Ein paar Gedanken zum Thema Fahrraddiebstahl (SEHR LANG!)

TXLRudi

Sportentdecker
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15. Juli 2007
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Hallo Leute,

mit Betroffenheit habe ich mir mal den gesamten Thread zum Thema geklaute Fahrräder durchgelesen. Das läßt mir irgendwie keine Ruhe. Ich sehe das wie so manch anderer, dass es eigentlich ein Unding ist, dass man in diesem Land mit dem Besitz eines Fahrrades die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden, quasi potenziert.

Seit einer Woche bin ich auch Besitzer eines Cube LTD Race '08 und somit auch potentielles Opfer, wenn gleich mein Wohnort auf dem platten Land hoffentlich etwas die Gefahr mildert. Mich kotzt maßlos an, dass ich mir gerade Gedanken um einen sicheren Unterstand mache, den ich bauen will, dass ich auf Ausfahrten über die Sicherheit meines Schlosses nachdenke, mich über meine Schnellspanner rundherum ärgere und und und. Das ist mein Fahrrad und kein noch so schmutziger Drecklappen hat sich daran zu vergreifen.

Seit gestern denke ich darüber nach, was man aktiv dagegen tun könnte?
Denn der Hauptgrund ist doch, dass es offenbar völlig risikofrei hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit des Erwischtwerdens ist, ein Fahrrad zu klauen. Anders ist diese Fülle an Diebstählen und die Dreistigkeit nicht erklärlich.

Und dabei ist mir zunächst mal eine Frage eingefallen:

Warum zur Hölle machen es die ganzen Rahmenhersteller den Dieben so leicht? Sprich: Warum steht diese blöde Rahmennummer eigentlich i.d.R. unter dem Tretlager oder an anderen, schwierig und vor allem nur bei genauer Inaugenscheinnahme aufzufindenden Stellen?

Warum kann die Rahmennummer nicht so am Rahmen kenntlich gemacht werden, dass sie für jedermann leicht, zumindest ohne Kopfstand, zu erkennen ist? Möglichst auffällig, deutlich hervorgehoben?

Ich bin auf einem Umweg auf diese Frage gekommen:

Hier im Forum werden ja von einigen Ihre Fahrräder gemeldet, die geklaut wurden. Das nützt aber insofern nichts, als dass einem soviele Räder geklaut werden und man sich beim besten Willen nicht merken kann, ob ein Canyon Yellowstone mit Kratzer irgendwo geklaut wurde. Sprich: Es ist beinahe unmöglich, auf diesem Weg etwas wiederzufinden.

Was wäre aber, wenn man den Spies umdreht:

Gäbe es eine deutlich erkennbare, ohne Umstände lesbare Rahmennummer, könnte man z.B. in diesem Forum eine Datenbank aufbauen. Eine Datenbank von Freiwilligen. Jeder, der irgendwo ein teures Rad rumstehen sieht, schreibt sich einfach und komplikationslos die Rahmennummer auf, wo er es gesehen hat und zu welcher Zeit. Diese Nummer gibt er über ein Webformular ein, sie wird gespeichert. Bei genügend Freiwilligen, sprich Man (und Woman)Power entsteht in kurzer Zeit ein riesiger Pool an Nummern, die in dieser Datenbank schlummern. Egal ob geklaut oder nicht.

Jetzt passiert folgendes:

Wenn ein Rad geklaut ist, besitzt der rechtmäßige Besitzer auch die Rahmennummer, d.h. er kann sie über ein Formular eingeben. Und er kann sein Rad als GESTOHLEN markieren. Fortan bekommt jeder, der zu diesem Bike eine Standortmeldung abgibt, einen Hinweis angezeigt: "POLIZEI INFORMIEREN". Der Besitzer erkennt zusätzlich, wo sein Rad gesehen wurde und kann selber aktiv werden, falls der Eintrager aus welchen Gründen auch immer die Polizei nicht informiert hat oder z.B. das Rad eben nicht mehr da stand. Er kriegt also einen Anhaltspunkt, wo er nach seinem Rad suchen müsste.

Ich finde die Idee frapierend, da so der umgekehrte Weg bestritten wird und das Entdeckungsrisiko überproportional steigt.

