Gabel/Dämpfer G2S - Erfahrungs- und Einstellungs Thread

Ganz ehrlich:
Das Gewicht spielt bei mir eine untergeordnete Rolle. Solang es nicht über die 15kg geht is noch alles im grünen Bereich für mich (Ich bin keiner, der das Rad über längere Zeit schultern muss). Eine passende Geometrie zum berghoch fahren ist viel wichtiger, als ein paar Gramm Gewicht, und beim bergabfahren spielt Gewicht nahezu keine Rolle.
Wir verbauen generell keine "Leichtbauteile", wenn man es so nennen will. Unsere Laufradsätze liegen bei knapp über, bzw. unter 2000g, halten dafür aber einiges aus und laufen sehr leicht. 2000g sind nicht zu schwer, aber man bekommt im Nachrüstmarkt auch schon relativ günstig deutlich leichtere LRS, wenn man denn etwas leichtes haben will. Oft erkauft man sich das aber mit Nachteilen, da bin selbst schon oft genug auf die Nase gefallen. Lenker, Sattelstütze, Sattel sind auch nicht wirklich gewichtsoptimiert. Gerade beim Sattel (über 300g) ist uns der Komfort wichtiger, dafür kenne ich kaum jemanden, dem unsere Sättel z.B. nicht taugen.

Was ich damit sagen will:
Es ist ohne Probleme machbar, ein 160er unter 13kg zu bringen und ein 180er auf unter 14kg (wenn man es den will).
Im 1er Spec (komplett X9, Ardent) wiegen unsere 160er (bevor sie in den Versand gehen, werden sie alle gewogen) im Durchschnitt laut Kern Waage bei Größe L 13,75kg (+/- 100g) und das 180er AIR wiegt mit Fat Albert in Größe L 14,5 kg (+/- 100g).

Was übrigens auch zu beobachten ist, ist, dass die Gewichte der sogenannten "Enduro"-Rahmen in den letzten Jahren wieder etwas an Gewicht zugelegt haben, nachdem ein Minimum erreicht worden war, das herstellerübergreifend vermehrt zu Rahmenbrüchen und Problemen geführt hatte. Aber was rede ich denn eigentlich? 160er Fullies heißen ja jetzt schon All-Mountains. Warum darf sich jetz selbst ausmalen. Irgendwann geht es nicht mehr leichter, ohne auf Kosten der Langzeithaltbarkeit und/oder Servicebarkeit zu gehen und das hat man schmerzlich feststellen mpssen. Ein Rahmengewicht für ein 160er Alu-Fully, das den Federweg auch artgerecht nutzen darf, kann auch gerne etwas über die 3kg wiegen. Die Strategie von Fusion finde ich daher nicht ganz schlecht, wenn die Bikes denn auch halten, was sie versprechen (10 Jahre Garantie). Dafür wiegt der Rahmen 3.5kg.
 
