29.06. 19:00 Seez les Arcs, Jugendherberge
auf der abfahrt vom kleinen st bernhard nach la thuile find ich keine lohnenswerten trails. außer sumpfigen skipisten und langweiligen forststraßen scheints nichts zu geben. Da nehm ich lieber gleich die straße und hab dafür interessante ein- und ausblicke.
altes fort, hoher (höchster!) berg
der uphill zum col chavannes beginnt an der pont serrand auf etwa 1600m. absolut bike-taugliche auffahrt, erst steil auf teer, dann weiter auf angenehmer, später steilerer piste.
val chavannes
den pass und den mont blanc hat man dabei immer im blick.
schon den ganzen tag über begleitet mich ein neuartiges knack-geräusch. denk mir nicht viel dabei, alte räder knacken eben, mal so, mal anders. und 200m unterhalb des passes knackt es dann richtig!
entzwei ist er, der hinterbau. und das keinen kilometer luftlinie von der stelle im val veny entfernt, an der mir genau der gleiche mist vor zwei jahren bei einem wessicross passiert ist. auch die bruchstelle gleicht der damaligen wie ein haar dem andern, ebenso die umstände. kein trail, kein sprung, einfach nur zügig bergauf radln. scheinbar sind die canyon-rahmen den rohen kräften eines strampelden zorros nicht gewachsen. es wär zum lachen, wenns nicht zum kotzen wär

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.. erst mal tief luft holen ...
pah... von so einer "lapalie" lass ich mir doch nicht den tag versauen. hab ja nun schon erfahrung mit diesen geschichten. und seither auch immer ein stück reepschnur im gepäck. die wurde hier bereits als chicken-support-line und gürtel vorgestellt. aber jetzt kommt sie richtig zu ehren:
paßt, sitzt, wackelt, und hat auch luft.
das ist natürlich keine dauerlösung, aber für heute hälts erst mal... hoffe ich!
kaum eine viertel stunde nach dem malheur bin ich oben am col des chavannes auf 2500m und genieße die unglaubliche aussicht auf mt blanc und seine nachbar"hügel".
kleiner biker, großer berg
den trail zum rifugio elisabetha sowie eine übernachtung in selbigem schlag ich mir allerdings wegen des rahmenbruchs aus dem kopf. ist außerdem noch viel zu früh. statt dessen quere ich direkt vom col chavannes zum col seigne. die gesparten höhenmeter erkaufe ich mir allerdings mit einigen üblen und steilen schneefeldquerungen.
bergab geht's besser wie quer!
blick zurück ins val veny.
vom col seigne führt mich der bekannte s2-traumtrail hinunter ins tal von roselend.
trail vom col seigne
ein bisserl vorsichtiger wie sonst bin ich allerdings schon unterwegs, wir wollen die reepschnur ja nicht unnötig belasten!
später dann piste und ein langer asphalt-downhill bringen mich nach 2900 gefahrenen höhenmetern zurück nach bourg st maurice und zum hostel in seez-les-arcs.
Ein traumtag mit hindernissen!