Hallo Leude !!!
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Erfahrungsbericht über
Liteville 301
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DAS ist er!
27.09.2005 (23.11.2005)
Pro:
neuartiges Fahrwerk | Finish des Rahmens | Verarbeitung | Details wie Schrauben, Lager und Aufkleber zur Notiz des Federbein - Drucks | mitgeliefertes, von DT Swiss getuntes Federbein | ein perfekter Rahmen
Kontra:
wenn überhaupt, dann der Preis
Empfehlenswert: Ja
Details:
Häufigkeit der Nutzung
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Qualität/Verarbeitung:
Funktionalität:
Jamba1123
Über sich:
Mitglied seit:16.03.2004
Erfahrungsberichte:921
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sehr hilfreich bewertet
► Vor-Vorwort ◄
Ciao! Hat das Produkt in die Kategorie "Hinterbaudämpfer" eingestellt, das ist FALSCH! Es handelt sich hierbei um das Rahmenkit 301 der Firma Liteville, bei dem u.a. der Hinterbaudämpfer mitgeliefert wird...
► Vorwort ◄
Nachdem ich nun über fast alle Teile an meinem neuen Fahrrad berichtet habe kommt nun heute endlich der Bericht auf den ich mich die ganze Zeit wie ein kleines Kind gefreut habe
Der Bericht über meinen Rahmen. Dabei handelt es sich um den Fully Rahmen 301 von Liteville. Ok, ich habe gerade gesehen, dass der Bericht verdammt lang ist, aber ich konnte ihn nicht viel kürzen, da das meiste einfach wirklich wichtig ist, besonders weil der Rahmen sich an vielen Stellen so von "konventionellen" Rahmen unterscheidet.
► Inhaltsverzeichnis ◄
- Allgemeines zu Rahmen
- Liteville
- Liteville 301
o Besonderheiten
o Preis und Lieferumfang
- Erfahrungen
o Aufbau
o Ab ins Gelände
§ Verarbeitung / Finish
§ Lager / Schrauben
§ Steifigkeit
§ Das Schaltauge
§ Sattelstütze
§ Fahrwerk
- Handbuch
- Wartung
- Service
- Fazit
► Allgemeines zu Rahmen ◄
Da es sich hierbei um einen Mountainbike-Rahmen handelt gibt es folgende, grundlegende Dinge zu beachten: Es gibt im Grunde zwei Rahmenbauweisen, das Hardtail und das Full-Suspension. Das Full-Suspension (kurz: Fully) hat, im Gegensatz zum Hardtail einen gefederten Hinterbau wodurch es leichter zu kontrollieren ist, da das Hinterrad nicht so schnell den Bodenkontakt verliert. Leider ist es durch den zusätzlichen Dämpfer im Normalfall auch schwerer und teurer als ein Hardtail.
Beim Rahmen ist es wichtig auf die richtige Größe / Geometrie zu achten. Außerdem ist die Steifigkeit eines Rahmens wichtig, damit er im Wiegetritt nicht nachgibt und auch lange hält. Zur Haltbarkeit tragen auch ordentliche Schweißnähte bei, das Optimum sind handgeschweißte Rahmen, da die Nähte dort einfach perfekt sind. Ein kleiner aber feiner Unterschied zwischen, in Deutschland, handgeschweißten und, in Taiwan, maschinell geschweißten Rahmen, der aber einen großen Preisunterschied bedeuten kann.
► Liteville ◄
Bei der Firma Liteville handelt es sich um eine recht neue, kleine, deutsche Firma, die ihr Debüt mit dem 301er Rahmen bravourös gemeistert haben. Auf ihrer Homepage liteville.de sagen die Jungs über sich selbst:
"Vielleicht sind wir Bike-Enthusiasten.
Vielleicht aber auch Spinner.
Unser Ziel: Die besten gefederten MTB-Fahrwerke zu konstruieren und zu bauen. Wir wollen so professionelle Räder bauen, wie wir uns das von anderen Herstellern immer gewünscht hatten:
· Mit neuen Ideen und radikalen Lösungen ohne Kompromisse.
