern unterwegs sind wesentlich härter geworden sind.
Das ist ja die Evolution: Jahr 1 - Rad an die Grenzen gebracht, Jahr 2 - Rad verstärkt und an die Grenzen krasserer Strecken gebracht, Jahr 3 - wie 2

Inzwischen sind wir bei 29", 170mm und Rädern die in fiesesten Steinfelder alles wegnageln was kommt, ohne das Otto-Normalverbraucher oben drauf sich in Gefahr fühlt.

Es wird Zeit für Touren-Enduros mit 150/160mm für die Homespots.
Ohne krasse Geos etc
 
Sind die gewichtsunterschiede so gross beim Reifen? Laufradsatz habe ich verglichen, wiegt das selbe teilweise (alte alu vs moderne carbon). Variostuetze hat mein altes auch schon. Wenn dann werden Komponenten eigntlich leichter, nicht schwerer, aber vielleicht stimmt das ja auch nicht. Wobei ich da grad ein modernes X01 groupset vergleiche was ja schon relativ leicht ist.
Ganz ehrlich, geh doch einfach die Gewichtsdatenbank im Forum durch, für die beiden Konfigurationen die du vergleichen möchtest. Da wirst du sehen, dass eine 200mm Sattelstütze schwerer ist als eine 150mm. Ein 29er Double Down Reifen deutlich schwerer ist als 26er Reifen, erst recht wenn er nur Exo sein sollte. Eine Fox 36 wiegt weniger als eine Fox38 etc.

Gruß xyzHero
 
Alles ist etwas größer, breiter, stabiler geworden.
Da die Welt sich aber nicht grundsätzlich neu erfunden hat, geht das halt auf´s Gewicht.

Bsp.
2014er Pike (war damals Enduro)

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2020 ZEB

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Andererseits sind aber viele neue, durchaus interessant Bikes außerhalb des "Enduro"- Sektors rausgekommen wo man dann auf ähnliche Gewichte wie früher kommt.
 
Wenn ich mir die 6000Eur Modelle anschaue mit den besten Komponenten sind die Bikes trotzdem alle 14,5-15,5kg. Obwohl Carbon Rahmen, Lenker, fancy Groupset etc...
Mein 2012 Canyon Strive (Alu) wiegt 13,4kg (incl Pedale) und hat trotzdem 160mm.
Liegt es an den 29" die heutzutage schwerer sind? Bezweifel es ein wenig.
Das meiste machen Reifen aus.

Nachdem es oft Usus ist, extrem wenig Druck zu fahren, müssen dann. 1200-1400g Reifen her+ Inserts.

Macht wahrscheinlich 1-2kg Unterschied zu leichten 26" Reifen.

Ein Trailbike mit 140/150mm mit leichteren Reifen wiegt gerne unter 14kg ohne extremes Gewichtstuning.
Schau dir zB an, wie wenig die Stumpjumper Evos wiegen mit guter Ausstattung+ die halten viel aus.
 
Das meiste machen Reifen aus.

Nachdem es oft Usus ist, extrem wenig Druck zu fahren, müssen dann. 1200-1400g Reifen her+ Inserts.

Macht wahrscheinlich 1-2kg Unterschied zu leichten 26" Reifen.

Ein Trailbike mit 140/150mm mit leichteren Reifen wiegt gerne unter 14kg ohne extremes Gewichtstuning.
Schau dir zB an, wie wenig die Stumpjumper Evos wiegen mit guter Ausstattung+ die halten viel aus.
Ist halt auch ein Grund, warum ich mich für 27.5 entscheiden habe. Exo+ ohne insert reicht mir aber auch. Muss mir ja keine Gedanken um meine Felgen machen :D
 
Dazu kommt eben auch, dass man heute für 6.000,- schon lang kein „Top-Modell“ mehr zu haben ist. Häufig sind da aktuell z. B. noch NX-Kassetten verbaut, relativ sicher kein Carbon-LRS (mal ggf den ein oder andere Versender ausgenommen).
Und wie schon gesagt, die Reifen im Enduro-Bereich sind deutlich schwerer als noch vor Jahren. Es „muss“ ja alles auch mit stabilerer Karkasse sein etc (siehe zB Entwicklung bei Schwalbe mit deren neuen Reifengeneration). Denke, wir „User“ sind da teils nicht ganz unbeteiligt dran.
 
Wenn ich mir die 6000Eur Modelle anschaue mit den besten Komponenten sind die Bikes trotzdem alle 14,5-15,5kg. Obwohl Carbon Rahmen, Lenker, fancy Groupset etc...
Mein 2012 Canyon Strive (Alu) wiegt 13,4kg (incl Pedale) und hat trotzdem 160mm.
Liegt es an den 29" die heutzutage schwerer sind? Bezweifel es ein wenig.
Kassetten sind schwerer, Reifen sind schwerer, Bikes sind länger geworden. Standrohre der Gabeln sind fetter, schwere lange Dropperposts usw.

