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Interbike 2009
Kore entwickelt neuen Bikesattel

In Europa ist es um die US-Komponentenschmiede Kore (www.kore-usa.com) wieder etwas ruhiger geworden – zu Unrecht, wie sie an der Interbike zeigte. Denn das Entwicklerteam um den Mitinhaber Lance Bohlen (einst Rahmenschweisser bei Rocky Mountain und Bikeentwickler bei Specialized) weiss durchaus noch mit neuen Ideen zu gefallen.

Der neuste Streich von Kore nennt sich T-Rail. Damit will Kore nichts weniger, als den Fahrradsattel neu konstruieren. Am Sitzkomfort ändert Kore nicht, dafür an der Befestigung. Anstelle von zwei dicken Drähten ist T-Rail eine einzige Schiene aus Aluminium. Die Vorteile: einfacher zu montieren, da der Sattel einfach von hinten in die dazu passende Stütze geschoben werden kann, ein grosser Verstellbereich von bis zu 55 Millimeter, robuster und leichter.

T-Rail ist eine von Kore patentierte Weiterentwicklung des I-Beams von SDG. Anders als der I-Beam aus Kunststoff, der fest mit der Sattelschale verbunden ist, bleibt die Satteldecke bei der T-Rail Konstruktion flexibel, was den Komfort nicht beeinträchtigt. Zudem hält das Alu-Profil grösseren Belastungen und Klemmkräften Stand und kann einzeln ausgetauscht werden. Tourenfahrer werden es zu schätzen wissen, dass sich das T-Rail Gestell auch mit einigen Satteltaschen kombinieren lässt – eine Möglichkeit, die der I-Beam nicht bot. Gleich geblieben ist aber die Sattelstütze: Wer bereits eine I-Beam Post hat, kann problemlos auf einen T-Rail Sattel von Kore wechseln.

Für das nächste Modelljahr startet Kore mit vier T-Rail Sätteln in je zwei Farbvarianten. Gegenüber den gleichen Modellen mit zwei Satteldrähten sind diese rund 30 bis 50 Gramm leichter. Das Top-Rennmodell «T-Rail Performance» wiegt trotz Polsterung gerade mal 204 Gramm. Der komfortable «T-Rail Big Nose» für All-Mountain und Freeride mit Gel-Polsterung als schwerstes Modell bringt es auf 252 Gramm. Das ganze Tuningpotenzial hat Kore damit noch bei weitem nicht ausgereizt – Ein künftiger Sattel mit Carbon-Schale oder einer Schiene aus Kohlefasermaterial dürfte nochmals deutlich leichter sein. Als US-Preise gibt Kore etwa 70 Dollar pro Sattel an.

Dazu passend gibt es mehrere Sattelstützen aus Aluminium und Carbon mit 0 oder 20 Millimetern Kröpfung. Je nach Modell (und Preis) wiegen diese zwischen 180 und 235 Gramm bei einem Durchmesser von 27.2 Millimetern und einer Länge von 350 Millimetern. Auch ohne spezielles Gewichtstuning sind die Stützen damit schon beachtlich leicht. Andere Längen und Durchmesser bietet Kore übrigens auch an. Da diese schon länger erhältlich sind, gibt auch bereits Euro-Preise. Das Einsteiger-Modell aus 2014-Alu ist bereits ab 30 Euro erhältlich, die Carbonversion kostet rund 75 Euro.

Neben dem T-Rail geht fast unter, dass Kore unterdessen auch eine breite Palette von andern Teilen anbietet – von Lenkern und Vorbauten bis zur Kurbeln und Pedalen. Als Neuheiten zeigte Kore an der diesjährigen Interbike auch Sättel in klassischer Form und sechs fiesen Farben sowie dazu passende Kabelhüllen. Zielgruppe dafür, wer hätte es gedacht, ist der Fixie-Fahrer. Unter dem Neon-Licht kamen die Farben nicht richtig zur Geltung – schade, denn gerade das Giftgrün und das metallische Bronze sind ziemlich ähm.. auffällig – Eine Ahnung, wie die Sättel in echt aussehen, gibt’s auf der Website von Kore: http://www.kore-usa.com/products/saddle_retrobu.html

Neu zeigte Kore auch den Torsion Direct Mount Stem für die Doppelbrückengabeln von Rockshox oder Marzocchi. Bei einer Länge von 50 Millimetern wiegt der hardcore-taugliche Stummel gerade mal 166 Gramm.

Hier findest du alle Berichte zur Interbike 2009

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