Jetzt könnte man folgende Bedenken formulieren:

- Damit gibt man den Dieben ja Anhaltspunkte, wo die tollen Räder stehen.

Stimmt, dagegen finde ich derzeit noch kein gutes Argument. Aber zumindest müsste ein Dieb das Bike schon mal gesehen haben, um es abfragen zu können, denn Infos über Standorte gibts nur gegen die Rahmennummer. D.h. dass er es also auch schon vor sich gehabt hatte, es nicht noch unbedingt abfragen müsste. Klar ist, dass natürlich auch im Vorbeifahren ein Bike bei den Schmutzfüßen Interesse wecken könnte. Eventuell könnte man das so lösen, dass detailliertere Informationen als z.B. Postleitzahl und Ort nur gegen Eigentumsnachweis und persönliche Registrierung herausgegeben werden. Da ist sicherlich noch Denkarbeit nötig.


- Dann gibt halt einer zufällig eine ausgedachte Nummer ein:

Das dürfte schwierig sein, denn selbst wenn mal ein zufälliger Treffer bei den i.d.R. alphanumerischen Nummern dabei ist, so bleibt immer noch die Frage, in welchem Verhältnis der Aufenthaltsort des potentiellen Diebes zum Verkehrsort des Fahrrades steht UND ob es in seiner Ausstattung und Marke überhaupt ins "Fadenkreuz" paßt.


- Ich fände aber eine gut sichtbare Nummer voll hässlich

Gegen dieses Argument gibts kein Gegenargument. Ich hab lieber eine hässliche bzw. nicht stylische Nummer, dafür aber behalte ich mein Bike.



So weit, so gut - So gut, so theoretisch:

Denn das funktioniert natürlich nicht mit den ewig versteckten Rahmennummern. Offensichtlich ist dieser Verfahrensweg nicht sinnvoll, er trägt kein bißchen zur Vermeidung von Diebstählen bei. Vor allem, wenn man mal bedenkt, dass ja nicht mal eine Manipulation wie Ausfeilen auffällt, weil es da unten -außer bei konkreter Nachschau- keiner bemerkt.

Tja und dann gibts noch einen weiteren Vorteil:

Auch die Polizei hätte es deutlich einfacher, im Vorbeifahren mal ein Bike zu checken. Das tut sie viel zu selten, weil es rechtlich leider nicht ohne weiteres möglich ist, einfach jemanden anzuhalten - was aber Grundvoraussetzung wäre, um unter das Bike zu kriechen und die Nummer abzulesen. Daher werden die Räder so selten wiedergefunden, da sie -wenn überhaupt- mal bei Durchsuchungsmaßnahmen gecheckt werden, oder weil ein Schmutzfuß aus anderen Gründen polizeilichen Kontakt bekommt UND die Polizisten dann auch dran denken, das Bike zu prüfen. Das sind leider viel zu viele "WENN", um das Entdeckungsrisiko zu erhöhen.

Daher glaube ich, dass wenn wir (=Die Gesellschaft) das Problem in den Griff kriegen wollen, dass wir das Entdeckungsrisiko so hochschrauben müssen, dass es schlicht unattraktiv wird, ein Bike zu klauen oder noch besser anzukaufen.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass man die Versicherungen dafür gewinnen könnte, ein solches Projekt zu unterstützen (Kosten für Datenbanken, Hardware usw.). Die liegen nicht besonders hoch, verglichen mit dem versicherungswirtschaftlichen Schaden, der damit zu vermeiden sein könnte.


Aber:

Um so etwas umzusetzen, ist ein Umdenken der Rahmenhersteller nötig. An den Bikes sind sooooviele bunte Aufkleber drauf, warum nicht in ähnlicher Erkennbarkeit eine eindeutige Individualisierung. Durch Gravur oder ähnliche, nicht ohne mechanische Angriffe zu verändernde Lösungen. Meine Reba-SL ist übrigens mit weißer Gravur auf schwarzem Grund gekennzeichnet, nur die Zahlen sind ziemlich klein. Aber ähnlich sichtbar, ohne Verrenkungen, nur größer wünsche ich mir Rahmennummern.

