Trekkingbike zu hart

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28. Juli 2014
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Hallo,

habe seit einigen Wochen das Gudereit SX 90. Es hat keine Federung vorne sondern eine Starrgabel, da ich aufs Gewicht geachtet habe und beim Probefahren (ca. 1 Stunde) auch gut damit zurecht kam.

Nun muss ich allerdings sagen, dass ich viele neue Strecken teste und teilweise schlechtere Strecken dabei habe (mehrere KM). Schlechtere = kleinere Schlaglöcher, alter, unebener Belag und ich sowas wie Bordsteine (an Brücken z.B., halbe höhe von Straßenbordsteinen).

Bei jeder noch so kleinen Unebenheit scheppert das Rad und ich bekomme viel ab. Die "Federung" ist soooo hart...

Ich hätte diesbezüglich 2 Fragen:

a) kann man die harte Gangart verringern? Ich fuhr mit ca. 4-4,5 Bar (42/28" Schwalbe Marathon Supreme), nun mit 5 Bar, doch es ist nicht wirklich anders... sind vielleicht 6 Bar eine Lösung (auch wenn es sich widersprüchlich anhört)? Eine Federgabel will ich jetzt erst mal nicht einbauen.

b) wie schädlich ist das fürs Rad? Wenn ich z.B. einen "Bordstein" (halbe höhe von einem normalen Standard Bordstein mit 90°) runterfahre, ist das eine sehr hohe Belastung fürs Rad (bei 20-25 km/h Durchschnitt)? Immerhin knalle ich ja nicht gegen eine Kante, sondern fahre nur eine Kante runter.
- wenn es schädlich sein sollte, was genau nimmt Schaden, doch nur die Felgen oder auch der Rahmen etc?
 
Versuchs mal mit 3 bar. Warum sollte das Rad komfortabler werden, wenn du die Reifen bis zum bersten aufpumpst? Alternativ wären auch (sofern der Platz vorhanden ist) noch breitere Reifen mit noch weniger Druck eine Lösung, aber erst mal solltest du mit dem vorhandenen Sachen testen. Ein Starrbike erfordert aber in jedem Fall einen etwas aktiveren Fahrer, sprich Gewichtsverlagerung/aus dem Sattel gehen/etc. Schaden tut das dem Rad nicht. Wenn es scheppert, sind wahrscheinlich Schrauben am Schutzblech oder anderen Anbauteilen nicht richtig fest.
Übrigens eine gute Wahl, an dem Rad wirst du lange Freude haben :daumen:
 
Habe fast das gleiche Bike wie Du, nur von Diamant.

Ich bin genau umgekehrt verfahren, habe so wenig bar wie möglich ausprobiert.
Bin von allen Trekkingbikes mit (nutzloser) Suntour Federung wieder weg und habe ein Starrbike gekauft. Da sind 42er Supreme dran. Die fahren sich mit 6 bar wie ein Rennrad, aber NUR auf Asphalt.
Für die Stadt und Gelände bin ich nun auf 3bar max runter und es fährt sich wesentlich angenehmer.
Ich bin sogar am überlegen, die 50mm Supreme auszutesten, ob die noch reinpassen. Das wären dann die ultimativen Leichtlauf-Ballonreifen. Besser als eine schwere Federgabel.

Ferner kann ich Dir eine Federsattelstütze wärmstens empfehlen. Nimm keine für EUR 9,99 aus dem Obi, sondern eine gescheite. Der Unterschied sind Welten zu einer starren Stütze.
 
Zuletzt bearbeitet:
Versuchs mal mit 3 bar. Warum sollte das Rad komfortabler werden, wenn du die Reifen bis zum bersten aufpumpst? Alternativ wären auch (sofern der Platz vorhanden ist) noch breitere Reifen mit noch weniger Druck eine Lösung, aber erst mal solltest du mit dem vorhandenen Sachen testen. Ein Starrbike erfordert aber in jedem Fall einen etwas aktiveren Fahrer, sprich Gewichtsverlagerung/aus dem Sattel gehen/etc. Schaden tut das dem Rad nicht. Wenn es scheppert, sind wahrscheinlich Schrauben am Schutzblech oder anderen Anbauteilen nicht richtig fest.
Übrigens eine gute Wahl, an dem Rad wirst du lange Freude haben :daumen:

Das scheppern kenne ich von den SKS Plastikschutzblechen. Die schwingen auf und ab zwischen Reifen und Metall des Gepäckträgers. dagegen kann man nichts machen. Ich habe da immer mein ABUS Spiralschloss dazwischen reingeschoben. Dann war Ruhe.
 