Nette Diskussion und vor allem sehr interessant und informativ. Dank dir Sackmann für die ehrliche und ausführlichen Antworten.
Ich bin ja nun schon in den Genuss gekommen, die neue Gabelgeneration im Alva 180 Coil zu fahren.
Und ich muss sagen, es ist wirklich der Hammer. Ich kenne keine Gabel, die so schnell eingestellt ist und dann auch noch so geil läuft. Eine wahre Freude.
Wer jetzt denkt: "Der ist ja eh nen Bionicon und ist infiziert", der irrt. Ich besitze kein Bionicon (mehr)! Ich bin beim Fanes geblieben, da es mir nach 2 Jahren einfach doch einen Tick wohler war. Das betraf aber die Geometrie. Aber ja, ich bin trotzdem irgendwie bioniconisiert. Irgendwie schaue ich immmer wieder gerne hier vorbei.
Aber zurück zur Diskussion. Der eingangs erwähnte Wunsch von bonzoo, hier eine Gesammtübersicht zu erstellen wäre wohl ziemlich schnell nach einer Seite beendet, weil, siehe oben: die Gabel ist schnell eingestellt. Ich bin übrigens von Sackis Rat abgewichen, die fahrfertigen Kilos mit jeweils einem Bar zu füllen. Ich wiege nackt 67kg und habe Drücke knapp unter 6 bar gehabt. Nur so als anhalt für jemanden, der hier gefragt hatte.
Auch für mich stellt die Pike in keinsterweise die Reverenz dar. Von der Venegance hört man sehr viel Gutes, Ich bin sie aber noch nicht gefahren. Aber X-Fusion hat halt nicht das Standing, wie Fox (Kotz) oder Rock Shox. Deswegen wird es Manitou mit ihrer neuen Gabel auch nicht schaffen wieder hoch zu kommen. Hier im Forum gehört es zum guten Ton, wenn man RS anbetet, genauso, wie es zum guten Ton gehört Schwalbe zu verfluchen. Was ich damit sagen will, dass man in einigen Bereichen hier sehr aufpassen muss, wieviel Wahrheitsgehalt da wirklich hinter steckt.
Ich schlage dir also vor, dass du das Bionicon mit den neuen Dämpfungselementen einfach mal fährst. Du wirst wieder zurück zu Bionicon gehen. Schwöre ich dir.
Vielleicht noch ein kleiner Tip von mir: Nimm das 180er und nicht das 160er. Warum willst du mit weniger Reserven durch die Gegend fahren. Sorry, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn man dir die Augen verbinden würde, du den Unterschied anfänglich gar nicht merken wirst. Aber wenn's an's Eingemachte geht, sind Reserven immer sinnvoll.
Ich hatte, wie gesagt, das Coil und du kannst mit dem Teil (15,6 kg) locker Tagestouren betreiben. Und deutlich leichter wirst du es auch bekommen.
An der Stelle muß ich dir Sacki, alllerdings ein wenig widersprechen, auch wenn ich bei allem anderen (Standards, QR20 etc) bei dir bin: Ich bin der Meinung, dass LRS um 2kg nicht mehr notwendig sind. Nicht, weil sie aus der Mode sind, sondern, weil du bei 1,7-1,8kg mind. die gleiche Steifigkeit hast. Und an den LR merkst du das Gewichtstuning am ehesten. Weniger aushalten tun die nämlich auch nicht.
Amen:D


Sascha
 
Du widersprichst mir da nicht. 2000g müssen wirklich nicht sein, dennoch ist es noch im Rahmen. Ich sagte nur, dass man schon GÜNSTIG im Aftermarket leichte Laufradsätze bekommt. Bei günstigen UND leichten muss man aber aufpassen. 32 Speichen gehören für mich nach dem Ausflug auf leichte 24 Speichen z.B. wieder zum absoluten Muss, wenn es um haltbare Laufräder geht. Das war ein Schuss in den Ofen. Also an Laufrädern sollte man nicht sparen, auch wenn die unzähligen leichten Angebote im Netz ab 250€ verlockend sind. Hopes sind z.B uneingeschränkt zu empfehlen, genauso wie ZTR Felgen. Da habe ich 2 Sätze bisher nicht im geringsten an die Grenzen gebracht, die liefen nach 3 Jahren wie neu. Und unter 1800g bekommt man die auch, ohne riesigen monetären Aufwand zu betreiben.
 
@Promontorium

An deiner Stelle würde ich eine Probefahrt auf dem Alva 160/180 machen. Wie bereits an anderen Stellen geschrieben wurde, arbeitet die Dämpfung sehr gut. Ich würde daher eher auf die Geometrie und den "Wohlfühlfaktor" deiner Favoriten achten :) Der Preis spricht natürlich für das Alva.

@slash-sash

Bei den Einstellungen geht es mir vor allem um das Zusammenspiel zwischen oberer und unterer Druckkammer. Ein paar Kennlinien plus Erklärungen seitens @Sackmann wären sehr hilfreich :)
 
Meine Meinung, Promotorium:

Bionicon hat eine super Geometrie, die Dämpferelemente sind mittlerweile absolut konkurrenzfähig und müssen sich nicht verstecken, Service ist der Hammer (wie Sacki schrieb: Kartusche einschicken, Ersatzteil kriegen, 2 Tage später wieder abrocken!), Gewicht paßt, Verstellsystem finde ich persönlich sehr gut, super wartungsfreundlich....

Wenn du dich auf einem anderen Bike wohler fühlst, würde ich natürlich kein Bionicon kaufen. Das ist klar.
Fahre alles mal probe. Nicht auf nem Parkplatz, wenn möglich auf nem Trail, wie du sie gerne fährst.

Tendenziell würde ich persönlich auch ein 180er nehmen.

