Jetzt übertreib doch nicht so von wegen Kieselweg und Handschmerzen. Wenn ein Enduro-Bike für solch eine Klientel ausgelegt werden würde, na dann gute Nacht...

Vielleicht sollte man dann dem Kunden lieber einfach ehrlich erklären, dass diese Bike für ihn dann einfach etwas zu viel des Guten ist.
Ein Enduro ist mittlerweile in erster Linie ein Bike, das schnell und heftig bergab bewegt werden will. Sprünge gehören da dazu, seht euch doch die veröffentlichten Werbungen und Videos von Enduros mal an.
Und in diese DH-Ecke treiben die Medien die Sparte Enduro übrigens auch immer weiter.
Wenn ein Kunde ein "sportlich abgestimmtes" Enduro nicht im Federweg ausreizen kann, dann ist der Hinterbau entweder viel zu progressiv oder der Kunde braucht schlicht und ergreifend einfach kein Enduro Der soll sich dann ein Stereo oder ein Slide kaufen. Punkt! Wenn er sie nicht ausreizen kann, dann liegt es nicht am Bike (wenn nicht die Abstimmung völlig daneben ist).
Das kann man dem Kunden auch mal so ehrlich sagen!!! Wenn er nicht hart genug fährt, dann ist es in dem Falle einfach nichts für ihn, oder er muss eben damit leben, dass ein Enduro solche Reserven braucht. Wenn er ohnehin nur ein Enduro will, weil er ein Enduro will, dann stört es ihn auch nicht, dass er den Federweg nicht nutzt.
Wenn ich mir eine 250er MX Zweitakter hole, dann brauch ich mich auch nicht darüber beschweren, dass die Motorentfaltung auf der Strecke einfach zu bissig ist und ohnehin einfach zu viel Leistung hat. Und ja, diese Leistung ist für den Großteil der Fahrer viel zu viel. Aber das Bike ist eben eine Motocross-Maschine, die dafür gemacht ist, solch eine Leistung zu bringen für diejenigen, die sie handeln können. Entweder ich kauf mir etwas, weil ich es brauche und es dann auch bedienen kann, oder ich kaufe es mir, weil ich einfach posen will, oder ich lass es. Aber ein sich Beschwerender, dass man beim Schotterwegfahren nicht den ganzen Federweg nutzt, kann kein Referenzkunde sein, an dem man sein Produkt orientiert.
Willst du außerdem also sagen, dass das Specialized Enduro, das immer wieder als Referenz und "Urvater" der Enduro-Bewegung keinswegs sportlich abgestimmt ist?

Wenn ein ENDURO Bike mit 160mm bei lächerlichen Sprüngen durchschlägt, dann hat das meiner Meinung nach nichts damit zu tun, dass man möglichst vielen Kunden volle Federwegsausnutzung ermöglichen will.
Genau das impliziert aber das Interview: Nämlich dass die Dämpfer bestmöglich auf einen Rahmen abgestimmt sind.
Und genau das ist unmöglich,
wenn der Dämpfer nicht wirklich spezifisch auf mich abgestimmt wurde.
Oder meint ihr, dass die Jungs im MX-Zirkus oder im DH-World-Cup auch einfach nur Stangeware fahren, weil das ja so gut funktioniert.