Was passiert wenn Scheiben-Bremsbeläge komplett abgefahren sind?

Die Beläge gehen zwar von der Scheibe weg, aber nicht in Ausgangsposition im eigentlichen Sinne. Sie bzw. die Nehmerkolben werden ja nicht vollständig wieder zurück in den Sattel gezogen. Die Beläge lösen sich lediglich minimal von der Scheibe, um ein Dauerschleifen zu verhindern. Das nennt man Lüftspiel. Und das wird, wie du richtig schreibst, durch die Dichtungen bewerkstelligt. Beim Fahrrad kann man das deutlicher sehen (Lichstspalt zwischen Scheibe und Belag) als am Auto. Im Kfz Bereich ist dieses Lüftspiel geringer und i.d.R. mit dem bloßen Auge kaum zu sehen. Es führt zu einem früheren Ansprechen der Bremse.


Nachtrag: Hab hier mal nen Link. Dort steht es besser beschrieben, als ich mich auszudrücken vermag. LINK
 
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Wenn man die Bremsbeläge frisch getauscht hat, besteht sogar die Möglichkeit,
dass sie an der Bremsscheibe ein wenig schleifen.

Das sollte aber eigentlich nicht so sein, wobei ich das aus der Praxis auch kenne und meist ignoriere.
Fachlich korrekt eingebaut müssten die Beläge aber diesen Lichtspalt aufweisen.
Wenn es nicht so ist, ist die Ursache oftmals ein nicht vollständig zurückgedrückter Nehmerkolben. Dies kann entweder Flüchtigkeit gewesen sein, oder der Kolben ist schwergängig (klemmt). Auch eine defekte Dichtung oder ein Grad im Kolben könne ursächlich sein. Oder ist womöglich schlicht zuviel Bremsflüssigkeit im System?

Es kann aber auch an den Belägen oder der Scheibe liegen, wenn ein Nachrüster z.B. einen etwas dickeren Belag, eine dickere Trägerplatte, oder stärkere Scheibe geliefert hat als der Hersteller.
 
Was eine geile Sache ist, wie ich finde. Weil mir diese fummelige Feder beim Einbau tierisch auf die Nerven geht.
Gewichtsoptimierte Beläge mit Aluträgerplatte funzen dann natürlich nicht mehr. Aber wer sowas fährt hat wohl auch andere Sorgen.
 
hmm was über verkeilte Beläge habe ich noch nie gelesen. Vielleicht ist das Problem dann weil die Kolben zu weit ausgefahren sind und evtl. durch Rost am Kolben die Rückstellung durch die Dichtung schlechter geht oder der Kolben allgemein verkantet.
 
hmm was über verkeilte Beläge habe ich noch nie gelesen. Vielleicht ist das Problem dann weil die Kolben zu weit ausgefahren sind und evtl. durch Rost am Kolben die Rückstellung durch die Dichtung schlechter geht oder der Kolben allgemein verkantet.
Rost fällt aus weil Kunststoffkolben. Das mit dem Verkanten der Kolben wäre hingegen möglich. Immerhin war die Bremse extrem runter. Wie gesagt Feder durchgeschliffen und Belag war dünn wie ne Briefmarke.
 
Die Beläge gehen zwar von der Scheibe weg, aber nicht in Ausgangsposition im eigentlichen Sinne. Sie bzw. die Nehmerkolben werden ja nicht vollständig wieder zurück in den Sattel gezogen. Die Beläge lösen sich lediglich minimal von der Scheibe, um ein Dauerschleifen zu verhindern. Das nennt man Lüftspiel. Und das wird, wie du richtig schreibst, durch die Dichtungen bewerkstelligt. Beim Fahrrad kann man das deutlicher sehen (Lichstspalt zwischen Scheibe und Belag) als am Auto. Im Kfz Bereich ist dieses Lüftspiel geringer und i.d.R. mit dem bloßen Auge kaum zu sehen. Es führt zu einem früheren Ansprechen der Bremse.


Nachtrag: Hab hier mal nen Link. Dort steht es besser beschrieben, als ich mich auszudrücken vermag. LINK

Ja dann sind wir uns ja einig.

Ne Idee wegen Verkanten:

Ein starker Bremsvorgang führt bei ner Zweikolbenbremse dazu, dass die Beläge im Einlaufbereich der Scheibe quasi zur Scheibe hin gezogen werden und so ungleich anliegen (wird gern als Argument für Vierkolbenbremsen mit ungleich großen Kolben genommen). Wenn jetzt der Belag schon ziemlich runter ist ist der Kolben schon weit draußen und hat weniger Führung und verdreht sich mit dem Belag. Spätestens wenn die Halteplatte vom Belag in den Aussparungen der Scheibe einrastet ist Feierabend.
 