Und ja: Die Laufräder müssen schon stabil sein. Fahrfehler macht man schnell, ratzfatz ne Linie versaut, und plötzlich fährt man wo runter, wo man garnicht runter wollte: DA ist man an stabilem Material mehr als nur froh!

Auch ich sage: Das Gewicht ist nicht so wichtig, wie es immer wieder angepriesen wird. Das weiß ich mittlerweile auch.

Was allerdings zu beachten ist: Ein 180er ist nicht so stolperbike-freundlich wie ein 160. Ein Vorderradversetzer verlangt bei 180mm Federweg deutlich mehr an Technik und Kraft als eine 160er.
Dafür hat das 180er deutlich mehr Reserven, wenn es blockiger wird.

Für mich also ganz klar: 180mm. Egal welche Marke.

Fahr doch mal an den Tegernsee und fahr ne Runde.
Danach ab zur Konkurrenz. DANN hast DU! den Unterschied persönlich erfahren....wie z.B. slash-sash auch.
Ihm sagte das Fanes mehr zu.
Er ist happy damit. Er testete und fuhr beide ausführlich.

So kannst du nur auf Meinungen und Geschmäcker dritter hören.

Ich fahre nach wie vor 2 Bionicons und bin absolut happy damit! Die Geo vom SS ist soooo geil :love: :D
 
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Also hier sind verschiedene Original-Graphen aus einem Screenshot unseres Berechnungstools für die 180er G2s Gabel, an denen ihr sehen könnt, wie sich unterschiedliche Drücke auf die Kennlinie auswirken. Als Referenzdruck habe ich meine momentan favorisierte Druckpaarung von 8/8 genommen. Achsen sind linear dargestellt.
Zu den beiden anderen Drücken:
5 Bar sind für mich der Midestdruck, den ich in der Systemkammer (das ist die obere) fahre, da mir ansonsten der Adapter in der Uphillstellung zu weit in den Sag geht. Das ist aber sowohl rahmen-, als auch gewichtsabhängig. Deutlich unter die 5 Bar in der oberen Kammer zu gehen, empfehlen wir aber nicht.
Die 12 Bar ergeben sich in diesem Fall dadurch, dass wir die Kennlinien so darstellen wollten, dass alle Kurven bei 180mm die gleiche Endkraft (Y-Achse) erreichen. In allen Fällen erreicht man also durch die Paarung von 8/8, 5/12 und 12/5 in etwa die gleiche Endkraft.
Bevor jetzt Fragen zu den unterschiedlichen Anfangspunkten der Kurven kommen:
Wir arbeiten mit Luft-Negativfedern. Je stärker man die untere Kammer aufpumpt, desto mehr komprimiert sich diese Negtivfeder und umso länger wird die Gabel.

Kleiner Exkurs:
Schomal eine aktuelle Gabel mit Negativ-Stahlfeder aufgepumpt? Die schwanken teilweise um sogar deutlich mehr als 20mm in der Einbaulänge, wenn man sie mit 5 Bar oder 10 Bar befüllt (eigenhändig an etlichen Fremfabrikaten getestet), da sie (z.B.) eine lineare Stahlfeder verwenden. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass auch der nutzbare Federweg bis "Block" um 20mm variiert, weil die Gabel einfach kürzer ist mit weniger Druck. Du kannst also als leichter Fahrer eine 160er Gabel haben, die hat aber mit dem von dir benötigten Druck nur maximal 140mm. Daher kommt auch da Phänomen, dass man eine weich aufgepumpte Gabel immer noch ziemlich weit auseinanderziehen kann. (Deswegen vermisse ich bei Tests, wie sie in der Bike oder Mountainbike gemacht werden, immer die Angabe des Druckes, bei dem die Kennlinien aufgezeichnet werden. Ohne diese Angabe kann man sich nämlich auch die Skaliereung der Achsen sparen, die ja schön mit [mm] und [N] beschriftet sind. Auch die Form der Federkennlinien ändert sich mit dem Druck, da die Negativfeder in der Regel konstant bleibt wird und somit die Positivfeder relativ unterschiedlich beeinflusst. Eine "Normung" des Druckes bringt auch nichts, da Gabeln unterschiedliche Positivkammerquerschnitte haben und somit vom gleichen Fahrer mit mehr oder weniger Druck gefahren werden können)

Back to topic:
Wir haben eine LUFT-Negativkammer, welche naturgemäß progressiv ist. Das bedeutet unser Delta bei unterschiedlichen Drücken ist (1.) wesentlich geringer, und außerdem beeinflusst (2.) praktisch nur unsere untere Negativfeder die Länge. Die obere federt immer komplett aus, bis zu einem weichen Top-out Elastomer. Dadurch, dass die untere Negativkammer nie bis auf Block gehen kann ("0-Volumen" ist nicht möglich), erreichen wir ein extrem weiches Gesamt-top-out und ebenso ein Ansprechen ab 0-Kraft da untere Positiv und Negativkamme zwangsweise immer im Kräftergleichgewicht sind.
 

