35mm Maulweite sinnvoll?

[cdF600]

Servus!

Sind Felgen mit 35mm Maulweite bei normalem (nicht +) Enduroeinsatz sinnvoll?
Z.B. die Hope W35 oder Syntace W40?
Maulweiten um die 30mm finden ja immer mehr Verbreitung.
Mir stellt sich halt die Frage welche gravierende Nachteile diese überbreiten Felgen in Verbindung mit 2,3'er bis max 2,5'er "normalen" Reifenbreiten haben. Oder gilt hier: je breiter, je besser?

 

[Toolkid]

Nachteil: mehr Gewicht bei gleicher Steifigkeit oder weniger Steifigkeit bei gleichem Gewicht.

Prinzipiell gilt:

• Je breiter desto mehr Stollen mit Bodenkontakt, desto mehr Grip
• mit breiterer Felge/Reifen, kann der Druck im Reifen niedriger sein -> besseres Rollverhalten im Gelände, mehr Grip
• Bei breiterer Felge, verbessert sich die Stützweite der Reifenkarkasse -> geringere Wahrscheinlichkeit des Wegknickens des Reifens

 

[Geisterfahrer]

Bei ungünstiger Reifenwahl kann es noch vorkommen, dass der Reifen nicht so aufliegt wie vom Hersteller vorgesehen, dass also die Seitenstollen nicht da stehen, wo sie hingehören, und es sich deswegen nicht so gut fährt. Wie gravierend sich das bemerkbar macht...

 

[S-H-A]

Für mich nicht. Es mag für wenige Leute Vorteile haben die ihre Bikes wirklich hart mit wenig Luft durch Kurven ballern können. Die andern 98% laufen dem Trend nach. Ich spüre beim fahren keinen Unterschied zwischen 29mm und 23mm bei Reifen um 2,35. Aktuell mit den Speci Butcher habe ich sogar den Eindruck das er auf 23mm besser funktioniert. Kann ich mir aber auch einbilden.

 

[sharky]

ich kann mich dem @S-H-A da weitgehend anschließen. vielleicht nicht bei 23mm. aber zwischen meinen 25mm und30mm müsste ich lügen wenn ich behaupten würde, dass ich bei einer "Blindfahrt" wüsste, welche der beiden felgen drauf ist. interessanter weise baut der selbe reifen auf den verschiedenen felgen auch nicht signifikant breiter. ich denke bei normalen reifen ist man mit 25mm - 30mm bestens bedient

 

[Mario8]

interessanter weise baut der selbe reifen auf den verschiedenen felgen auch nicht signifikant breiter.

... das ist auch ok, von 25 auf 30mm wird der Reifen nur etwa 1,5mm breiter. Also grob nur ein Drittel der "Felgen-Mehrbreite".

 

[Vincy]

Auswirkung Reifenbreite vs Felgenmaulweite
https://www.dtswiss.com/Technologie/Felgenbreite-MTB

Felgenbreite & Reifenbreite
Wie aus der untenstehenden Illustration zu entnehmen ist, erreicht das gleiche Reifenmodell auf verschieden breiten Felgen ein unterschiedliches effektives Aussenmass. Mit einer breiteren Felge kann man also das Traktions- und Komfort-Niveau eines gegebenen Reifens verbessern. Zur idealen Abstimmung sollte man den Reifen mit der gewünschten Breite wählen und diesen auf einer Felge mit angepasster Innenbreite einsetzen, so dass eine optimale Abstützung und eine gute Breitenausnutzung gewährleistet ist.
Wählt man dazu noch die zum Einsatz passenden Reifen und Felgen (je gröber/abfahrtslastiger die Fahrweise und Strecken, desto stabilere Reifen und Felgen) hat man die ideale Kombination gefunden!

Beim Vergleich der Reifenquerschnitte wird das unterschiedliche Aussenmass ersichtlich. Dabei gilt es zu beachten, dass die Abstützung sowie die Breitenausnutzung sich bis zu einem gewissen Punkt verbessern, darüber aber das Verhältnis von gewonnener Performance zum Gewichtsanstieg ins Negative kippt.

https://www.dtswiss.com/Technologie/Felgenbreite-MTB

 

[Mr. Speed]

ahre 30mm Innenmaulweite am XC-Rad mit 2.10er/2.25er Reifen... möchte das nichtmehr missen.