Und ich bin mir sicher:

Wenn jeden Tag 25 User 10 Rahmennummern eingeben würden, kämen Tag für Tag 250 Eintragungen hinzu. Darunter bestimmt auch Mehrfachsichtungen, keine Frage. Aber Fakt ist, dass binnen kürzester Zeit eine derart umfangreiche Datenbank entsteht, dass zunächst viel mehr Räder zurück nach Hause finden und über das damit deutlich steigende Erwischt (und Zahnverlust) Risiko weniger von ihrem Herrchen verschwinden.

Dafür müssten wir die Hersteller aber überzeugen, von den Tarnnummern wegzukommen. Und das geht nur über Masse & Initiative.

Es wird Zeit, dass sich die Gesellschaft anfängt zu wehren. Ich bin es leid, dass die Schmutzfüße in unserem Land diktieren, dass Fahrradiebstahl quasi zur Normalität wird.

Ist etwas lang geworden, sorry. Aber ich hoffe, dass Ihr meinen Gedanken folgen könnt und vielleicht können wir gemeinsam die Idee weiterentwickeln - oder killen, wenn Ihr sie für bescheuert haltet.

Viele Grüße

Rudi
 
dann gehts net lang und die entfernen die rahmennummer (rausfeilen, zuspachteln, drüberlackieren) eben und ersetzten sie durch ne 'neue' (neu reinfräsen oder wie auch immer)!!
 
Hmm, mein Bike ist ein Sportgerät, das steht max 10 min alleine, wenn eine Pause gemacht wird und ich was zu trinken/essen hole. Ansonsten sitze ich drauf oder es steht in der Garage / Wohnung.

Für zum In-die-Stadt-fahren habe ich eine Stadtschlampe, wo es mir zwar nicht egal ist ob sie geklaut wird, aber ich keinen großen Verlust erleide und außerdem wer das Rad klaut ist einfach doof :D
 
noch besser:alle menschen bekommen einen chip eingepflanzt,kameras und mikrofone an jeder ecke, den jeder könnte ein "schmutzfuß" sein!schäuble wär begeistert.:daumen:
 
ich schließe mich da hexxagon an. mein rad ist ein sportgerät und steht nie irgendwo alleine, von daher möchte ich keine auffällige rahmenummer, schon gar nicht eingraviert...
außerdem frage ich micht, wer sich, wenn er in der stadt unterwegs ist 10 rahmennummern merkt um sie dann zu hause ins inet einzugeben...
 
Wenn jemand meine Rahmennummer + Sichtungsort öffentlich postet, gibt's was auf Maul:mad:
Im Ernst: öffentlich sowas posten mit Ort würde zu Problemen führen (Datenschutz!).
Außerdem: Wenn ich fahre, dann fahre ich und notiere mir keine Nummern:rolleyes:
Und wer sein teures Rad rumstehen läßt, ist selbst Schuld, wenn es geklaut wird...

Der Nikolauzi
 
Am einfachsten wäre es doch ein spezielles Schloss zu entwickeln.

Das müsste nicht mal dick und schwer sein, aber es muss beim durchschneiden sofort einen lang anhaltenden hochfrequenten Höllenlärm machen und ausserdem eine Weile lang gleisend hell leuchten.

Denn nix schreckt einen Dieb mehr ab als Licht und Lärm.

Dazu muss es extrem billig und leicht sein, damit man am besten 2 oder 3 davon ans Bike machen kann. In wählbaren Lärm-Frequenzen und vielleicht in verschieden Lichtfarben... gerne auch manche die Gestank verbreiten oder Leuchtfarbe verspritzen wenns durchgeschnitten wird um den Dieben dabei ihre sauteuren Schlabberhosen und Protz-Lederjacken zu versauen. :)

Diese armdicken, dummen Ketten die manche Hersteller als Non-Plus-Ultra verkaufen ist doch mittelalterlich und schreckt doch keinen ab.
 
Wenn jemand meine Rahmennummer + Sichtungsort öffentlich postet, gibt's was auf Maul:mad:
Im Ernst: öffentlich sowas posten mit Ort würde zu Problemen führen (Datenschutz!).
Außerdem: Wenn ich fahre, dann fahre ich und notiere mir keine Nummern:rolleyes:
Und wer sein teures Rad rumstehen läßt, ist selbst Schuld, wenn es geklaut wird...