· Produkte, die die härtesten Teststandards überleben und wirklich ausgereift auf den Markt kommen.
· Mit bestmöglicher Kundenbetreuung und professionellem Service."
Vorweg: Das haben sie geschafft, aber ich will nicht zuviel verraten.
Zu erreichen ist der Hersteller Liteville folgendermaßen:
Liteville GmbH
Bürgermeister-Hengeler-Straße 7
D-87448 Waltenhofen
Telefon: 08303 - 92 95 92
Fax: 08303 - 92 95 93
www.liteville.de
[email protected]
Der Vertrieb für Liteville Produkte läuft über Syntace :
Syntace GmbH
Dammweg 1
D-83342 Tacherting
Telefon: 08634 666 66
Fax: 08634 63 65
www.syntace.de
[email protected] ► Liteville 301 ◄
Fangen wir mal an den Rahmen zu beschreiben... Zum Design will ich nicht viele Worte verlieren, denn das seht ihr 1. am besten auf den Bildern und 2. ist es sehr schlicht. Wie schon gesagt handelt es sich bei dem Rahmen um einen Full-Suspension Rahmen, einen Rahmen also, bei dem der Hinterbau ebenfalls gefedert ist. Die Farbe des Rahmens ist schwarz. Er ist nicht lackiert, sondern eloxiert und wurde vorher mit Stahlkugeln beschossen um ihn zu verdichten, die Logo sind nicht aufgeklebt, sondern, in die Eloxalschicht, "eingebrannt". Die Farbpigmente des Eloxals wurden verbrannt und das Aluminium wird sichtbar. Schon am Finish des Rahmens ist zu erkennen, dass es sich hierbei eindeutig um einen hochwertigen Rahmen handelt.
Auf dem Rahmen sieht man lediglich den Liteville-Schriftzug auf dem Unterrohr und die Bezeichnung des Rahmens 301-M (bei der Größe M) am Oberrohr. Insgesamt also ein sehr schlichtes, aber dennoch edles Rahmendesign.
╚ Besonderheiten ╝
Was für eine Technik steckt hinter dem 301er Rahmen von Liteville? Um das zu beschreiben muss ich etwas ausholen: Die ersten Full-Suspension Bikes wurden mit einem Dämpfungssystem hergestellt, dass den Dämpfer direkt ansteuert. Der Nachteil lag dabei darin, dass der Dämpfer viel zuu direkt angesteuert wurde und so jede Tretbewegung abgedämpft hat, was einen deutlich höheren Kraftaufwand des Fahrers bedeutete. Der Liteville 301 ist eine 4-Gelenk-Konstruktion. Wie Liteville sagt der erste "echte" 4-Gelenker. Der Dämpfer wird hier über einen "Umweg" nicht mehr direkt angesprochen, wodurch er normale Trittbewegungen kaum noch dämpft, vorrausgesetzt man hat einen "runden Tritt". Das ist aber noch nicht alles, der Dämpfer am 301 wird von vorne angesteuert, die Wippe geht über den Dämpfer hinweg und soll so noch unempfindlicher
Bilder von Liteville 301
Produktbild gegen das Dämpfen des Trittes sein.
Weiterhin ist besonders, dass Liteville die Rahmen nicht nach Rahmenhöhe, sondern nach Rahmenlänge vermisst anbietet. Die Höhe wird lediglich über die Höhe der Sattelstütze geregelt, was dankt der 34,9 mm oversize-Sattelstütze auch möglich ist ohne, dass diese bricht. So kann auch ein Fahrer mit langem Oberkörper aber kurzen Beinen die optimale Geometrie fahren.
Prinzipiell ist der gesamte Rahmen "oversized" gebaut. Auch das Steuerrohr ist größer, mithilfe einer Reduzierhülse kann man aber "normale" Gabeln verbauen. Diese oversized-Bauweise sorgt für eine extrem höhere Steifigkeit des Rahmens.
