Was passiert wenn Scheiben-Bremsbeläge komplett abgefahren sind?

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Hallo zusammen,

Scheibenbremsbeläge sind ja nicht ganz billig. Deshalb will ich nicht unnötig Beläge tauschen, die vielleicht noch ein paar 100 km durchhalten. Bisher habe ich die Beläge aber noch nie komplett abgefahren. Was passiert dann eigentlich? Hört man das am Bremsgeräusch? Geht die Scheibe kaputt? Lässt die Bremswirkung nach? Die Frage bezieht sich auf eine Magura MT-4 mit organischen Belägen.
 
Magura-Bremsen haben ja einen kleinen Magnet in den Kolben statt der üblichen Feder, um die Beläge am Klappern zu hindern. Das hat den Vorteil, dass dir ca. 0,4 mm mehr Belagsmaterial zu Verfügung steht, weil keine Gefahr besteht, dass die Feder in die Löcher der Scheibe gezogen werden kann. Dennoch würde ich sicherheitshalber die Beläge spätestens dann wechseln, wenn nur noch o,5 mm drauf sind. Denn diese 0,5 mm können bei einer Tour ganz schnell weggeraspelt sein, wenn es unterwegs zu regnen anfängt. Wenn die Stahlträgerplatte auf der Stahl-Scheibe bremst, hast du erstens kaum mehr Bremskraft und zweitens machst du die teure Scheibe im Nu kaputt.
 
Ich habe die Beläge bei meinen Magurabremsen auch schon mal bis auf den Belagträger runtergefahren.
Passiert ist nichts. Ich kontrolliere aber auch regelmäßig die Bremsen.
Eine Bekannte hat sich dabei bei einer Avid Bremse allerdings die Bremse und die Scheiben ruiniert.
Bei meiner Code 5 höre ich am leisen klimpern der Belaghaltefeder das es Zeit ist die Beläge zu wechseln, auch ist dann der Druckpunkt nicht mehr so fest.
Für meine Tagestouren nehme ich gebrauchte Bremsbeläge mit, die kurz vor der Verschleißgrenze sind, das reicht bei Problemen um die Runde zu beenden.
Für den Urlaub und anspruchsvollere Touren sind (mehrere) Sätze neuer Beläge zu empfehlen.
In jedem Fall ist es besser die Beläge nicht ganz runter zu fahren. Mein vorsichtiger Tipp -> ausprobieren wie weit.
 
Hallo zusammen,

Scheibenbremsbeläge sind ja nicht ganz billig. Deshalb will ich nicht unnötig Beläge tauschen, die vielleicht noch ein paar 100 km durchhalten. Bisher habe ich die Beläge aber noch nie komplett abgefahren. Was passiert dann eigentlich? Hört man das am Bremsgeräusch? Geht die Scheibe kaputt? Lässt die Bremswirkung nach? Die Frage bezieht sich auf eine Magura MT-4 mit organischen Belägen.
Preislich tun sich Beläge für Scheibenbremsen gegenüber Belägen für Felgenbremsen rein gar nichts. Zwischen 10 - 15 € geht es los. Ein vernünftiger Belag für eine V-Brake kostet etwa gleich viel. Verglichen mit Kfz Belägen, deren Fertigungsaufwand gleichhoch und Materialaufwand deutlich höher liegt sind Bikebeläge natürlich unverschämt teuer. Aber was ist im Radsport nicht überteuert???

Deine Beläge "unnötig" tauschen vermeidest du am Beste wie folgt:
1. Regelmäßige Sichtkontrolle vor der Tour. Je nach geplanter Streckenlänge kannst du dann abschätzen, ob die Beläge noch reichen werden.
2. Ersatzbeläge stets in der Satteltasche. So kannst du die Beläge bis zum Minimum ausreizen und tauscht notfalls unterwges. Dauert schließlich nur ein paar Minuten.

Allerdings solltest du das mit dem Ausreizen der Beläge auch nicht übertreiben. Sofern du den Belag tatsächlich bis zur Trägerplatte runtergefahren hast, reibt Stahl auf Stahl. Das führt zu folgenden Problemen:
1. Verminderrung des Reibewertes. Sprich (u.U. schlagartig) schlechtere Bremsleistung.
2. Überhitzung der Scheibe möglich. Ggf. verformt sich die Scheibe dauerhaft.
3. Überhitzung der Bremssättel möglich. Blasenbildung in der Bremsflüssigkeit. Kann zum Totalausfall der Anlage
führen.
4. Je nach Bremsenart ( die mit Spreizfeder) kann die Feder weggeschliffen werden. Die Bremse ist dann zu und du kommst kaum von der Stelle.