Der Nikolauzi

fettes word

ich freu auf den tag wo ich den ersten fahrraddieb erwische. :mad:
 
KLICK

Die Idee ansich klingt in der Theorie ganz nett, wenn Sie Wirklichkeit werden sollte würde ich sofort Klage einreichen. ICH entscheide wann und wo Daten von mir eingetragen werden, zumindest in den Bereichen in denen es mir möglich ist.
 
...die Holländer haben hier als Antwort das Personal Bike...

personal_bike_nuvinci.jpg


...da ist die Nummer so fett, daß man sie von der anderen Straßenseite noch lesen kann...
 
Hi an alle,

ich habe direkt auf das Argument "Datenschutz" gewartet, was ein typisch deutsches ist. Geht mal bitte in Euch und überlegt gründlich, inwiefern hier tatsächlich "Daten von Euch" eingetragen werden würden.

Eine Rahmennummer kann man juristisch als persönliches Datum erfassen, dem schließe ich mich ja noch an. Welcher Unsinn wäre aber damit zu treiben?

Fakt ist doch, dass die jetzige Situation absolut unhaltbar ist. Es werden Räder ohne Ende geklaut und auch eine Alarmanlage wird das nicht verhindern. Sportgerät hin oder her, auch diese werden geklaut, spätestens beim Wohnungseinbruchsdiebstahl oder Kellerbruch.

In der jetzigen Situation ist es beinahe unmöglich, außer der Zufall hilft stark mit, dass ein Rad irgendwie durch fahndungsmäßige Überprüfung der Rahmennummer wieder auftaucht.

Das kann doch nicht im Ernst für Euch ein akzeptabler Umstand sein? Das hat auch nichts mit Schäubles Hirnvisionen zu tun, sondern mit einem ordentlichen System, Fahrraddiebstahl unattraktiv zu machen. Und zwar von unten, also ohne staatlichen Einfluss. Den gibt es in Form der polizeilichen Fahndungssysteme, nur um da einen Abgleich herbeiführen zu können, bedarf die Polizei einen konkreten Verdacht, wenn der betreffende nicht gerade an einem kriminalitätsbelasteten Ort auftaucht, der Kontrollen erleichtert. Aber auch hier kommt dann wieder das Problem, ob das Bike abgefragt wird, eben weil die Rahmennummern an der unsichtbarsten, dreckanfälligsten Stelle des ganzen Rades eingeschlagen sind.

Ich finde es einfach schade, dass man sich neben seinem Bike angesichts der Lage um das offenbar sehr konkrete Diebstahlsrisiko Gedanken machen muss.

Und es muss einen Weg geben, das Entdeckungsrisiko zwischenmenschlich, d.h. in jeder Situation, an der Ampel <wenn denn mal einer anhält :p>, vor dem Supermarkt, vor der Uni derart zu erhöhen, dass es unattraktiv wird, Fahrräder zu stehlen.

Bezüglich des Einwandes, dass dann angefangen wird, die Dinger rauszufeilen usw. --> den möchte ich sehen, der eine vom Werk eingearbeitete, bestenfalls an mehreren Stellen befindliche Rahmennummer, die auch noch deutlich sichtbar ist, so umarbeiten kann, dass das keinem bei einem einfachen Blick auffällt. Wenn ich mir meinen eloxierten Rahmen anschaue, dann glaube ich nicht daran, dass das ohne erheblichen Aufwand o.W. möglich ist.

Das Bikeparts wie Sättel, Felgen usw. im Rahmen der Prävention nicht mit Individualnummern versehen sind, wundert mich auch. Und das bei Preisen, die teilweise über einem guten Flachbildfernseher liegen - und gleichzeitig um den Faktor X wahrscheinlicher geklaut werden. Elektrogeräte ab einer bestimmten Preisklasse sind immer individuell gekennzeichnet.

@MIK: Dein Satz kommt mir leider für Deutschland sehr bekannt vor. Der typische Deutsche läßt sich lieber unwiderbringlich sein Rad klauen, ohne sich mal über eine Idee Gedanken zu machen, was man dagegen tun könnte. Und zwar datenschutzkonform, da gibts sicherlich genug Möglichkeiten, derartige Bedenken auszuräumen.

Es gilt im Grundsatz, nochmal zum Thema Alarmanlage und Schlösser, dass mit vertretbarem Aufwand nur erreicht wird, dass das Knacken LÄNGER dauert. Unmöglich ist das leider nicht, ähnlich wie bei Wohnungen und Kraftfahrzeugen.

