Es ist einerseits verständlich, dass sich viele Leute Veröffentlichungen wünschen. Ich bin auch froh, wenn mir jemand einen neuen Trail zeigt. Das muss nicht mal Einer in den Bergen sein, da reicht schon die kleine flowige Freeridepiste, die die Jungs aus dem Nachbarort irgendwo in den Wald gezimmert haben.
Je mehr Leute aber davon wissen, desto mehr Konflikte werden entstehen. Das ist einfach so, lässt sich nicht verhindern und wird immer und überall so sein.
Ein paar mal hab ich es quasi direkt vor meiner Nase erlebt:
- Es wurden illegale Trails von verschiedenen Jungs im Wald angelegt. Jeder hat sie jedem gezeigt und so hat es kein halbes Jahr gedauert, bis der Forst Bäume darüber gesägt hat.
Im Gegensatz dazu: Den ein oder Anderen Trail habe ich auch angelegt. Diese Trails kennen 6-7 Leute, die mein vollstes Vertrauen genießen. Die Trails existieren seit gut 4 Jahren.
- Hier wurde ein Wanderweg immer bekannter und wer nicht ganz dumm war, konnte sogar zum Start shuttlen. Konflikte mit Wanderern entstanden, es wurde keine Rücksicht genommen. Nun ist der Trail gesperrt und die Polizei fährt öfter mal zur Kontrolle vorbei.
- An einem Lift unweit von hier sollte eine DH Strecke entstehen. Es konnte aber keine Einigung zwischen den Parteien erzielt werden. Nun werden eben die Wanderwege genutzt. Ob der Lift nächstes Jahr überhaupt noch Bikes transportiert, ist mehr als fraglich.
- Es sind ja auch diverse Fälle aus MTB Magazinen bekannt, in denen bestimmte Regionen vorgestellt wurden. Diese waren dann innerhalb einer Sasion kaputt.
Lieber wäre es mir genau anders herum, aber aus dieser Erfahrung kann ich nur Jedem raten, die Trails nicht an die große Glocke zu hängen und sie nur vertrauenswürdigen Personen zu zeigen.
Außerdem kann man sich ja immer noch zusammen auf ne Tour treffen, wir haben bisher noch fast jeden mitgenommen.
Ein weiterer Faktor speziell für Trails in den Alpen sind einfach die Alpen selbst. Die sind kein Spielplatz, erst recht nicht, wenn man im Hochgebirge unterwegs ist. Dort gibt's Gefahren, die man gut einschätzen muss.
Ich verstehe auch nicht, wieso hier immer wieder von einer Elite gesprochen wird, die das alleinige Bergrecht haben soll. Jeder ist doch so frei, seine eigenen Touren zu planen.
Die meisten, die hier Touren planen, recherchieren diese davor im Netz, in Google Earth und sonst wo, oft gehen für eine geniale Tour schnell mal 3-4h Recherche drauf. Dafür hat man danach für sich und sein Team eine 90% Erfolgsquote. Das kann aber für andere Biker schon wieder ganz anders aussehen, weil die Singletrailskala falsch angewendet wird, oder weil eben der Eine auf nem S2 Trail mit Abgrund daneben fährt, der Andere dafür keinen Meter. Die persönliche Recherche der Trails ist wichtig, sonst kann man auch schnell mal sein Bike wieder 1500hm runter tragen.
...weniger leute auf dem berg haben zu wollen.
Es geht nicht um weniger, es müssen die Richtigen sein. Wenn eben einmal die falschen Leute an einer Berghütte vorbei kommen, haben alle Nachfolgenden ein Problem. Wenn die Touren selbst geplant werden müssen, dann reduziert das eben den "Idiotenkreis" erheblich (Nein, ich möchte hier niemandem etwas unterstellen).
Viele Leute hier im Forum kennen sich, sind schon mal eine Tour zusammen gefahren. Da werden auch die Wenigsten Probleme haben, die Trails herzuzeigen. Ich glaube auch, dass die Wenigsten Probleme damit haben, wenn sich neue Leute auf vernünftige Art und Weise anschließen möchten. Wir jedenfalls nicht!