.
 
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Ab Punkt 2 isses Mist. Wo kein Reibwert, da keine Wärme...
Beim Putzen ab und zu in die Bremsen schauen, schützt vor Überraschungen. Ich hab noch nie Ersatzbeläge mitgehabt, geschweige denn benötigt.
 
@ CC
Klar, wer regelmäßig schaut UND ggf. vorher wechselt, der braucht vllt. keine Beläge mitnehmen. Der TE will ja aber seine Beläge möglichst lange nutzen, also auch mit recht abgenutzten Belägen noch losfahren. Wie Trickstuff richtig schrieb, spielt das Wetter eine entscheidende Rolle beim Verschleiß. Und das ist manchmal unberechenbar. Bei Regen/Schlamm wird ein Belag, der noch für 100 Km gut war schnell nur noch für 40 Km brauchbar. Wen stören die paar Gramm in der Satteltasche?

Womöglich hab ich mich im Bezug auf Wärme missverständlich ausgedrückt?
Die Scheibe überhitzt nicht, wegen des Reibeswertes, der sinkt logischerweise. Sie kann aber überhitzen, wenn aufgrund der verminderten Bremsleistung die Bremse entsprechend länger betätigt werden muss. Wenn du mit ,sagen wir 70 Km/h, eine lange Abfahrt runternagelst und Stahl auf Stahl schleift, wirst du die Geschw. kaum verringern können. Dementsprechend hart und lange greifst du in die Bremshebel. Diese Schleifbremsung kann zu Überhitzung führen. Die Folgen, Blasenbildung in der Flüssigkeit, ausgeglühte Scheibe, Scheibenverformung, dürften bekannt sein.

@Mr. Tr!ckstuff
Was hast du an Punkt 1-3 auszusetzen? Eine Argumentation wäre sinvoller als eine reine Behauptung.
Punkt 4 hab ich selber erleben müssen.
Die Kolben wandern beim Bremsen, so wie generell erwünscht, aus dem Sattel. Sie liegen unter Druck an der Scheibe an. Aufgrund der konischen Bauform der Kolben verbleiben diese beim Lösen der Bremse drucklos in ihrer Position an der Scheibe und aus dem Ausgleichsbehälter fließt Bremsflüssigkeit nach. (Wer schonmal Beläge gewechselt hat, wird bestätigen können, dass die Kolben nachgewandert sind.) Die Spreizfeder übt Druck auf die Trägerplatte des Bremsbelags und somit gegen die Bremskolben aus. Soweit das grobe Funktionsprinzip!

Im Neuszustand steht der Belag in der Bauhöhe deutlich über die Feder. Verschleißt der Belag, lliegen Feder und Belag irgendwann plan und die Feder wird mit dem Belag zusammen verschlissen. Irgendwan ist die Feder derart dünn geschliffen, dass sie bricht.
Fehlt nun diese Spreizfeder, neigen die Beläge, die einen minimalen Abstand zur Scheibe haben, zum Verkeilen gegen die Scheibe. In der Praxis ist es dann oft so, dass die Feder durchgeschliffen ist, aber ja noch ein fitzeliger Hauch von Belag auf den Trägerplatten vorhanden ist. Da verkeilt sich dann nicht nur Stahl auf Stahl, sondern eben Belagsrest gegen Stahlscheibe. Das hat bei mir wunderbar gebremst. Nur eben dauerhaft! Das LR, schwungvoll mit der Hand angedreht, schaffte keine viertel Umdrehung.
 
... Die Spreizfeder übt Druck auf die Trägerplatte des Bremsbelags und somit gegen die Bremskolben aus. Soweit das grobe Funktionsprinzip! ...
Falsch! Für die Rückstellung der Bremskolben sorgt der Dichtring der Bremskolben.
Bau mal die Feder und die Beläge aus und staune wie sich die Bremskolben raus- und wieder ein Stück reinbewegen, aber nicht zu weit rausdrücken. ;)
Edit Nachtrag
WAS passieren KANN, ist das sich die Bremsbeläge zwischen Bremsattel und Bremsscheibe verkeilen, wenn die Beläge verschlissen sind!
Bei den Bremsen ist der Spalt im Bremssattel zu / sehr groß! Da hält keine Feder den Belagträger mehr der rutscht dann raus.
Wahrscheinlich meint TonyTornado dieses "Horror" Szenario.
Bevor man also Experimente mit den Belägen macht sollte man sich seine Bremse GENAU ansehen!
 