Übrigens: Mein Auto hat sichbar in der Windschutzscheibe die Fahrgestellnummer ab Werk drin, d.h. für die Polizei ist es u.a. möglich, zusätzlich zum Kennzeichen (was von einem anderen, gleichartigen Fahrzeug stammen könnte) die FIN zu überprüfen. Und zwar ohne ins Fahrzeug zu kriechen und sogar wenn das Auto irgendwo abgestellt ist. Und diese FIN ist bei manchem Hersteller ein dutzend Mal und häufiger im und am Auto verteilt.

Aber erstaunlich, dass ein Thema, dass allen (Ehrlichen) nützt, aber keinem schadet, immer noch auf Abneigung stößt. Mir ist klar und ich will das nochmal betonen, dass das ja nur ein Gedankenspiel ist.

Viele Grüße

Rudi
 
ein grossteil der räder verschwindet nach osteuropa.

wie man die polizei da so kennt, ist deine idee nicht sonderlich erfolg versprechend.
 
Hi Gurkenfolie,

das ist ein Argument, dem man nichts entgegensetzen kann. Ich weiß es nicht, ob es so ist. Vielleicht hast Du Recht, vielleicht nicht. Aber selbst wenn dem so ist, schadet die angedachte Verfahrensweise ja trotzdem keinem - sie tut doch keinem weh, nur weil deswegen trotzdem nicht jedes Rad zurück nach Haus findet.

Und bei 500.000 Rädern pro Jahr in Deutschland...dann müssten die Jungs da drüben ja inzwischen eine technische AUsstattung erreicht haben, von der wir hier im Querschnitt nur träumen können ;-)

Viele Grüße

Rudi
 
also erstmal kann mit allem was über eine person gespeichert ist schindluder betrieben werden.da helfen keine gesetze die schützen sollen,wer da ran will,kommt ran.vor kurzen erst bei der telekom so passiert.und wer heutzutage noch an die unfehlbarkeit des systems glaubt ist selbst dran schuld.
lieber lebe ich mit der gefahr bestohlen zu werden und versuche selbst diese gefahr zu mindern als das ich eine flächendeckende totalbewachung befürworte in der mir meine eigene verantwortung abgenommen wird.was nützt es wenn jeder persönliche besitz nummeriert,registriert ist und sich eh keiner die nummer merken kann um gestohlene sachen auf der straße zu erkennen, nichtmal die polizei bekommt das hin auf ne rahmennummer zu schauen.:lol:

edit: diese halbe million fahrrder beziehen sich auch auf baumarkträder,bei denen lohnt sich eine registrierung nicht und nach einem halben jahr fallen die eh auseinander,der bedarf danach ist also immer da.;-)
 
Hi Reizhusten,

über eine Person ist doch nichts gespeichert, gar nichts. Nur eine rein anonyme Nummer, gegen die ist ein Autokennzeichen ja beinahe ein Lebenslauf. Mehr als die reine Rahmennummer existiert doch nicht, kein Name, kein Besitzer, nur diese Nummer.

Über die Nummer ist doch kein Rückschluss auf die Person zu ziehen.

Ich kenne Deine Grundeinstellung nicht, aber würdest Du nicht zur Polizei gehen und dort für die Fahndungsdatenbank Deine Rahmennummer angeben, im Diebstahlsfalle?

Denkt doch mal nach:

Würde man eine gut sichtbare Rahmennummer haben, die z.B. ab Kauf in einer Datenbank gespeichert wird. Ohne Rückschlüsse auf die Person, lediglich gespeichert und vielleicht mit Zugangsdaten versehen, wie z.B. ein solches anonymes Forum hier.

Der Besitzer hat bei dem Login lediglich die Möglichkeit, zwei kleine Häkchenen im Falle eines Falles zu setzen: Fahrrad ist gestohlen - Polizei ist eingeschaltet.

Solange die Häkchen nicht gesetzt sind, passiert überhaupt nichts. Das Fahrrad ist sauber.

Setzt der Besitzer aber jetzt ein Häkchen bei "Diebstahl", fängt es an interessant zu werden. Wann immer das Fahrrad irgendwo auftaucht und gesichtet wird, erscheint der Sichtungsort in einer Liste. So zieht sich der Kreis irgendwann zu, bis das Bike mal tatsächlich irgendwo angeschlossen steht. Polizei hinzuziehen - erledigt.

