Warum werden MTBs seit >20 Jahren jedes Jahr minderwertiger in Sachen Ausstattung?

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Canyon Nerve 9.0 2016: 2799 Eur
Canyon Neuron 9.9 2017: 2999 Eur, gleiche Ausstattung

Frecherweise erhöht man die Modelnummer um dem Kunden was vorzugaukeln.
Und das ist fast jedes Jahr das gleiche Spiel, trotz fortschreitender Automatisierung und besserer Fertigungsverfahren.

War jetzt Inflation schon?
 
Ich les das jetzt nicht alles

Nur kurz meine Gedanken dazu.
Zum einen - Du hast als Vergleichsmassstab lauter Elektronik genannt.
Dort ist es so, dass klarerweise das Zeug im Laufe der Zeit immer billiger wird.
Die Entwicklungskosten sind reingeholt, und Software zu entwickeln kostet eben nur einmal Geld, danach kann man sie unbegrenzt weiter kopieren, ergo die naechste Generation billiger verkaufen - oder mehr Funktion bieten. Elektronik wird immer billiger bzw. bietet immer mehr. Das war noch nie anders.
MTBs sind aber Mechanik. Diese muss jedes mal wieder praezise hergestellt werden. Das kostet nun dummerweise jedesmal Geld. Das, was man automatisieren kann, ist laengst automatisiert.
Bleiben Lohnkosten und die steigen leider exponentiell. Nicht, weil die Leute immer mehr verdienen, nein, primaer, weil immer mehr Abgaben draufkommen.

Und dann noch der zweite grosse Punkt - Die Zwangsmassnahmenkrise.
Eine von deren Auwirkungen ist, dass die Leute (statt z. B. Fernreisen) andere Dinge in den Fokus ruecken (muessen) und das sind u. a. Fahrraeder. Es gibt mehr Nachfrage und dann steigen auch die Preise.
 
Hui da weiß einer Bescheid. Nein das ist eine rosarote Vergangenheit. Auch damals gab es Pestizide und vielen von denen sind heute Verboten.
Die Qualität der Lebensmittel in den 50ern war teilweise erschütternd.
 
Früher war echt alles besser, und so lustig:
puh, ich hab ja damals keine Videos geschaut, bzw. gabs das wohl eher nur live oder auf VHS zu sehen -
aber dass da keiner mit Motorrad Background das Elend gesehen hat und in ein paar Saisonen den ganzen bekannten Krempel adaptiert hat und reich geworden ist, ist schon seltsam - das dauerte dann ja doch 2 Jahrzehnte
 
Ich denke, Du idealisierst die Vergangenheit. 1998 hatte XTR 3x8 mit vorn 22 32 42 und hinten 32 - 12. Sie kostete, soweit ich mich erinnern kann, um die 1000 DM. Heute findest Du die SLX 3x10 um 300 Euro (was damaligen 300 DM entspricht) mit einer Bandbreite, von welcher die alte XTR nur träumen kann und einer Zuverlässigkeit, die auch damals ins Reich der Träume gehörte.
 
Deswegen hab ich wieder ein 26" leider mit einer 40/30/20 10/34 übersetzung
 
Ich bin fast immer die XT gefahren, seit der XT 735 aufwärts. Die letzte war die 3x9 770er, und ein Mix aus XTR/XT&SLX...nunja...und die 3x10er 780er. Ich finde es einfach nur beschämend, das man oftmals an 2000 EUR Bikes mitterweile soviel Schrott in Sachen BikeParts sieht, -hat..als auch vom Gewicht her, dass 2k EUR faktisch die neue 1000 EUR Einstiegsklasse darstellt - weil darunter ist einfach zuviel Müll verbaut, in jeglicher Hinsicht, oftmals nichts, was die Preisklasse jedenfalls verdient, wie früher...und da waren dann auch mal die F100 RL zumindest schon dran, und ein guter LRS & BikeParts.

Angefangen vom Rahmen, den LRS, Komponenten, Anbauteilen...allem einfach. Nunja, früher gabs auch nur alle 4-5 Jahre eine neue Shimano Gruppe - jetzt wird quasi öfters nachgeschoben, nachgebessert...weil manche Leute genau wie beim Auto einen Jahres Bike haben (müssen), jederzeit mit den neusten Parts dran..aber unwichtig.