Wenn du mit noch breiteren Reifen unterwegs bist, und dir das Mehrgewicht egal ist, kann ich dir 35mm Innenmaulweite auf jeden Fall weiterempfehlen.

lg Max

 

[cdF600]

Super!
Das waren mal in wenigen Posts echt kompetente und hilfreiche Antworten.
Vielen Dank!

 

[PepponeBottazzi]

ahre 30mm Innenmaulweite am XC-Rad mit 2.10er/2.25er Reifen... möchte das nichtmehr missen.

Wenn du mit noch breiteren Reifen unterwegs bist, und dir das Mehrgewicht egal ist, kann ich dir 35mm Innenmaulweite auf jeden Fall weiterempfehlen.

Nochmal überdenken und DTSwiss lesen. Zu breite Felgen verkehren ihre Vorteile ins Negative. Mehr als 0,5 Reifenbreite zu Felgenbreite würde ich nicht empfehlen.

 

[Mr. Speed]

Nochmal überdenken und DTSwiss lesen. Zu breite Felgen verkehren ihre Vorteile ins Negative. Mehr als 0,5 Reifenbreite zu Felgenbreite würde ich nicht empfehlen.

Hallo,

ich fahre die XM 481 mit 30mm Innenmaulweite nicht nur wegen der Breite, sondern weil sie für mich die einzige Felge mit ausreichender Stabilität bei akzeptablen Gewicht ist. (Auf meinem Trainingslaufradsatz selbstverständlich.)

25mm Innen habe ich auch schon probiert, ist mir zu schmal. Im Wettkampf werde ich mit 27mm Innen unterwegs sein bei 400g/ Felge. Für mich der ideale Kompromiss.

 

[PepponeBottazzi]

Mir geht es einfach nur ganz allgemein um das Verhältnis Innenmaulweite zu Reifen. Andere Gründe, wie z B. bei dir, kann ich nicht wissen.
Ich fahre 28mm trs e13 Felgen mit 2.4 XKing vorne und 2.2 RaceKing hinten. Noch breitere Felgen bieten da keine Vorteile mehr.

 

[Mario8]

Mal eine Vermutung, ohne aber einen Beleg liefern zu können: der Reifen wird ja in einer Form "gebacken" und in die ist indirekt eine bestimmte Felgenbreite eingearbeitet. In diesem Bereich plus/minus liegt auch die spätere, optimale Felgenbreite. Dann liegen Karkassen, Gummibahnen, Stollenprofil etc. etc. so wie auch in der "Backform" bei der Herstellung. Keine Ahnung, ob so etwas stimmt-

 

[PepponeBottazzi]

Das ist sicher so, halte ich aber für recht unkritisch. Ich habe die gleichen Reifen auf 21mm und 28 mm Maulweite. Deshalb liegt der Reifen jetzt aber nicht 7mm breiter. Gehe gleich mal genau nachmessen.

 

[PepponeBottazzi]

Gemessene 2mm ungerade

 

[Mario8]

Gemessene 2mm ungerade

Ja, das passt. Die Faustregel heißt: Zusätzliche Felgenbreite geteilt durch pi (also etwa ein Drittel), weil Reifenprofil mit Felge etwa ein Kreis sind und der Umfang wird um die zusätzliche Felgenbreite größer wird. Also der Durchmesser geteilt um dieses Maß durch pi. Erst richtig breite oder schmale Felgen deformieren den Reifen massiv gegenüber seiner "Backform". Aber der Konstrukteur hat ja bei der Positionierung der Stollen irgendeine Krümmung angenommen.

 

[PepponeBottazzi]

Aber der Konstrukteur hat ja bei der Positionierung der Stollen irgendeine Krümmung angenommen.

Ja klar. Irgendwas muss er ja annehmen. Dabei denke ich, geht man heute bei einer Neukonstruktion sicher von höheren Maulweiten aus als noch vor ein paar Jahren. Ich halte das für richtig und im Grunde schon längst überfällig.
In der Praxis ist mir der Unterschied zwischen 20mm ZTR Alpine und 25mm Spank Oozy schon aufgefallen. Zwischen 25mm und 28mm e13 trs nicht. Deswegen halte ich das Verhältnis 0,45 - 0,5 für einen guten Kompromiss.

