BLUE MOON FatBike Stelvio Bezwingung - Part 2:
Gut, ich bin also wieder unten und knüpfe nahtlos da an, wo ich vorhin hier unten auf der Terrasse aufgehört habe (siehe 1. Bild oben)
Und irgendwie überbekommt mich so ein komisches Gefühl, das nachher ja alles nochmal machen zu müssen.
Hab mir dann aber eingeredet, dass ich das "müssen" gedanklich gegen ein "dürfen" tauschen muss... positiv denken war angesagt
Mein isotonischer Elektrolythaushaltspegel in den Oberschenkeln war also wieder gefüllt, dann jetzt schnell duschen und pennen, denn der
@Fatbikebiker kommt - bei meinem "Glück" - bestimmt früher als gedacht ... und so war es dann auch. Nach ner vollen halben Stunde "Schlaf" klopfts an der Tür
Und erwartungsgemäß war SEIN isotonischer Elektrolythhaushaltspegel nach der Autofahrt bei Null - also (erneut) "auftanken" auf besagter, mittlerweile windiger Terrasse.
Eine Stunde später war Abendessen angesagt (keine Details, aber es war viel, saugut, dauerte lang und war teuer
).
Ich machs kurz, nach 2 1/2 Std. erneutem "Schlaf" klingelte um 0.30 Uhr der Wecker und dankenswerter Weise musste ich nicht (schon wieder) "hefen" sondern mich (schon wieder) abfahrtsbereit machen
Egal, "selbst Schuld" sagte ich mir und mit einem vorfreudig energiegeladenen
@Fatbikebiker ging es Punkt 1.00 Uhr hinaus in die Vollmondnacht - "auffi muaß i, auffi", fielen mir da die berühmten Ambros'schen Worte ein. Fünf Minuten später wurds dann Ernst:
Unbeirrt stampften wir Kurbelumdrehung für Kurbelumdrehung nach oben und ich redete mir ein, dass meine "Streckenkenntnis" ein deutlicher Vorteil sei ... seltsam nur: Irgendwie war dieses Mal alles anders und nichts wie Stunden zuvor... die Steigungen waren steiler, länger, alles komisch" irgendwie
Dann, ein erster "Fixpunkt" und die Gewissheit, mich wenigstens bis hierher nicht verfahren zu haben:
Das dann Folgende war einfach nur g***, ein Fest für die Sinne.
Der Wildbach rauschte ohrenbetäubend, keine Abgase, die Heerscharen von Grillen entlang des Weges haben uns aufs Übelste und lautestmöglich für die nächtliche Störung beschimpft ... und dann immer diesen tollen Ausblick auf den "Blue Moon", der uns die Auffahrt erhellte. (Anm.: Diese Nachtbilder liefert der
@Fatbikebiker nach, da ist mein Handy an Grenzen gestossen.)
Der ständige Wechsel von leichten, hellen Wolken und bösen, dunklen Wolken, welche sich immer wieder vor den Vollmond schoben, das war fantastisch zu beobachten und half uns über die ein oder andere kurze böse Rampe hinweg.
Mit zunehmender Helligkeit kehrten dann die Lebensgeister wieder zurück und die zweite, dritte oder vierte Luft stellte sich ein, der
@Fatbikebiker kam
sah
kümmerte sich 'n "Schoas" um den Knipsografen
und stürmte unbeirrt dem Gipfel entgegen
Als dann die Sonne hinter den Gipfeln hervor lugte, wurden auch seine "Pausen" zahlreicher, - offiziell: Um all die schönen Momente einzufangen .. ja nee, is klaa
Ständig wechselte der Berg sein Antlitz. Mal schien er zu glühen
dann zogen wieder dichte Nebelschwaden rein
Irgendwann waren wir dann aber oben und DAS, dieses Bild, das kannte ich bisher völlig, aber wirklich völlig anders:
Wo sich ansonsten Menschenmassen tummeln, Rad-und Motorradfahrer sich um Abstellplätze für ihre Gefährte streiten, Cabriofahrer ihre 20 Jahre jüngere Geliebte gemächlich durch den Ort chauffieren, da war ... nichts! Gar nix! Null! Nada! (Die paar Jugendichen Chinesen, die zum morgendlichen Sommer-Skifahren Richtung Lift dackelten, unterschlage ich bewusst!)
Der
@Fatbikebiker kannte aber gar nix, unausgelastet erklomm er noch per pedes den Gipfel und ließ seinen Truck
als auch mich und die leckeren "Kaminwurzen" und "Landjäger" zurück
Letzteres war ein Fehler denn ich hatte Hunger wie doof
Nach ner guten Stunde auf dem Gipfel kamen die ersten Regentropfen. Unseren eigentlichen Plan, über den Goldseetrail abzufahren, haben wir nicht zuletzt auch deshalb auf nächstes Mal verschoben, denn die Eindrücke der Vollmondbefahrung haben fürs Erste völlig gereicht!
Während der Auffahrt haben uns gerade mal sechs Autos überholt, bei der Abfahrt wurds dann deutlich mehr aber alles nicht wild.
Auch die ersten Radler kamen uns entgegen: deren Augen beim frühmorgendlichen Anblick zweier talwärts !!! brettender FatBikes: "Unbezahlbar"
... ähm ... im Gegensatz zum Frühstück im Hotel, wo die wirklich sehr nette Bedienung meinen Wunsch nach einem Frühstücksei leicht beschämt mit dem Satz: "Koschd ein Euro extra" quittierte
... egal!
So, falls jemand tatsächlich bis hierher gelesen hat, dann erst Mal "Danke" dafür!
Und das abschließende Fazit ist ganz einfach:
Wer das Stilfserjoch noch nie bei (Vollmond)Nacht mit dem (Fat)Bike befahren hat, der sollte - nein MUSS! - das unbedingt mal nachholen. Das war das ultimative Highlight meines Radlebens
und das werde ich in jedem Fall wiederholen ... so, und jetzt möge der
@Fatbikebiker bitte die Nachtbilder nachreichen