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Neues Acros Flatpedal im ersten Test
Satter Grip für Gravel bis Enduro

Acros Flatpedale im Test: Pedale von Acros gibt es schon ewig – das A-Flat mit der markanten Außenkante gibt es seit über zehn Jahren. Mit dem neuen Acros Flatpedal, das schlichtweg Flatpedal heißt, möchten die Komponenten-Spezialisten das Beste aus zwei Welten gebaut haben und schlagen in der Pedalkonstruktion einen neuen Weg ein. Was genau das heißt und wie das Pedal im ersten Test abgeliefert hat, lest ihr hier.

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Acros Flatpedal – Infos und Preise

Acros möchte mit dem neuen Pedal das Beste aus zwei Welten erschaffen haben. Heißt: die Größe des eigenen XL-Pedals mit dem kompakten Bauraum des MD-Pedals, ergänzt durch eine hochwertige Lagerung.

# Große Aufstandsfläche, geringe Bauhöhe, lange Pins - das neue Acros Flatpedal soll allseits festen Stand bieten. Preis: 120 €
Diashow: Neue Acros-Flatpedale im ersten Test!: Satter Stand für Gravel bis Freeride
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Im Detail

Die neuen MTB-Pedale fallen zunächst durch ihre Schlichtheit auf: 24 Pins pro Pedal werden mit einem klassischen Pedaldesign ohne Schnickschnack oder umfangreiche Ausfräsungen kombiniert. Dabei kommt das neue Modell mit 12 mm Höhe standesgemäß flach daher – im Vergleich zu den bisherigen Acros-Pedalen, die mit 18 und 19 mm ganz schön voluminös sind, wurde das neue Modell ordentlich tiefergelegt. Die Standfläche beträgt 106 x 105 mm. Das Logo ist dezent auf das Pedal gelasert. Apropos Logo, und das ist definitiv besonders: Im hauseigenen Acros-Konfigurator lässt sich der Text auf dem Pedal komplett personalisieren.

# Flach ist immer gut - mit 12 mm Höhe ist das Acros Flatpedal ziemlich platt.
# Neben der schwarz-eloxierten Variante …
# … gibt es auch ein Modell in silber.

Mit 395 g pro Paar gehören die Pedale zur leichteren Fraktion – im Vergleich zum Vorgänger wurden über 40 Gramm abgespeckt. Eine Besonderheit sind die unterschiedlich langen Pins, die statt mit 6 mm beim Vorgänger nun entweder in 10 mm oder 12 mm Länge verfügbar sind und per 2 mm Innensechskantschlüssel direkt ins Pedal geschraubt werden. Bisher erfolgte dies von unten durchs Pedal. Dadurch, dass zusätzlich sechs Pins pro Länge als Ersatz mitgeliefert werden, kann man Grip und Länge der Pins nach persönlichem Sohlengeschmack gestalten. Zu beachten ist, dass die Pins im Gegensatz zum Vorgänger nur von einer Seite eingeschraubt sind und bei hartem Steinkontakt im ungünstigsten Fall nur noch mit einer Zange – oder gar nicht entfernt werden können.

# Die Pins kommen in 10 und 12 mm Länge und können je nach Gusto positioniert werden - die Standard-Konfiguration bietet durch den Einsatz der kürzeren Pins im mittleren Bereich eine leicht konkave Position für den Schuh.

Acros wären nicht Acros, wenn sie nicht auch besonderen Wert auf die Lagerung legen würden. So sind im Inneren des Pedals gleich zwei Edelstahlkugellager sowie ein Gleitlager mit doppelter Abdichtung und zwei Dichtungen verbaut. Das Ganze soll so servicefreundlich wie möglich sein: Denn die Platte, welche die Achse am Pedal hält, lässt sich nicht nur mit zwei kleinen Schrauben lösen, sondern ist auch dazu da, die Achse möglichst leicht aus dem Pedal zu schrauben.