Mehr Druck für mehr Komfort abseits der Straße ist wirklich Unfug. Andererseits fährt sich ein 42mm Reifen auch mit wenig Druck auf Schotter nicht wirklich komfortabel. Dafür noch unkomfortabler auf Asphalt. Zu viel Druck bringt aber auch nichts.
Wie viel Luftdruck richtig ist, hängt aber IMMER auch vom Gewicht des Fahrrads, Gepäcks und vor allem des Fahrers ab. Das wird hier nämlich immer viel zu sehr pauschalisiert.
Wenn du 120 Kilo wiegst und noch 15 Kilo Gepäck auf dem Hinterrad hast, sind 4,5 Bar schon die untere Grenze.

Ob und wie das Bordsteinrunterfahren dem Rad schadet, hängt auch vom Gewicht ab.
Meine Erfahrung, als ich noch die oben genannte Konstellation hatte (Also wegen Gewicht und Gepäck): Kaputt gehen kann in dem Fall alles was mit dem Laufrad oder Steuersatz zu tun hat. Dazu musst du dir aber schon viel erlauben. Ein flacher Bordstein (runter!) reicht dafür nicht aus. Zumindest, wenn dafür mal kurz aus dem Sattel geht. Ich bin anfangs (noch mit Federgabel) Schotterwege an der Isar runtergefahren. Bordsteine runter. Immer wieder mal ein Schlagloch übersehen usw. Ich musste halt ab und zu mal die Laufräder nachzentrieren. Und das waren billigere Bauteile, als bei deinem Gudereit. Irgendwann nach 7.000 KM hatte die Felge dann langsam Risse an den Speichenlöchern. Könnte aber auch an zu hoher Speichenspannung durch die laienhafte Zentriererei passiert sein. Die hintere Nabe war auch irgendwann mal ein Fall für die Tonne. Hätte aber vielleicht vermieden werden können, wenn ich die Lager mal eingestellt hätte. Speiche habe ich bisher nur am MTB mal kaputt bekommen. Das was beim Gudereit verbaut ist, dürfte aber so stabil sein, dass die Speiche nicht einfach mal so reisst (wenn die Spannung passt)

Beim Scheppern kann ich den anderen zu 100% zustimmen. Kam bisher fast immer vom Schutzblech. Ggf. mal alle Schrauben kontrollieren. Hatte auch schonmal eine lockere Schraube am Gepäckträger oder am Ständer.

Für mehr Komfort abseits der Piste würde ich auch ein anderes Rad empfehlen. Ich bin glücklich mit 26" (ebenfalls mit Starrgabel) und Reifen ab 2". Da geht dann locker ein Druck zwischen 2 und 3 bar. Hinten pumpe ich immer etwas mehr rein, als vorne.

Was du gelegentlich mal kontrollieren kannst ist, ob der Steuersatz bzw. die Naben Spiel haben bzw. ob eine Speiche extrem locker ist, falls nicht eh ein Laufrad eine extreme Unwucht dadurch hat... Wenn das alles passt, geht so schnell auch nix kaputt. -> siehe mein KTM und das musste am Anfang wirklich viel ertragen.
 
Danke für die vielen Beiträge!

Eine Sache vorweg allerdings, auf Schotter fahre ich überhaupt nicht. Ich fahre nur auf Asphalt aber der ist in good old Germany auch nicht mehr das war er mal war ^^

Mit weniger Bar hab ich es ausprobiert, doch (hoffentlich ist es keine Einbidlung) es ist dann schwerer für mich meine Geschwindigkeit über einen langen Zeitraum zu halten. Gestern war ich testweise mit 5,5 bar unterwegs und hatte deutlich weniger Probleme. Natürlich ist die Tagesform auch nicht zu unterschätzender Faktor, doch ich könnte mir vorstellen, dass es mit dem Rollwiderstand zu tun hat. Heute versuche ich noch mal die Strecke zu fahren...

Wie BigJohn sagte, ist es wichtig aus dem Sattel zu gehen. Das habe ich zuvor leider gar nicht gemacht :( und dies hilft bisher am meisten. Ich muss zwar sehr oft vom Sattel oder komplett hoch, aber was will man tun wenn es die Wege erfordern und statt Reparaturen nur Rollsplitt gestreut wird (was die dümmste "Reparatur" ever ist....)

Das Scheppern konnte ich etwas beheben indem ich die Seilzüge nach hinten gezogen habe (weniger Radius am Vorbau), doch die SKS Schutzbleche aus Plastik (Schrauben nachgezogen sowie Bleche "zentriert") machen munter weiter Geräusche vor allem auf Rollsplitt Abschnitten.
Naja, mittlerweile stört es mich nicht so. Es ist zwar nicht schön, aber die Leistung des Rades stimmt mich wieder glücklich.

@Diman
Wenn Geld keine Rolle spielen würde viellcith...