Wenn ich von Trek ausgehe, finde ich quasi die Teile & Co aktuell faktisch unterhalb des Procaliber 9.5 nicht brauchbar, meiner Ansicht nach, und selbst hier ist nur eine popelige Judy SL verbaut, keine Reba, oder vergleichbarer Fox. Ich bin halt kein Fan von 0815 Shimano MT200/MT400 Bremsen, Suntour XCR, RS Judy Gabeln & Co, oder sonstige 0815 Anbauteile. Geil, da ist dann die aktuelle Deore dran, eine Gruppen-lose "MT511" Kurbel, und -gerade nachgeschaut- besagte uralt MT200 08/15 Bremsen, die an einem Hollandrad voll okay sind, aber nicht an einem MTB, außer für die Stadt & zum Brötchen holen... weiterhin irgendwelche seltsamen Bontrager Felgen, nichts der Serien Race X oder Race XXX Lite, die auch kein Burner früher waren, aber zumindest gut...und XR2 Reifen, die schon als 26er Version üble Schlappen waren, bleischwer dazu...auf Formula billigst Naben...hum....super, für flotte 1899 EUR, nur der Rahmen ist dann soweit okay...aber auch nicht leicht. toll!

Sorry, ich finde da ist der Spaß weg. Da würde theoretisch gleich mal die Scheibenbremse, Vorbau, -Lenker, -Griffe, Sattel, Stütze, Kurbel, LRS, Reifen erstmal alles raus. Von daher, von der Stange macht schon lange keinen Spaß mehr...meiner bescheidenen Meinung nach, nur so zum Vergleich. Und alles dann gleich heutzutage überteuert.

Okay, vielleicht jammern auf hohen Niveau, wie manche sagen, mich persönlich nervts. Alles gut.
 
Bin an einem Rad direkt von der XT 3x8 aus Ende der 90er auf eine X7 (Einstiegsgruppe von Sram) umgestiegen, die hat im direkten Vergleich schön präzise und knackig geschaltet

Wenigstens konnte ich die alten Hebel gut an einen Nostalgiker verkaufen.
 
Ich habe gerade mal nachgeschaut:
2021 Modell
Radon Skeen SKEEN TRAIL AL 8.0 1999,-€
Fox 34 Rhythm FIT GRIP
Fox Float DPS Performance
Magura MT Thirty, 180/180mm
Sram GX Eagle Lunar Schaltung 1x12
SunRingle Düroc 30 Laufradsatz 29"

Als ich mein Radon 2014 gekauft habe, gab es für das Geld
Skeen 9.0
RocK SHoX SID Rl,
RocK SHoX MonarcH Rt3
SHIMAno Xt, 180/160
SHIMAno Xt, 3 X 10
SHIMAno Xt,
42/32/24 t
SHIMAno SlX, 11–36
Dt SwISS X1600 SPlInE 26“


Also Hochwertige ausgestattet war das alte Skeen nicht. Leichter auch nicht.
 
Deore vor 10 Jahren war zu der Zeit XT.
So? Haben die Deore Shifter dann auch endlich Multi- und Instantrelease? Gibt es dann noch einen Grund für XT? Und ja, stimmt schon. Selbst Räder für mehrere Tausend Euros haben immer noch maximal SLX Shifter verbaut. Die Verkäufer erzählen dann gerne, dass das doch keinen Unterschied macht.
 
Da Du hier mich zitierst, versuche ich nochmal die Quintessenz auf den Punkt zu bringen: sicher ist nicht alles top heute. War es aber auch früher nicht. Zu Shimano, ein interessantes Beispiel: am meinem ersten Bike war eine DX Gruppe dran, die zwischen der damaligen LX und XT angesiedelt war. 3x7. Die Rapid-fire Hebel waren nach zwei Schaltvorgängen Schrott reif, weil die Hauptachse verbogen war. Für hinten einen neuen XT Hebel gekauft. Derselbe Dreck. Nach weiteren 3 Wochen Gewürge habe ich dann die Rapid-fire Hebel durch Daumen Schalthebel ersetzt. Die waren weniger modisch aber gingen gut.
Das mittlere vordere 38er Kettenblatt war nach ca. 6 Monaten auf Wald und Forstwegen schrottreif. Ebenso die 28 - 12er Kassette. Kette, Kettenblatt und Ritzel Paket hinten erneuert.
Das passiert heute mit keiner Shimano Gruppe mehr und auch die billigste, z. B. Alivio, hat bereits 3x8 und wiegt weniger bei höherer Zuverlässigkeit. Weil einfach Shimano was gelernt hat inzwischen.
Ich habe mir 2015 eine XT 3x10er, 780er Gruppe gekauft. Als Ersatzteillager für mein 29er Carbon Hardtail gedacht, das ich 2013 für 2200 Euro gekauft hatte. Ich habe die Ersatzteile nie gebraucht und mir mit der Gruppe 2017 ein Fully aufgebaut, bei dem ich genau 1 mal bis jetzt, nach ca. 5000 km alpin die Kette wechseln musste.
Die Teile sind einfach viel besser geworden, deshalb verbauen die Hersteller auch Gruppen, die weniger renommiert sind, ohne damit dem Fahrer wirklich Probleme einzuhandeln.
Wo ich selbst skeptisch bin, sind Laufräder und Speichen. Da hatte ich 1993 bei meinem zweiten Bike, ein Mongoose, schlechte Erfahrungen gemacht. Nach einem Jahr fingen die Speichen an zu brechen. Jede Woche eine. Ein Kompletttausch mit DT Swiss Speichen half schließlich.
Das sind Dinge, auf die allerdings auch heute viele noch nicht schauen. Denen wird dann Schrott verkauft, in dem man eine schillernde Komponente ans Bike schraubt.
Aber wie man sehen kann, war früher halt auch nicht alles besser. Das erste Bike mit der DX Gruppe war 1991.
 