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Treffen sich ein Pfennigfuchser und ein Pseudotechniker im Forum und versuchen über sicherheitsrelevante Teile zu diskutieren....
tztztz
 
@Mr. Tr!ckstuff
Was hast du an Punkt 1-3 auszusetzen? Eine Argumentation wäre sinvoller als eine reine Behauptung.
Punkt 4 hab ich selber erleben müssen.
Die Kolben wandern beim Bremsen, so wie generell erwünscht, aus dem Sattel. Sie liegen unter Druck an der Scheibe an. Aufgrund der konischen Bauform der Kolben verbleiben diese beim Lösen der Bremse drucklos in ihrer Position an der Scheibe und aus dem Ausgleichsbehälter fließt Bremsflüssigkeit nach. (Wer schonmal Beläge gewechselt hat, wird bestätigen können, dass die Kolben nachgewandert sind.) Die Spreizfeder übt Druck auf die Trägerplatte des Bremsbelags und somit gegen die Bremskolben aus. Soweit das grobe Funktionsprinzip!

Da kriegt man ja Kopfschmerzen! Schon mal nen Bremskolben mit dem Finger zurück gedrückt? Das ist ein Widerstand, den keine Belagfeder dieser Welt überwindet...diese Feder ist nur dazu da, dass die Beläge nicht einfach in der Bremse rum schlackern! Schau dir mal Automobil oder Motorrad Bremsen an, da wirst du lang nach einer solche Feder wie beim MTB suchen.

@ Threaderöffner: Vielleicht ist Radsport nicht das richtige für dich. Kauf dir ein Schachbrett oder ähnliches Brettspiel, das hält wirklich ewig! Kann man zur Not auch selbst basteln, aus Pappe, Edding und Steinchen!
 
Die Scheibe überhitzt nicht, wegen des Reibeswertes, der sinkt logischerweise. Sie kann aber überhitzen, wenn aufgrund der verminderten Bremsleistung die Bremse entsprechend länger betätigt werden muss. Wenn du mit ,sagen wir 70 Km/h, eine lange Abfahrt runternagelst und Stahl auf Stahl schleift, wirst du die Geschw. kaum verringern können. Dementsprechend hart und lange greifst du in die Bremshebel. Diese Schleifbremsung kann zu Überhitzung führen.
Leider wird diese irrige Sichtweise immer wieder im Forum verbreitet. Wenn eine Bremse bremst, wird kinetische Energie in Wärme umgewandelt. Bei einer konstanten Bergabfahrt um die Höhendifferenz h ist es am einfachsten zu sehen. Das Bike wird nicht schneller, aber die konstante Gleitreibung F wird auf dem Weg s als Arbeit W =mgh = sF (die hier nicht zur Erhöhung der kinetischen Energie führt) in Wärme umgewandelt. Wird der Reibkoeffizient µ kleiner, muss eine größere Normalkraft (Kraft am Hebel x Übersetzung -> Normalkraft am Belag ) für die gleiche Reibkraft aufgewendet werden (wie du richtig schreibst). Bei gleicher Reibkraft wird die gleiche Arbeit in Wärme umgesetzt. Die Bremse zeigt also die gleiche Bremsleistung nur bei entsprechend größerer Handkraft. Oder ganz einfach: Bremsarbeit = Wärme
 
Lauter Experten hier. Ich bin raus.
Eigentlich hat Mr.Trickstuff in der ersten Antwort schon alles gesagt...
 
Theorie ist, wenn alle wissen wie es geht, aber es klappt nicht.
Praxis ist, wenn eine Sache funktioniert, aber keiner weis warum.

Und wenn dann Theorie und Praxis harmonisch vereinigt sind funktioniert nichts und keiner weis warum:dope:
 
Leider wird diese irrige Sichtweise immer wieder im Forum verbreitet. Wenn eine Bremse bremst, wird kinetische Energie in Wärme umgewandelt. Bei einer konstanten Bergabfahrt um die Höhendifferenz h ist es am einfachsten zu sehen. Das Bike wird nicht schneller, aber die konstante Gleitreibung F wird auf dem Weg s als Arbeit W =mgh = sF (die hier nicht zur Erhöhung der kinetischen Energie führt) in Wärme umgewandelt. Wird der Reibkoeffizient µ kleiner, muss eine größere Normalkraft (Kraft am Hebel x Übersetzung -> Normalkraft am Belag ) für die gleiche Reibkraft aufgewendet werden (wie du richtig schreibst). Bei gleicher Reibkraft wird die gleiche Arbeit in Wärme umgesetzt. Die Bremse zeigt also die gleiche Bremsleistung nur bei entsprechend größerer Handkraft. Oder ganz einfach: Bremsarbeit = Wärme

Wenn schon Klugscheißen, dann aber auch den Luftwiderstand mit beachten. Der ist hier keine vernachlässigbar kleine Größe mehr. Die Länge des Wärmeeintrages hat davon unabhängig aber dennoch folgen (Oberflächenwärme, Gleichmäßigkeit...).
 
