MG Deluxe Restauration

es geht weiter.
Der Rahmen ist gelötet und wartet auf die letzte Behandlung vom Meester.

Ich bin sehr froh das es machbar war den Rahmen zu reparieren. Den Lack wird Gerrit sicher wieder hinbekommen und mit etwas Glück, hält er dann nochmal 20 Jahre.







Viele Gruss und dickes Dankeschön nocheinmal an Georg.
Ich bin gespannt wie und wann es weitergeht. Bin aber guter Hoffnung das da ein schönes Rad draus werden wird wenn die Zeit gekommen ist.

Gruss Kay
 
Hat eigentlich jemand eine plausible Erklärung, warum einige US Rahmen so oft an dieser Stelle durchrosten ?
 
Hat eigentlich jemand eine plausible Erklärung, warum einige US Rahmen so oft an dieser Stelle durchrosten ?
Wasser dringt oben zwischen Sattelrohr und -stütze ein, 'steht' dann auf dem Tretlagergehäuse und das Rohr korrodiert vor sich hin. Und das ist kein Problem von US-, sondern von Stahlrahmen
 
Wasser dringt oben zwischen Sattelrohr und -stütze ein, 'steht' dann auf dem Tretlagergehäuse und das Rohr korrodiert vor sich hin. Und das ist kein Problem von US-, sondern von Stahlrahmen

Genau gesagt von Stahlrahmen, die keine Abflußbohrungen haben und nicht nur in Kalifornien gefahren werden. Bei Stahlrahmen mit Abflußbohrungen kommt das nicht vor...

Viele Grüße,
Georg

P.S. Sehe gerade, Thias war schneller. :)
 
sagen wir so - es ist ein Problem von Rahmen die keine Verbindung vom Sitzrohr zum Innenlager haben - oder diese so ist das Wasser im Rohr stehen bleibt.

Zurück zum Thema: es ist immer wieder schön diese Perfekte Arbeit von Georg zu sehen :anbet:
 
Also fahren wollte ich das Rad schon, da ist es nicht ausgeschlossen das es Regen abbekommt.
Aber stimmt schon es wird sicher nicht der erste Griff sein wenn man dunkle Wolken am Himmel sieht.
Gruss Kay
 
So, der Rahmen ist deutlich auf dem Wege der Besserung und ich möchte hier auch mal ein wenig beisteuern. Kay hat die neuesten Bilder hoffentlich auch schon, aus irgendeinem Grund habe ich seit gestern Probleme beim Versand von emails.

Zur Ablaufbohrung: Kann man reinmachen, braucht dann allerdings auch eine Ablaufbohrung im Tretlager. Technisch ist das das sinnvollste. Praktisch ist das für ein Rad, daß sowiso nicht mehr täglich gefahren wird, Beachtung findet und anders als damals nach der Lackierung konserviert wird, nicht unbedingt nötig. Kay hat sich für den Originalzustand entschieden, hätte ich auch gemacht.

Ich habe den Rahmen übrigens mit Silberlot repariert. Das benötigt deutlich weniger Wärme und schont dadurch den Lack. Für das Material und in punkto Verzug ist es auch besser. Wobei der Verzug hier nicht so problematisch ist, das Tretlagergehäuse ist ein ziemlich einfaches mit massiver Wandstärke.

Hier nach dem Abspülen des Flußmittels, jetzt sieht es schon manierlicher aus:



Nicht zu unterschätzen ist der Aufwand für das Verschleifen. Gerade in der "Wanne" zwischen Tretlagerhülse, Unter- und Sitzrohr ist das nervig.



Das zweite Gewinde für den Flaschenhalter muß ja auch wieder dran. Aus irgendwelchen Gründen wurden keine üblichen Flaschnhaltergewinde in Bohrungen gesetzt, sondern aufgelötet. Also am besten das alte Teil wiederverwenden und mal ablöten:



Jetzt ist auch klar, warum davon schon eins nicht vernünftig gehalten hat: Es wurden einfach Gepäckträgerösen stumpf auf das Rohr gelötet. Dadurch ergibt sich kein richtiger Lötspalt und es hält nicht: Die Festigkeit einer Lötverbindung ergibt sich vor allem aus einer sich bildenden neuen Legierung aus dem Grundmaterial und dem Lot. Diese neue Legierung bildet sich nur in einem passenden Lötspalt. Erst vor ein paar Monaten habe ich in einem amerikanischen Forum einen Rahmenbauer gelesen, der behauptet hat, Löten sei wie Kleben. Ist es eben nicht und das fällt spätestens dann auf, wenn es nicht hält. Aber wer hält sich schon mit Theorie auf...

Also geht es praktisch weiter und es wird ein neues Anlötteil gemacht, diesmal passend mit Gehrung und auch gleich aus rostfreiem Stahl.