Ich halte den Thread für ziemlichen Blödsinn. Früher war mit Nichten alles besser, es war eben anders. Es ist einfach keine pauschale lineare Progression in irgendeine Richtung, es geht hier mal auf, hier mal ab, das eine führt zur Verschiebung der Grenzen, das andere schafft neue Probleme. So ist das nun mal in der Menschheitsgeschichte. Absurd macht die Diskussion auf so einer pauschalen plumpen Ebene die Tatsache, dass der Vergleichsmaßstab nicht wirklich gegeben ist.

Auch orientiert sich der Threadhersteller einzig und allein an den vom Marketing vorgegebenen Bezeichnungen der Teile/Gruppen. Ich denke was man wirklich kritisieren kann, ist die absolute Steigerungslogik hinter alledem und die Frequenz in der das Rad neu erfunden wird, sprich wie der Kunde zum Kaufen animiert wird. Außerdem die Tatsache dass es, früher wie heute, einfach Schrott gibt, der überhaupt produziert wird. Ich hatte vor ein paar Monaten ein Altus Schaltwerk in der Hand, der Käfig ist aus Zuckerwatte und sofort verbogen. Konsequenterweise müssten solche Produkte einem Produktionsverbot unterliegen, die machen nämlich nur Müll und verbrauchen Energie.

Es hat sich technisch immens viel getan und die Preise für das was man heute mit der Technik machen kann sind mMn viel zu niedrig. Wir bewegen uns da auf einem Maßstab der in manchen Bereichen gar nicht mehr zu unterhalten ist, wenn alle die Möglichkeiten davon nutzen.
Ergo ist eher das Problem, dass man ein Stück weit in immer neue Produktzyklen gezwungen wird, weil es ältere Parts nicht mehr wirklich gibt, die Entwicklung geht viel zu schnell. Dass ist vllt. schön für den Hardcoreenthusiasten, aber unnötig für die Maße, wenn es um Unterhaltungsgeräte geht. Es wäre sinniger würde man da investieren und dann das was man hat Unterhalten anstatt einen riesigen Konsummarkt immer weiter zu befeuern, das ist, denke ich, bei der Maße an Menschen nicht tragbar - die Grenzen werden zu schnell gepusht und nur diese Tatsache allein schafft nicht automatisch Spaß und Freude. Ich denke wahrscheinlich liegt hier auch bei vielen der Hund begraben. Man erwartet von wohlklingenden Gruppen und Namen und dem ganzen technischen Bling eben eine Steigerung jenes Glücksgefühls, die hält dann im Moment des Empfangs und eine Weile darüber hinaus an, aber die erwartete Steigerung des Spaßes bleibt dann irgendwie aus und die grausame Gewöhnung setzt ein.

Und das gute alte Auto Beispiel, dass zwangsläufig immer kommen muss. Ja, ein 70PS Diesel der hinten so ziemlich das Gegenteil von Feinstaub raushaut, kann potentiell deutlich länger halten als ein moderner Turboaufgeladener mit hochdiffiziler Treibstoffeinspritzung, etlichen Anbauteilen und Softwaresteuerung und dem dreifachen an Leistung in einem Auto was gut und gerne das doppelte wiegt. Allein das vergleichsweise winzige Motoren einen enormen Output an Leistung haben, zeigt wie weit da Metallurgie und Design sind. Fatal ist, dass man all diese Steigerungen in Haltbarkeit und Leichtbau auch wieder durch Gewicht und Mehrleistung zu Nichte macht und viel zu große Autos und schnelle Autos baut, die dann täglich Stunden im Stadtverkehr stehen, von vier Sitzplätzen nur einer belegt ist und am Ende zwei Parkplätze dran glauben müssen.

Diese oben erwähnte Steigerungslogik mit ausweiten der Grenzen führt halt dazu, dass auch ein Stück weit absurde Entwicklungen Einzug halten, die absolut over the top sind und die Wahl sich für etwas bescheidenes und haltbares zu entscheiden hat man dann stellenweise aber eben nicht mehr, das ist die Crux.

