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„How to Make a Mountain Bike Film“ – exzellentes Beispiel-Video von Tom Malecha

Tom Malecha zum Zweiten – und besonders für die Filmer unter euch interessant: Nachdem wir vergangene Woche über den ersten Teil seiner neuen Webserie informiert hatten, hat der Wahlschweizer ein wahrhaft erhebendes Video zum Thema „Wie erstelle ich einen guten Mountainbike-Film“ bei uns im Videobereich hochgeladen.

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Selbst ehemals in Vollzeit in einer Werbeagentur tätig, verdient Tom Malecha mittlerweile die Hälfte seines Einkommens mit seinen Filmen – dass er weiss, was er tut, hat er mit seinen zahlreichen Clips bereits bewiesen.

Mit Film-Workshops gibt er sein Wissen nun mittlerweile an interessierte Hobbyfilmer weiter – daneben hat er nun ein Video veröffentlicht, dass die Grundpfeiler eines gelungenen Bikevideos aufzeigt. Das allerdings ohne viel platte Theorie, sondern direkt im praktischen Beispiel eingebaut. Wie immer haben wir Tom auch dazu einige Fragen gestellt.

Vorher aber – Film ab!

How to Make a Mountain Bike Film von teecee – mehr Mountainbike-Videos

MTB-News.de: Was ist das Wichtigste, was du über das Filmemachen gelernt hast?

Tom Malecha: Das Wichtigste ist: Es kommt auf die Idee an. Jede Minute, die man in Story und Idee investiert, rentiert sich. Es ist heutzutage fast unmöglich, durch technische Aspekte aus der Masse der Online-Videos hervorzustechen. Aber wenn du eine gute Geschichte erzählst, kannst du dich abheben. Das ist vermutlich der grösste Unterschied zwischen Amateuren und Pros: Die Pros überlegen sich vor dem Drehen, was sie filmen möchten, und gehen dann zielgerichtet an die Arbeit.

Aber Filmen ist doch auch Handwerk?

Es gibt Dutzende Faustregeln. Die 180-Grad-Regel zum Beispiel. Oder das zwei Einstellungen, damit man zwischen ihnen gut schneiden kann, sich mindestens um ein Drittel unterscheiden sollten. Aber letzten Endes gilt, das alles erlaubt ist, solange es der Story dient. Das merkt man, wenn man mit Film-Profis aus anderen Bereichen zusammenarbeitet, also Leute, die sonst vor allem Kino oder TV machen. Die sprechen nicht davon, wie sie eine Szene „filmen“ wollen, sondern davon, wie sie diese „erzählen“ wollen.

Wie hat sich dein Equipment vom Anfang bis heute verändert?

Angefangen hat es bei mir mit der Gopro 1. Es hat aber nicht lange gedauert, bis mich der Film-Virus gepackt hat und ich mit einer einfachen Spiegelreflex-Kamera aufgerüstet habe. Heute nutze ich immer noch recht günstige und kompakte Kameras, in dieser Saison voraussichtlich eine Blackmagic Pocket Cinema Kamera und eine Panasonic GH4. Drumherum habe ich mittlerweile aber einen ganzen Schrank voll Zubehör. Vieles habe ich leider zweimal gekauft, weil ich zu geizig war, beziehungsweise weil ich später eine kompaktere Alternative entdeckt habe.

Wann greifst du auf Cable Cams/Quadcopter zurück und wann nutzt du ein Minimal-Equipment?

Wenn es die Geschichte einer alpinen Tour ist, wie zum Beispiel bei meinem «Film Haute Route», wähle ich mein Equipment so, dass ich es auch über alle Höhenmeter hinweg im Rucksack tragen kann. In dem Fall ist mir Authentizität einfach wichtiger als stylishe Kamerabewegungen. Aber wenn die Geschichte es erlaubt, mit einem Shuttle mehr Equipment auf den Berg zu bringen, dann kommt auch der Kopter oder der lange Slider zum Einsatz.

Wann hast du gemerkt, dass aus dem Hobby-Filmen „mehr“ werden könnte?

Ein Schlüsselerlebnis war sicherlich, als das Banff Mountain Film Festival gefragt hat, ob sie zwei meiner Filme zeigen können. Das war nach meiner ersten Bike-Saison mit Kamera. Knapp ein Jahr später kamen die ersten Anfragen, ob ich mir vorstellen könnte, einen Film auch als Auftrag zu produzieren. Zu der Zeit habe ich als Texter in einer Werbeagentur gearbeitet. Ich bin dann zu meinem Chef gegangen, hab ihm von meinem Film-Hobby erzählt und gefragt, ob ich mein Arbeitspensum über den Sommer reduzieren könnte. Er hat sich ein paar meiner Filme angesehen und dann vorgeschlagen, ob ich nicht Interesse, in der Agentur eine Video-Unit aufzubauen. Und seitdem bin ich sozusagen hauptberuflicher Filmemacher, zu 50% Bike-Filmer und zu 50% in der Agentur.

Danke für das Interview!

Ihr habt Lust auf die Art und Weise des Filmemaches, wie es Tom Malecha macht, bekommen? Hier gibt es Infos zu seinem Workshop Ende Juli im Wallis: www.filme-von-draussen.ch/workshop

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