@nepo
Ich wiege (denke ich zumindest, Jahre lang nicht gewogen) ca. 85 kg. Wie zuvor kurz geschrieben fahre ich aber nur auf Asphalt, daher ist ein Trekkingbike für mich am sinnvollsten. Das Spiel an den Speichen,Steuersatz, Naben werde ich mal prüfen. Das Bike ist noch relativ neu, daher mache ich mir natürlich noch viele Sorgen. Und da ich erst jetzt vom Joggen aufs Radfahren umgestiegen fehlt mir oft die Erfahrung bzw. das Wissen. Der Tipp mit aus dem Sattel gehen kannte ich z.B. leider gar nicht :( doch das ist neben dem Pedalisieren mittlerweile meine häufigste TÄtigkeit - häufiger als Lenken und Bremsen...


Ich werde wohl noch mal alle Drücke von 3-6 bar MEHRFACH ausprobieren und mich dann für einen entscheiden.
 
Ja also ganz ehrlich, mit 85 Kilo (wiege ich mittlerweile auch) brauchst du dir überhaupt keine Sorgen machen bei dem Rad und den Strecken.
Da brauchst normalerweise auch nicht die 6 bar auf dem Reifen. Probiere mal hinten 5 oder 5,5 und vorne 3,5 oder 4 aus.
Und um Lagerspiel brauchst dir dann auch keine großen Gedanken machen. Prüfen ist aber auch nicht schwer.
Steuersatz:
NUR Vorderradbremse ziehen und den Lenker sachte vor und zurück drücken. Dabei die Finger an Übergang zwischen Gabel und Steuersatz legen. Merkste schon, wenn sich was bewegt. Leichtes Spiel kann aber auch von den Bremsen ausgehen. Deshalb Finger an Gabel und Steuersatz... Bei A-Head Steuersätzen ist das aber idR auch kein Thema mehr. Gewindesteuersätze haben sich gerne mal ein wenig gelockert.
Naben:
Ich nehme einfach mal an, das werden Shimanonaben sein. Also Konuslager. Normalerweise sind die eh strammer eingestellt, als es gut wäre. Zu viel Spiel merkt man irgendwann sogar in der Kurve. Lässt sich aber auch nachprüfen. Einfach auf einer Seite an der Sitzstrebe den Handballen auflegen und die Felge mit den Fingern Richtung Sitzstrebe ziehen. Nicht mit Gewalt! Wenn das Ding Spiel hat, merkst du es schon. Diese Kontrolle sollte bei dir nicht nötig sein. Wenn du aber unbedingt was tun willst, um dein Gewissen zu beruhigen, dann ist das eine einfache Möglichkeit. Ab und an mal die Speichen anfummeln, ob eine nicht richtig lose geworden ist, schadet auch nicht. Kommt aber selten vor und ist mir bei konventionellen Trekkinglaufrädern. Das ist mir bisher nur passiert, wenn ich ein Rad "richtig hart" hergenommen habe. Also auch mal nen 15 cm Absatz mit Gepäck runterhüpfen. Mit Gepäck ne Treppe runterdonnern. Oder im Wald über Wurzelfelder und Steine einfach achtlos drüberknüppeln.
 
Also ich wiege (leider) derzeit genauso viel wie Du und habe praktisch das gleiche Rad (nur von Diamant anstatt Gudereit). Du hast ein Spitzenrad gekauft.
Eine Federgabel ist völlig sinnlos. Hatte ich an einem anderen Diamant schon dran. Da beim Trekkingrad das meiste Gewicht hinten ist und somit kein/kaum Druck vorne, hüpft die Vordergabel nur sinnfrei durch das Schlagloch anstatt einzufedern. Dafür müßtest Du schon mehr Gewicht nach vorne verlagern, wie beim MTB.
Die SKS Schutzbleche schwingen, unabhängig von den Schrauben. Eine Abhilfe ist, wie gesagt, etwas zwischen Schutzblech und Gepäckträger zu stecken. Ich habe dort mein Abus Spiralschloss drin. Seitdem ist da Ruhe. Du kannst da ein Stück schwarzes Styropor oder Schaumgummi befestigen und dann ist das Problem auch gelöst.

Eine gute gefederte Sattelstütze bringt am meisten was. Das leichte Rad wiegt nur 13.5kg, Dein Gewicht ist aber 85kg und hat dementsprechend eine hohe Trägheitsmasse. Auch eine kleine Federsattelstütze mit 3-5cm nimmt da unglaublich gut die harten Schläge weg. Google mal nach Labortests und staune.
Ich habe an meinem MTB Hardtail eine RockShox Federsattelstütze dran. Hat nur 5cm Federweg, bringt aber sehr viel bei XC Touren.
Nimm vorne 0,5 bis 1 bar weniger Luft als hinten, dann ist es vorne angenehmer ohne zu bremsen. Hinten dann mehr Luftdruck.
Die Supreme haben zwischen 3.5 und 5 bar keinen großen Unterschied im Rollwiderstand.
 
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