# Mithilfe zweier Schrauben und der "locking-plate" lässt sich die Achse für Service-Aktionen in Windeseile entfernen.

So hat man in einer halben Minute das komplette Pedal zerlegt und kann Ersatzteile aus dem optional erhältlichen Service Kit einbauen. Die Pedale kosten 120 € inklusive zwölf Ersatzpins und sind ab sofort in den Farben Schwarz und Silber erhältlich.

Auf dem Trail

24 Pins? Seit dem Look Flatpedal (Look Trail Roc-Test) hatten wir kein Pedalpaar mehr mit so vielen Stiften im Pedalkörper. Ob das Überangebot an Pins zwingend notwendig ist? Wir würden eher nein sagen, wirklich stören tut es beim Fahren allerdings nicht. Die Madenschrauben verzahnen sich ordentlich mit dem Schuh und bietet auch im Nassen sehr, sehr viel Grip. Auch der Q-Faktor passt für mich mit großen 46er-Füßen sehr gut. Acros bewirbt das Pedal auch mit dem Einsatz im Gravel Bike-Bereich – was ich als Gravel-Flatpedal-Fahrer umgehend ausprobiert habe. Auch im Dauerpedaliermodus auf Gravel und Straße bietet das Pedal keinen Anlass zu meckern; trotz der griffigen Pins lassen sich die meisten Schuhe (Five Ten nehmen wir davon aus) immer kontrolliert ab- oder umsetzen.

# Die langen Pins sorgen für eine gute Verzahnung und viel Grip.

Mit dem Verzicht auf umständliche Ausfräsungen sorgt Acros dafür, dass auch bei matschigen Bedingungen kaum etwas am Pedal hängen bleibt. Allzu ruppige Bedingungen wie harte Felstrails oder wilde Bikepark-Abfahrten konnten wir mit den Pedalen im kurzen Testraum nicht erleben – auf den Hometrails macht das Acros Flatpedal allerdings eine einwandfreie Figur. Die flache Bauform hält den Schuh schön nah und kontrolliert auf Achshöhe – die übrigens trotz des geringen Platzangebots für die Lagerung ohne fette Ausbuchtung auf Achshöhe auskommt. So steht man sauber auf den Pins statt auf der Achse. Das gefällt!

# Auch im diesigen Herbstwald in eher feuchten Bedingungen liefert das Pedal eine hohe Standfestigkeit.

Fazit – Acros Flatpedal

Update gelungen: Mit dem neuen Flatpedal hat Acros ein schlichtes, solides Pedal mit richtig viel Grip konstruiert. Zusätzlich sorgt die neue Version für ein gutes Sohlengefühl, bringt 12 Ersatzpins in zwei Größen mit und lässt sich im Fall der Fälle leicht servicen. Ein spannendes Feature ist die Möglichkeit, den Text auf dem Pedal im Konfigurator personalisieren zu können.

Wie gefällt euch das neue Pedal?


Testablauf

Die Acros-Pedale wurden uns kurz vor Veröffentlichungszeitraum zugeschickt, sodass wir bislang erst einige Fahrten im Trail- und Gravel-Einsatz unternehmen konnten. Wie es mit der Dauerhaltbarkeit bestellt ist, konnten wir nicht beurteilen.

Hier haben wir die Acros Flatpedale getestet

Tester-Profil: Johannes Herden
Körpergröße 193 cm
Schrittlänge 98 cm
Oberkörperlänge 61 cm
Armlänge 59 cm
Gewicht 97 kg
Egal ob mit dem Enduro auf den Hometrails, dem Dirtrad im Skatepark oder auf dem Rennrad in der Langdistanz: Hannes ist in fast allen Bike-Kategorien zu Hause. Am liebsten aber geht’s für ihn bergab durch den Wald!
Fahrstil
verspielt und sauber
Ich fahre hauptsächlich
Enduro, Trails, Pumptrack/Park/Street
Vorlieben beim Fahrwerk
Progressiv, nicht zu soft, schnelle Zugstufe
Vorlieben bei der Geometrie
Eher kürzerer Hinterbau, Lenkwinkel nicht extrem flach, die Front darf gern etwas höher

Fotos: Acros, Johannes Herden
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