Fast alle Hersteller setzen auf auswechselbare Schaltaugen, da diese bei einem Sturz gerne und leicht verbiegen und es einfacher ist nur das Schaltauge zu wechseln als den gesamten Hinterbau. Bei Liteville ist auch das anders, hier ist das Schaltauge fest, mit gutem Grund: Es ist massiv und bietet deshalb mehr Schaltkomfort als "aufgeschraubte" Schaltaugen. Ausserdem ist es massiv und nicht so anfällig bei einem Sturz sofort zu verbiegen. Sollte es doch mal dazu kommen kann man es aber meist wieder reparieren lassen oder Liteville tauscht den gesamten Hinterbau zum Kulanzpreis, soviel zum Service!
Zur Geometrie des Rahmens verliere ich keine Worte, dazu hänge ich ein Bild an, das es einfach anschaulicher beschreibt.
Der Rahmen wiegt (ohne Federbein) in den unterschiedlichen Größen:
XS - 2290 Gramm
S - 2340 Gramm
M - 2390 Gramm
L - 2440 Gramm
XL - 2490 Gramm
XXL - 2540 Gramm
╚ Preis und Lieferumfang ╝
Nun zum unerfreulichen, dem Preis und dem Lieferumfang. Geplant war es einen günstigen Rahmen mit Manitou-Federbein und einen teureren mit DT Swiss- Federbein anzubieten. Erster wurde aus dem Programm genommen aus dem Grund, dass die Hälfte aller gelieferter Manitou-Federbeine defekt war und Liteville, bzw. der Vertreiber Syntace, da nicht mitspielte, es soll ja hochwertige Rahmen geben, so zumindest mein Händler, der mit Syntace und Liteville in Kontakt stand. Jetzt gibt es den Rahmen also nur mit DT Swiss SSD 210 L Federbein.
Ich habe den Rahmen für 1790 €uro bei meinem Händler erstanden und im Lieferumfang war:
Liteville 301
DT Swiss SSD 210 L
Syntace P6 Carbon-Sattelstütze
Syntace Superspin-Steuersatz
Syntace Sattelklemme
Das hat sich aber jetzt anscheinend etwas geändert. Für 1690 € gibt es den Rahmen mit Federbein und Sattelklemme und für zusätzliche 225 € gibt es das Parts-Kit mit Sattelstütze, Steuersatz und Schnellspannersattelklemme. Das wurde wohl gemacht, da es jetzt auch vermehrt oversized Sattelstützen und Steuersätze auf dem Markt gibt und die Kunden so auch andere Parts nehmen können.
Der Preis ist natürlich übel, aber man bekommt einiges dafür geboten.
► Erfahrungen ◄
Nach einigen Lieferverzögerungen bei Liteville ( es gab Probleme mit dem Sattelrohr bei den L - XXL Rahmen, sie brach unter extremen Belastungen, weshalb man die Auslieferung stoppte und die Rahmenkonstruktion im Bereich des Sattelrohrs für die größeren Rahmen verstärkte) kam endlich der Rahmen zu meinem Händler und, nach seinem Anruf, machte ich mich gleich auf den Weg um ihn abzuholen. Alle anderen Parts lagen daheim schon parat also konnte es zwei Tage später, als der Rahmen aufgebaut war, gleich losgehen.