Auf jeden Fall wird es beinahe unmöglich, heiße Ware zu verticken.

Reizhusten: Natürlich bekommt es die Polizei nicht hin, jedenfalls nicht so regelmäßig, wie man sich das wünschen würde. Das liegt aber eben auch daran, dass es gar nicht so einfach ist, ein Fahrrad zu prüfen. Schon gar nicht, wenn man z.B. ein teures Bike mit einem Loddel drauf sieht. Ein reines "Die Optik des Typen paßte nicht zum Fahrrad" reicht definitiv nicht aus, um eine Überprüfung zu rechtfertigen.

Und es gibt genügend Polizisten, die auch leidvolle (leider auch ehemalige) Radbesitzer sind, also bei möglichst einfacher Überprüfungsmöglichkeit (=deutlich erkennbar) öfter mal ein Fahrrad durch den Fahndungsbestand schicken würden.

Ich fass mal in Stichpunkten zusammen:

- Datenschutzbedenken lassen sich ausräumen - völlige Anonymisierung möglich
- Wiederverkaufschance fällt mit zunehmender Akzeptanz immer stärker ab
- effektives Programm, da quasi die Ameisentaktik zur Anwendung kommt. Viele Leute
sehen auch viel und demzufolge steigt das Risiko für den Dieb überproportional.

Ich will mal ein kleines Beispiel nehmen, für diese Art "Widerstand von unten".

Taxifahrer! Wenn in Berlin ein Taxifahrer überfallen wird, dann ist recht fix die Polizei da. Mit Lalü, Funkstreifenwagen und so weiter. Zusätzlich aber sind in kürzester Zeit 10 - 30 Taxen da, die beim Absuchen der Umgebung helfen. Was glaubt ihr, wieviele Räuber schon den Taxlern in die Hände geraten sind. Und ich verrate Euch nicht, was für die Räuber besser ist. Von der Polizei als erstes erwischt zu werden oder von den Taxlern.

Viele Grüße

Rudi

PS: Ums klarzustellen: Mir gehts nur um ein effektives Wiederbeschaffungssystem, irgendwelche Datensammlungsphantasien sind mir fremd. Es gibt mit Sicherheit eine gute Lösung, die jedem gerecht wird und vielleicht dazu führt, dass man nicht ständig Sorge um sein (leider extrem teures) Baby haben muss.
 
Besser sichtbare Rahmennummern gewissermaßen durch Jedermann überprüfen lassen zu wollen, erscheint mir nicht besonders realistisch, da sich wohl niemand die Zeit nehmen wird die Räder denen er im Alltag begegnet auf überlackierte, überklebte, stark verschmutzte oder gar professioneller manipulierte Nummern zu überprüfen.

Blieben wieder nur Polizei und Käufer von Gebrauchtrahmen für eine sorgfältige und eingehendere Untersuchung, also der Zustand den wir bereits haben.
 
Hi Caracal,

ich glaube, dass allein hier im Forum genügend Leute dabei sind, die sich die 2 Minuten kurz nehmen würden, wenn ihnen irgendwo ein Bike komisch vorkommt. Vor allem die, denen selber mal eines geklaut wurde.

Die Idee steckt ja noch in den Kinderschuhen, aber grundsätzlich hat z.B. heute jeder ein Handy. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass die Versicherungswirtschaft ein großes Interesse hat, ein System zu unterstützen, bei dem kostenlos z.B. per SMS ein Bike überprüft werden kann. Es müsste ja noch nicht einmal "rastermäßig" sein. Aber warum kein System schaffen, bei dem jeder die Chance hat, wenn ihm ein Bike (vor der Eisdiele, vor der Uni oder sonstwo) seltsam vorkommt oder zum Kauf angeboten wird, das abzuprüfen.

Ich denke, dass das JEDER kennt - man sieht ein vglsweise teures Fahrrad und denkt irgendwie: Irgendwas stimmt da nicht, der Typ gehört nicht auf dieses Bike.