Um zurück zum Thema zu kommen, wenn die Beläge runter sind, lässt die Bremswirkung nach, die Bremse arbeitet nicht mehr wie gewohnt.
Die eventuellen Folgeschäden an Scheibe, Fahrer oder Bremse lasse ich nun mal außenvor.
Um die maximale Lebensdauer des Belages auszureizen ist es zu empfehlen eine möglichst große Scheibe mit Sinterbelägen zu verbauen.
Inwiefern Ice Tech hilft, steht jetzt mal außen vor.
Wichtig ist auch zu beachten das die Scheibe ebenfalls eine Mindestdicke hat, nicht nur der Belag.

Und ja, man kann die Bremse bis zum bitteren Ende fahren, selbst schon gesehen wie ein E-Biker die Belagplatte weggebremst hat und den eigentlichen Nehmerkolben so weit heruntergebremst hat, dass die Bremsflüssigkeit ausgetreten ist.
Ist aber eher ein Einzelfall ;)
 
Falsch! Für die Rückstellung der Bremskolben sorgt der Dichtring der Bremskolben.
Bau mal die Feder und die Beläge aus und staune wie sich die Bremskolben raus- und wieder ein Stück reinbewegen, aber nicht zu weit rausdrücken.
Ich habe auch nicht behauptet, die Feder würde die Kolben zurückdrücken. Dafür wäre sie 1. viel zu schwach und 2. wäre das auch wenig sinnvoll, da es ja durchaus erwünscht ist, dass die Kolben bei Belagsabnutzung nachwandern.
Die Feder drückt die Beläge gegen die Kolben um sie sauber am Kolben anliegen zu lassen.
Ansonsten scheinst aber wenigstens du mich verstanden zu haben.
Die Gangbarkeit der Kolben überprüfe ich übrigens bei jedem Belagswechsel. Bevor ich die Kolben für die neuen Beläge zurückdrücke, lasse ich sie immer noch bei ausgebauten Belägen eZwecks Reinigung und ggf. notwendiger Mobilisierung in Stückchen rauswandern.
 
Da kriegt man ja Kopfschmerzen! Schon mal nen Bremskolben mit dem Finger zurück gedrückt? Das ist ein Widerstand, den keine Belagfeder dieser Welt überwindet...diese Feder ist nur dazu da, dass die Beläge nicht einfach in der Bremse rum schlackern! Schau dir mal Automobil oder Motorrad Bremsen an, da wirst du lang nach einer solche Feder wie beim MTB suchen.
Völlig richtig. Mehr hat diese Feder nicht zu tun. Nur das die Beläge nicht einfach nur schlackern würden, sondern zum Verkeilen neigen. Dies hätte im Besten Fall wohl nur ein Quietschen, im schlimmsten Fall aber die selbst erlebten Folgen.
Falsch ist hingegen, dass die Feder beim PKW oder Moped nicht vorhanden wäre. Sie hat lediglich eine andere Form und sitzt i.d.R. nicht als eine Feder zwischen den Belägen. Meist hat jeder Belag seine eigene Feder. Manche Beläge werden auch durch auf der Rückseite angebrachte Klemmfedern gehalten, die in den Bremskolben geklemmt werden.
 
Um zurück zum Thema zu kommen, wenn die Beläge runter sind, lässt die Bremswirkung nach, die Bremse arbeitet nicht mehr wie gewohnt.
Die eventuellen Folgeschäden an Scheibe, Fahrer oder Bremse lasse ich nun mal außenvor.
Um die maximale Lebensdauer des Belages auszureizen ist es zu empfehlen eine möglichst große Scheibe mit Sinterbelägen zu verbauen.
Inwiefern Ice Tech hilft, steht jetzt mal außen vor.
Wichtig ist auch zu beachten das die Scheibe ebenfalls eine Mindestdicke hat, nicht nur der Belag.

