So, der Rahmen ist deutlich auf dem Wege der Besserung und ich möchte hier auch mal ein wenig beisteuern. Kay hat die neuesten Bilder hoffentlich auch schon, aus irgendeinem Grund habe ich seit gestern Probleme beim Versand von emails.
Zur Ablaufbohrung: Kann man reinmachen, braucht dann allerdings auch eine Ablaufbohrung im Tretlager. Technisch ist das das sinnvollste. Praktisch ist das für ein Rad, daß sowiso nicht mehr täglich gefahren wird, Beachtung findet und anders als damals nach der Lackierung konserviert wird, nicht unbedingt nötig. Kay hat sich für den Originalzustand entschieden, hätte ich auch gemacht.
Ich habe den Rahmen übrigens mit Silberlot repariert. Das benötigt deutlich weniger Wärme und schont dadurch den Lack. Für das Material und in punkto Verzug ist es auch besser. Wobei der Verzug hier nicht so problematisch ist, das Tretlagergehäuse ist ein ziemlich einfaches mit massiver Wandstärke.
Hier nach dem Abspülen des Flußmittels, jetzt sieht es schon manierlicher aus:
Nicht zu unterschätzen ist der Aufwand für das Verschleifen. Gerade in der "Wanne" zwischen Tretlagerhülse, Unter- und Sitzrohr ist das nervig.
Das zweite Gewinde für den
Flaschenhalter muß ja auch wieder dran. Aus irgendwelchen Gründen wurden keine üblichen Flaschnhaltergewinde in Bohrungen gesetzt, sondern aufgelötet. Also am besten das alte Teil wiederverwenden und mal ablöten:
Jetzt ist auch klar, warum davon schon eins nicht vernünftig gehalten hat: Es wurden einfach Gepäckträgerösen stumpf auf das Rohr gelötet. Dadurch ergibt sich kein richtiger Lötspalt und es hält nicht: Die Festigkeit einer Lötverbindung ergibt sich vor allem aus einer sich bildenden neuen Legierung aus dem Grundmaterial und dem Lot. Diese neue Legierung bildet sich nur in einem passenden Lötspalt. Erst vor ein paar Monaten habe ich in einem amerikanischen Forum einen Rahmenbauer gelesen, der behauptet hat, Löten sei wie Kleben. Ist es eben nicht und das fällt spätestens dann auf, wenn es nicht hält. Aber wer hält sich schon mit Theorie auf...
Also geht es praktisch weiter und es wird ein neues Anlötteil gemacht, diesmal passend mit Gehrung und auch gleich aus rostfreiem Stahl.
Hier noch mal im Vergleich der sich jeweils ergebende Spalt. Links ein unbearbeitetes Gepäckträgergewinde wie beim Original, rechts das mit passender Gehrung versehene Imitat.
Und auflöten:
So, jetzt muß nochmal das Flußmittel ab und dann noch die Sattelklemmung gebaut werden. Dazu Bilder heute Abend.
Viele Grüße,
Georg