Und für den Fall der Alarmierung der Polizei - hier könnt Ihr Euch sicher sein, dass die Polizei in solchen Fällen ein sehr vitales Einschreitinteresse hat. Ein kleiner Strich in der Statistik, macht sich immer gut und gerad Zivilfahnder lieben solche "Steilvorlagen".

Viele Grüße

Rudi
 
Hi Caracal,

ich glaube, dass allein hier im Forum genügend Leute dabei sind, die sich die 2 Minuten kurz nehmen würden, wenn ihnen irgendwo ein Bike komisch vorkommt. Vor allem die, denen selber mal eines geklaut wurde.

[...]

Ich denke, dass das JEDER kennt - man sieht ein vglsweise teures Fahrrad und denkt irgendwie: Irgendwas stimmt da nicht, der Typ gehört nicht auf dieses Bike.

[...]

Viele Grüße

Rudi

Dafür bräuchte man dann eine Kennzeichnung die groß genug ist um leicht erkennbar zu sein und einen Dieb der doof genug ist sie unmanipuliert spazieren zu fahren oder - unter der Prämisse dass jeder die Fahrraddatenbank (auch unterwegs, z.B. auf dem Flohmarkt) abrufen kann - ein Rad mit einer solchen Nummer zu verkaufen.
 
Hi Caracal,

ich glaube, dass allein hier im Forum genügend Leute dabei sind, die sich die 2 Minuten kurz nehmen würden, wenn ihnen irgendwo ein Bike komisch vorkommt. Vor allem die, denen selber mal eines geklaut wurde.

Die Idee steckt ja noch in den Kinderschuhen, aber grundsätzlich hat z.B. heute jeder ein Handy. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass die Versicherungswirtschaft ein großes Interesse hat, ein System zu unterstützen, bei dem kostenlos z.B. per SMS ein Bike überprüft werden kann. Es müsste ja noch nicht einmal "rastermäßig" sein. Aber warum kein System schaffen, bei dem jeder die Chance hat, wenn ihm ein Bike (vor der Eisdiele, vor der Uni oder sonstwo) seltsam vorkommt oder zum Kauf angeboten wird, das abzuprüfen.

Ich denke, dass das JEDER kennt - man sieht ein vglsweise teures Fahrrad und denkt irgendwie: Irgendwas stimmt da nicht, der Typ gehört nicht auf dieses Bike.

Und für den Fall der Alarmierung der Polizei - hier könnt Ihr Euch sicher sein, dass die Polizei in solchen Fällen ein sehr vitales Einschreitinteresse hat. Ein kleiner Strich in der Statistik, macht sich immer gut und gerad Zivilfahnder lieben solche "Steilvorlagen".

Viele Grüße

Rudi

Ich schmunzel schon die ganze Zeit so vor mich hin.:D
Du meinst also, dass innerhalb von 3-5 min. ein Streifenfahrzeug mit Tatütata neben Dir und dem zu überprüfenden Bike zum Stehen kommt, nachdem Du unsere grünen Freunde per Handy oder automatischen Datenbankabgleich und Standortbestimmung informiert hast.

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber so eine Besitz-/Eigentumsüberprüfung rangiert bei der Polizei nicht ganz in der Nähe eines SEK-Einsatz bei Banküberfall mit anschließender Geiselnahme.:D

Ich bin ziemlich sicher, dass weder die Exekutivorgane noch die Versicherungswirtschaft an grundlegenden Regeln zur Aktivsicherung Interesse haben. Letztere regelt die Deckung einfach durch konsequente Bedingungen in der Passivsicherung.

Außerdem steht es jedem Biker frei, sein Bike mit einem GPS-Sender mit Notruf und Standortbestimmung auszustatten. Für die restlichen 99% reicht wohl ein wachsames Auge und ein vernünftiges Schloss / abschließbarer Aufenthaltsraum.

Solange die Anbauteile an einen Rahmen ein Vielfaches des Rahmen kosten können, macht eine Rahmenkennzeichnung vom Hersteller aus wenig Sinn. Dies würde nur Sinn machen, wenn z.B. in einem Bikepass alle wesentlichen Teile mit einer jeweils individuellen Seriennummer versehen wären.