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Sag ich ja, dass die Gabel der Hammer ist. Deshalb warte ich jetzt einfach mal die 650b Bikes ab und werde sie dieses oder nächstes Jahr mal Test fahren.
Wie gesagt; irgendwie finde ich Bionicon geil.
 
3. Servicebarkeit ist ein Punkt, der für uns schon immer wichtig war. Die Gabel kann und darf von jedem Kunden selbst gewartet werden. Wir arbeiten schon seit Beginnn von Bionicon mit Kartuschen. Die Kartuschen bedürfen in der Regel keiner Wartung, somit ist ein Service unserer Gabeln sehr einfach von jedem Durchzuführen, denn er betrifft nur die Castingeinheit und somit Schmieröl und -Fett. Auch wenn ein Problem mit unseren Gabeln auftritt, dann ist in der Regel schnell geholfen, da nicht die komplette Gabel, sondern nur die Kartusche eingeschickt werden muss. Ersatz ist dann schnell geliefert und wieder eingebaut. Wir können uns dann in aller Ruhe um die Fehlersuche bei der alten Kartusche kümmern, während der Kunde shcon wieder auf dem Trail ist und nicht wochenlang warten muss.
....

Genau so ist es und ich habe schon zweimal davon profitiert und konnte nach nur drei Tagen wieder fahren :daumen:
Und @Promontorium: was ist so schlimm daran einen "Dynosaurier" zu fahren! Sind wir nicht schon selbst welche :lol: ;)
Damage schwärmt fürs SuperS., ich :love: mein Ironwood, dagegen ist ein 180er Alva ja geradezu ein Jungspunt.
Ich kann Dich natürlich verstehen, daß Du mal was Neues ausprobieren möchtest, machs aber wie hier die Meisten schreiben:
mit einer ausführlichen Probefahrt und laß Dich nicht vom Hype um manche Produkte beeinflußen.

Ich kämpfe auch mit dem "weltbewegenen Luxusproblem" mir zu meinem nächsten runden Geburtstag ein neues Fully gönnen zu wollen,
vielleicht ein 180er Alva - meine heimliche Gier nach einem Nicolai habe neulich mit einem gebrauchten 350.- Euro Nicolai BMXtB "befriedigt" ;) und kann mich nun wieder voll auf Bionicon konzentrieren.
Dann beschleichen mich auch so unvernünftige Gedanken wie, besser doch das Ironwood komplett zu "pimpen" (etwas leichtere Laufräder, 1x11 Schaltung usw.).

Viel Spaß beim Suchen und Ausprobieren! Und vielen Dank für die vielen informativen und interessanten Beiträge seitens "Sackman" und der anderen Nutzer in diesem Thread.
 
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Anhang anzeigen 275390 Also hier sind verschiedene Original-Graphen aus einem Screenshot unseres Berechnungstools für die 180er G2s Gabel, an denen ihr sehen könnt, wie sich unterschiedliche Drücke auf die Kennlinie auswirken. Als Referenzdruck habe ich meine momentan favorisierte Druckpaarung von 8/8 genommen. Achsen sind linear dargestellt.
Danke, geht doch! ;)
Mich irritiert etwas der stufige Anfang, der eigentlich bei einer Negativfeder nicht so aussehen sollte oder kommt das von der Schrittweite der Rechnung?
 
