Hallo zusammen,
so, der direkte Vergleich Renner (Strasse) und Mountanbike (Gelände) hat leider etwas länger auf sich warten lassen, aber paar Grippeviren haben plötzlich eine starke Zuneigung zu meinem Hals entwickelt
Die erste Mountanbikefahrt, die richtig durchs Gelände ging, hat gestern stattgefunden. Es ging schön erst einen Radweg entlang Bundesstrasse, dann richtig in den Wald und auf einem lehmigen Waldweg eine Steigung von ca 300 hm hoch. Gesamttour, wegen zeitmangel, nur 25 km.
Es hat sich leider gezeigt, daß meine Bergfahrkondition prinzipiell gar nicht vorhanden ist, ich mußte mehrere Pausen anlegen. Da rächt sich das Rennradfahren in der Ebene. Aber die Fahrt hat gewaltig Spaß gemacht, kein Autoverkehr, keine Ampeln, keine kreuzungen, einfach im eigenen Tempo durch den grünen Wald bolzen. Da ich kurz nach einem heftigen Gewitter losgefahren bin, habe ich auf der gesamten Waldstrecke absolut niemanden getroffen, es gab nur die schöne Natur, faszinierende Ausblicke und das Fahren.
Der Ausflug war einfach herrlich. Der absolute Höhepunkt bildete die Abfahrt, mit über 30 km/h den Berghang auf einem Waldweg runterdonnern, wow war das geil!!!
Will unbedingt wieder!
Allerdings gab es einen kleinen Schreckensmoment, als mir das Rad in einer Rinne etwas ausgebrochen ist. Konnte es gerade noch auffangen, sonst wäre ich in die Botanik geflogen. Liegt es an meinen
Reifen (Racing Ralph) oder an der noch fehlenden Fahrtechnik? Oder an beiden?
Zu Hause jedoch hat sich ein ganz großer Nachteil des MTB gegenüber dem Rennrad herausgestellt: komme ich von einer Rennradtour heim, stelle ich mein Fahrrad in den Keller, dusche und habe Feierabend. Nach der Mountanbiketour jedoch hatte mein LTD seine schöne schwarze irgendwo unter einer zentimeterdicken Lehmschicht versteckt. Also erstmal einen Eimer Wasser geschnappt und das Rad einigermassen gereinigt. Meine Nachbarin (hübsch!) hat sich gewundert, warum ich zuerst das Rad reinige, obwohl ich selber ebenfalls ziemlich dreckig war, aber man muß wissen, was wichtig ist, gelle?
Fazit der Tour: Mountanbike macht unheimlich Spaß. Die Nähe zu Natur, kein Streß im Verkehr, Ruhe und Einsamkeit, die geile Abfahrt, oh ja, MTB forever.
Eine Lehre habe ich jedoch gezogen: fahre ich nach einem Regenguß, nehme ich ein kleines Handtuch mit, damit zumindest mein Gesicht nicht schwarzverschmiert ist, wenn ich heimfahre. Immerhin muß ich quer durch die Stadt durch
Also: Rennrad für gleichmässiges und konstantes Konditionstraining und Kilometerspulen, MTB für Spaß, Natur, Berge. Beide Räder ergänzen sich wunderbar, sich auf eines festzulegen, bedeutet, auf den Spaß des jeweils anderen zu verzichten. Also nicht MTB versus Rennrad, sondern MTB+Rennrad=Spaß.