Also gut...zweiter Versuch...alles weg von eben
dodderer hat mich ja mit seinen tollen Bildern heiß gemacht, das alte Marin mal wieder rauszuziehen

Der Spaß ging schon vorm Losfahren los, denn dieses 9,irgendwas Teil rauszuwuchten ist schon Freude genug. Das versprach lustig zu werden.
Die ersten 80 Hm gingen mit den kalten Knochen wie immer etwas schleppend, aber ab da war es nur noch Fun. Der Stöckelaschleifer-Weg ist mittlerweile etwas abgesackt und war kein Foto wert, also weiter bergan, bergab. Die Steigungen sind mit diesem Leichtgewicht nur halb so lang, die Abfahrten dafür doppelt lang und intensiv im Vergleich zu den ganzen Fullys, aber nicht weniger spaßig. Wie schnell man wieder die neue/alte Fahrtechnik drinhat. Bergab einfach hinterm
Sattel stehen auf den Waldautobahnen und das Rad unter sich fliegen lassen. Den Lenker nur sachte berührt und laufen lassen. Berghoch einfach drücken und ab geht die Post. Wenn der Gang zu schwer wird, wird einfach aufgestanden und im Stehen gefahren. Nix mit überlegen "mach ich jetzt die Gabel zu, schalte ich hoch, steh ich wirklich auf"...einfach den Schwung mitnehmen, aufstehen, hochpressen, fertig.
Auch die Bremstechnik wird gleich wieder eine andere. Mit den großen Scheiben, bremse ich viel öfter. Vor jeder Kurve runterbremsen in der Erwartung, dass jemand um die Ecke kommt. Mit den Felgenbremsen aus angst vor Felgenverschleiß wird einfach laufen lassen und die Anlieger voll mitgenommen...wird schon keiner kommen. Und selbst wenn: Die V-Brakes beißen nicht schlechter als meine besten Scheiben. Da wäre die Fuhre sehr schnell zum Stehen gekommen...aber es kam ja keiner

Und es bestand auch nie Gefährdung für jemanden. Meinem Ruf als der "Gute im Wald" will ich ja immer gerecht werden. Das haben sogar die "Rudelbiker" heute erleben dürfen als ich ihnen später bei deren Bergauffahrt den Trail wartenderweise komplett überlassen habe, wenn sie es waren...
..ja, in der Tat, sie waren es
http://www.mtb-news.de/forum/showpost.php?p=10762371&postcount=2533
Aber das soll nicht abwertend klingen! Sind alles nette Leute und alle haben gegrüßt! RESPEKT! So geht's im Wald auch mit den Wanderern!
Erkannt haben sie mich sicher nicht als "Klein-Holgi", wenn ich mit Marin unterwegs war, aber bisschen mitleidig (oder wars doch anerkennend) geschaut haben sie schon, was der "starre Simpel" auf dem Wurzeltrail macht
Dann mal los mit Bildern:
Erster Haltepunkt auf so nem Aussichtspunkt, von dem man einen tollen Blick auf den Wald hat

Aber weil mir immer danach war das leichte Bike zu heben, hab ich es die paar Treppen gerne hochgetragen
Und weil ich schon im hintersten Schrankeck die alten Marin Klamotten rausgekramt habe, dürfen sie auch mal mit aufs Bild und ich den Blick auf die Bäume genießen
Nächste Hochhebeaktion der Karre...eine coole Idee für nen Radständer an der Wand. Das Rad hängt nur am Pedal auf dieser Reling...und das gut
Und dann kam das Highlight der Tour. Als ich das Handy gerade verstaut hatte, kam von da, wo ich hinwollte eine ältere Dame ihres Weges. Mein erster Gedanke: Die macht jetzt ein Bild von mir, damit die Klamotten nochmal mit draufkommen. 2. Gedanke: Ne, lieber nicht, die bekommt Angst, wenn sie einer im Wald anlabert....die erste Idee siegte dann aber, weil sie sonst weggewesen wäre und sonst niemand in Sicht war...also aus der Entfernung mal sachte gefragt, ob sie paar Sekunden für ein Foto hat, wenn ich da den Berg hoch- und wieder runterfahre. "Oh je...ob ich das kann?" Nach 3 Minuten Erklärung der Knöpfe und wie man das alles halten muss, um nicht die falschen Tasten zu bedienen, hat sie nach paar Fehlversuchen ein cooles Bild von mir hinbekommen:
...aber dann gings erst richtig los..als wir uns angeschaut haben, was sie da gemacht hat. Übrigens war sie so geschätzte 70 oder noch älter, aber zackig drauf. Ich: "ist doch ein tolles Bild geworden, danke!" Sie: "meine Enkeltochter macht auch schöne Bilder mit ihrer Kamera, da seh ich immer gleich viel jünger aus" ...aha...mein Stichwort: "waaas, Sie haben schon ne Enkeltochter?"