Letztendlich bleibt so ein Rückwärtsgewandter Diskurs dann eben nur sehr oberflächlich und unproduktiv und wird nur aus der Perspektive der Steigerungs- und Konsumlogik heraus geführt.
 
Die Schaltung besteht ja aus mehr als nur Shifter. Multi, Instant,... für wen ist das denn jetzt ein wirklicher Vorteil? Bringen die Hundertstel und Tausendstel Sekunden die der Schalter früher auslöst wirklich soviel mehr Vorteile? Komfortabler, mehr ist das nicht. Aus Sicht eines Unternehmers ist es auch schlau, bestimmte Features nur für die Oberklasse anzubieten. Im XC-Rennen hat es mich jedenfalls nie schneller gemacht.
Ich fahre auch "nur" SLX-Schalter rechts, Rest ist XTR. Etwas getuned und leichter und günstiger als XTR. Shimano macht ja seit ein paar Jahren glücklicherweise den Fehler, die Shifter zweiteilig zu konstruieren. Deswegen kann ich mir Adapter laminieren und lache über den I-Spec Quatsch.
Letztes WE sind mir Biketeile aus einer Kellerauflösung zugeflogen. Unter anderem ein 7-fach Schalter. Habe ihn geöffnet und erstmal ein Spinnennest entfernt. Das Teil funktionierte wie am ersten Tag, nichts ausgeleiert oder verschlissen. Die Bleche und Scheiben waren auch etwas dicker ausgeführt. Russische Technik für die Ewigkeit. Einziges Gegenargument wäre geringere Bandbreite. Für Flachlandfahrer der Geheimtipp. Auf der Waage waren es auch nur 120g, mit 150-180g hätte ich schon gerechnet.
Teilweise driftet es hier ab. Kritisch ist ja nicht die neue Ware sondern immer höhere Preise für die gleiche Qualität. Teilweise sinkt die Qualität und es wird trotzdem teurer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein. Aber die Bike Industrie verarscht ihre Kunden. Jedes Jahr auf's Neue - und der gemeine User fällt jederzeit auf den Driss herein. Ich empfinde es assig, aber das ist meine Meinung, dazu stehe ich.
Kommt immer darauf an ob mann sich verarschen lässt.Muss ich jeden Trend mitmachen ? >> NEIN
Kann ich selbst entscheiden was ich am Bike haben will ? >> JA
Und das ist in vielen Bereichen so.....!
Also wo liegst Problem ?
Mal im Ernst was soll der völlig Sinnlose Threat.....?
Wird keiner dazu gezwungen was zu kaufen......!
mein Dartmoor Primal, selbst aufgebaut, >> 1900,-- so what. wäre auch noch billiger gegangen.
Also anstatt jammern, SELBST entscheiden was ich brauche und was net
 

Es geht ja gar nicht um den Zeitvorteil in Rennen. Ja, es geht um den Komfort. Ich habe verschiedene Räder mit verschiedenen Schaltwerken und Shiftern und finde die XT-Shifter deutlich überlegen. Das Schaltwerk macht da weniger Unterschied. Man muss doch auch keine Rennen fahren, um gute Komponenten zu rechtfertigen. Muss ja deshalb nicht gleich XTR sein. Auch im Alltag kann sich ein sauberer und rascher Schaltvorgang sehr positiv bemerkbar machen.
Die Shifter in XT machen jedenfalls deutlich mehr Sinn, als eine Kurbel oder ein Umwerfer in XT. Meistens wird ein Rad aber mit XT Kurbel als Eyecatcher angeboten („XT-Ausstattung) und die Shifter als wichtigste Kompomente sind maximal SLX. Wenn nicht sogar Deore oder sogar noch schlechter. Das finde ich bei Rädern für mehrere Tausend Euro tatsächlich mies. Und nein ich kaufe es auch nicht.
Aber was red ich... Bringt ja eh nix
 
Eine Judy SL ist vor 20 Jahren schon mal was recht gutes gewesen. Reba gab es so noch gar nicht.
Und die Scheibenbremsen um 2001 waren mE so, dass es irgendwie besser war, damals mit V-Brakes zu fahren, ähm zu bremsen.

Komplettradkäufer ziehen natürlich immer irgendwie die Arschkarte.
 
Locker ein Trek Marlin in einfachem Setup macht mehr Laune als so eine 26er kiste aus den 90ern..
Schneller und sicherer wäre es auch
 
Ich kann mich gut an das Jahr erinnern, als der EURO eingeführt wurde und, außer bei Supermärkten, die schon lange vorher gezwungen worden waren, DM und EURO Preise nebeneinander zu halten, viele einfach DM durch EURO ersetzt haben. Ein Beispiel war die Mensa der IHK wo ich seinerzeit hin und wieder zum Essen gegangen war. Insofern wundert mich Deine so kurze Antwort doch etwas.
 
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