╚ Aufbau ╝
Nichts desto trotz will ich euch auch meine Erfahrungen beim Aufbau nahe bringen, denn selbst da gab es Besonderheiten. Natürlich nicht sooo viel, da der Rahmen vormontiert geliefert wird, aber es fällt auf, dass alles ziemlich knapp bemessen ist. Bei der Kurbel sollte man darauf achten möglichst eine mit aussen liegenden Lagerschalen zu kaufen, da das kleinste Kettenblatt sonst an der Kettenstrebe schleifen kann, dadurch ist der Rahmen natürlich unfahrbar. Genauso sollte man bei den Bremsen aufpassen: Der Rahmen hat keine Canti-Aufnahmen, es können also keine Felgenbremsen montiert werden. Ein nachträgliches Aufschweißen ist, wegen der geringen Wandstärke, nicht möglich. Das ist aber noch nicht alles. Hat man dann eine Scheibenbremse muss man auch noch auf den Scheibendurchmesser am Hinterrad achten. Liteville empfiehlt keine 203er Scheiben zu verbauen, da diese ebenfalls an den Hinterbaustreben schleifen können. Ich fahre eine Hayes HFX 9 HD mit 203er Scheibe, habe aber keine Probleme. Lediglich beim einbauen des Hinterrades sollte man eventuell etwas aufpassen, da es da etwas knapp werden kann und man sich mal leicht einen Kratzer in den Rahmen haut.
Als nächste Besonderheit fällt die Zugverlegung auf. Der Zug kann komplett in der Hülle am Rahmen verlegt werden. Er wird nicht in Zughüllenaufnahmen gesteckt, zwischen welchen der Zug frei läuft, sondern die Zughülle wird komplett festgeklemmt. Dadurch ist es leichter, konventionelle Züge durchgehend zu verlegen, bei Nokon Zügen wird es aber etwas kniffliger, ist aber auch kein Problem.
Man muss also wirklich auf einiges achten, wenn man einen Liteville 301 fahren will, aber wenn man das getan hat bekommt man alles zurück
╚ Ab ins Gelände ╝
Und schon ging es los, das Fahrwerk war eingestellt und die restlichen Parts montiert. Nu rwo fang ich jetzt an den Rahmen zu loben?!?
| Verarbeitung / Finish |
Das Finish des Rahmens ist sehr hochwertig, wie ich euch ja schon beschrieben habe und hält wirklich eine Menge aus. Mit Steinschlägen brauch man dem Rahmen-Finish gar nicht erst kommen, er wird nur seicht grinsen. Nach zwei Stürzen auf Schotterwegen kann ich sagen: Der Rahmen bekommt so schnell keinen Kratzer... An der ein oder anderen Stelle ist die Pulverbeschichtung leicht angegriffen, aber nach 4000 Kilometern und 2 Stürzen ist das ja wirklich nichts. Der Rahmen selbst hat keine Delle oder keinen Kratzer abbekommen.
Alles in Allem ist der Rahmen extrem hochwertig verarbeitet.
| Lager / Schrauben |
Wichtiger als das Finish des Rahmens sind die Lager, denn das sind die Stellen an denen sich der Rahmen hunderte Male pro Tour bewegt. Wenn man bedenkt, dass ein Lager viel Technik auf wenig Platz beinhaltet sieht wohl jeder ein, dass die Belastungen auf ein Lager größer sind als auf eine Kassette oder Kette. Bei Liteville Rahmen wurden Industrielager verbaut, die mit einer "Fettpackung" versehen wurden. Dadurch brauch man die Lager nicht nachfetten und sie bleiben ständig dicht.
Sollte es mal zu einem Lagerdefekt kommen, was bei hochwertigen Industrielagern selten der Fall ist, kann man die Lager bei Liteville ordern. Da es sich aber um Standart-Lager handelt kann man sie in jedem Fachhandel auch nachkaufen. Dabei sollte man aber eher sekundär auf den Preis achten, denn hier zahlt sich Qualität doppelt aus. Gute Lager erhöhend en Fahrkomfort und sind weniger anfällig für Defekte, die im schlimmsten Fall einen größeren Defekt zur Folge haben können.
Die verbauten Lager im Liteville 301 sind einfach perfekt. Sie zeigen nach 4000 Kilometern Fahrt durchs Gelände, Schlamm und Regen eine Verschleißerscheinungen und sprechen perfekt an. Total unempfindlich gegen Nässe und Staub sind sie die perfekte Wahl für diesen Rahmen.