Dies wird aber nicht kommen, denn den Mehraufwand für die Kennzeichnung werden weder Hersteller noch Zubehörlieferanten sowie Käufer aufbringen wollen. Warum auch? Schließlich können wir davon ausgehen, dass jedes gestohlene und ehemals vom Eigentümer im sportiven Bereich eingesetzte Bike wieder durch Neukauf ersetzt wird.
 
Hi Caracal,

groß genug - das ist Auslegungssache. Aber es kommt ja darauf an, ob man im Vorbeigehen aus normalem, fußläufigen Abstand einen Blick drauf werfen kann, eben z.B. vor der (zugegeben plakativen) Eisdiele, ohne rund um das Rad zu krauchen oder es ggf. sogar anzuheben und dann deswegen (trotz guter Absicht) eine Zahnlücke zu riskieren.

Was die Manipulation angeht: Ich bin kein Metallverarbeiter, aber wenn ich mir den Rahmen von meinem BIke ansehe, dann behaupte ich mal, dass eine Manipulation der Nummer an exponierter Stelle schon außerordentlich genau und gründlich gemacht werden müsste, um nicht sofort aufzufallen. Unter dem Tretlager sieht das keiner, wenn da rumgefeilt oder ausgestanzt wurde. Aber sichtbar am Rahmen eine Nummer zu fälschen oder wegzufixen, ohne dass das nicht bei einem prüfenden Blick auffällt, ist schwierig.

Viele Grüße

Rudi
 
Hi Juchu,

nun - ich will zu Deinem Posting mal wie folgt Stellung nehmen:

Ich kann das lediglich für Berlin einschätzen, wohne selber in Brandenburg. In Brandenburg gebe ich Dir uneingeschränkt Recht, die Polizei hier ist in vielen Fällen irgendwie einfach nur unfähig. Und ich bin durchaus sehr gut in der Lage, das korrekt einschätzen zu können.

Denn: Ich bin Polizeibeamter in Berlin. Und ich kann Dir versichern, dass es hier in Berlin dem Großteil (ich kenne leider auch genügend Ausnahmen) nicht egal ist, wenn er über ein gestohlenes Fahrrad informiert wird. Ich habe auch nicht von einem Einsatz gesprochen, der SEK-ähnlich verlaufen würde.

Wenn aber jemand z.B. den Notruf besetzt - und diese Tätigkeit habe ich selber in Berlin mal gemacht, dann wird der Anrufer in der Regel bestimmt nicht hören:

"Das interessiert uns nicht"

Ich weiß leider, dass es dennoch vorkommt und kann nur jedem raten, sich darüber massiv zu beschweren. Alle Notrufgespräche werden aufgezeichnet und sind zum aufnehmenden Beamten rückverfolgbar. Dieser macht sich bei nicht adäquater Bearbeitung, z.B. eben durch ein "Mir doch egal" strafbar.

Ich hatte w.o. schon mal angemerkt, dass ein aufgefundenes Fahrrad ein Strich in der Aufklärungsstatistik des zuständigen Polizeiabschnittes ist. Und diese Striche sind (leider) ein gewichtiges Moment geworden, um die Arbeit der Abschnitte zu beurteilen. Insofern gibts genügend Kollegen der Streifendienste (Zivilfahnder), die durchaus für solche "leichten" Happen dankbar wären.

Und auch für die wäre eine Überprüfung einer wesentlich einfacher zu erkennenden Rahmennummer von Vorteil, denn ich weiß genau aus eigener Erfahrung, wieviel Fahrräder ich mal überprüft habe. Viele waren es nicht. Autos dafür aber sicherlich locker über 10.000. Und das liegt nicht daran, dass mich Autos mehr interessieren - sondern weil es schlicht leichter und unauffälliger geht, ein Fahrzeug zu überprüfen.

Aber ich bin mir durchaus bewußt, dass andere Polizeien in anderen Bundesländern z.T. sicherlich auch unwirsch auf entsprechende Hinweis reagieren würden. Das tut mir sehr leid, ich wüsste auch, wie ich gegen meine "Kollegen" in einem solchen Fall vorgehen würde.

Nochmal: Mir gehts um eine funktionielle Möglichkeit, den Dieben das Handwerk zu legen. Es kann doch nicht angehen, dass ein mittelteures Fahrrad noch nicht einmal mit einem Panzerschloss am hellichten Tage irgendwo in Deutschland abgestellt werden kann :-(

Viele Grüße

Rudi
 
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