Alpine Erfahrung

du bist sozusagen ein beispiel
der ,,intelligenten-wehrhaften-mitläufer,
die was für,s leben gelernt haben...:anbet::anbet::anbet:

mein beileid.....
 
unterm allalinhorn...
hat mit alpinen gefahren eigentlich nix zu tun...
eher mit ,,möchte gern ,,
Zumindest das Bild erinnert an die Cevedale-Tour von Harald Philipp und Martin Falkner, wurde ja hier im Forum auch kontrovers diskutiert. Die beiden haben natürlich sehr viel Erfahrung auch in dem Gelände, aber Dein Bild zeigt, dass so Berichte auch Nachahmer auf den Plan rufen, die u. U. nicht so richtig wissen, was sie machen. Spaltenstürze sind am Cevedale keine Seltenheit.

Noch was: Der Thread war (bis auf ganz wenige Ausnahmen) bislang angenehm sachlich, informativ und frei von Anfeindungen und Animositäten. Weiter so!
 
Der Thread ist sehr informativ, vorallem dann wenn es um konkrete Beispiele geht. Vielleicht kann man einen Blick über den Tellerrand werfen und sich an der Prepperszene orientieren, welche Notsituationen simulieren um für den Ernstfall gewappnet zu sein.

Dann würde ich die Frage in den Raum werfen: Welche Notsituation bzw. kritische Situation könnten einem Alpencrosser oder einer Gruppe widerfahren und wie reagiert man konkret in diesem Fall?

Zwei Beispiele wurden genannt Unwetter/Gewitter und Schneefeldquerung.

@sub-xero nannte noch mögliche Szenarios für kritische Situationen die meiner Meinung das Gruppengefüge negativ beeinflussen können:
Unerfreuliche Abbrüche aber ohne Ende. Sei es wegen Erschöpfung, Verletzung, Wetter oder Materialdefekt...
 
Dann würde ich die Frage in den Raum werfen: Welche Notsituation bzw. kritische Situation könnten einem Alpencrosser oder einer Gruppe widerfahren und wie reagiert man konkret in diesem Fall?

Zwei Beispiele wurden genannt Unwetter/Gewitter und Schneefeldquerung.

- Verletzungen: Notfall-Rufnummern und geladenes Handy griffbereit haben, Erstehilfekurs, Erstehilfe-Tasche (incl Schmerztabletten, Rettungsdecke)
- jemand kommt in Schwierigkeiten (Kraft geht aus/Hungerast, Höhenprobleme, Höhenangst): gegenseitig Hilfe leisten (niemand wird allein zurück gelassen), Riegel oder Gels dabei haben, falls es nicht anders geht Tourabbruch und auf AX mit motorisierten Verkehrsmitteln zum nächsten Etappenziel weiter falls möglich, ansonsten umplanen
- Zeit verschätzt - Dunkelheit: gute Lampe im Rucksack? Wenn nicht zum nächsten Hauptweg und runter vom Berg.
- technischer Defekt am Berg: Material für Notreparaturen im Rucksack (ggf in der Gruppe aufgeteilt), technisches Knowhow/"McGuyver-Strategien"
 
Zuletzt bearbeitet:
- Verletzungen: Notfall-Rufnummern und geladenes Handy griffbereit haben, ...

Oft hilft das Handy nichts, weil man kein Netz hat. Gut ist es dann, jemanden zu finden, der entweder wo hin fährt, wo Empfang ist oder jemanden bitten, beim Verletzten zu bleiben. In abgelegeren Gegenden ist es ratsam, auch für solche Fälle eine Rettungsdecke dabei zu haben, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man bei Knochenbrüchen eklatant zu frieren anfängt.
 
erste hilfe material...

na, was kommt am häufigsten vor:

schnitt-, schürfwunden. vorrangig.

also:
an erster stelle vor allen pflaster- bandagen- etc-zeugs, was viele kiloweise mitführen (verbinden kann ich auch mit einem taschentuch und einem kleidungsstück...): wunddesinfektion. pins etc können einem schöne infektionen zufügen, vor allem wenn kuhscheisse oder sonstige hinterlassenschaften diverser viecher am schuh/pedal etc sind.
btw: mit einem schlauch kann man rel gut einen druckverband anlegen, falls mal mehr saft ausdringen sollte. aber bitte nit komplett abbinden!