Die Lager gehören, genau wie die Schrauben zu den Kleinigkeiten am Rahmen, die in perfekt machen und ein Fahrgefühl bieten, wie ich es bis jetzt noch nicht erlebt habe. Die Schrauben sind Spezialanfertigungen nur für diesen Rahmen. Wer kennt das nicht, Knarren und Knirschen an jeder Stelle und man weiß nicht woher es kommt. Hier weiß man: Von den Schrauben sicherlich nicht. Auch die Schrauben können bei Liteville nachgeordert werden und es wird empfohlen sie mit mittelfester Schraubensicherung zu montieren.
| Steifigkeit |
Die Steifigkeit einer MTB-Rahmen-Konstruktion ist bei Weitem nicht so wichtig wie die einer Rennrad-Konstruktion, denn das Federbein, die Federgabel und die breiten, grobstolligen Reifen federn meist eh deutlich mehr als die Rahmenkonstruktion. Wenn man aber Gabeln und Dämpfer mit einer sogenannten Lock-Out Funktion fährt, man sie also deaktivieren kann merkt man auch die Steifigkeit eines MTB-Rahmens mehr. Beim Liteville ist es so, dass man praktisch gar nicht merkt, dass das Rahmenmaterial an irgendeiner Stelle nachgibt. Selbst mit recht schmalen, leicht profilierten Reifen (Racing Ralph in 2,1" Breite) mit mächtig viel Luftdruck merkt man kein Nachgeben des Materials, was man bei einem solchen Rahmen auch erwarten kann.
| Das Schaltauge |
Ich hab nie geglaubt, dass ich selbst dazu mal etwas schreiben werde, aber wenn eine Firma wie Liteville solche Wege geht und kein auswechselbares Schaltauge verbaut wie alles anderen namenhaften Hersteller, dann muss man sich auch darüber auslassen. Das Schaltauge ist der Teil am Rahmen, an dem das Schaltwerk befestigt wird. Die meisten Schaltaugen sind auswechselbar, da bei Stürzen das Bike desöfteren das Schaltwerk fällt und das Schaltauge so gerne verbiegt. Durch das massive Schaltauge am 301 soll das Verbiegen nur noch selten vorkommen und der Schaltkomfort erhöht werden.
Beiden kann ich uneingeschränkt zustimmen, mir ist bei über 40 km/h das Vorderrad nach links weggerutscht und das Bike knallte voll auf die rechte Seite und rutschte noch einige Meter weiter über groben Schotter. Das Schaltwerk hat einige Kratzer, ein Schalthebel hat sich in Wohlgefallen aufgelöst, das Schaltauge ist aber unversehrt.
Auch der Schaltkomfort ist mit diesem massiven Schaltauge deutlich höher als mit einem auswechselbaren Schaltauge. OK, bei einer Deore-Schaltung merkt man das sicherlich keineswegs, aber mit einem SRAM X.0 Schaltwerk mit X.0 Triggern merkt man es doch. Ich habe zum Spass dieselbe Schaltung an meinem alten Hardtail mit wechselbarem Schaltauge montiert und merkte einen deutlichen Unterschied: Am 301 spricht die Schaltung direkter und genauer an und im Gegensatz zum "alten" Hardtail bleibt die Kette auch da wo sie sein soll, wenn es mal etwas holpriger wird.
Den Service bezüglich des Wechselns des Hinterbaus bei verbogenem Schaltauge musste ich noch nicht in Anspruch nehmen, aber wenn ich von dem restlichen Service ausgehe habe ich keine Angst vor einem verbogenem Auge. Und es ist ja auch nichts schlechtes, diesen Service noch nicht in Anspruch genommen zu haben.
| Sattelstütze |
Die Sattelstütze Syntace P6 wurde von Liteville mitgeliefert und es handelt sich um eine oversized-Sattelstütze, das heißt sie ist dicker, als konventionelle Sattelstützen. Ihr Außendurchmesser von 34,9 mm macht sie steifer und stabiler als "konventionelle" Gabeln. Sie ist 480 mm lang und man kann so auch als großer Fahrer die optimale Höhe finden.