@ Paul:
Diese Graphen sind nicht geschönigt und kommen so aus der theoretischen Berechnung, das ist schon korrekt so. Liegt auch nicht an der "Schrittweite". Diese Graphen sollten aber eigentlich dazu da sein, um zu zeigen, wie ich (haupsächlich) den Mittelteil der Kurve beeinflussen kann, ohne die Maximalkraft bis Einschlag zu ändern.
Ich dachte mir schon, dass da von irgendjemandem so etwas kommt. ;) Bitte zerpflücke diese Diagramm doch nicht mit theoretischen Gedankengängen, warum etwas komisch sein könnte, oder dass da etwas nicht stimmen kann. Was irritiert dich denn an dieser "Stufe"? Befürchtest du, dass beim obligatorischen Handdrücktest die Gabel nicht schon bei 2N anfängt, sich zu bewegen? Oder was vermutest du dahinter? Aber ich kann dich auch beruhigen: Diese "Stufe" braucht dich nicht zu irritieren, da du sie in der realen Welt nicht merkst. Hätten wir diese Kurve geschönigt und die Y-Achse verschoben, wäre alles wunderbar, und nichts wäre auffällig. Doch anders funktionieren würde unsere Gabel in der echten Welt deswegen auch nicht. Testet diese Gabel und ihr werdet sehen, ob sie was taugt (auch gerne im Vergleich zu anderen Gabeln), oder nicht ;)
Ich habe den Eindruck, viele Biker (gerade hier im Forum) müssen einfach mal aus der Welt der Theorie und Daten wieder in die echte Welt hinaus und einfach mal mehr biken. Denn nur da kann man testen, sieht und merkt man, ob einem etwas taugt oder nicht, ob etwas einen Hype verdient oder ob es nur Nachgeplappere ist, weil irgendwann einer mal was gesagt hat, und sich das wie ein Lauffeuer verbreitet hat. Graphen, Gewichtstabellen, Reifengrößen, Freilaufgeräusche, ... Über alles kann man wunderbar diskutieren und meinen, alles zu kennen, oder erklären zu können. Was wirklich zählt ist der Trail! Und das Gefühl, dies in den Leuten zu spüren, vermisse ich leider zu oft. Kommt zu uns an den Tegernsee und geht mit uns Biken, gerne auch mit euren eigenen Rädern. Auf einer Tour lässt sich am besten fachsimpeln und Spaß haben. Und nur dort kann man sich von unseren Produkten überzeugen lassen. Ich möchte Leuten nicht erklären, wie geil unsere Sachen sind. Ich will es ihnen zeigen.
 
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@ Paul:
Diese Graphen sind nicht geschönigt und kommen so aus der theoretischen Berechnung, das ist schon korrekt so. Liegt auch nicht an der "Schrittweite". Diese Graphen sollten aber eigentlich dazu da sein, um zu zeigen, wie ich den Mittelteil der Kurve beeinflussen kann.
Ach bleib mal einfach ganz ruhig. Ich habe ganz andere Motivationen. Nachdem du geschrieben hattest "zwei Positivkammern" habe ich aus Neugier angefangen zu rechnen. Und es ist wirklich klasse, was da möglich ist. Und wenn ich Unterschiede sehe, versuche ich sie zu verstehen. Das ist alles, was dahinter steht.
Ich dachte mir schon, dass da von irgendjemandem so etwas kommt. ;) Bitte zerpflücke diese Diagramm doch nicht mit theoretischen Gedankengängen, warum etwas komisch sein könnte, oder dass da etwas nicht stimmen kann. Was irritiert dich denn an dieser "Stufe"?
Ich hatte die Negativkammern bisher so verstanden, dass sie genau eine solche Stufe (Mindestkraft) vermeiden. Verbal hast du das ja auch so ausgedrückt. Ich werde mich schon mit der Gabel ausrüsten, einfach weil ich Technikfreak bin, wenn Technik gute Funktion hat. :)
 
Deswegen schreibe ich auch, dass du dir keine Gedanken um diese Stufe machen musst.
Und es gibt bei uns auch keine "Mindestkraft", die nicht durch die Negativkammern aufgehoben wird. Theoretisch bricht jede Gabel bei 0 los. ABER es gibt eben auch Dichtungsreibung (z.B. in den Staubkappen) und deswegen gibt es keine Gabel der Welt, die bei 0 losbrechen kann, auch wenn Diagramme das gerne sagen. ;)

