Also ... ich finde den Text gut. Genau beobachtet, griffig zusammengefasst und noch dazu positiv formuliert. Dafür
Mit den darin vorgebrachten Argumenten kann ich mich jedoch weitgehend nicht so recht identifizieren. Am ehesten noch mit dem Grüßen. Obwohl ich Österreicher bin. Dem Argument, wir könnten mit einer besseren Lobby und einer gemeinsamen Sprache mehr politischen Druck auf unsere Gegenüber ausüben, kann ich auch was abgewinnen. Aber dann frage ich mich halt, ob ich das wirklich will, das mit dem Druck. Denn wenn ich was noch weniger will als großflächige Bikeverbote und die miese Stimmung da draußen im Wald, ist es, frei nach Tocotronic, Teil einer "Biker-Bewegung" zu sein.
Das gleiche wollen zu müssen, wie alle anderen, nur weil die zufällig halt auch 2 Räder unter dem Hintern haben, finde ich fast bedrohlicher, als einen österreichischen Waidmann im Pickup. Ich empfinde nach wie vor die Individualität, die man im Radsport in all seinen Facetten ausleben kann, als eine seiner stärksten Werte. Die würde ich um nichts in der Welt eintauschen. Schon gar nicht dafür, dass ich es dann auch noch toll finden muss, wenn seelenlose E-Bike-Zobies meine Trails verschandeln dürfen.
Ich bin überzeugt davon, dass die tiefen Gräben, die sich zwischen uns Bikern regelmäßig auftun, weniger eine Folge der unterschiedlichen Disziplinen sind, sondern die einer guten Kinderstube und einer grundsätzlich sozialen und ökologisch orientierten Weltanschauung. Diese Gräben lassen sich durch eine simple "Friede-Freude-Eierkuchen-Taktik" nicht überbrücken. Und ich wüsste auch nicht, was der Teil von uns Bikern davon hätte, der jetzt schon einigermaßen mit Hirn und Stil ihrer Freizeitbeschäftigung nachgehen.
Um es anders zu formulieren: Ich fände es wesentlich zielführender, wenn verantwortungsbewusste Naturnutzer, egal ob aus der Troy-Lee oder der Rotkarierten-Fraktion, mit gemeinsamer Stimme sprechen würden.