 

[Mario8]

Deswegen halte ich das Verhältnis 0,45 - 0,5 für einen guten Kompromiss.

... ja, das passt ganz gut für MTB, Reise, Urban, Trekking - also wenn auch Reifenvolumen da ist. Wenn man einen Neureifen mal ansieht, wie der sich legen will - was bei den schwabbeligen MTB-Reifen gar nicht einfach ist - dann kommt das auch hin. Bei Rennrädern wahrscheinlich nicht mehr.

 

[PepponeBottazzi]

... ja, das passt ganz gut für MTB, Reise, Urban, Trekking - also wenn auch Reifenvolumen da ist.

Korrekt. Volumen muss da sein. Deshalb fahre ich RaceKing und XKing. An Rennräder dachte ich dabei nicht. Denke, dass das da ganz anders aussieht und nicht vergleichbar ist.

Zusätzliche Felgenbreite geteilt durch pi

Interessante Formel. Was heißt "zusätzliche" Felgenbreite?

 

[Timo S.]

Das ist sicher so, halte ich aber für recht unkritisch. Ich habe die gleichen Reifen auf 21mm und 28 mm Maulweite. Deshalb liegt der Reifen jetzt aber nicht 7mm breiter. Gehe gleich mal genau nachmessen.

Wie groß ist denn für dich der gefühlte Unterschied beim fahren, fährst du nur noch die 28er, weil viel besser (moderner)?
Stell mir grad die Frage ob ich von 21 auf 25 upgrade...

 

[Mario8]

Was heißt "zusätzliche" Felgenbreite?

Die Frage ist ja häufig: Vorhanden ist die Felge mit Breite X, darauf hat der Reifen die Breite Y. Wenn man die Felgenbreite auf X+x vergrößert, vergrößert sich die Reifenbreite auf Y+y. Wie groß ist y? Antwort: y = x / pi (ungefähr). In Deinem Beispiel: x=7mm, y = 7mm / pi = 2,23mm also etwa Deine gemessenen 2mm.
Nachtrag: die Rechnung stimmt nur, wenn - wie bei MTB-Reifen - der Querschnitt ungefähr wie ein Kreis ist. Bei dünnen Rennreifen nicht mehr, das ist ja bald die Felge breiter als der Reifen.

 

[PepponeBottazzi]

Wie groß ist denn für dich der gefühlte Unterschied beim fahren, fährst du nur noch die 28er, weil viel besser (moderner)?
Stell mir grad die Frage ob ich von 21 auf 25 upgrade...

Ich fahre die 28mm auf dem Erst - Rad und die 25mm auf dem Zweit - Rad. Ein Unterschied zwischen den beiden ist für mich nicht erfahrbar. Man darf aber nicht vergessen, dass die 25mm als 26" und die 28mm als 650b aufgebaut wurden.
Die 25mm im Vergleich zur 20mm Felge waren schon spürbar, das Rad lief deutlich straffer und kontrollierter. Kann ich nur empfehlen.

 

[abq]

Also ich bin von 21 auf 35 Innenweite mit 2.35 Schwalbe Reifen. Für mich ist der Unterschied wirklich gravierend besser, gerade bei niedrigem Druck (ich fahre 0.8 bis 1.0 bar , 12-15 psi). Grip und Stabilität sind haben sich spürbar verbessert im Vergleich zu den schmalen Felgen. Ob 35mm das Optimum bei der Reifenbreit sind, weiß ich nicht, da ich nur die beiden Inneweite kenne.

 

[S-H-A]

Also ich bin von 21 auf 35 Innenweite mit 2.35 Schwalbe Reifen. Für mich ist der Unterschied wirklich gravierend besser, gerade bei niedrigem Druck (ich fahre 0.8 bis 1.0 bar , 12-15 psi). Grip und Stabilität sind haben sich spürbar verbessert im Vergleich zu den schmalen Felgen. Ob 35mm das Optimum bei der Reifenbreit sind, weiß ich nicht, da ich nur die beiden Inneweite kenne.

Deine Pumpe zeigt falsch an! Selbst mit Pro Core würde es bei 0,8 bar nur noch knallen.

 

[abq]

Lustig! Ich wusste gar nicht, dass Du meine Pumpe kennst ....