Wenn man sich z.B. die Graphen der aktuellen Bike mal genauer ansieht, dann würde man bei Luftgabeln sogar mitunter sehr viel höhere Stufen finden. Nur ist die Skalierung der Y-Achse eben nicht linear ausgelegt (oder zumindest mit einem Offset versehen) und somit wird diese Stufe nicht sichtbar. Spielt aber ja auch keine Rolle, denn wie ich bereits sagte müssten diese Tests viel transparenter dargelegt werden, um aussagekräftig zu sein. Messtechnik ist dort ja genug vorhanden. Nur sollte es eben dann auch sauber genutzt und dokumentiert werden. Ansonsten kann man sich das sparen, denn Kunden lesen dort sonst von Äpfeln und Birnen und vergleichen die dann sogar miteinander :p. Ich sage damit nicht, dass die Werte falsch sind, oder geschönigt werden, sie sind nur nicht unbedingt vergleichbar.
Doch um ehrlich zu sein, ist es ohnehin fast unmöglich in solch einem Gabeltest 100% vergleichbare und objektive Werte zu schaffen, sobald es nicht um direkt messbare und 1:1 vergleichbare Eigenschaften, wie Steifigkeit oder Gewicht geht.
 
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Hallo, erstmal danke an Säcki für die ausführlichen Beiträge. Ich bin auch der meinung das ganze nicht zu theoretisch zu sehen sondern beim Biken Fakten sprechen zu lassen. Ich war lange bei uns in der Gegend der einzigste mit Bionicon, ich will auch nicht ganz vorne Anfangen sondern bei der G2 Generation, was mach ich mit dem Alva 180, ich fahre unsere Hometrails, ich bin viel in den Bergen und trage das Bike hoch um danach Technisch anspruchsvolle Wege zu fahren, dann habe ich vor kurzem noch die Bikeparks endeckt und alles mach ich mit dem Alva 180. Hab mir auch noch nie überlegt einen Downhiller zu kaufen weil mich das Alva nicht limitiert, außerdem wenn Fred Abbou mit dem Alva 180 Air zum dritten mal Weltmeister geworden ist kann das Bike auch im Park nicht schlecht sein. Was ich auch noch hervorheben möchte ist das ich noch nie obwohl das Bike bei mir stark beansprucht wird einen Defekt an Gabel oder Dämpfer hatte sowohl an der G2 wie auch an der G2S Generation. Das sind für mich die entscheidenden Dinge warum ich Bionicon fahre, und mittlerweile auch bei uns in der Gruppe mehrere und es werden mit dem erscheinen vom neuen EVO sicherlich noch mehr werden;Warum!!! Weil wir vor kurzem auf Teneriffa waren( Bike Acadamy Teneriffa,12 Biker) und sie die möglichkeit hatten zu Testen und ich die Kommentare noch im Kopf habe" isch des a geiles Fahrwek" Und was Ralle der Chef von Bike Acadamy Teneriffa mit seinem Alva 180 (er nennt es Rusty) macht das ist eh der absolute Wahnsinn. Für mich ist das Alva 180 ein Traum Bike weil es vielseitig Einsetzbar ist.

Gruß Günter
 
Wenn man sich z.B. die Graphen der aktuellen Bike mal genauer ansieht, dann würde man bei Luftgabeln sogar mitunter sehr viel höhere Stufen finden. Nur ist die Skalierung der Y-Achse eben nicht linear ausgelegt (oder zumindest mit einem Offset versehen) und somit wird diese Stufe nicht sichtbar.
Und ich wundere mich immer.
Doch um ehrlich zu sein, ist es ohnehin fast unmöglich in solch einem Gabeltest 100% vergleichbare und objektive Werte zu schaffen, sobald es nicht um direkt messbare und 1:1 vergleichbare Eigenschaften, wie Steifigkeit oder Gewicht geht.
Wie du sagst, man kann messtechnisch vergleichen. Entscheidend ist aber das Gesamtsystem von Bike, Fahrer und Gelände.
Was mich so fasziniert, ist die simple Wartung der Gabel. Selbst wenn es ein Standrohr einmal demoliert, kann man einfach ein neues einbauen. Bei Single Crown? Und die Rohre sind auch wirklich parallel, nicht so wie bei meiner RS. Es brauchte allerdings Zeit, bis ich das bemerkt hatte.
 