Wenn es nicht so ist, ist die Ursache oftmals ein nicht vollständig zurückgedrückter Nehmerkolben. Dies kann entweder Flüchtigkeit gewesen sein, oder der Kolben ist schwergängig (klemmt). Auch eine defekte Dichtung oder ein Grad im Kolben könne ursächlich sein. Oder ist womöglich schlicht zuviel Bremsflüssigkeit im System?

Keines davon. Es war alles korrekt und professionell umgesetzt.

Es kann aber auch an den Belägen oder der Scheibe liegen, wenn ein Nachrüster z.B. einen etwas dickeren Belag, eine dickere Trägerplatte, …

Schon eher.
 
Wenn schon Klugscheißen, dann aber auch den Luftwiderstand mit beachten. Der ist hier keine vernachlässigbar kleine Größe mehr. Die Länge des Wärmeeintrages hat davon unabhängig aber dennoch folgen (Oberflächenwärme, Gleichmäßigkeit...).
Der Luftwiderstand hängt von der Geschwindigkeit ab. Den Zusammenhang zur Bremsleitung findest du hier. In meinem Beitrag geht es darum, dass sich die Bremse nicht irgendwie erhitzen kann, ohne dass sie dabei die entsprechende (Brems)Energie umgesetzt hat. Ob gleichmäßig oder ungleichmäßig, Länge oder Breite des Wärmeeintrags ist dabei völlig schnuppe. Und ja, ich habe keine Hemmungen klug zu scheißen, wenn ich ausgemachten Unfug lese. Es gibt genügend Foristen, die wirkliche Infos zu schätzen wissen.
 
Der Luftwiderstand hängt von der Geschwindigkeit ab. Den Zusammenhang zur Bremsleitung findest du hier.
Richtig. Hab ich anderes behauptet?
Vorab hast du aber geschrieben, dass es gleich wäre, ob du bei gleichbleibendem Gefälle dauerhaft bremst um die Geschwindigkeit gleich bleibend zu halten, oder ob du von der höheren Geschwindigkeit mit max. Verzögerung eben diese Geschwindigkeit erreichst. Das stimmt eben nicht, bzw. nur im luftleeren Raum.
Ja, ich kann mit Energieerhaltungssätzen durchaus umgehen.

Ich lass es dabei. Hilft dem Threadstarter nicht weiter
 
Vorab hast du aber geschrieben, dass es gleich wäre, ob du bei gleichbleibendem Gefälle dauerhaft bremst um die Geschwindigkeit gleich bleibend zu halten, oder ob du von der höheren Geschwindigkeit mit max. Verzögerung eben diese Geschwindigkeit erreichst.
Nein, ich schrieb:

Bei einer konstanten Bergabfahrt um die Höhendifferenz h ist es am einfachsten zu sehen. ...

 
und wo hebst du damit die Regel auf dass es besser ist kürzer und stärker zu bremsen als permanent schleifend?

Lassen wir das an dieser Stelle. Ist ja schon jetzt mehr Spam als notwendig. Du darfst mir aber natürlich gern per PN antworten.
 
...immer wieder: das bremsenforum is das geilste!!!
(so ein belagsatz kostet<€20! - aber vlt fangt noch einer an reifenprofil "nachzuschneiden", wenns abgefahren is?)
 
weil wir grad bei den spar-tipps sind, hier ein bremsenbezogener:
ich verwende altes frittieröl v. mcdo als bremsflüssigkeit (geht natürlich nur bei öl-bremsen! deswegen sind die dot-bremsen auch so schai55e!)-am besten das von den chili-burgern, dann beissen sie besonders gut!
 
Zur Eingangsfrage meine Erfahrung:
Letztes Jahr bei einem äußerst schlammigen Rennen fielen bei mehreren Fahrern die Bremsen ganz oder teilweise aus, weil die Beläge runter waren. Meine X0-Beläge waren auch betroffen, hinten war die Klammer zur Hälfte zusammen geschliffen, vorne war überhaupt nichts mehr da, die Federn der Klammer waren zu einem Knäuel zusammengewickelt.
Nur: Ich hatte Alu-Trägerplatten und konnte noch einigermaßen bremsen. Die anderen mit Trägermaterial aus Stahl mussten bergab schieben oder haben das Rennen einfach beendet.
 
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