Hier noch mal im Vergleich der sich jeweils ergebende Spalt. Links ein unbearbeitetes Gepäckträgergewinde wie beim Original, rechts das mit passender Gehrung versehene Imitat.



Und auflöten:



So, jetzt muß nochmal das Flußmittel ab und dann noch die Sattelklemmung gebaut werden. Dazu Bilder heute Abend.

Viele Grüße,
Georg
 
Hallo

Georg war 2 Minuten schneller als ich, deswegen lass ich mal den Text stehen aber die Bilder seht ihr ja schon eine Etage drüber.


Ich hatte Georg anfangs um Fotos gebeten um euch die Arbeitsschritte einer solchen Rekonstruktion nächer zu bringen. Ich persönlich finde das sehr Interessant und erfreue mich immer wieder wenn ich Bilder solcher Schritte sehe. Als Laie hat man von dem enromen Aufwand selten ein richtiges Bild. Diese Bilder erklären dem ein oder anderen sicher warum man sowas nicht "mal eben" und schon garnicht für ein "Appel und ein Ei" realisiert bekommt.

Ich bin sehr froh das sich Georg auch für die Bebilderung extra Zeit nimmt.
Gersten hatte ich ein längeres Telefonat mit Ihm und das brachte viele weitere wissenwerte Details zum Vorschein die ich euch gerne erzählen würde, aber das würde ewig dauern und ich müsste ofter die abgenutzen Tasten an meinem Rechner tauschen.

Eins aber hat sich eingebrannt, und das war der Fakt das es wohl des öfteren Rahmen gibt in dem das Wasser regelrecht Zentimeter hoch drinsteht und dann eben solche Schäden verursacht.
Warscheinlich sollte man also alle Räder die viel im Regen unterwegs waren desöfteren mal checken.


Ich selber bin sehr überrascht wie schnell es Georg dennoch hinbekommen hat sich dem Rahmen anzunehmen.
Man kann sehr froh sein einen solch umgänglichen Spezialisten in unseren Reihen zu wissen.
Danke
Gruss Kay
 
Zuletzt bearbeitet:
Super. Danke Euch beiden für die Bilder und das Wissenswerte drumherum. Mit einer ähnlichen Baustelle behaftet verfolge ich das ganz genau.

VG

Moritz
 
Immer wieder sehr schön dokumentiert!
Eine Frage an Georg @Edelziege: Hast du die neue Gepäckträger-/FlaHa-Öse vor dem Schleifen der Gährung etwas dicker gelassen? Sonst säße der FlaHa später ja schief...
 
Hallo Panther,

die originalen Anlötteile sind 4mm dick. Ich habe mein Ersatzteil ja komplett selbst gemacht und dann so, daß ich die Gehrung zuerst erstellt habe, dann auf der Drehmaschine fertig bearbeitet und so abgestochen, daß das neue Anlötteil an der dünnsten Stelle auch 4mm dick ist. Es baut also genauso hoch wie das Originalteil. Sieht man auf dem letzten Bild mit der Aufgelöteten Öse ja auch ganz gut.
Auf dem Bild davor hat die Flaschenhalteröse, die ich mal zum Vergleich danebengelegt habe, 5mm Stärke und baut höher. Die müßte man in der Tat noch bearbeiten. Aber das Bearbeiten geht besser, wenn das Teil noch Teil einer Stange ist. :)

Viele Grüße,
Georg


Immer wieder sehr schön dokumentiert!
Eine Frage an Georg @Edelziege: Hast du die neue Gepäckträger-/FlaHa-Öse vor dem Schleifen der Gährung etwas dicker gelassen? Sonst säße der FlaHa später ja schief...
 
@Edelziege: Verfolge gespannt und bewundernd deine Arbeit. Eine Frage hätte ich aber noch zur Lötverbindung: Es hält also wirklich nur die neue sich im Lötspalt bildende Legierung. Das heißt und so sieht man es ja auch auf den Bildern, dass du alles außen "runterherum" wieder wegschleifen kannst bis auf die minimale Füllung? Beim Schweißen halten ja die Raupen quasi wie eine Brücke außen die Teile zusammen, oder?

Warum sind dann aber z.B. im Tretlagerbereich immer größere Lötbereiche noch sichtbar? Hat dies nur damit zu tun, dass man an diesen Stellen einfach nicht genug Platz für die Polierscheibe hat, um alles "äußere" wieder wegzuschleifen oder sind dort die Spalten einfach viel größer?

Danke im voraus für deine Antworten :daumen:
 
Pah, bei meinem Gabelschaft warst du zimperlich wie ein Mädchen, nur wegen der Strichmännchen! Und hier wird gnadenlos der Lack verbraten...

;-)

Aber super Job!
 
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