Und der heutige Grundsatz Geo > Gewicht

Mein Alu-Rahmen kommt übrigens ohne Dämpfer auf ca. 3.8kg, dagegen sind viele der modernen Carbon-Endurorahmen Leichtgewichte.

Dafür hab ich aber auch 10-52er Ritzel. :lol:
 
Ist halt auch ein Grund, warum ich mich für 27.5 entscheiden habe. Exo+ ohne insert reicht mir aber auch. Muss mir ja keine Gedanken um meine Felgen machen :D
Ich habe nen Butcher + Kaiser als Kombi.

Wiegen nicht allzu viel, mit bissl mehr Druck hatte ich noch keine Probleme.

Und wenn du mit EXO+ zurecht kommst, müssten das die meisten anderen auch tun. Außer man fährt mit 1.3 Bar- logisch dass dann ein dünner Reifen nicht viel schützt.
 
Unnützes Thema, je nach Schwerpunkt/Einsatzbereich/Eigengewicht kann man auch ein Enduro leicht aufbauen....ebenso wie schwer.

Damit kann Thema wohl zu
 
Mein 2012 Canyon Strive (Alu) wiegt 13,4kg (incl Pedale) und hat trotzdem 160mm.
Konkretes Beispiel:

Mein 2013er Enduro:
Speci Enduro 2013 rechts.jpg

Mein aktuelles Enduro:
20210326_175545.jpg

Unterschiede:
  • Alt zu neu: 13,5kg zu 16,5kg. Ca. 1kg davon kann man rausrechnen wegen Carbonrahmen (den ich im Folgejahr übrigens gekillt habe) gegen bombproof Alurahmen. Bleiben erklärungsbedürftige 2kg bestehen...
  • Der Rahmen selbst dürfte ungeachtet Carbon/Alu wesentlich schwerer sein. Erstens da viel grösser, Reach +49, Stack +83, Kettenstreben +31, Radstand +127mm. Dazu massiver und robuster, deutlich grössere, doppelt gedichtete Kugellager. Mein damaliges Demo8 DH Bike liesse sich von der Stabilität/Konzeptierung her eher mit dem heutigen Enduro vergleichen. Das Raaw ist definitiv schneller als mein DH Bike von damals, geschweige denn mein damaliges Enduro. Von der Robustheit zum damaligen Enduro ganz zu schweigen. Sagen wir plus 500gr.
  • 26" zu 29". Laufräder sind grösser und schwerer, Felgen breiter, 32L statt 28L damals, Boost statt Standard, Insert im HR, Reifen (Exo!) wiegen 1100gr. pro Stück anstelle von 800-900gr. Die Roval Räder waren ja schön leicht, nach nem Jahr hatte ich sicher 1/4 der Speichen hinten bereits ersetzten müssen... Der LRS vom neuen ist nach nem Jahr noch picobello. Will sagen, der Trend damals lautete "sub 12kg Enduro ist der heisse shice", mit teils ungesunden Auswirkungen auf die Haltbarkeit... Reifen plus 500gr, Insert plus 150gr, LRS plus 250gr.
  • Bremsscheiben sind grösser geworden (203/203), grosse Laufräder benötigen Power.
  • Umwerfer und 2fach ist zwar weggefallen, dafür wurde die kompakte 10fach Kassette durch 12fach mit ner viel weiteren Spreizung ersetzt, Bashguard und Kettenführung kamen dazu.
  • Die Variostütze hat 185 statt 125 Hub.
  • Die Gabel hat zwar diesselben 170mm FW, aber längere Rohre, ein deutlich massiveres Casting und in meinem Fall Stahlfeder statt Luft. Hinzu kommt ein grosszügiger Fender, der sehr nützlich ist, aber auch einiges wiegt. Gabel plus 400gr, Fender 200gr (?)
  • Am Dämpfer ist es noch extremer, der schmale Fox ohne Ausgleichsbehälter ginge heute keinesfalls als endurotauglich durch und hat einem voll einstellbaren Öhlins TTX22 mit Stahlfeder Platz gemacht. Lustigerweise befand sich ein solcher damals an meinem DH Bike, was erklärt, woher der Technologietransfer an heutigen Enduros stammt. Plus 500gr.
  • Am neuen wurde div. Werkzeug am Rahmen mitgewogen, EDC Tool, Kartusche, Schlauch. Plus 400gr.
Nun gut, mittlerweile sind wir bei 2,9kg, wo ich doch bloss 2kg erklären wollte. ;) Anbauteile wie Sattel, Vorbau, Lenker, Griffe, usw. sind zweifellos leichter geworden, bei mindestens gleicher Stabilität.