sonst würd ichs nicht übertreiben. denn auch ein schwerer rucksack ist ein risiko...
vll eine gute schere (um haut- oder sonstige verletzungsbedingt überstehende teile zu entfernen), pinzette (kleine steine, holzteile, kleidungsreste entfernen); wasser (ausschwemmen, flasche besser und zielsicherer dosierbar als eine trinkblase - wenn man mit dem vollen mund ausspülen will, dann bitte der patient selber ;-) ). wundauflage. tape. mit einem tape kann ich sehr viel anfangen, sogar finger etc schienen.

prellungen, brüche etc: finger und anderes kleinzeugs: ruhigstellen, evtl schienen. gröbere sachen: als laie kann man im normalfall eh nix machen. selbst die schmerztabletten, die ihr so bekommt, sind da für nix.
hier: gut zureden, richtig lagern, primitive erstversorgung, erleichterung schaffen. hilfe rufen/holen. verletzten ist meist kalt, also: rettungsdecke, gwand der anderen teilnehmer.


vll auch nicht blöd für bestimmte personen: antihistaminika, für empfindliche personen. aber bitte mit dem arzt vorher abklären.
 
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Kleines Erlebnis aktuell > passend zum Thema Alpines Verhalten/Erfahrung...
Bergtour Gestern (ohne Velo)
Abstieg vom Gipfel.
Unter mir zwei langsame ältere Berggänger.
Ich lasse Denen bewusst Abstand (1) und warte bis zum sicheren Sattel (2) wo ich Sie dann problemlos überhole und auch zwei drei freundliche Worte wechsle.
Als ich gerade am Ausstieg (3) der kleinen Kletterstelle unter dem Sattel bin, höre ich es ob mir rumpeln und ich springe unmittelbar zur Seite...
Ich sehe noch wie ein Kopfgrosser Stein ob meinem vorherigen Standort steckenbleibt. Riesiges Glück gehabt...
Weiter oben sehe ich die Ursache - Ein "Express Bergsteiger" hat die älteren beiden Berggänger in der Engstelle überholt und hat dadurch den runter fallenden Stein losgetreten.
Dem Dummkopf werfe ich voll von Adrenalin wütend an den Kopf, dass dies garantiert kein korrektes Alpines Verhalten ist.
Der entschuldigt sich und zieht weiter...


Steinschlag an Engstelle


RedOrbiter
www.Trail.ch
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass einem die ganze Erfahrung nichts nützt, wenn einem Anderen sein Fehlverhalten nicht bewusst ist. Freunde haben das beim Skitourengehen auch schon oft erleben müssen.
Ich hoffe, du hattest aber trotzdem bis dahin eine schöne Tour!
 
Ist beim Autofahren auch nicht anders. Man kann noch so achtsam sein, wenn ein anderer Mist baut, nutzt das nämlich nix.
Trotzdem kann man durch die eigene Vorsicht die Gefahr ein bisschen reduzieren und sich aus den Durchschnittswerten der Statistiken herausmogeln.
 
So schwer ist ein kleines erste Hilfe Set nun auch wieder nicht das es den Bock fett macht.
Dazu ein paar klammerpflaster, Desinfektionsmittel und 10x 800er ibo und gut ist.
Schmerztabletten, hohe Dosierung, hab ich als Migränekandidat immer dabei.
Schmerzmittel würde ich einem mit akuter Verletzung wie einem Bruch eh nicht geben, aber bei Prellungen z.B. Kann das schon hilfreich sein ;)


Dazu mitreisende über eventuelle Allergien, Unverträglichkeiten informieren. Nicht ganz unwichtig. Gib mir Penicillin und ich bin begeistert :oops:

Vielleicht tut es auch eine Infokarte wo solche Sachen drauf stehen.

Traubenzucker nimmt auch nicht viel Platz weg und ist nicht verkehrt.
 
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Eigentlich sollte man bei solchem steilen Terrain ja wenigstens vorsichtshalber abwarten bis unterhalb keiner ist, bevor man irgendwelchen Manöver startet, bei denen man potentiell Steine auslösen könnte. Also halt nicht nur auf seine unmittelbare Umgebung achten sondern auch auch auf das Vorgehen unterhalb.
Und eigentlich sollte man wenigstens sofort warnend rufen, falls man es dann doch geschafft hat, einen Stein oder sonstigen Gegenstand auf die Reise zu schicken. Wenn es nur steil aber nicht senkrecht ist, kann die Vorwarnung reichen, damit der unter einem das Übel kommen sieht und zur Seite hüpfen kann.
Manche Leute sind halt zu sehr mit sich selber beschäftigt.
Ich glaub nach so einem Schreck hätte ich den Verursacher auch erst mal ordentlich zusammengefaltet.