Die 2-Schrauben-Sattelklemmung ist der Hammer... Man spannt den Sattel ein, zieht ihn leicht an und kann dann mithilfe der Schrauben die Neigung des Sattels einstellen. Das geht super einfach und hält genauso fest...
| Fahrwerk |
Jetzt kommen wir zum wichtigsten Teil am Full-Suspension, dem Fahrwerk. Wie schon gesagt handelt es sich beim Liteville 301 um ein besonderes Fahrwerk, denn es ist ein, laut Liteville, "echter 4-Gelenker", dass heißt der Schlag auf den Hinterbau wird über eine Wippe so umgeleitet, dass er den Dämpfer nicht von hinten direkt, sondern von vorne anspricht. Das hat zur Folge, dass der Dämpfer unempfindlicher gegen Trittbewegungen ist und diese nicht so stark abdämpft, wie 1-Gelenker.
Dem kann ich zustimmen, vorrausgesetzt man hat einen runden Tritt (gleichmäßiges Treten), dann federt der Dämpfer auch beim Bergauffahren nicht ein. Lediglich beim Wiegetritt (wenn man aus dem Sattel geht) dämpft auch dieser Dämpfer, aber das ist nicht zu vermeiden, dafür hat der mitgelieferte Dämpfer eine Lock-Out Funktion, man kann ihn also blockieren.
Überhaupt ist der mitgelieferte Dämpfer mehr als perfekt. Es handelt sich um den DT Swiss SSD 210 in einer speziellen Liteville Abstimmung. Der Dämpfer wurde von DT Swiss getunt, damit er perfekt zum Liteville 301 passt. Somit ist das 301 nicht, wie andere Rahmen, überdämpft, sondern alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Das Fahrwerk reagiert perfekt auf Unebenheiten und bleibt eigentlich immer total ruhig und man kann eigentlich gar nichts kritisieren. (( Einen Bericht zum verbauten Dämpfer findet ihr auch hier bei Ciao! )) Auch bei grobem Schotter, wenn der Hinterbau und das gesamte Bike auch mal seitliche Schläge bekommt oder seitlich wegrutscht, bleibt das Bike sehr ruhig, vorrausgesetzt man hat es halbwegs unter Kontrolle. Der 301 reagiert einfach in jeder Situation super und ist einfach in jeder Situation besser als jedes Fully, das ich bis jetzt gefahren bin.
Was hier allerdings, unter Vorbehalt, zu bemängelt ist, ist die Wippe. Denn wenn der Dämpfer eindämpft, drückt sich die Wippe nach oben und REIN THEORETISCH kann man sich dann zwischen Wippe und Oberrohr die Finger quetschen. Wie gesagt: REIN THEORETISCH, denn wer fasst an einem Downhill schon an die Wippe? Ich bin froh, wenn die Hände am Lenker bleiben können.
► Handbuch ◄
Naja Hand"buch" kann man es nicht gerade nennen, es sind fünf, beidseitig bedruckte, DIN A 4 Seiten, die zusammengeheftet sind. Klingt nicht sehr liebevoll, hat aber was persönliches
Die Seiten sind sehr schön und übersichtlich gestaltet. Alles wichtige wird angesprochen und das Handbuch ist logisch gegliedert in folgende Abschnitte:
- Einbaubeschränkungen
- Montageanleitung
- Wartung, Pflege und Reinigung
- Zerlege- und Zusammenbauanleitung
- Fahrwerksabstimmung
- Maximale Anzugsdrehmomente (als Schaubild)
Unter kleineren Überschriften findet man dann die entsprechenden Unterpunkte und ich muss sagen, dass wirklich an alles gedacht wurde und mithilfe des Handbuchs kann selbst ein absoluter Laie ( mit entsprechendem Werkzeug) den Rahmen zerlegen und wieder aufbauen.