Wesentlich ist aber, das heutige Enduro ist schlicht ein ganz anderes Bike als damals. Auch wenn beide 170mm FW haben, vom Federweg kann man sich bei diesem Vergleich mal gar nix kaufen. Das damalige würde ich aus heutiger Sicht eher als komfortables Tourenbike bezeichnen. Was nicht abwertend gemeint ist, ich hatte damit viel Spass. Und natürlich war es viel spritziger und antrittsfreudiger. Vom Tragen bei BBS ganz zu schweigen. Und man konnte sich dank der kompakten Abmessungen auch mit schlechter Fahrtechnik noch irgendwie um enge Ecken mogeln.
Für manche Leute kann ein solches Bike auch heute noch 'richtig' sein. Nur nennt man das wohl nicht mehr Enduro.

Das aktuelle Enduro ist bergab schneller und potenter als jedes DH Bike von damals und ein Vergleich mit damaligen Enduros schlicht unangebracht. Ein uphillfähiges DH Bike mit grossen Rädern trifft den Nagel besser auf den Kopf. Die Sitzposition taugt weniger für Transfer geradeaus, dafür sehr gut für bergauf (steiler Sitzwinkel). Nach dem Prinzip Eile mit Weile komm ich damit auch weit über 1000Hm berghoch. Bergab ist das Fahrverhalten überlegen, und damit meine ich gar nicht Geschwindigkeit (das sowieso), sondern eher der fehlerverzeihend grosse grüne Bereich, die Stabilität im Steilen, der ungeahnte Grip am Vorderrad, usw. Vielleicht paradox, aber ich bin mit dem grossen in Spitzkehren keineswegs schlechter unterwegs.
Bedingung für Spass und Erfolg mit heutigen Bikes ist allerdings, dass man sich auf das Konzept einlässt und seine Fahrtechnik umstellt, sonst ist man eher Passagier als Pilot. Wer z.B. sein 2012er Strive ersetzen möchte, sich aber fahrerisch nicht verändern möchte, wäre mit nem modernen 29er Enduro kaum gut beraten.

PS: Im Grunde zeigt der Vergleich auch schön, wieso damals fast jeder Gravity-Interessierte ein DH Bike hatte und weshalb heute die überwiegende Mehrzahl mit dem Enduro im Park fährt. Moderne Enduros sind derart potent geworden, ein DH Bike kann man vor sich selbst eigentlich nur noch rechtfertigen, wenn man regelmässig ne Startnummer montiert. ;) Heute holt man sich eher ein Trailbike neben dem Enduro ins Haus. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Da würde ich mich gerne selbst mal zitieren...:
"Jetzt hab ich aber ein "geschmeidiges" setup gefunden und das Teil ist ne Waffe. Ich bin total verliebt. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es MTB ler gibt die mit dieser Geometrie nicht zurande kommen. Es ist schon etwas gewöhnungsbedürftig und wenn man weiss damit umzugehen ist es spassig brutal.
Beim ersten Ausritt kann ich mich an zwei Sätze erinnern. Der eine war ... "Ok so gehts nicht!" (hab dann gleich mal Dreck gefressen" und der Zweite .. für das Ding muss ich einen neuen Führerschein machen.
Das Potenzial erkennt man aber sofort bei der ersten Fahrt. Dh ich musste mich nicht erst damit anfreunden."

Ich glaub die Trails etc sind wesentlich Anspruchsvoller geworden. Ich hab hier noch ein Cannondale V600 aus - um die 1999 oder 2000 (kann auch 2001 gewesen sein). Mit dem Ding will ich diese Trails die ich heute fahre nicht fahren wollen.
Sowohl das Bike als auch ich würden nur noch als Aerosole an der Zieleinfahrt vorbeiwehen.
 
Ich glaub die Trails etc sind wesentlich Anspruchsvoller

Die Trails aka Wanderwege und Steige in den Alpen sind eigentlich die gleichen geblieben. :ka:
Und die Trails in den Parks werden die letzten 10 Jahre eigentlich eher einfacher als schwieriger.
Daran liegt es also sicher nicht, auch wenn sich hier im Forum viele einreden, dass heutiges Shredden viel härter ist, als vor 10 Jahren :D

Stattdessen geht nun eben alles mit deutlich mehr Sicherheit bei gleichzeitig höherer Geschwindigkeit. Letzteres macht einen Trail natürlich auch wieder anspruchsvoller, wenn man so argumentieren möchte.
 
Die Trails aka Wanderwege und Steige in den Alpen sind eigentlich die gleichen geblieben. :ka:
Und die Trails in den Parks werden die letzten 10 Jahre eigentlich eher einfacher als schwieriger.
Daran liegt es also sicher nicht, auch wenn sich hier im Forum viele einreden, dass heutiges Shredden viel härter ist, als vor 10 Jahren :D

Stattdessen geht nun eben alles mit deutlich mehr Sicherheit bei gleichzeitig höherer Geschwindigkeit. Letzteres macht einen Trail natürlich auch wieder anspruchsvoller, wenn man so argumentieren möchte.
Vielleicht ziehst du die falschen Trails und Parks heran für deinen Vergleich
 
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