Das ist ja prima, ich hab Herrn
@nebeljäger Wegli empfohlen, die ich selbst nicht kenne
der Wiesentrail sieht ja super aus.
Ich war gestern voll motiviert, die Gegend um den Mürtschenstock genauer unter die Lupe zu nehmen und dann noch einen meiner Klassiker anzuhängen. Weil das etwas viel auf einmal war, zurrte ich mir mein Zelt an den Lenker, stopfte den Schlafsack in den Rucksack und brachte auch noch irgendwie den Kocher unter. Mitten in der grössten Nachmittagshitze machte ich mich auf. Zuerst 19km bratpfanneneben
Anschliessend machte ich mich an einen ganz ähnlichen Anstieg wie
@nebeljäger aber statt linksrum ging ich rechtsrum
Anfangs summierten sich die Höhenmeter noch recht flott, doch mit der Zeit schlug die Hitze zu. Da freut man sich dann besonders über sinnlose Zwischenabfahrten
Immerhin: Man beachte das Schild:
Bis hier war alles ja recht zahm. Das sollte sich nun ändern. Steil und grobschottrig ging es weiter
Alles hat ein Ende, so auch dieses Schottermonster. Im Anschluss waren noch 250hm Tragen angesagt
Das dann immerhin am Schatten. Zuoberst güxelte die Sonne grad noch zum letzten Mal hinter dem Mürtschenstock hervor
Es folgte eine kurze Abfahrt und dann eine längere Traverse in ein herrliches Tal. Früher wurde hier Kupfer und Silber abgebaut, zudem strahlt Uranerz im Boden. Für mich strahlte die Abendsonne. Diese Arvengruppe fand ich sehr einladend und so schlug ich mich in die Büsche
Der Abend bot unerwartet viel Action. Während des Kochens und Essen wurde ich von Mücken heimgesucht. Dann defilierte die Mutterkuhherde samt Stier - in Distanz zwar - an meinem Zelt vorbei, dabei hatte ich doch darauf geachtet, dass zwischen den Viechern und mir ein Elektrozaun war. Der hat offensichtlich irgendwie versagt. Und schliesslich kam von Westen her ein Hagelgewitter über den Berg. Ich überlebte Mücken, Rindviecher und Blitz- und Hagelschlag. Es wurde Abend und wieder Morgen, der zweite Tag
Um halb sechs hatte Schwester Sonne erbarmen mit mir, um halb sieben war ich wieder unterwegs. Es folge eine Portage auf die erste Furggel des Tages. Die Abfahrt war mehrheitlich gut.
Nach dem See war das Mürtschenstock-Experiment abgeschlossen und ich hängte meinen Klassiker an. Sofort war wieder Tragen angesagt, es folgte die zweite Furggel.
Auf eine Furggel folgt eine Abfahrt, diese Regel funktionierte auch hier. Zuerst ging's holprig runter, dann schloss sich eine ausgesetzte Passage mit einigen Schiebintermezzi an, und schliesslich landete ich auf dem flowigsten Trail des Glarnerlandes.
Um neun Uhr ist der Tag noch lange nicht gelaufen. Darum wendete ich mich nach diesem schönen Trail wieder bergwärts. Obwohl es sogar hier oben auf 1900m schon schwühlheiss war. Mit dieser Hitze kontrastierte der Schnee, den ich weiter oben im Überfluss fand. So hatte ich bald einen heissen Kopf und nasse Füsse.
Ich war gespannt, was mich auf der anderen Seite des Passes wohl erwarten würde, denn normalerweise liegt auf der anderen Seite mehr Schnee als auf dieser. So war es denn auch.
Immer frisch rein in das kühle Nass! Die hochsommerliche Schneeabfahrt funktionierte besser als erwartet und ich erreichte unversehrt aber mit schreienden (
Avid-)
Bremsen trockeneres Gelände.
Nun näherte sich die Sonne ihrem Höchststand. Ich hatte noch eine Mahlzeit übrig, die ich mir an einem lauschigen Plätzchen zubereitete.
Während dieser Mittagspause wurde aus der milchigen Trübung des Himmels eine flauschige Wolkendecke. Fotografieren funktionierte von da an nicht mehr - zumindest kamen die Resultate eine Beleidigung der Realität gleich. Dabei hätten sich noch beeindruckende Tiefblicke auf den Walensee geboten. Das andere Problem war, einen würdigen Abschluss für die Runde zu finden. Also kratzte ich alle Trails zusammen, die ich da oben kenne. Flow kam keiner mehr auf, dafür wurden praktisch alle Höhenmeter bis runter zum See auf Singletrails abgearbeitet.
Das sah meist so aus:
Im See wollte ich eigentlich baden. Die Wolken mahnten jedoch zur Eile. Es nütze alles nichts. Statt eines erfrischenden Bades im See erhielt ich eine warme, himmlische Dusche. Auch gut.