Einige Bilder lockern das Bild auf und e ist alles nicht tot"erklärt", kurz und knapp wird alles ausreichend gut erklärt.
► Wartung ◄
Wie ihr oben lesen konntet gibt es im Handbuch einen extra Abschnitt, der sich mit der Wartung befasst, aber hier meine Erfahrungen mit der Wartung des Rahmens: Eigentlich habe ich keine *lach* Also nach jeder Tour putze ich den Rahmen mit einem Tapezierpinsel und Wasser aus der Regentonne grob und entferne den Schlamm. So verfahre ich das ganze Jahr und gebe den Gelenken dann hin und wieder noch einen Spritzer Öl. Das reicht auf jeden Fall aus, denn mehr verlangt der Rahmen auch gar nicht. Im Winter zerlege ich das Bike komplett und kontrolliere die Lager, etc. Dabei wird der Rahmen gründlich geputzt ( auch nicht mehr als ein Schwamm und ein Eimer mit "Pril-Wasser") und mit Silikonspray auf Hochglanz poliert. Der Rahmen an sich hat im Grunde genommen keine zu wrtenden Teile, denn wenn ein Lager, oder auch eine Kettenstrebe defekt ist, muss man das Teil so oder so komplett ersetzen.
► Service ◄
Sollte es zu einem Defekt am Rahmen kommen kann man sich entweder direkt an Liteville wenden oder Liteville über den Händler kontaktieren. Ich persönlich habe damit direkt noch keine Erfahrungen gemacht, da ich bis jetzt noch nichts zu beanstanden hatte, aber durch diverse Gespräche mit meinem Händler, der mit Liteville und dem Vertreiber Syntace, telefonisch ständig in Verbindung stand, habe ich gehört, dass der Service da wirklich klasse ist. Das sieht man zum ersten daran, dass Liteville direkt mit dem Händler telefoniert und das nicht nur über de Vertrieb (in dem Fall also Syntace) laufen lässt. Zum zweiten sieht man das an den Problemen mit den L - XXL Rahmen. Also nicht an den Problemen, sondern daran, wie man damit umgegangen ist, denn kein Rahmen kam auf den Markt bevor das Problem gelöst wurde. Ein großes PLUS also auch beim Service.
► Fazit ◄
Naja was soll ich sagen, ihr konntet meine Begeisterung sicherlich schon aus dem Bericht herauslesen und ich denke viel mehr bleibt auch nicht übrig zu sagen. Der Liteville 301 ist ein genialer Rahmen. Seine Einsatzgebiete liegen wohl fast überall, man kann in zum CrossCountry genauso nehmen wie für Enduro / All Mountain. Durch den straffen Dämpfer und das doch relativ geringe Gewicht für ein Full-Suspension ist er gut für CrossCountry und die Robustheit des Rahmens machen ihn noch besser für Enduro-Einsätze. Man braucht keine Angst haben, dass der Dämpfer dafür zu kurz oder zu schnell ist, denn das ist Unbegründet. Der Rahmen macht einfach alles mit und ist perfekt. Das Finish ist einfach klasse und das Material perfekt verarbeitet. Kleine Details, wie der Aufkleber zum notieren des Federbein-Drucks oder die, speziell angefertigten, Schrauben machen den Rahmen so gut, dass er meiner Meinung nach eher 6 Sterne verdient hat. Da das leider nicht möglich ist muss ich mich mit 5 Sternen zufrieden geben und spreche eine Weiterempfehlung an alle aus, die bereit sind soviel Geld für einen Rahmen auszugeben, denn Einschränkungen für die Einsatzgebiete brauch man hier kaum zu machen.
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So, ich hoffe der Bericht war nicht zuu lang, aber ich denke das meiste musste auch wirklich drin stehen. Vielen Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren, euer "schreibwütiger" Ben, am 27.09.2005 für Ciao!
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