Das Problem liegt eben genau in diesem "messtechnischen Vergleichen". Denn wie lege ich fest, bei welchem Druck ich Teste?
1. Lege ich eine definierte Endkraft bei vollem Federweg an und passe dementsprechend meinen Druck an?
2. Lege ich eine definierte Kraft fest, bei dem die Gabel einem definierten Anteil des Gesamtfederwegs (z.B. 50% als Anhaltspunkt, wie sich die Gabel im mittleren Bereich verhält, den ich wohl am meisten nutze) haben soll an und passe den Druck entsprechend an?
3. Lege ich einen definierte Kraft (Gewicht) fest, bei der die Gabel 30% Sag haben soll und passe ich dann meinen Druck an? (prinzipiell Punk 2)

Das alles sind Fragen, die bei diesen Tests ungeklärt bleiben. Man weiß weder mit welchem Druck diese einzelnen Kennlinien gemessen wurden, noch weiß ich, warum dieser Druck gewählt wurde, der dann u.U. bei einer Gabel dazu führt, dass der Federweg nicht leicht genutzt werden kann. Die Endkräfte bei den unterschiedlichen Gabeln im Test variieren z.B. von ca 1700N bis 2200N. Also wird die eine Gabel wesentlich früher durchschlagen als die andere, wenn man Dämpfung vernachlässigt - und das wird ja auch getan, denn es wird von der Luftkennlinie direkt auf die Nutzbarkeit des Federwegs geschlossen.Weniger Druck fahren würde das Problem ja beheben. Wie die Kennlinie dann im mittleren Bereich aussieht, das steht dann aber natürlich auf einem anderen Blatt. Dazu kommt, dass viele Gabelkennlinien mit anderem Druck in der Positivkammer ebenfalls eine leicht andere Form annehmen, anstatt nur nach oben oder unten versetzt zu werden, da die Negativfeder ja oft nicht beeinflusst werden kann und somit einen Konstaten Einfluss auf die Kennlinie hat.
Schon allein aus diesen Gründen (und noch viele mehr) sind diese Kennlinien für meine Begriffe nicht wirklich aussagekräftig.

Für den Paul hier auch extra nochmal jeweils ein Diagramm mit den Einzelkennlinien der beiden Luftfedern, Dann sieht man schön, woher diese Stufe kommt.
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Es muss sich nicht jeder auskennen, das kann man auch nicht, wenn man sich nicht ständig und intensiv mit so etwas auseinandersetzt. Und es ist auch lobenswert, wenn man so etwas zugeben kann. Leider gibt es aber viele Leute (ganz speziell in einem Forum mit über 4 Millionen Usern), die meinen (damit meine ich keinen persönlich hier), sie würden anhand von Sachen, die sie iiiieeergendwo mal aufgeschnappt oder gelesen haben, sagen können, wie etwas fährt. Oder im schlimmsten Fall, sogar wissen, wie man etwas doch besser hätte machen können, damit, ...
Eine Sache, die ich z.B. gerne mal ausprobieren würde:
Man fährt mit Leuten auf tatsächlich 2 komplett identischen "Prototypen"-Bikes jeweils eine Tour und jeder fährt jedes Bike. Danach (oder noch besser davor) gibt man ihnen gefakte "Datenblätter" von den Rahmen, wo z.B. Kettenstreben (gefakte) 5mm Unterschied haben und z.B. das Oberrohr um 10mm Länger ist, obwohl dem nicht so ist. Nach der Tour macht man eine Umfrage, welches Bike welche Eigenschaften hat. Was glaubt ihr, wie viel Prozent sagen, dass das Bike mit den kürzeren Kettenstreben und mit dem kürzeren Oberrohl voll krass agiler war, als das andere, nur weil sie einen Unterschied feststellen wollten, weil sie es auf einem Blatt Papier gelesen haben. Ich selbst würde mir nicht unbedingt zutrauen, so etwas direkt festzustellen, oder zu beurteilen. Auch ich würde durch solch einen Test wohl gnadenlos durchfallen, da man nicht objektiv an so etwas herangeht.
Was ich damit sagen will: Man sollte sich ein eigenes Bild machen (und das geht nur, wenn man so etwas probefährt) und wenn einem etwas taugt, dann ist das auch gut so, und man darf das dann auch ruhig kaufen, auch wenn da SR Suntour, oder X-Fusion, ... draufsteht, und es keine 5 verschiedenfarbige bunte Knöpfe zum dran Drehen hat. Wenn einem etwas nicht taugt, dann sollte man es nicht kaufen, auch wenn es irgendeinen Test gibt, wo das Produkt doch so grandios abgeschnitten hat, oder weil es übelst gehypt wird. Ich kaufe nichts, weil ein Datenblatt sagt, dass etwas toll zu sein scheint. Dafür kostet das Zeug einfach zu viel. ;)
 
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