Was ist los bei den Herstellern?

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Wie wir in den letzten Monaten und Jahren verfolgen konnten, gab/gibt es einige Produkt-Ankündigungen, die dann doch sehr lange bis zur Markteinführung gebraucht haben oder noch brauchen. Beispiele sind: BUMM mit der Ixon Space, Trelock mit der LS760, Lupine mit der Alpha, oder auch Acebeam mit den BK10 und BK20 - bis jetzt ist es da bei Ankündigungen geblieben. Umso erstaunlicher, dass Outbound jetzt am Markt ist, wie man lesen kann, und das nach einer eher kurzen Entwicklungszeit. Da würde ich aber doch mal gerne einen Vergleich sehen zwischen der "road edition", der M99 und der SL, die beiden Letzteren haben ja mittlerweile auch Fernlichtfunktionen.
Interessant auch, dass dieses Jahr auf der Eurobike Hope gar keine Leuchten gezeigt, und bei Cateye die Volt 6000 gefehlt hat - eine Folge der StVZO-Verschärfung? Magicshine hat sich davon jedenfalls nicht beeindrucken lassen, andere schon, und bieten jetzt auch "road-legal" oder "StVZO" an, was immer das im Einzelfall heissen mag. Übrigens hat Trelock eine Sonderentwicklung für Haibike gezeigt, angeblich mit 5000 lm, den "skybeamer". Nun ja.

Was fällt euch zu diesen Ankündigungsorgien ein, denen dann ewig kein kaufbares Produkt folgt?
 
B&M braucht immer lange von Produktvorstellung/Ankündigungbis zu Markteinführung/Verkaufsstart.
Trelock hat die LS760 innerhalb von neun Monaten nach Vorstellung (Oktober 2017) auf den Markt gebracht (Juli 2018), das ist normal und auch in anderen Bereichen so üblich.
Lupine mit der Alpha ist etwas anderes, da es sich nicht um eine StVZO-Lampe handelt. Damit entfallen einige Vorgaben, Investitionen und offizielle Prüfungen, zertifizierungen, Abnahmen und Eintragungen, welche B&M und Trelock zusätzlich zur Entwicklung tragen mussten.
Dass es trotzdem länger dauert, liegt wohl daran dass Lupine sich an die juristische Stimmung anpasst und Ressourcen für die Entwicklung von StVZO-Lampen (Rotlicht, SLZ) abgezogen hat.
https://www.mtb-news.de/news/2018/07/09/lupine-2019/

Die Methode bei Outbound ist typisch für Amerikaner, also shnell die Serienfertigung erreichen und auftretende Fehler während der Produktion kontinuierlich beheben. Die Mentaliät wird auch in diesem Thread behandelt:
https://www.mtb-news.de/forum/t/hil...pe-lenker-montage.873815/page-4#post-15371081

Eines noch als grundsätzliche Info: Dass (nicht nur) die Amis bei neuen Produkten kulturell eine andere Mentalität haben als die Deutschen, lernt man leider nicht im Englischunterricht (oder bei multikulti Indoktrination).
Für die Amis ist es völlig okay, wenn am Anfang was nicht genau passt(*). Hauptsache, es wird irgendwie noch gefixt, gratis was nachschicken, wie es Outbound macht, gilt als perfekt. (Neuenwickelte Motoren bauen und nachschicken ist leider ungleich aufwendiger, Pech für VW!!)
Der Unternehmer belegt also früh ein bestimmtes Marktsegment, und daraus zieht der zahlende Kunde als gefühlter Mit-Pionier auch seinen US-Amerikaner-Stolz. Was der Deutsche zwar absurd findet, aber noch im Keller am Perfektionieren ist, während der Pionier schon längst verkauft, bekannt wird, und Einnahmen hat für die Kredite bzw. die Entwicklung der nächsten Produktgeneration.
Und der Chinese schon am Kopieren und Verbilligen ist.
Dann kommt irgendwann doch noch der Deutsche aus dem Labor, hält sein (oft leider nur theoretisch) ausgereiftes Produkt hoch, aber die Nachfrage ist schon weg.

(*) Jüngstes Beispiel die Nach-Vorauszahlungen bei Herrn Musks wüstem Autoimitations-Venture "TENTsla 3er", die er mit Ermöglichung von Sonderausstattungswünschen begründen kann - weil der Ami Karren traditionell wie gesehen vom Händlerparkplatz kauft.
Das trifft auf vieles zu - bis die Entwicklung in Deutschland abgeschlossen ist, existiert am Heimarktmarkt keine relevante Nachfrage mehr. Bestes Beispiel ist der Transrapid. Oder die Elektromobilität, welche aufgrund von kurzfristigem Gewinnstreben in Deutschland bis 2015 größtenteils aufgegeben wurde. Obwohl die Elektromotoren und Elektromobilität auf Straße und Schiene in Deutschland erfunden wurde.
Jetzt sind die Amerikaner führend bei Elektroautos und die Chinesen bei der Zellfertigung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Einschätzung. Nun wurde aber bei einigen dieser Beispiele der Marktstart zum Teil mehrfach verschoben. Das Ziel ist wohl, die potenziellen Käufer solange hinzuhalten, bis das Produkt endlich erscheint. Ausserdem habe ich den Eindruck, dass mehr und mehr Zeit dem Interface, der Sensorik und Steuerung gewidmet werden und nicht der eigentlichen Lichttechnik. Wie wichtig ist das aber tatsächlich?
 
Die Ankündigungen/Verschiebungen (BUMM/Trelock) wurden hier im Forum schon mehrfach diskutiert. Anbindung Bluetooth z.B. bei Lupine auch. Funktionalität wie Bremslicht bei BUMM/Lupine. Eigentlich will ich doch ein Licht am ganz normalen Fahrrad/Rennrad, das mir immer genug Sicht gibt, niemanden blendet und um das ich mich nicht kümmern muss? Die eindrucksvollen StVZO-Abblendleuchten mit Fernlichtfunktion gibt es aber derzeit nur für Ebikes, dem Hörensagen nach vielleicht bald auch für batterielose Fahrräder (ausser Outbound, aber da habe ich noch so meine Zweifel, ob die so einfach StVZO erfüllen werden).
 
Die Lämpchen sind überwiegend für den Nachrüstmarkt. Und der ist eine Nische. Du siehst ja selber daß die Musik bei den Elektrokleppern spielt. Dort kommt man in die Erstausstattung rein und verkauft Stückzahlen.
Man müßte Mäuschen bei Lupine spielen und die Verkaufszahlen der SL erfahren. Trägt sich die SL finanziell oder ist es nur ein "wir können es auch".
 
Also hier in der Schweiz sieht man relativ viele M99...
das kann aber auch daran liegen, dass die halt eine auffälligere Signatur hat, die aus grösserem Abstand besser zu erkennen ist.
 
Die M99 kann mit Gleichstrom betrieben werden, ist also technisch auch an normalen Fahrrädern einsetzbar.
Dann ist eben ein Akkupack erforderlich und der Anschluß an dieses.
 
Also hier in der Schweiz sieht man relativ viele M99...
das kann aber auch daran liegen, dass die halt eine auffälligere Signatur hat, die aus grösserem Abstand besser zu erkennen ist.
Es wird wohl eher an der höheren Kaufkraft und Bewusstsein für Qualität und Sicherheit liegen.
In Deutschland werden meist Mittelklasse-Lampen statt Highend-Scheinwerfern verbaut.
 
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