Und ja, man kann die Bremse bis zum bitteren Ende fahren, selbst schon gesehen wie ein E-Biker die Belagplatte weggebremst hat und den eigentlichen Nehmerkolben so weit heruntergebremst hat, dass die Bremsflüssigkeit ausgetreten ist.
Ist aber eher ein Einzelfall ;)
Gesinterte Beläge halten deutlich länger. Das dürfte unstrittig sein. Allerdings sollte der TE auch darüber informiet werden, dass dann natürlich die Scheibe etwas weniger lange hält und der Unterschied in der Bremsleistung zwischen sinter und organischen Belägen schon spürbar ist.
Warum lässt du deine Meinung bezüglich Folgeschäden außen vor? Genau danach hatte der TE doch gefragt.
Der Hinweis auf die Mindestdicke der Scheibe ist allerdings Gold wert.

Durchgebremste Trägerplatte hab ich auch schonmal gesehen. Allerdings am Auto. Da fragt man sich echt, wie fertig manche Leute sind. Abgesehen von der wohl kaum noch vorhandenen Bremsleistung muss doch auch die Geräuschentwicklung aufgefallen sein. Tausch der Beläge, der ausgeglühten Scheiben und der Kolben inkl. der Dichtungen und Staubmanschetten waren die Folge. Das wurde richtig teuer.

Dennoch ist ein zu früh getauschter Belag natürlich auch rausgeworfenes Geld. Für mich gehört eine Belagskontrolle vor der Tour ganz selbstverständlich zum Biken dazu, wie eine nach der Tour gereinigte Kette. Bissl pflegen muss man sein Rad schon, wenn man Sicherheit und Funktion gewährleisten, sowie die Kosten im Rahmen halten möchte.
 
Ich habe ja nicht gesagt, dass gar nichts vorhanden wäre. Mit dem Verkeilen muss ich dir allerdings recht geben, das hab ich beim Auto gemerkt.

Die Preisfrage ist wie kommen die Kolben bei deinem Funktionsprinzip wieder von der Scheibe weg wenn sie drucklos in ihrer Position verbleiben und Bremsflüssigkeit nachfließt?
 
Ich habe ja nicht gesagt, dass gar nichts vorhanden wäre. Mit dem Verkeilen muss ich dir allerdings recht geben, das hab ich beim Auto gemerkt.

Die Preisfrage ist wie kommen die Kolben bei deinem Funktionsprinzip wieder von der Scheibe weg wenn sie drucklos in ihrer Position verbleiben und Bremsflüssigkeit nachfließt?

Mit drucklos meine ich, dass die Nehmerkolben keinen Druck mehr vom Geberkolben im Bremsgriff bekommen. So wie dein Bike grad im Keller steht, ist das Bremssystem völlig drucklos.

Du hast bei einer hydraulischen Bremse i.d.R. einen Ausgleischbehälter. Am Auto ist der zentral im Motorraum am Hauptbremszylinder/Bremskraftverstärker. Am Rad, weil zwei getrennte Systeme, hat jeder Bremsgriff einen seperaten Ausgleichsbehälter. Die Kolben wandern bei Belagsverschleiß durch Betätigung des Bremshebels stetig dichter an die Scheibe heran. (gewsnderte Kolben sieht man beim Belagwechsel deutlich). Dadurch, dass die Nehmerkolben rausgewandert sind wird ein wenig mehr Bremsflüssigkeit in der Leitung benötigt. Diese läuft nach, sobald der Bremshebel losgelassen wird.

Von der Scheibe weg???? Am Auto kann man es besser sehen, weil die Teile schlichtweg größer sind. Geh in die Garage, nimm einen Reifen am Auto runter und wirf einen Blick auf die Bremse, Und anschließend berichtest du uns mal, wie groß der Spalt zwischen Belag und Scheibe ist! Du wirst sehen, da ist kein Spalt.
Übrigens nicht wundern, dass der Bremssattel anders aussieht als am Bike. Im Gegensatz zur Fahrradbremse bei der ein Festsattel mit 1 oder mehr Nehmerkolben pro Belagsseite zum Einsatz kommen, findet man am Auto i.d.R. einen schwimmenden Sattel bei dem nur ein Nehmerkolben auf eine Seite wirkt. Der andere Belag wird durch die Bauform automatisch mit angezogen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Völlig d´accord! Nur wie kommen die Kolben nach dem Loslassen des Bremshebels wieder in die Ausgangsposition sodass, die Beläge eben nicht mehr an der Scheibe anliegen? Das geschieht doch wohl durch die Kolbendichtungen? Ich will hier nur Klarheit schaffen.
 
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