Ich musste ja heute unbedingt auch nochmal raus. Nach dem "Desaster" gestern mit der geplatzten Dämpferkartusche an der Judy wollte ich testen, ob die Umbaumaßnahmen gefruchtet haben, oder ob die Kartusche auch dieses mal ihr Innenleben mit einem leisen plopp! wieder ausspuckt.
Also hab ich mich, die vereinzelten Tropfen ignorierend, todesmutig aufs Rad gesetzt und bin einfach mal los. Erstmal Richtung Mössingen, Rennradlerstrecke. Es waren aber keine unterwegs. Die sind wohl Wasserscheu. Also irgendwann vor lauter Langeweile links ab in den Wald. Da war ich irgendwie noch nie gefahren. Mein Ziel ist ja wie immer der Rossberg, weil Hausstrecke. Den erklimmt man am einfachsten über Öschingen und links ab war in dem Moment nach meinem Gefühl eine Abkürzung. Da ist natürlich ein kleiner Berg im Weg, aber der war mir bisher irgendwie gar nicht aufgefallen. Der Weg wurde steil und steiler, Lehmiger Untergrund, der Regen war gerade vorbeigegangen -> also schieben.
Und die ganze Zeit denke ich, hier wärs doch ganz gut, mal runterzufahren. Je weiter ich lief/fuhr (je nach Möglichkeit) desto mehr kam ich zu dem Schluss, dass ich da gerade eine neue Hausrunde gefunden hatte. Super. Ab und an spontan sein bringt einen oftmals ungeahnt weiter.
Auf dem Hügel angekommen bestätigte sich meine Annahme. Der Weg war eine Abkürzung nach Öschingen. Wenn auch eine sehr anstrengende.
Blick auf Öschingen
Wenn man ganz genau hinsieht, kann man den Rossbergturm erkennen, links ganz oben auf dem Berg gegenüber. Da wollte ich eigentlich hin. Wie immer halt
Also Abfahrt Richtung Öschingen, leider alles Teer. Auf der anderen Seite wieder rauf und auch hier war ich irgendwie spontan. Einfach mal irgend einen Waldweg hoch und bei nächster Gelegenheit einen schmalen Wanderweg hochgeschoben.
Man sieht es auf den Bildern nicht. Aber ist ging steil berauf. Fahren konnte ich das nicht. Viel zu schlüpfrig, nach dem Regen. Und eigentlich auch zu viel. Aber auch ein wunderbarer Trail, wenn man in die andere Richtung unterwegs ist. Auch den kannte ich noch nicht.
Diese Stelle hat mir besonders gut gefallen. Ein lauschiges Plätzchen
Bald darauf kam ich am höchsten Punkt der Tour an, der Rossbergwiese. Und wie ich aus dem Wald auf die grosse Wiese herausfahre, beginnt es plötzlich zu schütten. Ich flüchte mich unter einen Baum und esse erst mal meine Gipfelbanane. Die hab ich mir nach 1:30 Fahrerei und Schieberei redlich verdient
Nach ein paar Minuten ist der Schauer vorbei und ich kann weiter.
Die Rossbergwiese ist einer meiner Lieblingsplätze zur Zeit. Die Blumen sind prachtvoll, man hat klasse Aussichten und vor allem jede Menge mögliche Abfahrten vor sich...
Auf dem Bild nochmal der Rossbergturm, da fahre ich aber fast nie ganz rauf, weil Rentnermagnet und fast keine Aussicht...
Der Trail runterwärts ist heute nach dem Regen wirklich haarig. Die Wurzeln sind glatt, die Felspassagen auch, irgendwie hat es nicht so recht Spass gemacht. Dieses ständige versetzen und zum Abhang hin rutschen des Vorderrades ist einfach nur nervig. Mit völlig verspannter Gebissmuskulatur kam ich unten an. Voller Vorfreude auf eine warme Dusche.
Windige 12°C sind halt eher was zum bergauf Fahren.
Ich bin trotzdem zufrieden. Denn ich habe dem inneren Schweinehund getrotzt, 2 neue Abfahrten erkunschaftet und die Technik hat diesmal auch gehalten.
Tremalzo, ich komme!