In etwas schwierigerem (steilerem) Terrain ist Steinschlag imho eh eine der unberechenbarsten Gefahren beim Bergradeln oder anderen Sommer-Aktivitäten. Weil es unerwartet kommt und weil man es selbst mit noch so großer Vorsicht nicht vermeiden kann, wenn es von jemand anders ausgelöst wird.
 
In etwas schwierigerem (steilerem) Terrain ist Steinschlag imho eh eine der unberechenbarsten Gefahren beim Bergradeln oder anderen Sommer-Aktivitäten. Weil es unerwartet kommt und weil man es selbst mit noch so großer Vorsicht nicht vermeiden kann, wenn es von jemand anders ausgelöst wird.

das unterschreib ich sofort. zu fuss kann ich bei mir (fast) ausschließen, was loszutreten, aber beim fahren überholen mich immer wieder selbst losgelöste steine. vll auch eine frage der fahrtechnik, an der zu feilen wäre....
 
Weil die Rettungsdecke erwähnt wurde: statt der hab ich lieber einen superleichten und kleinen Notbiwaksack aus ähnlichem Material im Gepäck (sofern nicht ohnehin einen vollwertigen Biwaksack dabei habe). Gleich leicht, aber viel sinnvollere Sackform.

100g, die einen Freund nach gerissenen Bändern in beiden Knien nach einem Sturz auf Skitour schon vor einer Erfrierung bewahrt haben.

http://www.amazon.de/Unbekannt-Notfall-Schlaf-und-Rettungssack/dp/B0058I6U76/ref=pd_bxgy_200_img_y
http://www.bergfreunde.de/mountain-equipment-ultralite-bivi-biwaksack/

Aha, gibt's endlich auch als 2er-Variante (SL2): http://www.bergfreunde.de/lacd-bivy-bag-super-light-biwaksack/
 
Thema Steinschlaggefahr durch die Begeher/Befahrer:
In der Gruppe möglichst geringe Abstände halten, auch vertikal:
Grund: Ein Stein gewinnt mir zunehmender Fallhöhe/zurückgelegtem Weg an Geschwindigkeit und Durchschlagskraft.
Hier ist die oft geübte Neigung zum Abstandhalten fehl am platz.
 
Wir könnten uns auch einmal dem Thema Ersatzteile und Werkzeug widmen:
  • Ersatzschlauch & Schlauchflickzeug
  • Mantelflicken
  • Multifunktionswerkzeug (mit Nippelspanner, Kettennieter, etc.)
  • Ersatzkettenglied
  • Kettennieten
  • Zwei paar Ersatzbremsbeläge
  • Schaltauge
  • 3 Ersatzspeichen
  • 1 Paar Ersatz-Cleats
  • Luftpumpe
  • Eventuell Federgabelpumpe
  • Kabelbinder in versch. Größen
  • Kettenöl oder -wachs
  • Montageöl (z.B. Brunox)
  • (Schweizer) Taschenmesser
Musste ich alles schon einsetzen, bin aber für neue Ideen offen! Ich habe mir auch eine Aluminiumstange zurechtgezimmert, die ich Rucksack trage, falls sich einmal mein Dämpfer verabschieden sollte. Dann wird kurzfristig mein Fully zu einem Hardtail. :)
 
ersetze Schweizer Taschenmesser durch Leatherman mit anständiger Zange. Die ist für diverse Dinge sehr nützlich.
Plastikstück für Mantelflicken: abgelaufene Kreditkarte z.B.

  • diverse Schrauben (wir haben schon Cleatschrauben, Bremssattelschrauben, Schrauben an den Griff-Lockringen, Flaschenhalterschrauben, Sattelklemmschrauben... verloren auf Tour :rolleyes:, seitdem ist von den gängigsten Schrauben alles zumindest in einfacher Ausführung im Rucksack)
  • Ventilinsert für franz. Ventil (ja, auch das kann man kaputt machen nicht nur beim Pumpen sondern auch beim Fahren)
 
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