so gab ein Wort das andere und die Tour wurde ca. 30 Minuten länger als sie hätte sein können. Nach der Diskussion der Vorteile der Bildarchivierung in Papier und die gute alte Zeit im Vergleich zu Festplatten und wie schön es doch war als man die Bilder noch im Album anschauen konnte und nicht am Computer, bekam ich noch wertvolle Hinweise wie man die Alben denn gestalten kann und "wenn Sie mal Kinder haben, dann machen Sie das doch auch so und so"...Ich:"mein großer Sohn ist 14 und wir haben alle Babyfotos auch in Papier und doppelt archiviert, falls die Bude mal abbrennt usw." ..."also Sie sehn nicht aus als hätten Sie schon Kinder..." Damit war ich dann irgendwann entlassen

und konnte dann endlich den Berg hoch, den ich fürs Foto schon paarmal runter bin

Das Marin steigt um Klassen besser als mein Fox-begabeltes Attitude. Habe extra nicht an den Hörnchen gegriffen, weil ich den direkten Vergleich haben wollte...Das Marin ist das absolute Bergaufbrettbike. Ich habe kein besseres
Ganz oben steht dann der "Meisterturm" auf dem Hügel und als ich die DM-Beträge sah, habe ich mir dort das Hochtragen verkniffen und wurde dran erinnert, dass das Marin auch noch DM gekostet hat, damals vor 18 Jahren.
..und die Idee kam spontan, auf die Wege zu fahren, auf denen ich das Marin damals zu seiner ersten Tour ausgeführt hatte, bei der mir damals mit 30 Sachen bergab der vordere rosafarbene Leichtschlauch weggeplatzt ist, weil das Ventil abgerissen ist.
Also noch schnell ein Stahl mit Stahl-Bild und in die andere Gegend des Waldes gefahren...
Wer entdeckt das Bike
Dann kam ich also zwangsläufig auf dem höchsten Hügel bei uns im Dorf wieder raus - mit Stadtblick
...und wusste schlagartig, wo der dodderer sein neues Marin her hat. Die wachsen im Taunus auf den Bäumen
Die richtig guten aber seeeehr hoch
Na prima, mit dem Bild wollte ich eigenlich die noch toll erhaltenen Gabeldecals zeigen, weil ich in dem Rahmen nach der XC700 noch ne Bomber Z1 verschlissen habe und die Gabel eigentlich noch so gut wie neu ist...nur erkennen kann man nix davon
Aber wie es da so hing oder dann wieder stand fiel mir doch auf, dass der Rahmen nicht mehr ganz so toll ist. Jetzt kommen die Materialspezialisten zum Zuge: Ist das kritisch? was würde ich entdecken, wenn ich da anfange zu schleifen?
oder hier?
Irgendwann wird's den Rahmen zerreißen, wenn der Rost gewinnt...bleibt die Hoffnung, dass es bergauf beim Ziehen ist und nicht bergab bei ner schnellen Bodenwelle, aber ist es schon bald so weit?
Bei den nächsten schnellen Abfahrten über die Waldautobahnen kamen mir dann Gedanken für den Text hier nach dem Motto: "Die Tour war zu Ende, der Rahmen ist zerbrochen" oder "das war das letzte Bild des Marins"...die nächsten Gedanken waren "bist Du überhaupt fähig das alles zu schreiben, wenns die Kiste bei 50 zersemmelt?"...na wie auch immer: es ging gut und als man mal 100 Meter treten musste und die Abzweigung zu einem meiner Fully-Lieblingstrails kam, konnte ich nicht widerstehen
Im oberen Bereich ist hauptsächlich kurvig, aber harmlos...macht das Laune wie direkt man das Bike um die engen Kurven zirkeln kann. Ich glaube da bin ich auch mit dem 100mm Palomino nicht schneller...
Aber dann kommen auch noch Stellen, wo es mir 2 Mal den Lenker aus der linken Hand geschlagen hat...ab da war dann langsam angesagt. Auf die Fresse fliegen wollte ich dann doch nicht. Wäre schade ums Rad
Hier wird's schon ruppiger...da ist ne Federgabel nicht schlecht...
Da war das alte Presslufthammergefühl wieder da...
Und dann locker heimrollen...herrlich - geiles Rad
